Rezo-Effekt
Der Rezo-Effekt bezeichnet den teils drastischen Rückgang von Stimmen für die beiden großen deutschen Volksparteien CDU und SPD bei der Europawahl 2019. Der Youtuber Rezo hat im Vorfeld der Europawahl am 26. Mai 2019 ein Video auf seinem Zweitkanal veröffentlicht, in dem er in fast einer Stunde erklärt, was vor allem die CDU/CSU in den letzten Jahren falsch gemacht habe. Sein Hauptaugenmerk lag hierbei auf der Klimapolitik. Das Video hat den Titel "Die Zerstörung der CDU". Wenige Tage später folgte ein Video von 80 YouTubern, das direkt dazu aufruft, weder CDU, SPD und vor allem nicht die AFD zu wählen.
Deutschland wählte dann vermehrt die Grünen als Partei für das Europaparlament. Die CDU wurde zwar stärkste Partei, aber mit erheblichen Verlusten. Dieses Verhalten wird von der CDU im Nachgang als Rezo-Effekt bezeichnet. Stimmen aus den sozialen Netzwerken sagen, das wäre nur der Versuch, einer inhaltlichen Debatte aus dem Weg zu gehen. Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer der CDU überlegt nach der Wahl, eine Regelung für die Äußerungen von Youtubern zu finden.
Wie stark der sogenannte Rezo-Effekt wirklich war, lässt sich nur schwer bemessen. Vor allen Dingen, weil es im Vorfeld auch schon andere massive Aktionen im Netz gegen die CDU gegeben hatte, wie gegen das Abstimmungsverhalten zum Artikel 13 der geplanten EU-Urheberrechtsreform und die Aktion #NiewiederCDU auf Twitter.[1][2] Die Stimmung der jüngeren Wähler war also schon im Vorfeld der Europawahl nicht besonders günstig für die CDU.[3]
Im Rahmen der Juniorwahl gibt es einen Bericht von einer Schule, an der vor der Veröffentlichung des Videos abgestimmt wurde. Die vorgezogenen Abstimmungen zeigen dabei ein auffällig vom Landesdurchschnitt abweichendes Ergebnis, obwohl an der Schule in bisherigen Jugenwahlen keine signifikanten Abweichungen erkennbar waren.[4][5]
Ursprung und Wahrnehmung des Begriffs[Bearbeiten]
Der Begriff wurde erstmal in einem Artikel von Leonhard Landes auf watson.de benutzt.[6] Breite öffentliche Wahrnehmung erhielt der Begriff durch den zugeschalteten Experten Marcus Spittler vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung[7] im Rahmen der Sendung heute+ am gleichen Tag.[8]
Durch die Nutzung des Begriffs durch Nachrichtenagenturen fand der Begriff auch über den deutschsprachigen Raum hinaus seinen Niederschlag. [9] [10] [11] [12] [13] [14]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Mein Kind will gegen Upload-Filter demonstrieren. Was muss ich wissen? welt.de
- ↑ #niewiederCDU dashochformat.org
- ↑ Europawahl: Dieser Wahlkampf wurde im Internet entschieden netzpolitik.org
- ↑ Fefe.de/Mon May 27 2019. In: blog.fefe.de. 27. Mai 2019, abgerufen am 3. Juni 2019.
- ↑ rezo.pdf. (PDF; 49 kB) In: blog.fefe.de. 27. Mai 2019, abgerufen am 3. Juni 2019.
- ↑ Gab es einen Rezo-Effekt? Diese brisanten Zahlen lassen aufhorchen. 27. Mai 2019, abgerufen am 3. Juni 2019.
- ↑ Marcus Spittler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Demokratie und Demokratisierung. Abgerufen am 3. Juni 2019.
- ↑ Rezo-Effekt? So reagieren CDU und SPD auf die Europawahl - heute+ Livestream. 27. Mai 2019, abgerufen am 3. Juni 2019.
- ↑ Rezo-Effekt schlug bei EU-Wahl in Deutschland zu. 26. Mai 2019, abgerufen am 4. Juni 2019.
- ↑ EU-Hype im Netz: Wie Influencer für Europa mobil machen. 29. Mai 2019, abgerufen am 4. Juni 2019.
- ↑ EU-Wahl: In Deutschland schlug offenbar der Rezo-Effekt zu. 26. Mai 2019, abgerufen am 4. Juni 2019.
- ↑ Giovane e dalla parte dei deboli. Chi è Annalena Baerbock, la leader dei Verdi tedeschi. 29. Mai 2019, abgerufen am 4. Juni 2019 (italiano).
- ↑ Merkel, voci di dissidi con sua erede a guida Cdu: arriva smentita. 29. Mai 2019, abgerufen am 4. Juni 2019 (italiano).
- ↑ Gegen grünen Kapitalismus. 30. Mai 2019, abgerufen am 4. Juni 2019.
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