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MINERVA – Zeitschrift für Notwehr und Philosophie

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MINERVA – Zeitschrift für Notwehr und Philosophie war eine deutschsprachige Alternativzeitschrift für subkulturelle Literatur und Philosophie. Sie erschien von 1987 bis 1991 in 16 Ausgaben vorwiegend in West-Berlin.

Gründung[Bearbeiten]

1986/87 hatte sich die Minerva im Zuge eines Redaktionswechsels und ihrer richtungsverändernden Umbenennung in „Zeitschrift für Notwehr und Philosophie“ von einer „Institutspostille für Altertumskunde“ am philosophischen Seminar der FU Berlin zu einem eigenständigen Theorie- und Literaturmagazin gewandelt. Neben literarischen Experimenten und theoretischen Neuansätzen bescherten große Interviews mit zeitgenössischen Denkern wie Paul Virilio, Jean-François Lyotard, Dietmar Kamper der Zeitschrift einen Platz im avantgardistischen Umfeld der subkulturellen Szene West-Berlins. Die Redaktion bestand aus einer wechselnden Besetzung, in der neben temporären Redaktionsmitgliedern wie Andreas Dury, Konradin Leiner alias QRT, Gregor Mirwa u. a. der Autor und Dramatiker Paul M. Waschkau als eine Art „Chefredakteur“ fungierte. Die Auflage betrug zwischen 500 und 1500 Exemplaren.

Selbstverständnis und Themen[Bearbeiten]

Literatur und Theorie als Beitrag zur außergewerkschaftlichen Konfliktverschärfung zu verstehen, war ein wesentlicher Ansatz des Selbstverständnisses. In den Essays und literarischen Beiträgen manifestierten sich unter den Stichworten – Politischer Ausnahmezustand – Obszönität – Verrat – Zapping – Alltag und Science fiction – Schafott Drammat – MedienMutationen und Maschinelles Phasenstudium – Brut der Ungeheuer – TRAKT und TCManalysen (Texas Chainsaw Massker-Film; deutsch Blutgericht in Texas)„Strategien der Schrift“, die sich vom Mainstream der Theorieszenen weit entfernten. Literarische Übersteigerungsformen wurden als Versuch verstanden, sich gegen die Gewohnheit des Eingefahrenen und gegen die Verzerrung von Wirklichkeit aufzurichten. Der Einstieg übers Editorial einer Ausgabe glich oft einem richtungsweisenden Manifest.

Die Beschäftigung mit neuen Medientheorien, die Publikation von dramatischen Texten, aber auch kulturelle Manifeste und Kritiken der sog. OFFszene führten zu genreübergreifenden Einladungen der Redaktionsgruppe. Zum einen kamen im damaligen „Nachtflug“ des Radio 100 Berlin Hörspielkompositionen mit Texten aus Minerva zur Ausstrahlung; zum anderen war die Gruppe um Paul M. Waschkau mehrmals Gast in literarischen und dramatischen Performance-Nächten im damals avantgardistischen RAMM/ZATA-Theater.[1]

Im Zuge eines eigeninitiierten Deutsch-Russischen Literaturaustausches mit der Leningrader Gruppe „Kamera Chraneninja“ um Oleg Jurjew und Olga Martynowa reiste die Redaktion im September 1990 zunächst nach Leningrad. Im November desselben Jahres erfolgte die Gegeneinladung nach Berlin. Ende 1991 stellte die Zeitschrift ihr Erscheinen ein.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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