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Metasiel

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Metasiel ist der Produktname eines Baustoffhilfsmittels auf Wasserglasbasis, das durch einen komplexen Synergisten eine dauerstabile Verbindung des Wasserglases mit dem Grundbaustoff, meistens Beton, eingeht. Die Folge ist ein Baustoff der dicht gegen flüssiges Wasser, jedoch atmungsaktiv gegenüber Wasserdampf ist. Als Nebeneffekt wird die Oberfläche extrem abriebfest und dicht gegen Öle sowie die meisten Säuren und Laugen. Es gibt Metasiel für Beton, für Stein und für Holz.

Eigenschaften[Bearbeiten]

Wasserglas (Natrium-, Kalium-, Lithiumsilikatlösungen) wird für die Abdichtung von Beton verwendet. Die Haltbarkeit dieser Behandlung ist jedoch auf wenige Jahre begrenzt und führt anschließend zu einer deutlichen Schwächung des Betons bis hin zur Zerstörung seiner Struktur. Metasiel ist eine Zubereitung auf Wasserglasbasis, die eine Beimischung enthält, die als Synergist bezeichnet wird. Der Synergist katalysiert einerseits den Aufbau einer Struktur des Wasserglases in direkter Verbindung mit den Komponenten des Betons, andererseits beeinflusst er die Viskosität und Oberflächenspannung des Wasserglases, wodurch dieses tief in die Porenstruktur des Betons eindringt. Als Nebeneffekt findet eine Härtung der Oberfläche statt, was vor allem eine erhöhte Abriebfestigkeit bedeutet und damit in vielen Anwendungen zu einer erheblich verringerten Staubbildung führt. Im Beton bildet sich die stabile Silikatstruktur in den Poren aus, was zu einer Abdichtung des Baustoffs gegen eindringendes Wasser führt, jedoch den Austausch von Wasserdampf nicht unterbindet. Die Atmungsaktivität bleibt erhalten. Kleine Risse im Beton bis 0,2 mm werden durch die Anwendung von Metasiel durch die Bildung der Silikatstruktur ebenfalls gedichtet. Neben dem Einsatz von Metasiel für Beton gibt es auch Zubereitungen für die Behandlung von Mauerwerk (Ziegel u. ä.) und Holz. Alle alkalische und nicht alkalische Untergründe außer Metalle und Kunststoffe sowie Glas. Alle Metasiel-Produkte sind leicht alkalisch, unbrennbar, ungiftig und nahezu umweltneutral.

Geschichte[Bearbeiten]

Im Jahr 1918 entwickelten zwei Chemiker der Firma Schott als Nebenprodukt der Glasforschung ein Material, das in der Lage war, Wasserglas so zu beeinflussen, dass eine Imprägnierung von Beton und anderen Baustoffen leichter möglich wurde. Darüber hinaus zeigte sich, dass mit dem Material incl. Synergist, der in katalytischen Mengen dem Wasserglas zugemischt wurde, der Untergrund wasserdicht und widerstandsfähiger wurde. Die Rezeptur ist reines Knowhow, ein Patent ist dafür nicht vorhanden. Es ist Betriebsgeheimnis. Nach heutiger Erkenntnis wurde das Material nicht von Firma Schott vermarktet. Vielmehr wanderten die beiden Erfinder in den 1920 er Jahren in die USA aus und begannen dort, das Material unter dem Namen Creto bzw. EverCrete zu vermarkten. Die beiden Erfinder bestanden darauf, stets die Grundmischung des Synergisten eigenhändig zuzubereiten. So ist die Rezeptur niemals in die Hände der Vermarkter gelangt, und die Erfinder behielten den vollen Zugriff auf den Synergisten. Durch den Tod der beiden Erfinder in den 1970er Jahren verschwand das Material vom Markt. Es wurde zwar ein Produkt unter dem alten Namen weiterhin verkauft, jedoch fehlte die entscheidende Komponente, der Synergist. Die Wirksamkeit des Produktes war daher nicht mehr gegeben. Die Rezeptur wurde an die Erben weitergegeben. Dabei ist eine der beiden Kopien verschollen. Die verbleibende Kopie wurde von einem amerikanischen Unternehmer erworben, der jedoch längere Zeit kein besonderes Interesse an der Vermarktung zeigte. Erst im Jahre 1998 wurde der Synergist wieder hergestellt und über eine Lizenz in Deutschland zum Fertigprodukt formuliert und vermarktet. Das Material wurde auch exportiert. Seit 1974 stand der Synergist nicht mehr zur Verfügung, jedoch wurden die Produkte, die vorher die volle Wirksamkeit durch den Synergisten aufwiesen, weiter unter deren alten Namen vertrieben, ohne auf deren verminderte Wirksamkeit hinzuweisen. Seit 1998 ist das Originalprodukt Metasiel mit dem Synergisten wieder auf dem deutschen Markt verfügbar. Aufgrund der Vereinbarung mit dem Besitzer der Synergist-Rezeptur ist dies das einzige Produkt mit dem Synergisten.

