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SV Blau-Weiß 91 Bad Frankenhausen e.V.

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Gründung[Bearbeiten]

Im Jahr 1991 wurde der SV Blau-Weiß 91 Bad Frankenhausen e.V gegründet

Historie[Bearbeiten]

Wie alles begann oder Der Frankenhäuser Fußballstreit[Bearbeiten]

In diesem Jahr 2009 schaut der Bad Frankenhäuser Fußball auf eine rund einhundert jährige Geschichte zurück. Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, jedoch auch eine Geschichte, bei der sich bereits die Gründerväter zweier Vereine darüber stritten, wer zuerst das Fußballspiel praktiziert habe. Seine Eröffnung fand der Streit in der Presse, seine faire Beendigung auf dem Fußballplatz.

ISC 1908 und SV Kyffhäuser[Bearbeiten]

Ende April 1909 veröffentlichte der Kaufmann Otto Grützmacher einen Leserbrief in der „Frankenhäuser Zeitung“. Als Mitglied des Vorstandes des „Internationalen Sport-Club 1908“ (ISC 1908) zeigte er sich überrascht darüber, dass es neben seinem am 01. Dezember 1908 gegründeten Club, noch einen zweiten Verein geben sollte, der sich sowohl dem Fußball als auch anderen Sportarten wie Tennis und Leichtathletik verschrieben hatte. Bei diesem Verein handelte es sich um den „Sport-, Spiel- und Bewegungsverein“ (SSB), der sich unter Betonung seiner regionalen Verbundenheit anlässlich seiner offiziellen Gründungsversammlung am 23. März 1909 den Namen „Sportverein (SV) Kyffhäuser“ zulegte. Treibende Kraft des „SV Kyffhäuser“ war der Pächter des Ausflugslokals „Waldschlösschen“, oberhalb Frankenhausens im Kyffhäusergebirge, Paul Brathuhn. Nach Zustimmung von Fürst Günther Viktor von Schwarzburg – Rudolstadt (1852-1925), der die herrliche Naturlandschaft am Waldschlösschen sein Eigen nannte, begannen die Mitglieder des „SV Kyffhäuser“ noch im April 1909 mit der Anlegung eines fast 4 Morgen großen Sportplatzes, bestehend aus Fußball-, Tennis- und Turnplatz. Im Mai waren die Arbeiten soweit fortgeschritten, dass die Fußballspieler ihr Training auf dem „Sportplatz Waldschlösschen“ absolvieren konnten. Einschließlich der Fußballer zählte der „SV Kyffhäuser“ rund 180 aktive und passive Mitglieder. Um weitere Mitglieder zu gewinnen, gestaltete der Verein die Einweihungsfeier des „Sportplatzes Waldschlösschen“ am 27. Juni 1909 zu einer außergewöhnlichen Werbekampagne für den Sport. Vorstandsmitglied und Rektor der Knabenbürgerschule, Gerhard Burau (1866, Sagorsch, Kgr. Preußen – Sterbeort und –jahr unbekannt), holte fast 700 begeisterte Jungen und Mädchen aller Frankenhäuser Schulen auf den Sportplatz. Zusammen mit den Erwachsenen nahmen weit mehr als 1.000 Menschen an der Einweihung teil. Viele von ihnen sahen zum ersten Mal ein Fußballspiel. Als Gegner hatte sich die 1. Mannschaft des „SV Kyffhäuser“ den schon etablierten „Ballsportclub Sangerhausen“ eingeladen. Obwohl während der Bauarbeiten nur wenige Trainingseinheiten absolviert wurden, trotzte die Mannschaft unter dem Jubel einer begeisterten Zuschauermenge den Fußballern aus Sangerhausen ein 4:4 ab. Noch an diesem Festtag traten dem Verein zahlreiche Fußballbegeisterte bei. Im Verlauf des Sommers erhöhte sich die Mitgliederzahl auf über 250 Personen. Die Anlegung des „Sportplatzes Waldschlösschen“ wurde begleitet von der Häme des „ISC 1908“, die O. Grützmacher in die Worte fasste: „Zum Schluss noch die Platzfrage. Der Bewegungsverein (SV Kyffhäuser) hat sich für das Waldschlösschen entschieden, wo die Sonne so hell, die Luft so rein und die Berge so hübsch rund sind. Haben sich die Herren vom Bewegungsverein schon einmal die Frage vorgelegt, kann man dort oben Fußball spielen? Ich sage nein!“ Der Sport- und Fußballplatz des „ISC 1908“ befand sich unmittelbar an der Bachmühle, in der Nähe des heutigen Bachmühlenweges. Um der Spieleröffnung des „SV Kyffhäuser“ zuvorzukommen, lud sich der „ISC 1908“ am 20. Juni 1909 den „FC Preußen Nordhausen“ zu einem Fußballspiel ein. Zwei Monate gemeinsamen Trainings reichten nicht aus, um die spielerfahrenen Nordhäuser zu bezwingen. Das Spiel ging mit 0:14 verloren. Dabei war der „ISC 1908“ auf seine internationale Zusammensetzung besonders stolz. Von Sportlern aus drei Nationen gegründet, standen gegen Nordhausen Spieler aus fünf Ländern auf dem Platz. Bei den ausländischen Spielern handelte es sich um Studierende und Dozenten des 1896 gegründeten „Kyffhäuser Technikum Frankenhausen/Kyffh.