RIO The Logistics Flow
RIO - The Logistics Flow | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) |
Sitz | München, Deutschland |
Leitung | Jan Kaumanns, CEO und Geschäftsführer |
Mitarbeiterzahl | 110 (firmeneigene Angaben) |
Branche | Logistik und Transport |
🌐Website | https://logistic.rio.cloud/ |
Stand: 7. Januar 2020 |
RIO – The Logistics Flow mit Sitz in München ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Traton Group SE (Eigenschreibweise TRATON GROUP) und Schwester der Nutzfahrzeug-Marken MAN, Scania und Volkswagen Caminhões e Ônibus. RIO ist die Digitalmarke der Truck-Sparte des Volkswagen Konzerns. Das Unternehmen entwickelt eine offene, Cloud-basierte Plattform für die Transport- und Logistik-Branche. RIO hat den Ansatz, alle Beteiligten der Lieferkette an einem digitalen Ort zusammenzubringen und so die Transparenz und Effizienz im Transport-Ökosystem zu erhöhen. Auf seinem virtuellen Marketplace bündelt das Unternehmen digitale Lösungen für den Logistiksektor. Einen Teil dieser Dienste entwickelt RIO selbst, offeriert aber auch Services von Partnern wie Telematikanbietern. Die meisten Produkte sollen das Flottenmanagement und die Tourenplanung erleichtern. Die RIO Box ist die Hardware, die den Zugang zur Plattform ermöglicht. MAN verbaut die RIO Box seit August 2017 serienmäßig in allen neu ausgelieferten Euro 6 Lkw.[1] Kunden können die Hardware auch in Lkw anderer Marken wie Daimler, Scania oder Volvo nachrüsten lassen.[2] Im Januar 2022 beschäftigte RIO rund 110 Mitarbeiter.[3]
Geschichte[Bearbeiten]
RIO ist aus dem MAN Innovationslabor „X-Lab“ hervorgegangen. Ende 2014 entstand das „X-Lab“ mit dem Ziel, digitale Lösungen für MAN zu entwicklen. RIOs Entstehungsgeschichte lässt sich in drei Phasen darstellen.
Vom MAN X-Lab zu RIO
In einer sogenannten InnovationCell wurden in der ersten Phase „Ideation“ gemeinsam mit Kunden die größten Herausforderungen identifiziert, die mit Technologien der Digitalisierung gelöst werden können. Für diese Herausforderungen wurden Lösungsideen erarbeitet, priorisiert und selektiert, die das Team schließlich zum Portfoliovorschlag inklusive Umsetzungsroadmap konkretisiert hat. Die zweite Phase „Digitale Transformation“ hatte das Ziel, die Lösungsideen aus Phase eins zum Leben zu erwecken. Starke Partner brachten Software-Entwicklungs- und Methodenkompetenz mit. Das Team entwickelte die Ideen iterativ, also Schritt für Schritt weiter und reflektierte Zwischenstände mit Kunden und Management, um Feedback für die weitere Vorgehensweise zu erhalten. Als federführende Arbeitsmethode hat sich seit damals SCRUM etabliert. Die schnell sichtbaren Ergebnisse und die Geschwindigkeit der Entwicklung haben dazu geführt, dass gegen Ende 2015 ein neuer Zentralbereich bei MAN geschaffen wurde, der die Themen fortan vorantreiben sollte. In der dritten Phase „Growth“ standen die Skalierung und die Gründung der neuen Marke im Fokus.[3] Daraus ging 2016 RIO hervor mit der Vision, das Logistik-Ökosystem zu digitalisieren und offen für alle Teilnehmer zu gestalten.[4]
Auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 präsentierte sich RIO zum ersten Mal der Öffentlichkeit neben MAN, Scania, Volkswagen Caminhões e Ônibus und TRATON (damals noch Volkswagen Truck & Bus).[5] 2017 erhielt RIO den New Product Innovation Award von Frost & Sullivan. 2018 wurde das Innovationslabor X-Lab mit dem „Company Builder 2018“-Preis ausgezeichnet.[6]
Unternehmensstrategie[Bearbeiten]
