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Namibischer Unabhängigkeitskrieg (1966 - 1989)

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Am 26. August 1966 begann der militärische Arm der SWAPO, die SWALA (South West African Liberation Army) mit den blutigen Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften bei Omgulumbashe den Namibischen Unabhängigkeitskrieg gegen die südafrikanische UN-Mandatsverwaltung. Zunächst führte die SWALA einen Buschkrieg vor allem in Ovamboland. Nachdem die UN-Generalversammlung mit der Resolution vom 27. Oktober 1966 Südafrika das UN-Mandat entzog, setzte die SWALA den Guerillakrieg fort. Sie operierte zunächst vom Nachbarland Sambia aus und seit der Unabhängigkeit von Portugal 1975 von Angola aus. Sie, seit 1973 in People’s Liberation Army of Namibia (PLAN) umbenannt, wurde mit Waffen von der UdSSR und anderen kommunistischen Staaten unterstützt. Die Südafrikanische Armee griff durch Einmarsch von Bodentruppe und Luftangriffe auf angolanisches Gebiet seit 1975 über, um Stützpunkte der SWAPO und PLAN zu zerstören. Mit der Unterstützung der kommunistischen MPLA, die die Macht in Angola mit Unterstützung durch kubanische Truppen übernahm, kämpfte die PLAN auf der Seite von MPLA und kubanischer Armee im Angolanischen Bürgerkrieg gegen die angolanischen Widerstandsbewegungen UNITA und FNLA. Damit entwickelte sich der Namische Unabhängigkeitskrieg und der Angolanische Bürgerkrieg zu einem Grenzkrieg zwischen Namibia und Angola. 1988 bei der Schlacht bei Cuito Cuannavale in Angola konnte keine der Seiten einen Sieg im Krieg erzielen. Am 22. Dezember 1988 schlossen Südafrika, Kuba und Angola einen Friedensvertrag. In Angola wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen und der Abzug der südafrikanischen Truppen aus Angola begann. Am 1. April 1989 wurde die UN-Resolution 435 von 1978 umgesetzt. Eine UN-Truppe wurde in Namibia stationiert. Im November 1989 fanden in Namibia unter UN-Beobachtung freie Wahlen in Namibia statt.

Verlauf des Krieges[Bearbeiten]

Am 26. August 1966 brachen bei Omgulumubashe blutige Auseinandersetzungen zwischen schwarzen Aufständischen der SWALA, dem militärischen Arm der SWAPO, und südafrikanischen Sicherheitskräften aus. Die südafrikanische Verwaltung Südwestafrikas rief in dem Gebiet um Omgulumubasche den Notstand aus. Die SWALA begann den bewaffneten Kampf gegen die südafrikanischen Kräfte vor allem im Ovamboland. Die Kämpfer nahmen Polizeipatrouillen und Regierungsgebäude ins Visier. Die SWALA kämpfte gegen die südafrikanische Verwaltung und die Apartheid. Zunächst erfolgten die Angriffe zumeist von Rückzugsbasen aus Sambia. Am 7. September verhaftete die südafrikanischen Polizeikräfte in Südwestafrika Führer der SWAPO, darunter den Vorsitzenden Toivo ya Toivo. Er wurde inhaftiert, auf die Gefängnisinsel Robben Island nach Südafrika gebracht und am 26. Januar 1968 zu 20 Jahren Haft auf Robben Island verurteilt. Am 27. September griffen süwestafrikanische Rebellen die Grenzstation von Oshikango an der Grenze zu Angola an. Dabei wurde die südafrikanische Polizeistation und die Administrationsgebäude zerstört.

