SOS-Kinderdorf Liechtenstein

SOS-Kinderdorf Liechtenstein wurde im April 2019 unter der Schirmherrschaft I.D. Tatjana von Lattorff in Vaduz gegründet. SOS-Kinderdorf ist ein gemeinnütziger, nichtstaatlicher, politisch und konfessionell unabhängiger Verein. Ziel ist es, bedürftigen Kindern, Jugendlichen und Familien Zuspruch und sofortige Hilfe zu ermöglichen. Mit den entsprechenden Mitteln werden sie auf ihrem weiteren Weg begleitet. Sie erhalten durch geeignete Förderprogramme Zukunftschancen, um sich ein selbstbestimmtes Leben zu gewähren. Schwerpunkte der Hilfsprojekte sind die Förderung eines sicheren und liebevollen Zuhauses, Bildung, Gesundheit, Nothilfe und Familienstärkung.

SOS-Kinderdorf Liechtenstein setzt nationale wie internationale Projekte um. Der Sitz des internationalen Dachverbands SOS-Kinderdorf International ist in Innsbruck.

Mission[Bearbeiten]

"Wir wollen an einer tatsächlichen gesellschaftlichen Veränderung mitarbeiten, die allen Kindern und Jugendlichen ein Aufwachsen in Würde und Wärme ermöglicht — geliebt, geachtet und behütet".^[1]

Geschichte von SOS-Kinderdorf[Bearbeiten]

Die Idee Hermann Gmeiners, verwaisten und verlassenen Kindern in der Nachkriegszeit ein neues Zuhause zu geben, wurde 1949 mit der Gründung des Vereins SOS-Kinderdorf und der Errichtung des ersten SOS-Kinderdorfes in Imst in Tirol umgesetzt. Eröffnet wurde das erste Haus („Haus Frieden“) am 15. April 1951. Hermann Gmeiner investierte sein gesamtes Vermögen von 600 Schilling in die ersten Spendenaufrufe, die dazu aufforderten, den Verein mit einem Schilling monatlich zu unterstützen. Diese Aufrufe fanden eine unerwartete Resonanz. Aktuell gibt es 12 SOS-Kinderdörfer in Österreich, in welchen knapp 2'000 Kinder wohnen (Stand 2021).

In der Zwischenzeit ist der Verein in 137 Ländern tätig und unterhält weltweit folgende SOS-Einrichtungen und Programme (Stand 2021):

Kinderdörfer: 540
Jugendeinrichtungen: 675
Kindergärten: 278
Schulen: 200
Ausbildungsstätten: 125
Sozialzentren und Projekte der SOS-Familienhilfe: 680
Medizinische Zentren: 49
Nothilfeprogramme: 31

Derzeit betreut die Organisation weltweit rund 1,2 Mio. Kinder und deren Angehörige.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Bereits ein knappes Jahr nach der Gründung wurde der Verein für das Mutter-Kind-Projekt in Liechtenstein von der Liechtensteinischen Regierung mit dem Anerkennungspreis für Chancengleichheit^[2] ausgezeichnet.

Nachgewiesene positive Wirkung[Bearbeiten]

Gemäss eigenen Angaben hilft die Arbeit von SOS-Kinderdorf Kindern und Familien langfristig. Zusätzlich zu Schulbildung werden Kinder in ihren individuellen Bedürfnissen gefördert. Eine fürsogliche Familie schafft die Rahmenbedingungen für Lernen und Entwicklung. Dank Bildung, medizinischer Versorgung und psychologischer Betreuung schaffen es die von SOS-Kinderdorf betreuten Kinder und Erwachsenen, als stabile Persönlichkeit aus ihrer Notlage herauszuwachsen.

Mehrwert für die Gesellschaft[Bearbeiten]

Die betreuten Kinder und Jugendlichen gelten als unabhäng, gebildet und motiviert. Sie werden zu aktiven Mitgliedern ihrer Communities und geben ihrer Gesellschaft etwas zurück.

Belege für die Wirksamkeit der Arbeit[Bearbeiten]

Gemeinsam mit der unabhängigen Unternehmensberatung Boston Consulting Group wurden die verschiedenen SOS-Standorte auf ihre langfristige Wirksamkeit geprüft^[3]. Untersucht wurde die ökonomisch-monetäre Wirkung der Arbeit von SOS-Kinderdorf: Die Kosten für die Programme Kinderdorf und Familienstärkung wurden in Relation zu Indikatoren gesetzt, die der Gemeinde kurz- und langfristig zugutekommen, z. B. Einkommen von Betreuungspersonen und ehemaligen Teilnehmern, Wirkung lokaler Aufwände sowie Effekte für die nächste Generation. Insgesamt erreichen die untersuchten SOS-Programme eine Kosten-Nutzen-Relation von 1:5, in den sechs untersuchten afrikanischen Kinderdörfern sogar 1:14. Pro eingesetztem Franken Spendengeld werden 5 CHF bzw. 14 CHF Mehrwert für die jeweilige Gemeinde geschaffen.