Otto Garlipp
Otto Garlipp (* 23. Oktober 1870 in Osterburg (Altmark)[1]; † 10. März 1922 in Berlin-Lichterfelde[2]) war ein deutscher Sanitätsoffizier und Ministerialbeamter.
Leben[Bearbeiten]
Otto Garlipp war ein Sohn des praktischen Arztes Rudolf Garlipp.[1]
Er studierte ab dem 28. März 1891 an der Medizinisch-Chirurgischen Akademie für das Militär in Berlin.[1] 1891 wurde er Mitglied des Pépinière-Corps Franconia.[3] Am 23. März 1895 wurde er an der Medizinischen Fakultät der Universität Berlin zum Dr. med. promoviert.[4] Er verließ Anfang Oktober 1895 die Akademie und trat in die Preußische Armee.[1] Er kam als Unterarzt zum 1. Oberrheinischen Infanterie-Regiment Nr. 97.[5] Am 26. Juni 1897 wurde er zum Assistenzarzt II. Klasse befördert.[6] 1900/01 nahm er an der China-Expedition teil.
Vom 25. April 1904 bis zum 19. Dezember 1907 erhielt er als Stabsarzt (Beförderung am 19. Mai 1903[6][7]) eine Kommandierung an die Kinderklinik der Charité unter dem Leiter Otto Heubner.[1] In dieser Funktion konnte er auf Veranlassung Heubners und der medizinischen Abteilung des Kriegsministeriums in Wien das Mosersche-Scharlachserum testen,[8][9] konnte aber keine geeignete Wirkung, auch später beim Einsatz an der Charité, feststellen[10], worüber er mehrfach publizierte. Über die Behandlung von Scharlach an der Kinderklinik der Charité berichtete er 1908.
1913 war er Bataillonsarzt des Telegraphen-Bataillons Nr. 1 (Berlin).[7] 1914 war er als Oberstabsarzt (Beförderung am 27. Januar 1913[6]) an der Hauptkadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde. Im Juli 1918 war er Referent im Kriegsministerium.[11] Er war im Vorstand der Prüfstelle für Ersatzglieder.[11]
1920 wurde er zum Ministerialrat ernannt[12] und ins Reichsarbeitsministerium übernommen, wo er später Personalreferent in der ärztlichen Abteilung (Abteilung IX) wurde[13]. Mit 52 Jahren erlag er einem Speiseröhrenkrebs.[2]
Werke (Auswahl)[Bearbeiten]
- Ueber die Behandlung von Scharlach mit dem Moserschen polyvalenten Scharlachserum. In: Deutsches Archiv für klinische Medizin, 1905, S. 1311 ff.
- Urotropin bei Scharlach zur Verhütung von Nephritis. In: Deutsches Archiv für klinische Medizin, 80. Band, 3. und 4. Heft, 1906.
- Scharlachbehandlung mit Moserschem Scharlachserum. In: Deutsche militärärztliche Zeitschrift, Heft 10, 1906.
- Embolie der Arteria brachialis dextra nach Diphtherie mit Ausgang in Heilung. In: Charité-Annalen, Band 30, 1906, S. 145 ff.
- Einige Bemerkungen über den Scharlach und seine Behandlung. Therapeutische Monatshefte 22 (1908), S. 347 ff.
- Die Neuregelung des ärztlichen Versorgungs- und Lazarettwesens. Deutsche Medizinische Wochenschrift, 46 (1920), S. 133 ff.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Paul Wätzold: Stammliste der Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen: Im Auftrage der Medizinal-Abteilung des Königl. Kriegsministeriums unter Benutzung amtlicher Quellen. Springer-Verlag, 1910, ISBN 978-3-662-34483-5, S. 401 (google.com [abgerufen am 6. Januar 2022]).
- ↑ 2,0 2,1 Deutsche medizinische Wochenschrift. Georg Thieme Verlag., 1922, S. 366 (google.com [abgerufen am 6. Januar 2022]).
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 60/297
- ↑ Dissertation: Über Resection bei Kniegelenkstuberculose. 1895
- ↑ Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mittellungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- und Versorgungswesens. ... . I.-49. Jahrgang. [1872-1920.] E. S. Mittler & Sohn, 1895, S. 98 (google.com [abgerufen am 6. Januar 2022]).
- ↑ 6,0 6,1 6,2 Vollständige Dienstaltersliste (Anciennetätsliste) der Offiziere des deutschen Reichsheeres, der kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen. August Kopfer., 1914, S. 10 (google.com [abgerufen am 6. Januar 2022]).
- ↑ 7,0 7,1 Deutsche Rangliste umfassend das gesamte aktive Offizierkorps (einschliesslich der Sanitäts-, Veterinär-, Zeug- und Feuerwerksoffiziere, sowie der wiederverwendeten Offiziere z.D.) der deutschen Armee und Marine und seinen Nachwuchs mit den Dienstalterslisten der Generale bzw. Admirale und Stabsoffiziere ... Gerhard Stalling., 1913, S. 349 (google.com [abgerufen am 6. Januar 2022]).
- ↑ Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mittellungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- und Versorgungswesens. ... . I.-49. Jahrgang. [1872-1920.] E. S. Mittler & Sohn, 1906, S. 606 (google.com [abgerufen am 9. Januar 2022]).
- ↑ Ergebnisse der allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie. Springer, 1909, S. 174 (google.com [abgerufen am 9. Januar 2022]).
- ↑ Jahrbuch für Kinderheilkunde. 1907, S. 573 (google.com [abgerufen am 9. Januar 2022]).
- ↑ 11,0 11,1 Moritz Borchardt, Konrad Hartmann, Radike Leymann, Schwiening Schlesinger: Ersatzglieder und Arbeitshilfen: Für Kriegsbeschädigte und Unfallverletzte. Band I. Springer-Verlag, 1919, ISBN 978-3-662-33009-8, S. 20 (google.com [abgerufen am 6. Januar 2022]).
- ↑ Berliner klinische Wochenschrift. A. Hirschwald., 1920, S. 580 (google.com [abgerufen am 6. Januar 2022]).
- ↑ Germany Reichsministerium des Innern: Handbuch für das Deutsche Reich Bearbeitet im Reichsamte des Innern. 1922, S. 158 (google.com [abgerufen am 6. Januar 2022]).
Personendaten | |
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NAME | Garlipp, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sanitätsoffizier und Ministerialrat |
GEBURTSDATUM | 23. Oktober 1870 |
GEBURTSORT | Osterburg (Altmark) |
STERBEDATUM | 10. März 1922 |
STERBEORT | Berlin-Lichterfelde |
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