Leonhard Breitenbach
Leonhard Breitenbach
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1866 |
Sitz | Siegen, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 132 (2021)[1] |
Umsatz | 22,8 Mio. EUR (2021)[1] |
Branche | Walzenhersteller |
🌐Website | www.breitenbach.de |
Die Leonhard Breitenbach GmbH ist ein in Siegen-Trupbach, Nordrhein-Westfalen ansässiger Walzenhersteller. Mit den Kauf eines Reckhammerwerks durch die Gebrüder Breitenbach im Jahre 1866 begann die Geschichte des heutigen Unternehmens. Zum Produktangebot des Unternehmens gehören Walzen aus Hartguss und Schmiedestahl für die Gummi- und Kunststoffindustrie, die Lebens-, Futter- und Genussmittelindustrie[2][3] sowie Kolben für hydraulische Pressen. Außerdem gehört die Überholung von Walzen seit jeher zum Angebot.[4]
Geschichte[Bearbeiten]
Durch den Bergbau, der im Siegerland eine über 2500 Jahre lange Tradition hatte, war die Region lange geprägt durch die Eisenerzgewinnung und dessen Weiterverarbeitung, insbesondere der Stahlindustrie, geprägt. Zulieferindustrien, wie z.B. Maschinen- und Walzenhersteller, prägen noch heute das Bild der Siegerländer Wirtschaft, obwohl die letzte Erzgrube bereits 1962 (Pfannenberger Einigkeit) geschlossen wurde.
Reckhammer[Bearbeiten]
Der ca. 1720 gegründete Hammer wurde 1841 von den damaligen Besitzern aus der Familie Dresler an Gerlach Breitenbach verkauft. Ein Jahr später erfolge die Erteilung einer Konzession zur Aufstellung und zum Betrieb einer Eisengießerei und eines Schleifwerks. 1850 wird ein Koks-Hochofen für die Roheisengewinnung angelegt. 1866 erfolgt der Verkauf an Leonhard Breitenbach, der die Geschäfte der Eisenhütte und der Schleif- und Drehwerke weiterführte.[5]
Walzenüberarbeitung[Bearbeiten]
In dieser Zeit entstand das Geschäftsmodel der Walzenaufarbeitung. Durch die Nähe des Unternehmens zu der im Siegerland vertretenen Walzenindustrie, die oftmals nur den Walzengrundkörper herstellten, konnte sich das Unternehmen auf die Bearbeitung sowie die Überholung von gebrauchten Walzen (insbesondere für die Stahlindustrie) spezialisieren. Im Laufe der Zeit installierte die Konkurrenz eigene Bearbeitungsstätten. Daher begann die Herstellung eigener Walzen bei Breitenbach im Jahre 1909 mit der Inbetriebnahme und Installation einer Gießanlage.[6] Hauptabnehmer für die Walzen von Breitenbach war die Stahlindustrie in Elsass-Lothringen und im damaligen Ostpreußen.
Neuere Geschichte[Bearbeiten]
Die Wiederaufnahme der Arbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg wurde erst im Jahre 1947 erlaubt. Da die Stammkunden in den nun zu Polen und Frankreich gehörenden Gebieten unerreichbar waren, war das Unternehmen gezwungen, neue Märkte zu finden. Insbesondere in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets konnten neue Kunden geworben werden. Durch den Strukturwandel kamen später noch Walzen für bahnförmige Produkte (Kunststoff- und Gummiindustrie) hinzu. Außerdem produziert das Unternehmen Walzen für die Lebens-, Futtermittel- und Genussmittelindustrie. Das Unternehmen begann 1963 Berufsausbildungen anzubieten. Zunächst wurden Walzendreher, Walzenschleifer und Elektriker ausgebildet, später kamen kaufmännische Berufe hinzu.[7]
Im Jahre 1975 wurde das Unternehmen in eine Besitz- und eine Betreibergesellschaft aufgespaltet. Das Unternehmen betreibt zwei 1974 neu errichtete Kaltwindkupolöfen und verfügt heute über zahlreiche Drehbänke, Schleifmaschinen und weitere Zerspanungsmaschinen, z.B. Tieflochbohrbänke. Damit kann das Unternehmen Werkstückgewichte von bis zu 75 t, sowie 2500 mm Durchmesser und 15,5 m Länge komplett bearbeiten.
Das Unternehmen mit seinem Standort in Siegen-Trupbach bedient heute Kunden in mehr als 70 Ländern. Die durchschnittliche Exportquote beträgt 75%.[7]
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2023. Abgerufen am 16. November 2023.
- ↑ Wirtschaftsausschuss besucht Walzenhersteller. Abgerufen am 16. November 2023.
- ↑ Schwere Walzen für feine Schokolade. Abgerufen am 16. November 2023.
- ↑ Leonhard Breitenbach GmbH. Abgerufen am 16. November 2023.
- ↑ D. Tröps, U. Bohn: Ortsgeschichte Trupbach, Selbstverlag Heimatverein Trupbach. 1989.
- ↑ Walzenhersteller seit 1866. Abgerufen am 16. November 2023.
- ↑ 7,0 7,1 J. Wiesmann: Walzen für die Welt – Eine Chronik des Siegerländer Walzengusses 1820 - 2020. Vorländer Verlag, 2023, ISBN 978-3-944157-66-5
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