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Michael Harder

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Michael Harder

Michael Harder (* 21. November 1951 in Schleswig) ist ein deutscher Naturwissenschaftler und Ökonom und leitet das Büro für Interdisziplinäre Wissenschaften in Staufen (bei Freiburg), das 2002 von ihm gegründet worden war. Im Rahmen seiner interdisziplinären Arbeiten forscht er nach den naturwissenschaftlichen Grundprinzipien für ökonomische und gesellschaftspolitische Fragen und stellt die Ergebnisse, die bestehende Narrative oft in Frage stellen bzw. widerlegen, sowie die daraus folgenden Schlüsse und Vorschläge in Vorträgen und Büchern vor.

Werdegang[Bearbeiten]

Nach dem Gymnasium in Schleswig begann Michael Harder 1970 sein Chemiestudium an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Schon früh richtete er seine Aufmerksamkeit auf interdisziplinäre Inhalte und war einer der seltenen deutschen Naturwissenschaftler, die mit dem Nebenfach Wirtschaftswissenschaften (BWL/VWL) promovierten. Seine industrielle Forschungstätigkeit begann er 1980 bei der BASF AG in Ludwigshafen, wo er auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung von Datenträgern wie Hard Disks arbeitete. 1985 kündigte er aber bei der BASF AG, nachdem er bei einem Aufenthalt im Silicon Valley festgestellt hatte, dass die BASF in dieser technologie-intensiven und hoch-kreativen Produktsparte mit ihrer Unternehmensstruktur chancenlos war – was sich im Laufe der Jahre bestätigen sollte. Als Freiberufler arbeitete Harder projektweise für die Heidelberger Datenbankfirma Online GmbH und kam dort in professionellen Kontakt mit modernen Informationskanälen. Anschließend wechselte er zum Umweltprojekt Schwarzwald, das sich interdisziplinär mit Überlegungen zum Management von systemischen Umweltfragen beschäftigte.

Diese Arbeiten waren grundlegend für das Angebot, im Auftrag von Gesellschaftern die Gesellschaft für Umwelttechnologie mbH & Co (G.UT.) in Freiburg aufzubauen. Ausgestattet mit Kapital begann Harder im Frühjahr 1986 auf der Grundlage von datenbankgestützten Informationssystemen und dem Wissen über komplexe Systemzusammenhänge ein modernes systemisches Beratungsbüro zu errichten, das in der Folge Kommunen, Landkreise und die Industrie in komplexen Umwelt-Planungsfragen auf der Grundlage von naturwissenschaftlichem und ingenieurtechnischem Wissen beriet.

Zwischenzeitlich gehörte Michael Harder zur Endauswahl der Astronauten der D2-Mission. 1993 gab Harder – seine Frau war 1991 kurz nach der Geburt zweier Söhne plötzlich an Amyotropher Lateralsklerose (ALS) erkrankt – aus familiären Gründen die Geschäftsführung der G.UT. auf und zog sich aus dem Berufsleben zurück.

In der Zeit zwischen seinen familiären Aufgaben widmete sich Harder in den folgenden Jahren naturwissenschaftlichen Fragen insb. der Physik, um im Laufe der Zeit festzustellen, dass wesentliche Inhalte der Physik nicht zusammenpassten. Der Philosophie Schellings folgend, nach der naturwissenschaftliche Prinzipien grundlegend sind und überall wirken, also die Bereiche des Physikalischen, des Biologischen und des Sozialen nicht wirklich zu trennen sind, entdeckte Harder für sich nicht nur, dass sich die Physik bisher auf das Einfache, das Leblose beschränkt hatte und dabei wesentliche Gesetzmäßigkeiten übersehen hatte, sondern dass in einer erweiterten Physik, die er „Prozessphysik“ nennt, enorm wichtige Erkenntnisse zur Funktion der Ökonomie etc. zu finden sind.

Seine physikalischen und wirtschaftswissenschaftlichen Erkenntnisse wurden zur Basis seines Büros für Interdisziplinäre Wissenschaften, dass er 2002 in Staufen gegründet hatte. Ausgehend von den dort geleisteten Arbeiten auch zu den Grundlagen einer erneuerten Physik, die nun interdisziplinären Anforderungen standhält, stellte er 2015 in seinem Buch Physiconomics – Zur Physik der Ökonomie vor, wie „nicht verhandelbare“ Naturprinzipien auch in ökonomischen Fragen wirken und wie die aktuell beobachtbaren Krisen sich damit erklären und verstehen lassen, dass wir unwissend gegen einige dieser Naturprinzipien verstoßen.

Harder schlägt daher vor, Physiconomics (das sich im Gegensatz zu Econophysics nicht mit logizistischen Teilphänomenen beschäftigt, sondern mit komplexen Zusammenhängen des „Ganzen“) als neue Wissenschaftsdisziplin anzuerkennen. Auf der Grundlage der Funktion komplexer Systeme, der Evolutions- und Spieltheorie lassen sich damit komplexe Fragestellungen untersuchen und beantworten und ökonomische, insb. systemische Fehlentwicklungen aufzeigen. Als Beispiele dafür führt Harder die Eurozone, die fehlende volkswirtschaftliche Nachhaltigkeit sowie das Finanzsystem an. Als wichtigste Erkenntnis zeigte sich, dass sich in gesättigten Systemen bei weiterem initiiertem Wachstum die Spielregeln plötzlich vollständig umkehren und Glaubenssätze (Narrative), die vorher tatsächlich galten und funktionierten, nun ins Gegenteil umschlagen und damit falsch werden. Aktuelle Arbeiten von Harder beschäftigen sich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz.


