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Oberteuringen

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Oberteuringen
Oberteuringen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oberteuringen hervorgehoben

Koordinaten: 47° 44′ N, 9° 28′ O

Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Bodenseekreis
Höhe: 451 m ü. NHN
Fläche: 20,08 km2
Einwohner: 5012 (31. Dez. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 250 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88094
Vorwahl: 07546
Kfz-Kennzeichen: FN, TT, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 35 045
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
St.-Martin-Platz 9
88094 Oberteuringen
Website: www.oberteuringen.de
Bürgermeister: Ralf Meßmer (Parteilos)
Lage der Gemeinde Oberteuringen im Bodenseekreis
Karte
Karte
Oberteuringen
Pfarrkirche St. Martinus in Oberteuringen

Oberteuringen ist eine Gemeinde im Bodenseekreis in Baden-Württemberg in Deutschland.

Geographie[Bearbeiten]

Die Gemeinde Oberteuringen liegt an der Rotach, etwa acht Kilometer nördlich des Bodensees, südöstlich des Gehrenbergs. Oberteuringen befindet sich zwischen Friedrichshafen, Markdorf und Ravensburg.

Gemeindegliederung[Bearbeiten]

Zu Oberteuringen gehören die Teilorte Bitzenhofen, Hefigkofen, Neuhaus, Rammetshofen, Unterteuringen, Bibruck, Vittenhag und Remette. Hefigkofen und Bibruck grenzen an das Stadtgebiet von Ravensburg (Landkreis Ravensburg).

Schutzgebiete[Bearbeiten]

Im Gebiet der Gemeinde Oberteuringen sind zurzeit (Stand: 1. Mai 2009) je zwei Landschafts- und Naturschutzgebiete ausgewiesen.

  • Naturschutzgebiete
Sowohl die Altweiherwiese (78,25 Hektar (ha), NSG-Nr. 4.093) als auch das Hepbacher-Leimbacher Ried (46,5 ha, NSG-Nr. 4.114) sind durch das Regierungspräsidium Tübingen ausgewiesene Naturschutzgebiete.
  • Landschaftsschutzgebiete
Als LSG sind das Gebiet „Altweiherwiese und Taldorfer Bach“ (76,0 ha, LSG-Nr. 4.35.003) sowie das „Hepbacher-Leimbacher Ried“ (66,94 ha, LSG-Nr. 4.35.033) ausgewiesen.

Geschichte[Bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten]

Oberteuringen wurde in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 752 zugunsten des Klosters St. Gallen erstmals urkundlich erwähnt. Die erste Besiedlung erfolgte aber bereits im 5. Jahrhundert durch die Alemannen. Bis ins 12. Jahrhundert hatte das Dorf eine gewisse regionale Bedeutung als Gerichtsort. Bis 1413 gehörte das Gebiet zu den Besitztümern des Klosters zu Konstanz, anschließend zur Stadt Ravensburg. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde das Dorf mehrfach von Raubrittern und von den Armeen des Dreißigjährigen Kriegs niedergebrannt.

Neuzeit[Bearbeiten]

1810 wurde das heutige Gemeindegebiet im Zuge der neuen Verwaltungsgliederung des Königreichs Württemberg Teil des Oberamtes Tettnang. Oberteuringen bildete zunächst mit Ettenkirch die Gemeinde Eggenweiler, wurde aber 1823 eine eigenständige Gemeinde. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs entwickelte sich Oberteuringen zu einem landwirtschaftliches Zentrum und wichtigen Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte. 1922 wurde mit der Bahnstrecke Friedrichshafen Stadt–Oberteuringen eine Eisenbahnverbindung nach Friedrichshafen erbaut, die 1964 endgültig stillgelegt wurde.

NS-Zeit[Bearbeiten]

30. Mai 1941 Alexander Borowiec letzter Blick auf dem Hinrichtungsplatz

Oberteuringen, Meckenbeuren, Brochenzell, Langenargen und Madenreute waren Schauplatz einer ganzen Reihe von NS-Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen.[2] Unter Initiative des damaligen Bürgermeisters Ludwig Walter und dem Ortspolizisten Theodor Heilborn wurde im August 1940 in Bibruck eine junge Mutter verhaftet. Ihr wurde vorgeworfen, sich mit dem polnischen Zwangsarbeiter, Alexander Borowiec eingelassen zu haben. Die Frau und der Zwangsarbeiter wurden inhaftiert. Borowiec und Josefine O. wurden mehrere Tage im Oberteuringer Arrest auch unter körperlicher Gewalt verhört.[3][4] Die Exekution Borowiec reihte sich ein in eine ganze Reihe weitere Exekutionen in Oberteuringen, Langenargen und Ruschweiler, welche Gestapochef Friedrich Mußgay aus Stuttgart mit den jeweiligen Bürgermeistern und Ortspolizeistationen organisierte. Alle Frauen wurden nach den Morden ins KZ Ravensbrück verbracht.[5] Am 30. Mai 1941 wurde Borowiec vor allen polnischen Zwangsarbeitern der Gemeinde und vor zahlreichen Schaulustigen im Algäuer Wäldle erhängt und zur Gerichtsmedizin Tübingen gekarrt. Die illustre Menge der Organisatoren dieser Exekutionen traf sich kurz danach im Gasthof Zur Post in Oberteuringen für einige Stunden: Zeugenaussage des Meckenbeurer Ortspolizisten Friedrich Reck vom 16. Oktober 1959 : ...Wir bekamen jeder 2 Glas Bier und 1 Paar Würste.... Die grausame Tatgeschichte wurde bislang seitens der Gemeinden weder veröffentlicht noch aufgearbeitet.

