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Monja Schünemann

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Monja Schünemann (* 6. Oktober 1970) ist eine deutsche Mediävistin, Medizinhistorikerin, Fachkrankenschwester und Bloggerin.[1]

Leben[Bearbeiten]

Monja Schünemann lernte den Beruf der Krankenschwester und war bis zu ihrem Studium hauptberuflich im Bereich der Notaufnahme und Intensivpflege tätig sowie ehrenamtlich aktives Mitglied der Feuerwehr. Das Unfallkrankenhaus Berlin präsentierte sie 2003 zu PR-Zwecken im Bildband „Menschlich gesehen“ in Bildern des Fotografen Pavel Sticha.[2]

Von 2012 bis 2017 studierte Schünemann Geschichte und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin.[3] Während ihres Studiums arbeitete sie als studentische Hilfskraft am Projekt „Krebs fühlen“ in der Minerva-Forschungsgruppe von Bettina Hitzer am Max-Planck-Institut.[4] Derzeit promoviert sie in der Mediävistik an der Humboldt-Universität zu Berlin zu einem hochmittelalterlichen Seuchenausbruch und Vorstellungsgeschichte und Krankheitsbildern bei Gottfried von Viterbo. Ihre Forschung findet dabei internationale Beachtung.[5][6]

Pflegegeschichte und Pflegepolitik[Bearbeiten]

Schünemann thematisiert in ihren Arbeiten zur Pflegegeschichte die Verbindung von Deprofessionalisierungsstrategien, Feminismus und Krankenpflege.[7] Dabei kritisiert sie die zunehmende Arbeitsverdichtung des Pflegeberufs und seine krankmachenden Faktoren, die die Personalnot in der Pflege verstärken und den eigentlichen Zielen des Berufs entgegenstehen.[3]

Tätigkeit als Bloggerin und Mitwirkung am öffentlichen Diskurs[Bearbeiten]

In ihrem Blog Pflegephilosophie beschäftigt sich Schünemann mit Tabuthemen der professionellen Krankenpflege und dem Missverhältnis zwischen Selbst- und Fremdzuschreibungen. Obwohl der Blog vergleichsweise wenig Follower hat, verbreiten sich ihre Texte immer wieder und werden auch von den Leitmedien aufgenommen, wodurch es ihr immer wieder gelingt, den öffentlichen Diskurs maßgeblich mitzubestimmen. So thematisierte sie in der #MeToo-Debatte die Sexualisierung des Pflegeberufs sowie die sexualisierte Gewalt, die Pflegende in ihrem Beruf erleben und sprach im Jahr 2018 dazu bei „Panorama-die Reporter“.[8]

Aufsehen erregte auch eine über ihren Blog zustande gekommene Meldung der Deutschen Presse-Agentur, als sie über eine Station berichtete, die aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen geschlossen gekündigt und zu einem andern Klinikbetreiber gewechselt hatte.[9][10][11]

In der Corona-Pandemie bloggte sie regelmäßig auch zu Präventionsmöglichkeiten und Selbstschutz, dabei wurde ihr Blog auch über Deutschland hinaus bekannt.[12] Ihre Bedenken, der Personalmangel, die spärliche Ausstattung an Pflegekräften sowie Pflegende, die bereits schon vor der Corona-Pandemie am Limit arbeiteten, könnten sich nachteilig auf die Bewältigung der Pandemie auswirken, äußerte sie im März 2020 in einem Interview.[13]

Als es im Januar 2021 zu einer Debatte kam, ob es eine Impfpflicht für Pflegende geben solle, schrieb sie zuerst einen vielbeachteten Blog, indem sie betonte, dass die Verfügung über die Körper der Pflegenden seitens Gesellschaft und Politik diesen zur Verfügungsmasse mache, der vom Nachrichtenmagazin Der Spiegel rezipiert wurde.[14] Sie selbst mahnte in einem eigenen Artikel in der Wochenzeitung Die Zeit neben diesem Punkt auch die fehlenden Präventionsmaßnahmen bezüglich einer drohenden moral injury von beruflich Pflegenden, sowie die mangelnde Wertschätzung des Berufs insgesamt an. Es war der europaweite erste Artikel der Corona-Pandemie, der anstelle von weiterer Leistungssteigerung der Pflegenden eine Entschuldigung an Pflegepersonen forderte.[15]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Monja Schünemann: Pflegephilosophie - Bock auf Gedanken? Abgerufen am 14. Januar 2021.
  2. Unfallkrankenhaus Berlin: Menschlich gesehen. Hrsg.: Unfallkrankenhaus Berlin. Berlin 2002.
  3. 3,0 3,1 Monja Schünemann: Monika Krohwinkel oder wie die Psychosomatik in die Pflege kam. In: Alexa Geisthövel/Bettina Hitzer (Hrsg.): Auf der Suche nach einer anderen Medizin. Suhrkamp, Berlin 2019, S. 405.
  4. Bettina Hitzer: Krebs fühlen. Eine Emotionengeschichte des 20. Jahrhunderts. Klett-Cora, Stuttgart 2020, S. 436.
  5. Institute for medieval Studies: Leeds international Congress. Leeds 2020, S. 365.
  6. Medieval Institute College of Arts and Sciences: 55th International Congress on Medieval Studies. Kalamazoo 2020, S. 128.
  7. Monja Schünemann: „Ihr Herz ist ihr Tarifvertrag gewesen“. In: Kirchliche Personalpolitik für Krankenschwestern 1920-1930 in der Zeitschrift „Krankendienst“. Geschichte der Pflege 1, 2017, S. 27 - 37.
  8. "Das Problem ist, dass es ein sexualisierter Beruf ist". Abgerufen am 14. Januar 2021.
  9. Protest: Ärzte und Pfleger wechseln als Team die Klinik. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  10. Beim Auguste-Viktoria-Krankenhaus des Vivantes-Konzerns wechselt fast eine ganze Abteilung zu St. Joseph. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  11. Vivantes-Aufsichtsrats­chef bedauert Massenabwanderung von Ärzten und Pflegekräften. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  12. Coronavirus-Alarm: DAS reduziert die Gefahr einer Lungenentzündung. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  13. Coronavirus: „Schon für das normale Tagesgeschäft sind Kliniken aus pflegerischer Sicht nicht gewappnet“. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  14. Zu dumm zum Impfen? Abgerufen am 14. Januar 2021.
  15. Die weiße Wut. Abgerufen am 14. Januar 2021.


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