Pflasterlyrik
Pflasterlyrik ist eine Kunstform vorübergehender Poesie für vorübergehende Passanten. Das Konzept basiert auf realen poetischen Aktionen auf öffentlichem (Straßen-)Pflaster. Pflasterlyrik situiert sich damit in einem Spannungsfeld der Auseinandersetzung der Lyrikerinnen und Lyriker mit dem für Gedichte ungewöhnlichem Medium Straßenpflaster und, nebenher wie anschließend, der Auseinandersetzung mit dem mehr oder weniger zufällig vorbeikommenden Publikum.
Erfunden wurde die Pflasterlyrik im poetischen Forschungslabor des Lyrik-Lab Lyrik-Lab Ruhrgebiet von Norbert Stenkamp, der 2016 auch die erste echte Pflasterlyrik vor Ort in Gelsenkirchen initiierte und hauptverantwortlich mitorganisierte. Als sicher kann gelten, dass Menschen schon seit tausenden von Jahren Zeichen auf Felsen, Steine aufbringen oder in sie einritzen. Der Wille zur Symbolisierung lebt also schon lange. Stein ist eines der dauerhaftesten Mittel dazu, wie beispielsweise Höhlenbilder und Felszeichnungen bezeugen. Andererseits greift Pflasterlyrik mit Straßenmalkreiden ausdrücklich auf ein sehr vergängliches Ausdrucksmittel zurück; zumal wenn sie an so exponierten Stellen wie der Witterung ausgesetzten öffentlichen Straßen und Plätzen stattfindet.
Aus diesen Voraussetzungen erwachsen für Lyrikerinnen und Lyriker neue und ungewohnte Herausforderungen hinsichtlich der Gestaltung ihrer Gedichte. Und die weltweit wohl erste Pflasterlyrik auf kommunalem Boden, an der 21 Menschen mit einem eigenen Gedicht teilgenommen haben, hat gezeigt, dass diese Herausforderungen in vielfältigen und unterschiedlichsten Weisen angegangen werden (können). Das Lyrik-Lab Ruhrgebiet hat aus der Pflasterlyrik Gelsenkirchen 2016 mit einem lyrisch-musikalischen Begleitprogramm, Info-Ständen der Stadtbibliothek und der Volkshochschule sowie der Unterstützung durch Poetry-Slam-Veranstalter außerdem ein buntes Fest der Poesie gemacht. Darüber hinaus dienten die Erlöse der Kunstaktion der Alphabetisierung in Gelsenkirchen.
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