Heute[Bearbeiten]

Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Oberteuringen 1938 zum Landkreis Friedrichshafen. 1945 wurde Oberteuringen Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Durch die Kreisreform in Baden-Württemberg gelangte die Gemeinde 1973 zum Bodenseekreis.

Religionen[Bearbeiten]

In Oberteuringen gibt es eine dem Dekanat Friedrichshafen unterstellte römisch-katholische und eine zum Kirchenbezirk Ravensburg gehörende evangelische Kirchengemeinde.

Politik[Bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2019
Wahlbeteiligung: 66,0 % (2014: 55,7 %)
 %
50
40
30
20
10
0
44,5 %
37,0 %
11,9 %
6,7 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
−3,4 %p
−0,4 %p
+1,1 %p
+2,8 %p

Gemeinderat[Bearbeiten]

Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte zu dem in den Diagrammen dargestellten Ergebnis.[6]

Sitzverteilung 2019 im Gemeinderat Oberteuringen
2
1
5
6
Insgesamt 14 Sitze
Zum Vergleich: Sitzverteilung 2014
    
Insgesamt 14 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten]

Im September 2017 wurde Ralf Meßmer als Bürgermeister gewählt, nachdem sein Vorgänger Karl-Heinz Beck nach vier Amtsperioden altersbedingt nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren durfte.[7]

Verwaltung[Bearbeiten]

Oberteuringen hat sich mit der Stadt Markdorf und den Gemeinden Bermatingen und Deggenhausertal zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen.

Wappen[Bearbeiten]

Blasonierung: In Blau auf einem schreitenden silbernen Pferd der Hl. Martin in silberner Rüstung mit silbernem Schwert seinen goldenen Mantel teilend.

Partnergemeinden[Bearbeiten]

  • seit 1990: Lohmen (Sachsen). Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands knüpften die Gemeinden Lohmen und Oberteuringen im Jahre 1990 erste Kontakte, aus denen sich rasch eine intensive und freundschaftliche Partnerschaft entwickelte. Lohmen liegt am Rande der Tourismusregion Sächsische Schweiz.
  • seit 1997: Tübach (Kanton St. Gallen, Schweiz). Seit dem Jahre 1997 bestehen freundschaftliche Verbindungen zwischen den Gemeinden Tübach (Schweiz) und Oberteuringen.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten]

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war die Landwirtschaft vorherrschend. Zwischenzeitlich prägen mittelständische Gewerbebetriebe, Handwerk und Einzelhandel sowie touristische Familienbetriebe die wirtschaftliche Struktur der Gemeinde. Die verbliebenen landwirtschaftlichen Betriebe haben sich auf Obstbau spezialisiert und vermarkten ihre Produkte zusammen mit den Obstbaubetrieben der Bodenseeregion unter dem Label „Obst vom Bodensee“.

Die Energieversorgung erfolgt durch das Regionalwerk Bodensee.

Verkehr[Bearbeiten]

Die Ortsteile Neuhaus und Hefigkofen liegen an der stark befahrenen Bundesstraße 33, die Ravensburg mit Meersburg verbindet.

Öffentlicher Nahverkehr[Bearbeiten]

Oberteuringen gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an und wird mit einer Linie des Stadtverkehr Friedrichshafen ganztägig im Taktverkehr an Friedrichshafen angebunden.

Es liegt außerdem an der stündlich verkehrenden Buslinie Ravensburg–Konstanz, die die Fährverbindung zwischen Meersburg und Konstanz nutzt.

Von 1920 bis 1960 existierte die Bahnstrecke Friedrichshafen Stadt–Oberteuringen.

Wanderwege[Bearbeiten]

Durch das Gemeindegebiet Oberteuringens verlaufen der von Brochenzell her kommende Oberschwäbische Jakobsweg und die dritte Etappe des Jubiläumswegs, ein 111 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.

Im Gebiet „Rotachpark“ sind elf weitere Wanderwege mit Längen zwischen rund drei und dreizehn Kilometern ausgeschildert.

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten]

Oberteuringen verfügt über eine eigene Grundschule sowie zwei kommunale und einen katholischen Kindergarten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Kulturhaus Mühle[Bearbeiten]

Kulturhaus Mühle

Nach einer umfangreichen Sanierung wurde 2002 in einer 500 Jahre alten Mühle das Kulturhaus Mühle eröffnet, in dem Konzerte, Kleinkunst, Ausstellungen und andere Veranstaltungen angeboten werden.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten]

„Gehrenbergeulen“ der Narrenzunft Bitzenhofen-Oberteuringen
  • Schwäbisch-alemannische Fasnet mit der „Narrenzunft Teuringer Johle“, der „Narrenzunft Bitzenhofen-Oberteuringen“ und der „Narrenzunft Hefigkofen“
  • Blütenfest (rund um den 1. Mai jeden Jahres)
  • Deutscher Mühlentag an der Ziegelmühle (am Pfingstmontag jeden Jahres)
  • Teuringer Sonntag (Dorffest, meist am ersten Juliwochenende)
  • Floriansfest (Feuerwehrfest) am letzten Wochenende im August jedes Jahres

Vereine[Bearbeiten]

Die Gemeinde hat einen eigenen Musikverein, welcher seit 1832 besteht. Er setzt sich zusammen aus Jugend- und Trachtenkapelle und bietet in Zusammenarbeit mit Markdorf eine Musikschule an. Auf der Homepage des Vereins findet sich eine ausführliche Chronik sowie Informationen über Aktivitäten und Termine.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1838 (Volltext bei Wikisource)
  • Gerhard K. Sanktjohanser: Teuringen – Ein Streifzug durch die Jahrhunderte. Gemeinde Oberteuringen 2002. ISBN 3-00-009412-1

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Oberteuringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]



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