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Ostasiatische Sprachfamilie

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Datei:Eastasian language familiy.png
Verbreitung der Ostasiatischen Sprachfamilie

Die Ostasiatische Sprachfamilie, auch Sino-Austronesisch, ist eine theoretische Sprachfamilie in Asien.

Sie wurde zuerst vom Linguisten Stanley Starosta im Jahr 2005[1] als linguistische Makrofamilie vorgeschlagen. Unterstützung bekam der Vorschlag von den Linguisten Laurent Sagart, Īno Mutsumi, Alexander Vovin und einigen anderen.[2] Paul K. Benedict (1912–1997) gab bereits Jahre zuvor einem ähnlichen Vorschlag Unterstützung (siehe Austrische Sprachfamilie).

Die Komponenten der Ostasiatischen Sprachfamilie[Bearbeiten]

Stanley Starosta erstellte durch seine Analysen ein Diagramm, welches die Sprachzweige und den ungefähren Verwandtschaftsgrad der Ostasiatischen Sprachfamilie zeigt[4]:

 Ostasiatisch (Yangtzean languages)  

 Sino-Tibetisch 


   

 Japanisch-Ryūkyū 


   

 Austroasiatisch 


   

 Austronesisch 


   

 Tai-Kadai 





   

 Hmong-Mien 



Die sechs Komponenten sind allgemein anerkannte Sprachfamilien, deren Gliederung den jeweiligen Artikeln zu entnehmen ist. Die meisten Linguisten sehen eine sehr starke Verwandtschaft zwischen Tai-Kadai und Austronesisch, die deswegen sehr oft zur Untergruppe Austro-Tai zusammenfasst wird.

Die rekonstruierten proto-Sprachen zeigen alle Gemeinsamkeiten in der Phonologie, dem Syntax, der Grammatik und dem Vokabular. So ist der Satzbau meist SOV oder SVO. Des Weiteren haben einige Sprachen verschiedener Unterfamilien einen agglutinierenden Sprachbau entwickelt.[5][6][7]

Eine 2015 durchgeführte Analyse durch das Automated Similarity Judgment Program unterstützt die Theorie zur Ostasiatischen Sprachfamilie. Sie zeigt eine genetische Verwandtschaft des Sinotibetischen, Austroasiatischen, Japanischen, Hmong-Mien, Tai-Kadai und Austronesischen auf. Des Weiteren wird die Vermutung, dass das Tai-Kadai eine direkte Abspaltung von der proto-Austronesischen Sprache ist, bestätigt.[7]

Ungefähre geographische Verbreitung der y-DNA Haplogruppe O.

Weiters berufen sich die Linguisten auch auf genetische Unterstützung. So haben alle und beinahe ausschließlich nur die Mitglieder der Ostasiatischen Sprachgruppe die y-DNA Haplogruppe O.

Wortgleichungen (Japanisch als "Brückenkopf")[Bearbeiten]

Der Linguist Alexander Vovin zeigt mit seiner Rekonstruktion und Analyse des proto-Tai-Kadai und Altjapanischen dass beide einen gemeinsamen Ursprung im heutigen China haben und Ähnlichkeiten auch zu den Austronesischen Sprachen existieren.[8] Auch Weera Ostapirat zeigt mit ihre Rekonstruktion Ähnlichkeiten zum proto-Japanischen auf. Des Weiteren zeigt sie, dass das proto-Tai-Kadai ursprünglich keine Tonsprache war.[9]

Vovin (2014) rekonstruierte einige lexikale Vergleiche zwischen proto-Japanisch und proto-Tai-Kadai:

Gloss Proto-Japanisch proto-Japanisch
Akzent
Proto-Tai Töne in proto-Tai
Blatt *pa H *Ɂbaï A1
Seite *pia H *Ɂbaïŋ *bʕâŋ C1
oben *po H *ʔboŋ A1
Tante *-pa in *wo-n-pa H *paa 'ältere Schwester eines Elternteils' C1
Frau/Ehefrau *mia L *mia 'Ehefrau' A2
Wasser *na L *r-nam C2
Feuer *poy L *vVy A2
Zahn *pa L *van A2
Lang *nan-ka L-L *naan A2
Ecke *pa, cf. auch *pasi H, HH *faŋ
'Ufer, Ecke'
B1
einfügen *pak- 'tragen, Schuhe' H *pak D1S
Berg *wo L *buo A2, A1
Zersplittern *sak- H *čaak 'zerteilen' D1L, š-
Saugen *sup- H *ču[u]p D1S/L, š-
eingeweicht werden *sim- H *čim 'eintauchen' B1, C1, š-
Kalt *sam-pu- cf. sam-as- 'kühlen',
samë- 'gekühlt werden'
L *ǯam > šam C2
Tür *to H proto-Tai *tu,
*to,
Gang *tu
A1
Flügel *pa > Alt Japanisch pa 'Flügel, Feder' H *pwa C1
Innen *naka < *na-ka 'Innen' LH proto-Tai *ʔd-naï
  • NT = Nord Tai, ZT = Zentral Tai, SW = Südwest Tai.

