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Larry vs Harry

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Larry vs Harry
Rechtsform ApS
Gründung 17.01.2008
Sitz Kopenhagen
Leitung Lars Henrik Malmborg, Hans Bullitt Fogh
Mitarbeiterzahl ca. 10[1]
Umsatz 22.431.595 DKK[2]
Branche Lastenräder
🌐Website www.larryvsharry.com
Stand: 2020

Lastenfahrrad Bullitt (orange = Clockwork) mit Scheibenbremsen, Ladebuchtbrettern und Mörteltrog, um 100 mm angehobenem Lenker (noch mit zylindrischem Steuerkopf also aus 2014 oder früher)

Larry vs Harry ist ein dänischer Fahrradhersteller aus Kopenhagen. Die Firma stellt die weltweit vertriebenen Lastenfahrräder Bullitt her. Die Bezeichnung der Firma und des Rades geht auf die zwei Firmengründer zurück: Lars Malmborg (Larry) und Hans „Bullitt“ Fogh (Harry).[3] Der Firmenname Larry vs (lat. versus, gegen) Harry kommt nach Firmenaussage daher, dass die zwei Firmeninhaber bei der Entwicklung des Produktes Bullitt mitunter gegensätzliche Meinungen vertraten.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Firma steht in der Tradition der dänischen Long Johns. Sie wurden ab ca. 1930 jahrzehntelang gebaut. Der Hersteller Smith & Co in Odense wurde verkauft und die Produktion in Dänemark 1997 eingestellt. Larry vs Harry entwickelte die Idee des Lastenrades weiter, baute seine Bullitt-Räder ab 2011 mit einem Aluminiumrahmen und stattete sie mit moderneren Komponenten aus. Sie kommen bei vielen Fahrradkurier-Unternehmen zum Einsatz.

Die Bezeichnung Bullitt geht auf einen Spitznamen eines der zwei Firmengründer, Hans „Bullitt“ Fogh zurück.[4]

Produkt[Bearbeiten]

Das Bullitt-Lastenrad ist der patentierte Eigenentwurf von Larry vs Harry. Es ist wie Long John und Veeno ein Vorderlader, mit einer tiefen Ladefläche zwischen Lenker und vorderem Rad. Die Lenkbewegung wird mit einem Gestänge übertragen. Das Rad ist entsprechend um die Länge der Ladefläche nach vorne versetzt. Vorderrad und Lenker sind separat gelagert. Die neueren Modelle haben alle einen Aluminiumrahmen (Aluminium 7005, T6 hitzebehandelt), jedoch eine CroMoly-Stahlgabel und sind mit hydraulisch betätigten Scheibenbremsen sowie modernen Naben- oder Kettenschaltungen ausgestattet. Die maximale Zuladung einschließlich Fahrer wird mit 180 kg angegeben. Limitierend wirken hier eher Laufräder und Reifen und weniger der Rahmen. Die Räder haben vorne 20 und hinten 26 Zoll Durchmesser, der Rahmen erlaubt bis 2" (51 mm) breite Reifen.

Im Jahr 2015 erschien ein Bullitt mit Shimano-Steps-Elektroantrieb, bei dem die Tretlageraufnahme am Rahmen für den Elektromotor angepasst wurde. 2019 erscheint ein Modell mit Tretlagerschaltung und Radnabenmotor hinten.

Seit 2016 ist eine Modellerweiterung mit Zahnriemen (Gates Carbon Drive) erhältlich. Der 2016 gebaute Rahmen weist dafür eine Trennstelle in der rechten Sattelstrebe auf, um einen solchen Riemen (um die Kettenstrebe laufend) einlegen zu können.

Ein fahrbereites Bullitt ohne E-Antrieb mit 9-Gang-Kettenschaltung und Schutzblechen wiegt ohne weitere An- und Aufbauten rund 25 kg.

Antriebsvarianten[Bearbeiten]

Das Bullitt wird vom Hersteller in verschiedenen Versionen angeboten:

Ab 2015 oder 2016 ist jeder Rahmen so gefertigt, dass durch Abschrauben der für die jeweilige Antriebs-, Schaltungs- und Bremskonstellation (Kettenschaltung, Getriebenaben, Singlespeeder, Scheiben- oder Rücktrittbremse) erhältlichen Ausfallenden rahmenseitig die notwendige Montageöffnung zur Verwendung eines ungeteilten endlosen Zahnriemens besteht.