Handelsnamen[Bearbeiten]

Das Produkt aus Wasserglas mit dem Synergisten wurde ursprünglich Creto genannt. Es wurden im Laufe der Zeit weitere Produktnamen verwendet, wie Evercrete, Maxibeton, Pyramount, Optibeton, Maxibeton, Betofix. Die meisten dieser Produktnamen sind heute nicht mehr auf dem Markt zu finden. Jedoch wird weiterhin ein Produkt unter dem Namen Creto vertrieben, das jedoch nicht den Synergisten enthält, der die positiven Eigenschaften des Ursprungsproduktes bewirkt. Das einzige Produkt, das heute noch mit dem originalen Synergisten verfügbar ist, ist Metasiel.

Verwendung[Bearbeiten]

Beton[Bearbeiten]

Wasserglas mit dem Synergisten – Metasiel – wird bei Beton zur nachträglichen Abdichtung gegen Wasser, aber auch gegen Säuren, Laugen und Öle angewendet. Dafür wird das Metasiel Beton auf die gereinigte Oberfläche aufgetragen. Dies kann durch Sprühen, Streichen oder Rollen geschehen. Nachträgliche Sperrschichten gegen anstehendes Wasser können mit Metasiel Beton durch Einpressen ebenfalls hergestellt werden. Haupteinsatzgebiet von Metasiel Beton ist die Sanierung von Bauten gegen aufsteigende oder eindringende Nässe sowie Schimmelbefall als deren Folge. Anwendungsgebiete für Metasiel Beton sind:

  • Kellerwände innen wie außen
  • Schwimmbecken
  • Dachkonstruktionen
  • Feuchte Wände
  • Wasser-und Abwasserkanäle
  • Hallenböden
  • Fassaden

Bei der Herstellung von Betonbauwerken ist in der Vergangenheit Metasiel auch direkt bei der Herstellung eingesetzt worden. Die Folge war ein schnelleres Abbinden des Betons und eine sichere Wasserdichtigkeit. Auch wurde die Betonhärte deutlich erhöht. (Korund) Hier entfällt der Einsatz von Bitumen was zu einer Zeiteinsparung von ca. 6 Wochen führt.

Stein[Bearbeiten]

Für weniger alkalische Untergründe wie Ziegel ist Metasiel Stein entwickelt worden, das neben dem Synergisten eine organische Siliziumkomponente im Wasserglas enthält. Einsatz und Anwendung erfolgt analog dem für Metasiel Beton. Das Eindringen von Wasser in Ziegel wird dauerhaft unterbunden. Auch poröse Naturmaterialien wie Sandstein können gegen Wasser gedichtet werden. Die Folge ist u. a. die Vermeidung von Frostschäden an Bauwerken. Mit Metasiel Stein lassen sich auch Gipsoberflächen behandeln, mit dem Ergebnis einer deutlich erhöhten Härte und Abriebfestigkeit. Auch Lehm kann mit Metasiel Stein behandelt werden, was dort auch vor allem zur Vermeidung von Staubbildung führt. Der Lehm ist dann wasserdicht, jedoch weiter atmungsaktiv.

Holz[Bearbeiten]

Zur Behandlung von Holz, vor allem von Weichhölzern, ist Metasiel Holz entwickelt worden. Hier stellte sich bei der Anwendung heraus, dass die Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse, Feuchte und Fäulnis deutlich erhöht wird. Der Befall durch gängige Holzschädlinge wird ebenfalls unterbunden. Auch ist die Entflammbarkeit stark reduziert. Die Anwendung von Metasiel Holz erfolgt wie bei Metasiel Beton durch Sprühen, Streichen, Aufrollen oder durch Tauchen. Anwendungsbeispiele

Prüfungen[Bearbeiten]

Die Metasiel-Produkte Metasiel Beton und Metasiel Stein sind von Baustoffprüfungsinstituten getestet worden. In allen Fällen zeigte sich, dass die angegebenen Eigenschaften der Dichtigkeit gegen Wasser zur Gänze nachgewiesen werden konnten. Für Metasiel Holz liegen nur Erfahrungen von Anwendern vor, da hier nur Untersuchungen von Prüfinstituten (Braunschweig) wegen schwer Entflammbar vorgenommen worden sind. Jedoch hatte der Computer bei Erreichen der vorgeschriebenen Temperatur abgeschaltet. Es wurde eine Verkohlung beobachtet jedoch keine offene Flamme. Nach Abschalten der zugeführten brennbaren Gase, erlosch die Gas-Flamme auf dem eingebrachten Holz sofort.

  • Metasiel Beton
    • Prüfung der MPA Dresden mit Bericht vom 02.03.2006
    • Vergleich der Wassereindringtiefe in unbehandeltem Beton mit Beton, der mit Metasiel Beton behandelt worden ist.
    • Prüfung des Instituts für Baustoffe und Konstruktion der TU München mit Bericht vom 30.08.2002
    • Vergleich der Wassereindringtiefe in unbehandeltem Betonestrich mit Betonestrich, der mit Metasiel Beton behandelt worden ist.
    • Prüfung des ICT Ingenieurbüro für Chemie und Technologie, Paderborn, mit Bericht vom 31.08.2013
    • Vergleich der Wassereindringtiefe in unbehandeltem Beton mit Beton, der mit Metasiel Beton behandelt worden ist.
  • Metasiel Stein
    • Prüfung der MPA Dresden mit Bericht vom 15.05.2006
    • Vergleich der Wassereindringtiefe in unbehandeltem Ziegel mit Ziegel, der mit Metasiel Stein behandelt worden ist.

Weblinks[Bearbeiten]


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