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MoMo Berlin

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Logo MoMo Berlin (Philosophischer Arbeitskreis)

MoMo Berlin ist der Name eines informellen philosophischen Arbeitskreises in Berlin. Er wurde Ende 1989 von einer Gruppe von Geisteswissenschaftlern (Frauen und Männern) vor allem aus dem Bereich der Philosophie und der Sozialwissenschaften gegründet. Der Name des Arbeitskreises ist eine Abkürzung für die Verabredung der Mitglieder, jeden ersten Montag im Monat einen Vortrag zu neuen philosophischen Themen zu halten.[1] Er ist seit seiner Gründung unabhängig von allen universitären und anderen staatlichen Bildungseinrichtungen.

Geschichte[Bearbeiten]

Das Motiv der GründerInnen des Arbeitskreises, die allesamt Studenten an der Freie Universität Berlin waren, war zunächst, die Ende der 1980er Jahre in Deutschland bekannt werdende postmoderne französische Philosophie durch eigenes Studium genauer kennenzulernen. Die akademischen Curricula am philosophischen Institut der FU Berlin boten zu dieser Zeit in dieser Hinsicht noch wenig an. Der Kreis hatte bereits von Anfang an mehr als 20 Mitglieder; die Zahl stieg im Laufe der Jahre stetig. Bis zum Jahr 2005 fanden die bei MoMo gehaltenen Vorträge wechselweise in den privaten Wohnräumen der Mitglieder statt. Die Veranstaltungen waren nicht öffentlich; eine Teilnahme neuer Mitglieder war nur möglich mittels vorangehender Einladung durch ein bekanntes Mitglied, welches das neue Mitglied dann auf der jeweils folgenden Veranstaltung persönlich vorstellte. Eine weitere Bedingung der Aufnahme war es, dass das neue Mitglied sich bereit erklärte und nach Meinung der übrigen Mitglieder in der Lage war, selbst Vorträge zum Arbeitskreis beizusteuern.

Trotz des zunächst privaten Charakters des Arbeitskreises wurden schon in den ersten Jahren Vortragende gewonnen, die bereits öffentlich bekannt waren. So hielten beispielsweise Axel Honneth am 02.07.1990 einen Vortrag mit dem Titel "Das Selbstmißverständnis der Postmoderne" und Panajotis Kondylis am 19.06.1995 einen Vortrag zum Thema "Das Politische in der Konstitution des Sozialen"[2]. In den folgenden Jahren traten zahlreiche weitere bekannte Philosophen bei MoMo auf, so unter anderem Hermann Schmitz (Philosoph), Gernot Böhme, Uwe Meixner und Henry Staten[3]. Dadurch gewann der Kreis zunehmend an Bekanntheit weit über den Horizont Berliner philosophischer Zirkel hinaus. Wolfgang Sohst, der seit 1996 dem Arbeitskreis angehörte, steuerte über den von ihm gegründeten wissenschaftlichen xenomoi Verlag (Berlin) nunmehr auch eine eigene Publikationsbasis bei, die Schriftenreihe "MoMo Berlin Philosophische KonTexte", in der alle aktiven MoMo-Mitglieder ihre Texte publizieren konnten.[4]. Als erster Band der Schriftenreihe erschien dort im Jahr 2006 der Gemeinschaftsband eines Großteils der aktiven Mitglieder mit dem Titel "Die Figur des Neuen".

Nach der Jahrtausendwende hatten allerdings schon viele der Gründungsmitglieder entweder bereits Berlin verlassen oder bereits lange ihr Studium beendet, so dass sie keine Vorträge mehr zu halten bereit waren. Der Kreis musste sich deshalb zunehmend auf externe Vortragende stützen, um sein Fortbestehen zu sichern. Im Jahr 2005 fand schließlich eine Sitzung aller derzeit aktuellen aktiven Mitglieder statt, auf der über das weitere Schicksal des Arbeitskreises beraten wurde. Es wurde beschlossen, den Kreis zu öffnen, d.h. die Vorträge nicht mehr in privaten Wohnungen abzuhalten, sondern in öffentlichen Veranstaltungsorten. Dies war zunächst mit Schwierigkeiten verbunden, weil bis zum Jahr 2015 kein fester Ort für die Vorträge gefunden werden konnte und diese deshalb in verschiedenen Berliner Cafés stattfanden. Andererseits konnte MoMo Berlin dadurch ein deutlich weiteres Publikum ansprechen, und seit dem Jahr 2010 verfügt der Arbeitskreis auch über ein eigenes Internetportal. Anfang des Jahres 2016 fand der Arbeitskreis schließlich einen ständigen Vortragsort in den Räumen des türkischen Kulturzentrums Tiyatrom in Berlin Kreuzberg.

Die Abgrenzung zu den staatlichen Bildungsinstitutionen äußert sich vor allem darin, dass es für Beitragede keine formalen Zulassungregeln gibt, um einen Vortrag zu halten. Dadurch ist aus dem Arbeitskreis mit den Jahren eher eine liberale bürgerliche Diskussionsplattform geworden, die keiner staatlichen Institution verpflichtet ist, weil sie insbesondere finanziell vollkommen unabhängig ist.

Formale Struktur[Bearbeiten]

MoMo Berlin ist rechtlich nicht formalisiert, d.h. er ist weder ein eingetragener Verein, noch in anderer Rechtsform als juristische Person verfasst. Der Arbeitskreis ist weltanschaulich, politisch und religiös neutral. Er ist finanziell vollkommen unabhängig. Die Mitgliedschaft ist ist informell. Es werden keine Beiträge erhoben; auch die Teilnahme an den Veranstaltungen des Arbeitskreises ist kostenfrei. Geschäftsführender Organisator des Kreises ist der Berliner Verleger und Philosoph Wolfgang Sohst (Berlin).

Inhaltlicher Schwerpunkt[Bearbeiten]

Mit der Öffnung des Kreises veränderte sich im Laufe der Zeit die thematische Ausrichtung der Vorträge. Rein akademische Philosophie ist kein Schwerpunkt des Kreises mehr. Die urprünglich zumindest methodisch an der universitären Philosophie orientierte Auseinandersetzung mit den jeweils aktuellen geisteswissenschaftlichen Strömungen lockerte sich auf. Zunehmend treten in dem Arbeitskreis inzwischen auch Wissenschaftler aus den Bereichen künstlerischer Ästhetik, Politikwissenschaften, Sozialforschung und Linguistik auf.

Abgesehen von dem breiten fachlichen Spektrum der Veranstaltungen, die bei MoMo Berlin stattfinden, ist der Arbeitskreis weiterhin darauf bedacht, jegliche weltanschauliche, insbesondere politische oder religiöse Einseitigkeit zu vermeiden. Das explizite Bekenntnis zur Neutralität in dieser Hinsicht bildet das Fundament seines heutigen öffentlichen Wirkens.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. [1] Die offizielle Webseite von MoMo Berlin
  2. [2] Das Vortrags- und Textarchiv von MoMo Berlin
  3. [3] Affiliation von Henry Staten an der Washington University
  4. [4] Verzeichnis der in der Schriftenreihe "MoMo Berlin Philosophische KontTexte erschienenen Bände


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