Lieferbare Aufbauten[Bearbeiten]

Der Hersteller bietet verschiedene Aufbauten an:

  • Basisplatte für die Ladefläche aus Sandwichmaterial (honeycomb, dunkelbraun, strukturierte Oberfläche) mit Knick zum Einbau in die "Leiter" der Ladebucht.
  • Vertikal quer stehendes Brett, vor der Lenksäule mit Laschen an die seitlichen Rahmenrohre zu verschrauben. Kann an der hinteren Seite Taschen angebaut bekommen.
  • Box mit Seitenwänden.
  • Canopy – Kindertransportkabine, welche eine Überspannung mit Textil hat. Die zwei seitliche Überrollbügel lassen sich in die am Boden des Bullitts befindlichen zylindrischen Ösen einrasten. Diese Kabine benötigt die Basisplatte und steht mit etwa 60 cm Breite seitlich deutlich über den Rahmen vor.
  • Werbetafel (Billboard) für das Rahmenviereck unter dem Oberrohr.

Technik[Bearbeiten]

Die Laufräder sind mit Alufelgen und typisch mit 36 Stück 2-mm-Speichen ausgestattet. Aus Stahl ist nur das fast 1 m lange geknickte Gestängerohr mit etwa 18 mm Durchmesser, das die Lenkbewegung auf die Gabel überträgt und das sich drehende, vertikale Lenkerrohr. Sowohl Lenker als auch Sattelstütze sind mit Schnellspannklemmungen höhenverstellbar.

Der unter der Ladebucht nach unten-vorne abklappbare rahmenbreite Zweibeinständer besteht aus geschweißtem Alurundrohr und ist gegen Aufpreis in besonders stark belastbarem CrMo-Stahl erhältlich.

Der breiteste Teil des Rades ist der Lenker mit etwa 50–60 cm Breite. An der Ladebucht hat der Rahmen selbst seine größte Breite von 466 mm. Innerhalb der hochovalen (30×80 mm) Längsrohre verbleiben gut 400 mm Distanz, womit seitlich formschlüssig 40 cm breite Normboxen aus Kunststoff oder Kartons hineinpassen und dabei auch auf kleinen Querträgern ruhen, aber auch an den zwei vorderen der vier zylindrischen Montagehülsen. Die Ladebucht ist unten auf eine Länge von etwa 67 cm plan. Nach einer etwa 5 cm langen Ausrundung beginnt bei etwa 72 cm Horizontalabstand vor der Lenksäule der steil schräg aufwärts führende Vorderteil der Rahmenleiter, der zum Steuerrohr der Gabel führt. Ein geschweißter Knick mit Innenausrundung verhindert dabei, dass Ladegut nach vorne an das Vorderrad anstößt. . Mörteltröge sind kostengünstig in Maßen erhältlich, die gut in die Ladebucht passen.

Der Rahmen weist 3 Schraubösenpaare – etwa zur Befestigung eines Flaschenhalters – auf. Eines am Sattelrohr (vorne) und je eines an den zwei seitlichen, vertikalen Rahmenrohren (hinten). Angeschweisste Bügel mit Rille zur Befestigung von Bowdenzüge und Bremsleitungen sind reichlich vorhanden. Sie sind stets parallel oder quer zum Rohr orientiert, was insbesondere am letzten Punkt links vorne am (noch parallel) aufsteigenden Leiterrohr die Leitung nicht ideal und kurz zur Hydraulikbremse am Vorderrad führen würde.

Das Lenkgestänge an der rechten Seite limitiert das Einschlagen des Vorderrades nach links, wenn der Reifen nahe dem Knick am Gestänge zu streifen beginnt. Nach rechts ist ein Anschlag nur am Lenkhebel unten an der Lenksäule realisiert. Bei starkem Rechtseinschlag kann bedingt durch die gestreckte Kinematik zwischen Spurstange und Gabel-Lenkhebel die Gabel nach rechts in eine stark abgewinkelte Stellung überschnappen, wenn ungünstige Kräfte auf das Vorderrad wirken. Dies ist ohne Gestängedemontage reversierbar.

Chronologie der Modellentwicklung[Bearbeiten]