Nach dem Entzug des UN-Mandats mit der Resolution der UN-Generalversammlung vom 27. Oktober 1966 forderte die UN die Entlassung Südwestafrikas in die Unabhängigkeit. Die UN-Vollversammlung beriet vom 21. April bis 13. Juni 1967 über die Schritte der Entlassung Südwestafrikas in die Unabhängigkeit bis Juni 1968. Die UN-Generalversammlung schuf mit Verabschiedung der Resolution 2248 am 19. Mai 1967 den UN-Rat für Südwestafrika zur Verwaltung des Gebietes und zur Überführung in die Unabhängigkeit. Am 27. Juni 1967 verabschiedete die südafrikanische Verwaltung Südwestafrikas Antiterrorgesetze. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete am 25. Januar 1968 mit der Resolution 245 die Erste Entschließung zu Namibia und verurteilte die Verfolgung und und Verurteilung südwestafrikanischer Bürger durch die südafrikanische Verwaltung aufgrund der Anti-Terrorgesetze. Die UN-Generalversammlung beschließt in der Resolution 2372 vom 12. Juni 1968 den Namen Namibia, bezeichnete den bewaffneten Kampf gegen südafrikanische illegale Besatzung als legitim und verurteilte die Weigerung Südafrikas, mit dem UN-Rat für Namibia zusammenzuarbeiten. Der UN-Sicherheitsrat forderte am 20. März 1969 durch die Resolution 264 Südafrika auf, sich aus Namibia zurückzuziehen. Der Internationale Gerichtshof bestätigte 1971, dass die UNO politisch für Namibia verantwortlich wäre und forderte Südafrika zum Rückzug auf. Die südafrikanische Regierung ignorierte diese UN-Beschlüsse. Ein Generalstreik in Namibia legte Ende 1971 fast die gesamte Wirtschaft des Landes lahm. Die südafrikanischen Polizeikräfte verhafteten die Streikführer. Im Norden Namibias wurde der Ausnahmezustand verhängt. Viele Ovambos, die als Kontraktarbeiter beschäftigt waren, gingen in den Norden und schlossen sich den bewaffneten Kampf gegen Südafrika an.

Die UN forderte 1972 Südafrika auf, sich aus Namibia zurückzuziehen und UN-Generalsekretär Kurt Waldheim unternahm 6.–10. März 1972 eine Informationsreise nach Namibia[1]. Südafrika verschärfte die diskriminierende Politik noch weiter. Die südafrikanische Regierung wollte den Ovambos und Kavangos einen gewissen Selbstverwaltungsstatus aufdrängen, um somit die Forderungen der UN zu untergraben. Die SWAPO rief erfolgreich zum Wahlboykott der Selbstverwaltungsorgane auf. Die SWAPO-Führer und -Anhänger wurden verhaftet und von den südafrikanischen Polizeikräften öffentlich verprügelt. In ganz Namibia kam es weiterhin zu Demonstrationen und die Zahl der PLAN-Kämpfer stieg ständig. Südafrika mobilisierte weiter Truppen und verlegte diese nach Namibia. 1973 organisierte die marxistische Bewegung SWAPO ihre Freiheitskämpfer in der PLAN (People's Liberation Army of Namibia), die bisherige SWALA wurde umbenannt. Nach Angriffen der PLAN aus Sambia aus griff die südafrikanische Luftwaffe PLAN-Stützpunkte in Sambia an[2]. Im Oktober 1974 wurde die Forderung nach dem Ausschluss Südafrikas aus der UN debattiert. Durch Vetos der 3 westlichen Ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat, USA, Vereinigtes Königreich und Frankreich wurde der Ausschluss Südafrikas verhindert. Am 12. Dezember 1974 erkannte die UN die SWAPO als "authentische Repräsentation des namibischen Volkes" an und erteilte ihr einen UNO-Beobachterstatus in der UN-Generalversammlung[3][4].