“. Mehrheitlich kamen sie aus der K. u. k. Monarchie Österreich-Ungarn (Deutsch-Böhmen, Tschechen, Österreicher, Slowaken, Ungarn, Kroaten), dem Kaiserreich Rußland (Russen, Polen, Deutsch-Balten, Finnen), Luxemburg, Belgien, Schweden, Dänemark und der Schweiz, jedoch auch aus Persien (Iran), dem Osmanischen Reich (Türken, Kurden) und selbst aus dem fernen China. Von den rund 180 Studierenden 1910 kam jeder Fünfte aus dem Ausland, von den Dozenten jeder Dritte. Die „Techniker“ wie sie von den Einheimischen schlicht genannt wurden, stellten sowohl im „ISC 1908“ als auch beim „SV Kyffhäuser“ eine Reihe von Stammspielern. Doch wesentlich größer war ihr Einfluss auf die Geschicke der beiden Vereine. Dipl.-Ing. Hermann Lingens (um 1880 – 1916), Dozent am Technikum, war einer der Gründerväter und zeitweilig 1. Vorsitzender des „ISC 1908“. Seine Person war für den Zusammenhalt des Vereins so bedeutend, dass sich dieser nach seinem Tod im Juni 1916 – gefallen als Leutnant im Ersten Weltkrieg – auflöste. Von den sieben Vorstandsmitgliedern und Initiatoren des „SV Kyffhäuser“ stammten lediglich der Gartenbauingenieur Hellmut Hankel (1881 – unbekannt) und der Drechslermeister Hermann Hinsching (1863 – unbekannt) aus Frankenhausen. Die fünf anderen kamen aus anderen deutschen Bundesstaaten und dem Kaiserreich Österreich-Ungarn. Vier von ihnen waren noch nicht Bürger der Stadt, Prof. Dr. Dipl.-Ing. Rudolf Wotruba (1868, Theresienstadt – unbekannt) noch nicht einmal deutscher Staatsbürger. Letzterer, Dozent am Technikum, war zeitweise Platz- oder Spielwart und 2. Vorsitzender des Vereins. Sein Ingenieurtalent machte aus den „runden Bergen“ am Waldschlösschen einen brauchbaren Sportplatz, dass in seiner böhmischen Heimat geformte Spieltalent aus den Fußballern des „SV Kyffhäuser“ eine spielstarke Mannschaft. Der „SV Kyffhäuser“, offiziell jünger als der „ISC 1908“, suchte sein Alter zu erhöhen. Nach der Einweihung des Sportplatzes gab er Postkarten mit der Ansicht der Anlagen und dem Vereinslogo heraus. Trug das Logo anfangs die Jahreszahl 1909, zeigte die Zweitauflage die Jahreszahl 1905. Einen Beleg für eine so frühe Existenz vermochten schon die Zeitgenossen nicht zu erbringen. Im Gegensatz zum „ISC 1908“ leitete der Vorstand des „SV Kyffhäuser“ allerdings alle obligatorischen Schritte zur rechtlichen Anerkennung ein. Der Vereinsgründung am 23. März 1909 folgte am 05. Mai 1910 die Annahme der Satzung und letztlich am 10. September 1910 die Eintragung ins Vereinsregister beim Fürstlich Schwarzburg-Rudolstädtischen Amtsgericht Frankenhausen. Vom „ISC 1908“ ist dagegen lediglich das Datum der Vereinsgründung überliefert. Zu seinen Vereinsfarben wählte der „SV Kyffhäuser“ die Landesfarben des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt, Blau und Weiß. Möglicherweise auch eine Geste gegenüber dem Landesherrn, der das Land für den Sportplatz unentgeltlich zur Verfügung stellte. Die schwelende Rivalität beider Vereine wurde auf dem Fußballplatz entschieden. Anfang August 1909 trafen beide Vereine auf dem „Sportplatz Bachmühle“ aufeinander. Unter seinen „Trainern“ R. Wotruba und G. Burau entschied der „SV Kyffhäuser“ das Lokalderby mit 4:2 für sich. Der „SV Kyffhäuser“ durchlebte eine turbulente Zeit. Fünf Jahre nach der Vereinsgründung, im April 1913, musste das Konkursverfahren über das Vereinsvermögen eröffnet werden. Bau und Unterhaltung des Sportplatzes hatten höhere Kosten verursacht, als der Verein zu tragen vermochte. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Konkurrenz größer. Im Jahre 1919 wurde der „Arbeiter-Sportverein e. V.“ gegründet, der innerhalb kürzester Zeit eine starke Fußballabteilung aufbaute und 1927 den Grundstein für den „Sportplatz an der Wipper“ legte. Ebenso etablierte der 1921 gegründete „Sport-Club (SC) 1921“ eine eigene Fußballmannschaft. Beiden Vereinen schlossen sich Spieler des „SV Kyffhäuser“ an, der zunehmend nur noch auf Studierende des Technikums zurückgreifen konnte. Zudem vermochte der Verein für den 1919 fortgezogenen Spiel- und Platzwart Prof. R. Wotruba keinen adäquaten Ersatz zu finden. Wann genau der Verein seine sportlichen Aktivitäten einstellte, bleibt unklar. Am 17. September 1935 wurde er „von Amts wegen“ aus dem Vereinsregister gelöscht. Dr. Ulrich Hahnemann, Stadtarchivar


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