Pharmafakt
Pharmafakt
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1998 |
Sitz | München |
Leitung | Dietmar Wassener |
Mitarbeiterzahl | 10 |
Branche | Consulting |
🌐Website | www.pharmafakt.de |
Pharmafakt GmbH (Eigenschreibweise: pharmafakt) ist eine 1998 gegründete Firma [1] mit Sitz in München [2]. Geschäftsführer ist Dietmar Wassener. Pharmafakt führt laut eigenen Angaben "datengestütztes Pharma-Consulting" [1] durch. Für das Geschäftsjahr 2017 hat Pharmafakt eine Bilanzsumme von 6,26 Mio. Euro veröffentlicht. Das Eigenkapital beträgt gemäß der letzten Veröffentlichung 5 Mio. Euro, das Fremdkapital 1,19 Mio. Euro.[3]
Geschäftsmodell[Bearbeiten]
Das Unternehmenskonzept [4] basiert auf Daten, die bei der Rezeptabrechnung in den Apothekenrechenzentren "gewonnen werden" und in anonymisierter Form in einem Trustcenter vorliegen.[4] Diese Daten werden dann zu marketing- und marktforschungstechnischen Zwecken an Ärzte- und Apothekerschaft, die universitäre Forschung und die pharmazeutische Industrie [4][1] verkauft. Auf der Kundenliste stehen unter anderem große Pharma-Konzerne wie Bayer, GlaxoSmithKline, Merck, Novartis, Ratiopharm und Sanofi-Aventis [5].
Kritik[Bearbeiten]
Eine Recherche des "Spiegels" deckte 2012 unter dem Titel "Kartell der Hehler" einen Skandal auf [5]. Ein ehemaliger Mitarbeiter, der über zehn Jahre lang bei der GFD als IT-Manager angestellt war, gab an, dass das Unternehmen millionenfach Rezeptdaten in unverschlüsselter Form gesammelt und gespeichert habe – auf ausdrückliche Weisung der Geschäftsführung und in Abstimmung mit den Verrechnungsstellen. Sowohl von dem Norddeutsche Apotheken-Rechenzentrum (Narz) in Bremen als auch von der Verrechnungsstelle der Süddeutschen Apotheken (VSA) in München habe er unverschlüsselte Rezeptdaten bekommen, vermittelt über dessen Marktforschungs-Tochterfirma GFI.
2007 kamen datenschutzrechtliche Bedenken auf, berichtete der Insider. Die VSA habe deshalb eine Art „potemkinschen“ Datenschutz aufgebaut: Die Rezeptdaten der VSA wurden fortan in zwei Versionen geliefert. Die eine, verschlüsselt, war für die Datenschützer bestimmt. Der zweite Datensatz bestand aus dem identischen Datenbestand, war jedoch unverschlüsselt.
Um die ab 2007 verschlüsselt gelieferten Daten des norddeutschen Narz ebenfalls zu deanonymisieren, soll die GFD weitere Daten hinzugekauft haben, indem sie einen sogenannten VPN-Tunnel direkt zur Gesellschaft für Statistik im Gesundheitswesen (GFS) in Dresden einrichtete. Die GFS ist ein Dienstleister, der unter anderem die Rezepte sämtlicher gut acht Millionen Mitglieder der Krankenkasse Barmer GEK prüft. Welche Daten durch das dubiose Netz der Apothekerverbände schwappten und in welcher Form und zu welchem Preis sie weiterverkauft wurden, ist bislang unklar.[6]
Laut datenschutzbeauftragter-info.de handelt es sich dabei um den „wahrscheinlich größten Datenskandal in der Pharmabranche“ [7].
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Über uns -. Abgerufen am 22. April 2019 (deutsch).
- ↑ Impressum -. Abgerufen am 22. April 2019 (deutsch).
- ↑ Firmenprofil pharmafakt GmbH in München https://www.firminform.de/unternehmen/pharmafakt-GmbH-Muenchen #firminform. Abgerufen am 23. April 2019.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Startseite -. Abgerufen am 22. April 2019 (deutsch).
- ↑ 5,0 5,1 Hilmar Schmundt: GESUNDHEIT: Kartell der Hehler. In: Spiegel Online. Band 7, 13. Februar 2012 (spiegel.de [abgerufen am 23. April 2019]).
- ↑ https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-83977268.html
- ↑ Dr Datenschutz: Der wahrscheinlich größte Datenskandal in der Pharmabranche. 13. Februar 2012, abgerufen am 23. April 2019 (deutsch).
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