Äußerungen zur Physik und zur Ökonomik[Bearbeiten]

Nach Harder lassen sich die Erkenntnisse der modernen Physik nur dann in ein einheitliches Bild fügen, wenn man anerkennt, dass Einsteins Spezielle Relativitätstheorie falsch ist, viele logische Widersprüche aufweist und entgegen der veralteten Lehrmeinung doch eine Art quantenmechanischer Äther existiert, der für Zeitdilatationen und Raumkrümmungen und damit die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit verantwortlich ist.

Gleichzeitig zeigt er in seinem Buch „Einsteins Irrtümer“, dass die Gesetze der Makrophysik (wie z.B. die Allgemeine Relativitätstheorie) und der Mikrophysik (wie z.B. die Quantenmechanik) grundsätzlich komplementär sind und es daher unmöglich ist, sie in einem in sich logischen Formelwerk zu vereinigen und sämtliche Versuche dazu scheitern müssen. Die asymmetrische Komplementarität von Makro- und Mikrophysik ist gleichzeitig die Grundlage für die Dynamik der Welt und die Grundlage einer Physik, die Harder Prozessphysik nennt, und die über Impulszustände den Zeitbegriff neu erklären kann, sodass endlich eine Unterscheidung zwischen Vergangenheit, Jetzt und Zukunft auch in der Physik möglich wird. Neben der Entropie wirkt im neuen Modell von Harder zudem eine evolutiönäre Entstehung von Strukturen, mit der das alte Rätsel des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik gelöst werden kann. Eine Dynamik von Chaos und Ordnung wird sichtbar, die sich in „chaordischen Systemen“ äußert, die wiederum grundlegend in unserer Welt sind.

Auf der Grundlage dieser und weiterer Erkenntnisse zur Prozessphysik, zur Evolution und zum Darwinismus sowie aus der Spieltheorie analysierte Harder ökonomische Zusammenhänge, insb. in Bezug auf die Inhalte der etablierten Volkswirtschaftslehre. Dabei stieß Harder auf vier grundlegende Systemfehler der verbreiteten Ökonomik.

Es beginnt mit der zunehmenden Ökonomisierung unserer menschlichen Gesellschaft, die dafür sorgt, dass ökonomische Fragen längst im Zentrum unserer Gesellschaft stehen und wir als Spezies Mensch zunehmend dabei sind, uns eine lebensfeindliche Umwelt zu schaffen – ein einmaliger Vorgang in der Biologie dieses Planeten.

Als zweiten Systemfehler erweist sich das weitere Wachstum unserer Ökonomie, obwohl das System Erde längst überstrapaziert ist. Weiteres Wachstum in gesättigten Systemen führt dazu, dass bestehende Ressourcen ausgelaugt werden. Sind also genug Ressourcen da, bringt mehr Wachstum ökonomisch tatsächlich mehr Wohlstand, gerät das System aber an die Grenzen der Belastbarkeit, wird de facto gesellschaftlicher Wohlstand abgebaut. Man erkennt dies lt. Harder an der Erschöpfung der Naturressourcen, den Niedriglöhnen, der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Staatsverschuldung durch Übernahme outgesourcter Familienaufgaben, durch Sozialhilfekosten und durch Subventionierungen von Unternehmen (z.B. Target2). Weiterer mikroökonomischer Erfolg kann dann sogar zu einem makroökonomischen Crash führen. Harder nennt dies das „Paradoxon der Spielregeln in der Ökonomie“.

Die Anwendung dieser Physiconomics-Inhalte auf das Geldsystem und die ihm innewohnende Exponentialfunktion zum Wachstum der Geld- und Schuldenmenge zeigt denn auch, dass unser Geldsystem – wenn die Realökonomie nicht mehr mitkommt – zwangsläufig in eine hohe Inflation oder eine Art „Schwarzes Loch“ zur Vernichtung von Giralgeld führen wird bzw. als letzte Möglichkeit eine Währungsreform zu erwarten ist. Als vierten Systemfehler identifiziert Harder das Euro-Währungssystem. Spieltheoretisch ist ein geschlossenes, funktionierendes System mit mehreren Teilnehmern nur dann möglich, wenn die Teilnehmer nahezu gleich stark sind. Dies ist in der Eurozone nicht gegeben. Alle politischen Versuche, den Euro trotzdem „zusammenzuhalten“, werden daher irgendwann, wenn diese Versuche nicht mehr zu bezahlen sind, unausweichlich scheitern.

Es gilt daher, so Harder, verstärkt auf die Naturgesetze zu achten, denen auch die Ökonomik ausgesetzt ist.


Interdisziplinäre Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Michael Harder: Einsteins Irrtümer – Die Entdeckung von Raum und Zeit. 4. Korrigierte Auflage. BOD, Norderstedt 2007, ISBN 978-3-8370-9260-8, S. 419.
  • Michael Harder: Physiconomics – Zur Physik der Ökonomie. BOD, Norderstedt 2015, ISBN 978-3-7392-1779-6, S. 256.

Weblinks[Bearbeiten]


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