Während des Übergangs der portugiesischen Kolonie Angola in die Unabhängigkeit nach dem Abkommen im Januar 1975 und der Bildung der angolanischen Übergangsregierung nahmen die Aktivitäten von PLAN auf angolanischem Gebiet zu. Südafrika verstärkte seine Truppen an der Grenze von Südangola. Im Juli 1975 drang die PLAN von Südangola aus nach Namibia vor. Südafrikanische Verbände besetzten zunächst den Calueque-Damm im Süden Angolas. Noch vor der Unabhängigkeit Angolas am 11. November 1975 drangen am 23. Oktober 1975 südafrikanische Truppen nach Angola ein und dezimierte große PLAN-Verbände. Noch vor der Unabhängigkeit am 11. November brach der Angolanische Bürgerkrieg zwischen der kommunistischen MPLA und den prowestlichen Befreiungsorganisationen UNITA und FNLA aus. Die südafrikanischen Verbände unterstützten die UNITA und FNLA, die auch von Zaire unterstützt wurde. Am 11. November 1975 landeten mit sowjetischer Unterstützung ca. 15.000 kubanische Truppen zur Unterstützung der MPLA. Die südafrikanische Armee besetzte Gebiet in Südangola als Schutz des Kraftwerks von Ruacana am Cuene und als Sicherheitszone für Namibia. Durch das Eingreifen Südafrikas in den Bürgerkrieg in Angola und die Unterstützung durch die MPLA und der Kubaner für die PLAN entstand der Südafrikanischer Grenzkrieg aus. Die MPLA übernahm die Macht und rief die Volksrepublik Angola unter Staatschef A. Neto am 11. November 1975 aus. Bis Februar 1976 siegten die kommunistischen MPLA Rebellen im Angolanischen Bürgerkrieg mit Unterstützung der kubanischen Armee. Die UNITA setzte mit Unterstützung Südafrikas ihren Guerillakrieg fort. Die PLAN erhielt von der MPLA sowjetische Waffen. Es kam zu Kämpfen zwischen Kubanern, MPLA und PLAN auf der einen Seite und Südafrikanischer Armee, UNITA und FNLA auf der anderen Seite. Nach dem Vormarsch der kubanischen Armee und der MPLA zog sich die südafrikanische Armee bis Ende März 1976 aus Angola zurück.[5] 1976 schlossen sich mehrere konservative Führer und Gruppen schwarzer Namibier der SWAPO und der PLAN an. Im März 1976 brach ein Machtkampf in der SWAPO aus, als die SWAPO-Jugendliga und andere SWAPO-Exilanten einen überfälligen Parteikongress verlangte. In Sambias westliche Provinz erhoben sich PLAN-Kämpfer gegen die PLAN und SWAPO-Führung, der frühere SWAPO-Parteisekretär Andreas Shipanga, Solomon Mifima und Immanuel Engombe unterstützten den Aufstand. Auf Antrag der SWAPO-Führung unter Sam Nujoma wurden am 21. April 1976 von der sambischen Polizei 27 SWAPO-Mitglieder darunter Andreas Shipanga, Solomon Mifima, Immaanuel Engobe sowie viele von der SWAPO-Jugendliga verhaftet und zunächst in das Internierungslager in Napundwe und später in Gefängnisse in Tansania gebracht. Weitere meuternde 1.600 bis 2.000 PLAN-Soldaten wurden in das Lager Mboroma bei Kabwe in Sambia gefangengehalten.