Der Japanische Linguisten Īno Mutsumi zeigt mit dem Vergleich des rekonstruierten Vokabulars der proto-Sprachen des Chinesischen und des Japanischen einige Beispiele von vermutlich genetisch verwandten Wörter auf:

Vokabular Übereinstimmungen zwischen Japanisch und Chinesisch
Kanji Heian-Periode Kun-Lesung/Romaji Proto-Chinesisch Moderne Chinesisch (Pinyin) Kantonesisch Heian-Periode/Romaji Rekonstruktion der Heian-Periode/Romaji Bemerkungen
Sen zeni tsean qian2 chin3 sen, zen sen
Mutsumi mutu, mu muiu mu4 muk6 moku boku
Keikoku kafi ɣeap xia2 haap6 gefu kafu ① Die Konsonanten werden in der früheren Generation [p *] ausgesprochen.
Chu tu-gu tugio zhu4 jyu3 su shyu ① "Tsu → su / shu" beweist, dass es aus dem Proto-Chinesisch kommt und somit kein Lehnwort sein kann.
Maki maki miək mu4 muk6 moku boku
Tono tono, domu tyən dian4 din6 den ten
Kuni(guni) kuni, (kofori) giuən jun4 gwan6 gun kun
To to, tomu tɕiə zhi3 ji2 shi shi
Uma muma, nma xan ma3 ma5 me ba, ma
Ume mume, nme mei2 mui4 mai, me bai
Mugi mugi meək mai4 mak6 myaku baku
Ga a, aga, ware, waga ŋai wo3 ngo2 ga ga
ware ware ŋea wu2 ng4 gu go

Auch der finnische Linguist Juha Janhunen[10] sieht starke Parallelen zwischen dem proto-Japanischen und anderen ost- und südostasiatischen Sprachen. Er weißt auf eine starke Verbindung zwischen dem proto-Japanischen und den Sinotibetische Sprachen hin.

Weera Ostapirat zeigt mit ihrer Analyse Südostasiatischer Sprachen das Tai-Kadai sowie Sinotibetisch in ihrer proto-Form keine Ton-Sprachen waren und diese sich erst im laufe der Zeit entwickelten.[11] Des Weiteren hatte die mittel-Koreanische Sprache Töne und diese waren nahezu identischen mit den heutigen Chinesischen-Tönen. Diese Eigenschaft verlor das Koreanische aber wieder.[12][13]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Starosta, Stanley (2005). "Proto-East Asian and the origin and dispersal of languages of east and southeast Asia and the Pacific". In Sagart, Laurent; Blench, Roger; Sanchez-Mazas, Alicia. The Peopling of East Asia: Putting Together Archaeology, Linguistics and Genetics. London: Routledge Curzon. pp. 182–197.
  2. 飯野睦毅 (1994)『奈良時代の日本語を解読する』東陽出版
  3. Kim, Chin-Wu: The Making of the Korean Language. Center for Korean Studies, University of Hawai'i 1974.
  4. Sagart, Laurent (2016). "The wider connections of Austronesian: A response to Blust (2009)". Diachronica. 33 (2): 255–281.
  5. https://www.academia.edu/19253123/Proto-Japanese_beyond_the_accent_system
  6. Vovin, Alexander. 2014. "Out of Southern China? – Philological and linguistic musings on the possible Urheimat of Proto-Japonic". Journées de CRLAO 2014. June 27–28, 2014. INALCO, Paris.
  7. 7,0 7,1 Gerhard Jäger: Support for linguistic macrofamilies from weighted sequence alignment. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 112, 2015, S. 12752, doi:10.1073/pnas.1500331112.
  8. Alexander Vovin: Out of Southern China? (academia.edu [abgerufen am 26. Juli 2018]).
  9. Ostapirat, Weera (2018). Reconstructing Disyllabic Kra-Dai. Paper presented at the 28th Annual Meeting of the Southeast Asian Linguistics Society, held May 17-19, 2018 in Kaohsiung, Taiwan.
  10. ユハ・ヤンフネン 「A Framework for the Study of Japanese Language Origins」『日本語系統論の現在』(pdf) 国際日本文化センター、京都,2003年,477-490頁.
  11. Ostapirat, Weera (2018). Reconstructing Disyllabic Kra-Dai. Paper presented at the 28th Annual Meeting of the Southeast Asian Linguistics Society, held May 17-19, 2018 in Kaohsiung, Taiwan.
  12. Ho-Min Sohn: The Korean Language. Cambridge University Press, 2001, ISBN 978-0-521-36943-5 (google.com [abgerufen am 28. Juli 2018]).
  13. Ki-Moon Lee, S. Robert Ramsey: A History of the Korean Language. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-1-139-49448-9 (google.com [abgerufen am 28. Juli 2018]).


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