Philippe Wampfler
Philippe Wampfler (* 22. September 1977 in Baden AG) ist ein Schweizer Autor, Dozent und Lehrer für digitale Bildung. Der Fokus von Wampflers Arbeiten liegt auf den Entwicklungsmöglichkeiten gymnasialer Bildung unter den Bedingungen der Digitalisierung.
Leben und Wirken[Bearbeiten]
Werdegang und berufliche Tätigkeit[Bearbeiten]
Philippe Wampfler studierte Germanistik, Mathematik und Philosophie an der Universität Zürich. Sein Studium schloss er mit einer Lizentiatsarbeit zur Metapherntheorie von Novalis ab.[1]
Wampfler arbeitet als Lehrer an der Kantonsschule Wettingen.[2] Er unterrichtet Deutsch, Philosophie und Medienkunde. Zudem ist er als Dozent an verschiedenen Fachhochschulen der Schweiz tätig und führt Weiterbildungsveranstaltungen an Schulen durch.[3] Seit 2015 lehrt er Fachdidaktik Deutsch am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Zürich.
Social Media[Bearbeiten]
Seit 2006 bloggt Wampfler aktiv. Sein persönliches Blog, auf dem er sich vornehmlich zu politischen und philosophischen Themen geäussert hat, ist seit 2013 eingestellt.[4] Starke Beachtung erhielt der Blog, als Wampfler zwei Beschwerden an den Schweizer Presserat richtete: Die erste 2010 aufgrund des Abdrucks von Babyklappen-Briefen in Das Magazin[5], die zweite 2011 wegen einer Kampagne der Zeitung Blick zu einem Unfall eines Fussballfans.[6][7][8] Im März 2012 begann Wampfler mit der Arbeit am Blog Schule und Social Media.[9] Auf der Seite reflektiert er pädagogische und technische Entwicklungen rund um die Bildung unter den Bedingungen der Digitalisierung und dokumentiert seine Medienarbeit und Tätigkeit als Dozent.
Werke zu Social Media und Bildung[Bearbeiten]
Aus der Arbeit am Blog «Schule und Social Media» sind zwei Bücher entstanden: 2013 erschien der Social-Media-Leitfaden Facebook, Blogs und Wikis in der Schule, der die Möglichkeiten für den Einsatz und die Reflexion von Social Media auf allen Ebenen der Schule thematisiert. Im Jahr darauf publizierte Wampfler Generation Social Media, in dem er den Einfluss Neuer Medien auf Jugendliche untersuchte. Wampfler grenzt sich von der feuilletonistischen Kritik[10] an der Oberflächlichkeit und zersetzenden Kraft digitaler Kommunikation ab.
In all seinen Publikationen wirbt Wampfler für Verständnis gegenüber dem Verhalten Jugendlicher. Er setzt sich für einen individuellen Einsatz von Social Media in pädagogischen Settings ein, den er als sinnvolle Ergänzung von traditionellem Unterricht sieht – zum Beispiel im Rahmen von Persönlichen Lernnetzwerken. Wampfler sieht die digitale Sphäre wie Zeynep Tufekci als Teil der menschlichen Kommunikation und kritisiert deshalb Positionen, die einen Digitalen Dualismus propagieren oder Social Media als Ursache für eine zunehmende Vereinsamung bezeichnen.[11]
Wampfler publiziert regelmässig Beiträge in Fachzeitschriften[12][13] und trägt an Tagungen und Konferenzen vor.[3]
Medienpräsenz[Bearbeiten]
In Schweizer Medien ist Wampfler regelmässig als Experte zu Fragen digitaler Bildung präsent, unter anderem auch in Portraits[14] und Interviews mit Tages-[15][16][17][18] und Wochenzeitungen.[19][20]
Grössere Bekanntheit erlangte Wampfler als Interviewpartner von 3sat zum Thema «Kommentarkultur im Internet»,[21] als Gast der «Wenkenhofgespräche» 2014[22] und in mehreren Radio-[20][23][24] und Fernsehsendungen[25][26] von SRF. Als im Frühsommer 2016 ein Schweizer Junge entführt und missbraucht wurde, der den Täter über Chat-Foren zu Minecraft kennen gelernt hatte, war Wampfler gefragter Experte dazu in Schweizer Medien.[27] [28] [27] [29]
Persönliches[Bearbeiten]
Philippe Wampfler ist Vater von drei Kindern und lebt in Zürich.
Veröffentlichungen[Bearbeiten]
- Generation Social Media. Wie digitale Kommunikation Leben, Beziehungen und Lernen Jugendlicher verändert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, ISBN 978-3-525-70168-3.
- Facebook, Blogs und Wikis in der Schule. Ein Social-Media-Leitfaden. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013. ISBN 978-3-525-70165-2.