Seit 1975 arbeitete in der Turnhallenkonferenz ein von Südafrika autorisiertes Gremium unter Leitung von Dirk Mudge aus Vertretern von 12 ethnischen Gruppen ohne politische Parteien wie die SWAPO an einem Verfassungsentwurf. 1977 verabschiedete die Turnhallenkonferenz ihren Verfassungsentwurf für die Unabhängigkeit Namibias zum 31. Dezember 1978. Die südafrikanische Regierung stimmte der Unabhängigkeit im April / Mai 1977 grundsätzlich zu. Es bestanden aber Meinungsverschiedenheiten zwischen USA und Südafrika über die Interimsregierung. Der UN-Sicherheitsrat beschließt am 4. November 1977 einstimmig ein umfangreiches Waffenembargo gegen Südafrika. Auch die westlichen Staaten unter Führung der USA verhängten ein Waffenembargo. Seit Anfang 1978 verstärkten sich die Kämpfe im Grenzgebiet zwischen Angola und Namibia. Im Februar 1978 greift ein PLAN-Kommando einen südafrikanischen Wehrmachtstützpunkt in Elundu im Ohangwengagebiet an. Im März brachen in Katutura etnische Unruhen aus. Am 27. März wurde Clemence Kapuuo von der Demokratischen Turnhallen-Allianz in Katutura erschossen. Daraufhin kam es zu tagelangen gewaltigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von SWAPO und DTA in Katutura und Okakarara. Am 4. Mai bombardierte die südafrikanische Luftwaffe das SWAPO-Basislager in Cassinga in Angola. Südafrikanische Luftlandetruppen landeten in dem Lager. Dabei starben 600 Menschen, meist SWAPO-Kämpfer, aber auch namibische Frauen und Kinder. Unterlagen des SWAPO-Kommandos wurden sichergestellt (Operation Reindeer). Am 27. Juli verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die Resolution 431 und billigte den Friedensplan der westlichen Kontaktgruppe und die Einsetzung eines UN-Sondervertreter. In der Resolution 432 des UN-Sicherheitsrates vom 27. Juli wurde die Integrität Namibias durch die Wiedereingliederung der Walfischbucht gefordert. Am 23. August fielen 9 südafrikanische Soldaten und 16 PLAN-Rebellen bei einem Angriff der PLAN auf Katima Mulilo. Während die SWAPO am 8. September den Waldheimplan vom 30. August billigte und der UN-Sicherheit ihn annahm, lehnte Südafrika ihn am 20. September ab. Er präzisierte die Resolution 431 und sah die Verschiebung des Unabhängigkeitsdatums und die Aufstellung einer UN-Friedenstruppe während der Übergangsperiode vor. In der Resolution 435 des UN-Sicherheitsrates vom 29. September 1978 wurde Südafrika zum Rückzug aus Namibia und zur Abhaltung freier Wahlen unter UN-Beobachtung und Entlassung Namibias in die Unabhängigkeit aufgefordert. Die neue Resolution basierte auf dem Waldheim-Plan und ersetzte die Resolutionen 385 (19769, 431 (1978) und 432 (1978). Südafrika zog seine Zustimmung zur Resolution wieder zurück. Die südafrikanische Führung ließ 4.–8. Dezember 1978 eine Wahl in Namibia ohne UN-Beobachtung abhalten. Die Demokratische Turnhallenallianz (DTA) mit dem Spitzenkandidaten Dirk Mudge gewann die Wahlen. Die SWAPO boykottierte die Wahlen. Die UN erkannte die Wahlen nicht an[6]. Unterdessen setzte die PLAN ihren Guerillakrieg von Angola aus fort.