Limitiertes Sondermodell „Miss Bullitt“ zum 10-jährigen Firmenjubiläum (2018)
  • 2014 oder früher: Je Rahmenfarbe ein eigenes Grafikdesign und Name (z. B. (Yellow) Submarine, (White) Extra Milk)
  • ? (nach 2011): Gefräste hintere Ausfallenden, durch Schrauben austauschbar. Varianten für Naben- und Kettenschaltung.
  • 2011 noch: zylindrisch unten verjüngtes Sattelrohr, um einen Umwerfer mit Klemmschelle zu montieren. Später E-Type-Montage für Umwerfer, abgedeckt mit schwarzem Kunststoffdeckel.
  • 2015: Konischer Steuerkopf und konischer bzw. gestufter Gabelschaft (Tapered-Gabelschaft und -Steuersatz) wird allgemein eingeführt. Biegefester, strapazierfähiger, Steuerkopf steht weniger hoch über die „Bugspitze“ der Ladebucht vor.
  • 2015: Mit Shimano STePS E6100 wird erstmals ein Elektromotor, am Tretlager im Rahmen integriert, für ein Bullitt eingeführt. Ab Mai 2015 erstmals nur in schwarz, ab August 2015 in anderen Farben.[5] – Später folgt der Typ STePS E8000.
  • 2016: Die rechte Sattelstrebe lässt sich öffnen, um einen Zahnriemen für den Antrieb einbauen zu können.
  • 2018: Sondermodell „Miss Bullitt“ zum zehnjährigen Firmenjubiläum in pinker Lackierung

Trivia[Bearbeiten]

Svajerløb[Bearbeiten]

Historisch werden in Dänemark seit 1942 spezielle Landesmeisterschaften für Lastenräder (Svajerløb) ausgerichtet. Hierbei gibt es verschiedene Kategorien nach Teilnehmer (Männer, Frauen, Team) oder nach Lastenradtyp (Zweirad, Dreirad). Diese Rennen finden auch international immer mehr Zuspruch und Teilnehmer, beispielsweise in Berlin, Christchurch oder Rio De Janeiro.[6] Das zweirädrige Bullitt „legt sich in die Kurve“, eignet sich für sportliches Fahren und ist bei diesen Rennen vertreten. Auf Bullitt wurden die Europameisterschaften 2011 und 2012, die Weltmeisterschaften 2009, 2012 und 2015 sowie alle dänischen Meisterschaften seit 2009 (außer 2013) gewonnen.

Sportliche Rekorde[Bearbeiten]

Der dänische Radprofi Rasmus Quaade stellte am 3. September 2015 auf dem Rollfeld des stillgelegten Militärflugplatzes Værløse (DK) auf einem Bullitt den inoffiziellen Weltrekord für Lastenräder im Zeitfahren über 2000 m auf. Hierzu wurde sein Rad mit 28 kg Last beladen und kam somit auf ein Gesamtgewicht von 50 kg. Er benötigte eine Zeit von 2:50 min für die Strecke, erreichte also eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 42,35 km/h.

Im Juli 2016 erreichte der Amateurfahrer Kevin Labeeuw bei einem Stundenweltrekordversuch auf der RadrennbahnOdiel Defraeye“ in Rumbeke (B) eine mittlere Geschwindigkeit von 35,93 km/h.[7] Die Veranstaltungen haben keinen Bezug zur UCI und werden ähnlich dem Svajerløb eher zur Unterhaltung mit sportlichem Ehrgeiz ausgetragen.

Mediale Rezeption[Bearbeiten]

Die Renaissance der Lastenradkonzepte aus Kopenhagen, des dreirädrigen Christiania und des einspurigen Bullitt und die Entwicklung dieser Fahrzeuge zu Kultobjekten sind Gegenstand der 50-minütigen englischsprachigen Dokumentation The Bullitt's Burden von Chase Bauer, die im November 2017 ihre Deutschlandpremiere im Xenon Kino in Berlin hatte.[8][9]

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Larry vs Harry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Unternehmensinformation Larry vs Harry ApS - CVR: 31187699. In: www.proff.dk. Abgerufen am 18. August 2021.
  2. Jahresabschlussbericht 2020 Larry vs Harry. In: www.virk.dk. Abgerufen am 18. August 2021.
  3. Lastenradvergleich 2018 > Larry vs. Harry eBullitt : Das sportliche main-mobility.de, Main Mobility GmbH, 2018, abgerufen am 10. September 2019. – Moniert hohe Preise von Zubehör wie etwa der Kinderkabine.
  4. Bullitt velogold.de, abgerufen am 10. September 2019.
  5. E-Bullitt: Lasten-Pedelec mit Shimano-Steps-Antrieb velostrom.de, 9. April 2015, abgerufen am 10. September 2019.
  6. THE RIO DE JANEIRO CARGO BIKE CHAMPIONSHIPS, Svajerløb global (Memento vom 10. Dezember 2015 im Internet Archive), Copenhagenize
  7. Stundenrekord auf dem Cargobike, Velojournal am 7. November 2016
  8. *The Bullitt’s Burden: Der Film zum Cargobike aus Kopenhagen, Bericht auf cargobike.jetzt
  9. The Bullitt’s Burden: a filmmaker’s obsession with one cargo bike, detourblog.co.uk, Bericht vom 29. Juni 2016, in englischer Sprache


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