Es ist RIOs Vision, die gesamte Wertschöpfungskette transparenter und nachhaltiger zu machen und alle Beteiligten zu vernetzen. Die Plattform soll Flottenmanager dabei unterstützen, ihre gesamte Flotte an einer Stelle zu managen.[7] Seit Januar 2018 kann die RIO Box in Lkw aller Marken nachgerüstet werden. Grundlage dafür ist eine vom Hersteller freigeschaltete FMS-Schnittstelle. RIO eignet sich damit auch für Mischflotten. Jeder in Europa ausgelieferte MAN-Lkw wird seit August 2017 mit einer RIO Box ausgestattet. So ist ab Werk ein Zugriff auf die RIO Plattform möglich.[1] Bisher vernetzte RIO über 180.000 Fahrzeuge in 30 europäischen Ländern. Im vierten Quartal 2019 fand der Launch mit Volkswagen Caminhões e Ônibus in Lateinamerika statt.[8] RIO folgt einem Freemium-Ansatz. Der Basisdienst RIO Essentials ist für jeden Kunden kostenfrei verfügbar und deckt die Grundfunktionen im Bereich Telematik ab. Ziel ist es, den Einstieg in die digitale Logistikwelt so einfach wie möglich zu machen. RIO Services können tagesaktuell zu- und abgebucht werden, es gibt keine Vertragslaufzeiten. RIO will so besonders kleinen Flotten den Zugang zur digitalen Logistikwelt erleichtern.[9]
Unternehmensstruktur[Bearbeiten]
RIO ist neben MAN, Scania und Volkswagen Caminhões e Ônibus eine Marke der TRATON GROUP. Die TRATON GROUP ist Teil des Geschäftsbereiches Nutzfahrzeuge der Volkswagen AG.[10] RIO ist die Marke der TB Digital Services GmbH.[11]
Management[Bearbeiten]
Markus Lipinsky war der erste CEO von RIO und hat die Vision der Marke maßgeblich entwickelt. Am 1. Mai 2018 hat Jan Kaumanns die Rolle als RIO-CEO und Geschäftsführer der TB Digital Services GmbH übernommen.[12] Der RIO-Geschäftsleitung gehört außerdem Stefan Heymann (zuständig für Finance and Administration) an.[13]
Produkte[Bearbeiten]
Das RIO-Produktportfolio reicht von Lösungen für Flottenmanagement, Fahrzeugortung und Einsatzanalyse bis zu digitaler Unterstützung bei der Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen (Lenk- und Ruhezeiten) sowie Digitalisierung der Transport- und Lagerprozesse. Diese digitalen Services sind auf dem Marketplace einzeln buchbar. Der RIO Marketplace bietet sowohl Eigenentwicklungen als auch Services von Partnerunternehmen an. Zu diesen Partnern zählen unter anderem Wabco, Astrata Europe und DKV Euro Service.[14] Die Offenheit der Plattform gegenüber Partnern, die Zusammenarbeit mit diesen sowie die gemeinsamen Entwicklungen sind essentielle Bestandteile von RIO und dem RIO-Portfolio.[15]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 VerkehrsRundschau: MAN verbaut Telematik-Hardware Rio-Box serienmäßig in Lkw. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ RIO Box I Telematik nachrüsten für Lkw, Trucks und Nutzfahrzeuge. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ 3,0 3,1 RIO - The Logistics Flow: Get2knowRIO. Hrsg.: RIO - The Logistics Flow.
- ↑ RIO digitalisiert Volkswagen Konzernlogistik - LAGER[flaeche]. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ Rebecca Eisert: IAA Nutzfahrzeuge: VW-Truck & Bus startet Digitalisierungs-Offensive. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ transporter-news.de: Wabco und Rio mit ihrer ersten Lösung für Flottenmanagement :: Transporter-News.de. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ RIO I Logistikplattform für effizientere Transporte. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ Tobias Schweikl: transport logistic 2019: RIO-Plattform gewinnt an Kontur. Logistra, 7. Juni 2019, abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ Andreas Müller: Unterstützung für kleine Logistikfirmen bei der Digitalisierung. 4. Juni 2019, abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ Volkswagen.com. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ Impressum. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ TB Digital Services GmbH - Geschäftsführer: Jan Kaumanns · Nicht mehr Geschäftsführer: Markus Lipinsky. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ TB Digital Services GmbH - Geschäftsführer: Jan Kaumanns · Nicht mehr Geschäftsführer: Markus Lipinsky. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ Unsere Partner. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ RIO Plattform von allen und für alle: Neue Partner und Services. Abgerufen am 7. Januar 2020.
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