Die Nationalversammlung konstituierte sich im Dezember 1978, wurde zum gesetzgebenden Parlament Südwestafrikas, ein von Südafrika eingesetzter Administrator übte die Kontrolle über Südwestafrika aus, das nicht unabhängig wurde. Dirk Mudge wurde von der Nationalversammlung von Südwestafrika zum Ministerpräsident einer Übergangsregierung von Südwestafrika gewählt. Die PLAN setzte den Guerillakrieg von Angola aus gegen Namibia fort. Am 13. Februar 1979 griff die PLAN einen südafrikanischen Militärstützpunkt in Okongo im Ohangwenagebiet an. Anfang März unternahm die südafrikanische Armee Boden- und Luftangriffe gegen PLAN-Stützpunkte in Süd-Angola. Am 19. März führte der UN-Sondervertreter Martti Ahtisaari Gespräche mit der südafrikanischen Regierung, der SWAPO und den afrikanischen Frontlinienstaaten über die Durchführung des Friedensplans für Namibia in New York, die ergenislos endeten. Im April wurden 40 SWAPO-Führer von der südwestafrikanischen Polizei verhaftet. Daraufhin schloss die SWAPO am 27. April alle Parteibüros in Namibia. Am 29. Oktober 1979 griffen südafrikanische Truppen erneut PLAN-Stützpunkte im Süden Angolas an, zerstörten die Eisenbahnlinie von Lubango nach Namibe sowie Straßenbrücken über den Kuene und weitere Brücken. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte am 2. November 1979 die südafrikanischen Angriffe. Am 1. August 1980 wurde die Südwestafrikagebietsmacht geschaffen und die namibischen Männer konnten als Wehrpflichtige eingezogen werden. Sie unterstütze die südafrikanische Armee. Ab 5. August 1980 kam es zu vielen Übergriffen der südafrikanischen Wehrmacht auf namibische Zivilisten, die als Sympatisanten der SWAPO verdächtigt wurden. Im Januar 1981 auf der Genfer Namibia-Konferenz unter Vermittlung der seit 1977 bestehende-Kontaktgruppe aus USA, Kanada, Vereinigtes Königreich, Frankreich und BR Deutschland mit Südafrika, der Übergangsregierung Südwestafrikas und SWAPO nicht auf ein Ergebnis einigen. Die südafrikanische Delegation wollte nicht einer Absichtserklärung zustimmen. Nach verstärkten Angriffen der PLAN von Südangola aus und der Stationierung von Abwehrraketen durch angolanische Regierungstruppen drangen im August/September 1981 südafrikanische Bodentruppen nach Angola ein und zerstörten Basen der PLAN und Raketenstützpunkte der MPLA mit Unterstützung der südafrikanischen Luftwaffe mit Bombenangriffen. Dabei wurden 700 Angolaner getötet. Sie zogen sich wieder zurück. Im November 1981 zerstörten südafrikanische Einheiten SWAPO und PLAN-Stützpunkte im Süden Angolas. Am 10. März 1982 überfiel die südafrikanische paramiltärische Einheit Koevet das Dorf Oshipanda im Uukwambigebiet und richteten ein Massaker an. Im März zerstörten südafrikanische Einheiten PLAN-Stützpunkte im Süden Angolas. Nach Angriffen der PLAN-Rebellen führte die südafrikanische Armee mit Heeresverbänden vom 1.–20. November 1982 eine Invasion in Südangola durch und nahmen PLAN-Kämpfer gefangen. Sie zogen sich wieder zurück. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte diese Invasion. Am 7. Dezember 1982 fand eine erste Friedenskonferenz zwischen Südafrika und Angola auf Kapverden statt. Im Mai 1983 während einer Debatte der UN-Generalversammlung über Namibia wurde Südafrika von den Beratungen ausgeschlossen. Die Kontaktgruppe führte Verhandlungen mit Südafrika und SWAPO. Die USA machten - wie Südafrika -, die Unabhängigkeit Namibias vom Rückzug der Kubaner aus Angola abhängig. Frankreich verließ daraufhin die Kontaktgruppe aus Verärgerung des Schachzuges der US-Delegation.

Mitte 1983 drangen südafrikanische Streitkräfte mit Bodentruppen 200 km weit nach Angola vor und vernichteten bis Mitte August SWAPO-Stützpunkte. Zahlreiche Kämpfer der PLAN kamen ums Leben oder wurden gefangen genommen. Die südafrikanischen Einheiten unterstützen die angolanischen UNITA-Rebellen im angolanischen Bürgerkrieg. Die PLAN unterstütze die Angolanische Armee der marxistischen Regierung MPLA und die kubanische Armee. Dann zogen sich die südafrikanischen Verbände wieder zurück. 1983 löste die südafrikanische Verwaltung Südwestafrikas die Nationalversammlung auf, nachdem die Regierung Dirk Mudges zurücktrat. Die südafrikanische Regierung setzte wieder einen Generaladministrator ein. Im Dezember 1983 drang die südafrikanische Armee erneut mit Bodentruppen nach Angola vor, nachdem die PLAN von Südangola Aktionen auf namibisches Gebiet unternahm. Erstmals seit 1976 kam es zu Kämpfen zwischen südafrikanischen und kubanischen Verbänden. Die Kämpfe zwischen südafrikanischen, UNITA auf der einen Seite gegen angolanische Regierungstruppen der MPLA, PLAN und kubanischen Verbänden dauerten bis Februar 1984 an, die Südafrikaner drangen weiter vor. Unter Vermittlung der US-Regierung schlossen Vertreter Südafrikas und Angolas einen Waffenstillstand. Angola verpflichtete sich, keine SWAPO und kubanischen Truppen nach Namibia eindringen zu lassen, Südafrika verpflichtete sich zum Rückzug seiner Bodentruppen aus Angola. Nach Inkrafttreten des Waffenstillstandes begannen die südafrikanischen Verbände den Abzug, der bis April 1985 vollständig abgeschlossen war. 11. – 13. Mai 1984 trafen sich auf Einladung des sambischen Präsidenten Kenneth Kaunda in Lusaka der südafrikanische Generaladministrator, Vertreter der SWAPO und verschiedener namibischer Parteien der Multi-Parteien-Konferenz, die für die Durchführung der NU-Resolution 435 eintraten, statt. Die südafrikanische Regierung lehnte eine Einigung auf ein Abkommen ab. Am 25. Juli 1984 trafen sich der südafrikanische Generaladministrator und SWAPO-Chef Sam Nujoma zu Gesprächen auf Kap Verde, die ergebnislos endeten.

