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Leonardischer Eid

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Der Leonardische Eid wurde als Maßstab für berufliches Handeln in den Ingenieurwissenschaften ab 2011 von Ralph Dreher formuliert und erstmalig 2014 auf dem World Engineering Education Forum in Dubai vorgestellt sowie ab 2015 auf Konferenzen in Florenz, Siegen und Hamburg präsentiert.

Kerngedanke ist es, durch eine entsprechend griffige Formulierung eine Vorgabe für ethisch vertretbares ingenieurhaftes Handeln zu geben. Zugleich soll der Leonardische Eid als Benchmark dazu beitragen, die Entwicklung von Hochschulcurricula so zu unterstützen, dass die aus der Ingenieurarbeit resultierende Verantwortung und die sich daraus ergebenden Forderungen elementare Bestandteile in der Ingenieurausbildung werden.

Genese:[Bearbeiten]

Die Notwendigkeit zur Formulierung einer solchen Eidesformel als Benchmark und Monitoring-System basiert auf der Auffassung, dass Ingenieurarbeit im hohem Maße lebensgestaltend ist, da Technik (als Anwendung von Technologie) letztlich ein Kernfaktor dafür ist, welche Möglichkeiten zur Lebensgestaltung es gibt (Infrastruktur, Kommunikation), aber auch, wie durch diese Möglichkeiten personale Setzungen entstehen (Zwang zur Nutzung, Nutzung zur Ausübung von Zwang) und volkswirtschaftliche Implikationen präjudiziert werden (Ressourcennutzung,-verkauf, -aneignung).

Im Rahmen von Ingenieurarbeit werden hier ausschließlich technologisch bedingte Entscheidungen getroffen bzw. Systeme realisiert, deren Wirkungsfolge nicht abgeschätzt werden. Oftmals geschieht dieses mit dem Argument, dass das Bereitstellen von Technik wertfrei sei und diese erst in Ihrer Anwendung der ethischen Absicherung bedarf.

Der Leonardische Eid wendet sich gegen dieses zurückweisen von Verantwortung seitens der Erschaffer und will diesen eine stärkere Verantwortung über die Folgenabschätzung abverlangen. Dazu sollen Ingenieure bereits im Studium befähigt werden, indem sie stärker reflektieren, welche Auswirkungen sich jeweils aus ihren konzeptionellen Entscheidungen ergeben.

Eidesformel:[Bearbeiten]

Die durch den Entwicklungszeitraum mehrfach von 2011 bis heute modifizierte Eidesformel lautet seit 2015:

"Eine jede Ingenieurausbildung muss sicherstellen,

dass Ingenieurinnen und Ingenieure darin gebildet werden,

ihre fachlich basierten Gestaltungsmöglichkeiten einzubringen,

um ihrer hohen Gestaltungsverantwortung anhand der Prinzipien

  • der ethischen Legitimierbarkeit,
  • der Nachhaltigkeit und
  • der gesellschaftlichen Kontrollierbarkeit

gerecht zu werden.“ (Deutsche Version)

"Every Study-course of Engineering must be based on the idea that engineers

will be educated to use their technical knowledge with their design-responsibility

oriented towards the principles of:

  • ethical Legitimation,
  • sustainability and
  • societal checkability.“ (Englische Version)

Umsetzung:

Gemeinsam mit Standesorganisationen für die Ingenieurausbildung wird seit 2015 daran gearbeitet, entsprechende Fortbildungsmodule für die Ingenieurausbildung zu entwickeln. Diese befinden sich momentan im Evaluationsstadium.

Quellen:[Bearbeiten]

Dreher, R.: A Benchmark for Curricula in Engineering Education: The Leonardic Oath. In: ICL Conference (Ed.): ICL 2015 Conference Proceeding. P.713-715. Firenze, 2015. http://icl-conference.org/dl/Proceedings_ICL2015.zip.

Dreher, R.: Der Leonardische Eid als Paradigma ingenieurwissenschaftlicher Curricula: In: Kammasch, G; Dreher, R.: Wie viel (Grundlagen) Wissen braucht technische Bildung? Wege zur technischen Bildung. Pp. 78-85. Siegen, 2015.

Dreher, Ralph: Industrie 4.0: Ein Anwendungsfall für die Verantwortung bei gestaltungsorientierter Ingenieurarbeit. In: Kammasch, G., Klaffke, H., Knutzen, S (hrsg.): Technische Bildung im Spannungsfeld zwischen beruflicher und akademischer Bildung. Die Vielfalt der Wege zu technischer Bildung. Siegen, 2016, S.71-76


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