Weblinks[Bearbeiten]
- Offizielle Website von Philippe Wampfler
- Schule und Social Media. Blog
- «Jugendliche sind weniger naiv, als wir denken». Interview mit Michèle Binswanger im Tages-Anzeiger vom 24. Juni 2013, abgerufen am 30. November 2015.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Philippe Wampfler: Zauberworte, die schöne Gruppen um sich her bewegen. In: Lizentiatsarbeit Universität Zürich. 14. April 2002, abgerufen am 28. Juli 2016.
- ↑ Philippe Wampfler: Lehrpersonen an der Kantonsschule Wettingen. 20. August 2014, abgerufen am 23. September 2015.
- ↑ 3,0 3,1 Philippe Wampfler: Vorträge, Beratungen und Schulungen. 25. September 2015, abgerufen am 23. September 2015.
- ↑ Philippe Wampfler: Das wars. 23. Dezember 2013, abgerufen am 3. Oktober 2015.
- ↑ Philippe Wampfler: Presserat – meine erste Beschwerde. 24. Februar 2010, abgerufen am 3. Oktober 2015.
- ↑ feb/amc: "So etwas habe ich noch nie gehört". 11. November 2011, abgerufen am 23. September 2015.
- ↑ Stefan Hohler & Simon Eppenberger: Mafia-Drohungen und Telefon-Terror gegen Blick-Journalisten. 12. November 2011, abgerufen am 23. September 2015.
- ↑ Pirmin Kramer: Kanti-Lehrer zufrieden mit Stellungnahme des Presserats. 16. März 2012, abgerufen am 23. September 2015.
- ↑ Philippe Wampfler: Werden die wenig medienaffinen Menschen Lehrerinnen und Lehrer? 17. März 2012, abgerufen am 23. September 2015.
- ↑ Philippe Wampfler: Der digitale Kulturpessimismus des Feuilleton langweilt. 25. Juni 2014, abgerufen am 3. Oktober 2015.
- ↑ Philippe Wampfler: Social Media machen doch nicht einsam. In: Aargauer Zeitung. 1. Februar 2014, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Philippe Wampfler: Google als Bildungsort. In: Magazin Sprache, Goethe Institut. 1. Juni 2015, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Philippe Wampfler: Der Aufstieg der Plattformen. In: Fabrikzeitung. 1. September 2015, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Thomas Marth: Das Gute und das Böse im Digitalen. In: Der Landbote. 6. Januar 2014, archiviert vom Original am 26. Juni 2014; abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Tobias Ochsenbein: Die Kontrolle über das digitale Leben geht sehr schnell verloren. In: NZZ. 21. Juli 2016, abgerufen am 21. Juli 2016.
- ↑ Michèle Binswanger: Jugendliche sind weniger naiv als wir denken. In: Tages-Anzeiger. 24. Juni 2013, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Philipp Löpfe: Junge Männer wegen Porno immer schüchterner. In: Watson. 14. August 2014, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Elisabetta Antonelli: Die Sehnsucht nach dem Dorf. In: Der Landbote. 19. April 2014, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Kaspar Surber: Lernt löten! Und die Schaltkreise verstehen. In: Wochenzeitung. 8. August 2013, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ 20,0 20,1 Katrin Hafner: Es gibt keine Formel für Erfolg auf Social Media. In: Schulblatt des Kantons Zürich. 1. März 2015, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Gefällt mir nicht. In: 3Sat Nano. 17. Februar 2015, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Philippe Wampfler: Gefällt mir nicht. In: Wenkenhofgespräche 2014. 25. Mai 2014, abgerufen am 13. November 2015.
- ↑ Susanne Brunner: Tagesgespräch: Facebook und Co. im Klassenzimmer. In: Tagesgespräch, SRF 1. 2. Juli 2013, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Jürg Oehninger: Doppelpunkt: Wie verändert das Smartphone die Kommunikation. In: Tagesgespräch, SRF 1. 1. April 2014, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Eva Wannenmacher: Kulturplatz: Me, Myself and I. In: Kulturplatz SF2. 26. November 2014, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ Philippe Wampfler: 10vor10: Asoziale Medien. In: 10vor10. 28. Januar 2015, abgerufen am 1. Oktober 2015.
- ↑ 27,0 27,1 Marlene Kovacs: Medienpädagoge Philipp Wampfler zum Fall Paul (12) - Das macht Online-Spiele gefährlich. In: Blick. 29. Juni 2016, abgerufen am 20. Juli 2016.
- ↑ Stefan Schmid: TalkTäglich - Der Fall Paul. In: TeleZüri. 29. Juni 2016, abgerufen am 20. Juli 2016.
- ↑ Hannes von Wyl: Es braucht eine Cyberpolizei in Spielen. In: TeleZüri. 25. Juni 2016, abgerufen am 20. Juli 2016.
Personendaten | |
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NAME | Wampfler, Philippe |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Autor, Dozent und Lehrer für Social Media |
GEBURTSDATUM | 22. September 1977 |
GEBURTSORT | Baden AG |
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