Im Juni 1985 setzte der südafrikanische Generaladministrator eine neue Übergangsregierung für Südwestafrika ein, es wurde aber kein Parlament eingesetzt oder gewählt. Die UN erkannte die neue Übergangsregierung nicht an. Im August griff die PLAN eine südafrikanische Wehrmachtsbasis in Eenhana im Ohangwenagebiet an. Am 17. September 1985 verfolgten südafrikanische Bodentruppen PLAN-Kämpfer nach Südangola und zerstörten ihre Stützpunkte. 1986 drangen größere PLAN-Gruppen nach Namibia ein. Daraufhin marschierten südafrikanische Verbände wieder im Süden Angolas ein. Die PLAN erlitt große Verluste. Auch drang die UNITA gegen die angolanischen Regierungstruppen weiter vor. Die kubanischen Truppen wurden verstärkt. Der namibische Unabhängigkeitskrieg und der angolanische Bürgerkrieg weitete sich zum südafrikanischen Grenzkrieg aus. Die südafrikanischen Truppen wurden in Kämpf mit der kubanischen Armee verwickelt. Am 20. September 1986 forderte der UN-Sicherheitsrat in einer Resolution die Umsetzung der UN-Resolution 435 von 1978 zur Entlassung Namibias in die Unabhängigkeit und den Rückzug der südafrikanischen Truppen aus Angola. Die südafrikanische Armee blieb jedoch im Süden Angolas[7]. 13. Januar - 23. März 1988 fand die Schlacht bei Cuito Cuanavale in Angola zwischen Südafrikanischer Armee und UNITA auf der einen Seite gegen angolanischen Regierungstruppen MPLA, kubanischer Armee, SWAPO (PLAN) und ANC auf der anderen Seite statt. Die Südafrikaner erlitten eine schwere Niederlage, doch konnte keine Seite einen vollständigen militärischen Sieg erreichen. Die angolanische Regierung forderte 1988 dass vor dem Abzug der kubanischen Truppen zuerst die Unabhängigkeit Namibias umgesetzt werden müsse. Am 28. Januar 1988 verübte die PLAN während des Besuchs des bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Joseph Strauß in Windhoek einen Bombenanschlag auf die südafrikanische Wehrmachtbasis Suiderhof. Am 17. Februar explodierte eine Bombe in der First National Bank in Oshakati, wo bei 27 Menschen getötet und 70 verletzt wurden. Südafrika und die SWAPO beschuldigten sich gegenseitig. Es konnte nicht eindeutig geklärt werden, wer für den Anschlag verantwortlich war. Am 9. Juli wurde Leonard Sheerhama verhaftet. Im März 1988 griff die PLAN südafrikanische Militärbasen in Okatope, Eenhana, Okongo, Onesi und Okalongo an. Unter Vermittlung der USA mit Vermittlung im Hintergrund durch die Sowjetunion verhandelten Südafrika mit Angola und Kuba. Die Konfliktparteien Südafrika, die angolanische Regierung und Kuba einigten sich im Genfer Protokoll am 5. August 1988 auf einen Waffenstillstand und die Umsetzung der UN-Resolution 435 ab 1. November 1988. Am 8. August kündigte Südafrika an, alle Kampfhandlungen einzustellen und am 12. August stimmte die SWAPO den Waffenstillstand zu. Die südafrikanischen Streitkräfte begannen mit den Abzug aus Südangola und die letzten Einheiten verließen am 30. August Angola. Am 1. November trat zunächst ein Waffenstillstand in Kraft. Die Vertreter Südafrikas, Angolas und Kubas unterzeichneten am 13. Dezember das Protokoll von Brazaville und am 22. Dezember 1988 wurden die Verhandlungen mit einem Friedensvertrag zwischen Südafrika, Angola und Kuba in New York abgeschlossen. Es wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen und die südafrikanische Armee begann den Rückzug aus Angola. Am 1. April 1989 sollte nach der UN-Resolution 435 eine UN-Friedenstruppe sollte an der angolanisch-namibischen Grenze und in Namibia stationiert werden. Der Rückzug der südafrikanischen Truppen aus Namibia sollte beginnen. Es wurde auch der Abzug der kubanischen Armee aus Angola vereinbart und unter UN-Beobachtung sollten im November 1989 Wahlen zu einer verfassungsgebenden Versammlung in Namibia stattfinden und Namibia in die Unabhängigkeit entlassen werden[8][9].

Nach Beendigung der Kriegshandlungen[Bearbeiten]

Der Waffenstillstand trat am 1. November 1988 in Kraft. Vereinbarungsgemäß zogen sich die südafrikanischen Streitkräfte aus dem Süden Angolas zurück und die Waffenruhe wurde eingehalten. Am 16. Februar 1989 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die Resolution 632/1989 zur Aufstellung der UNTAG. Am 1. April 1989 landete die UNTAG an der angolanisch-namibischen Grenze und in ganz Namibia[10]. Es brachen Kämpfe zwischen PLAN und südafrikanischer Armee aus an der namibsch-angolanischen Grenze in den Gebieten von Ohangwena, Omafu, Onuno, Engela, Endola und Ondeshifiilwa, die bis zum 24. April 1989 anhielten. Die gefangen PLAN-Kämpfer wurden entlassen und südafrikanische und namibische Kriegsgefangene freigelassen. Unter Aufsicht der UNTAG wurden die PLAN-Kämpfer in Lagrn in Angola entwaffnet und kehrten nach Namibia zurück. Später wurden die Kämpfer in die Armee Namibias integriert[11] [12].

Literatur[Bearbeiten]

  • Der Volks-Ploetz. Verlag Ploetz Freiburg Würzburg, 5. aktualisierte Auflage 1991, ISBN 3-87640-351-0.
  • Wolfgang Gieler (Hg.): Staatenlexikon Afrika. 2. erweiterte Auflage, Peter Lang, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-631-67041-5.
  • Cleophas Johannes Tsokoday: Namibia's Independence Struggle. The Role of the United Nations. Xlibiris Corporation, USA 2011, ISBN 978-1-4568-5291-7. (Leseprobe)

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Der Volks-Ploetz, Südwestafrika (Namibia) 1918–1978, S. 722/723
  2. www.namib.info/namibia.de/geschichte
  3. Der Volks-Ploetz - Die Vereinten Nationen S. 570
  4. DR.-Ing Klaus Dierks, Chronologie der namibischen Geschichte, 5.4 Der Kampf gegen Südafrika beginnt (1957 - 1974)
  5. Der Volks-Ploetz, Angola seit 1975, S. 714
  6. Der Volks-Ploetz, Südwestafrika (Namibia) 1918 - 1978, S. 722/723
  7. Klaus Dierks, Chronologie der namibischen Geschichte, Die Koloniale Zeit, 5.5 Unabhängigkeitsprozess: Die Periode der Interimsregierungen (1975 - 1987)
  8. Klaus Dierks, Detaillierte Chronologie der namibischen Geschichte, private Homepage: siehe Kapitel unter Koloniale Zeit, die Südafrikanische Herrschaft, 6. Die letzte Wegstrecke in die Unabhängigkeit (1988 - 1990)
  9. Cleophas Johannes Tsokoday: Namibia's Independence Struggle. The Role of the United Nations.
  10. Der Volks-Ploetz, Namibia seit 1985, S. 755 .namib.info/namibia/de/geschichte
  11. Staatenlexikon Afrika, Namibia - Geschichtliche Entwicklung bis zur Unabhängigkeit S. 426
  12. Dr.-Ing Klaus Dierks, Chronologie der namibischen Geschichte, 6. Die letzte Wegstrecke zur Unabhängigkeit (1988 - 1990)


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