Spaltprofilieren
Spaltprofilieren (engl.: linear flow splitting) ist ein Verfahren zur Massivumformung von Blechen. Dieses Verfahren ermöglicht es, mittels Kaltumformung Verzweigungen in Blechprofile einzubringen, ohne dass Fügeoperationen oder Materialdopplungen notwendig sind. Beim Spaltprofilieren wird ein ebenes Blechband an der Blechkante durch eine Spaltwalze und zwei Hilfswalzen so umgeformt, das sich dort zwei Flansche ausbilden. Die spezifische Werkzeuganordnung fördert die Entstehung großer Druckspannungsanteile während des Prozesses, womit das Formänderungsvermögen der eingesetzten Werkstoffe steigt. Die Weiterverarbeitung von Spaltprofilen als neuartiges Halbzeug ermöglicht neue Möglichkeiten der Gestaltung von Profilen aus Blech. Die prospektiven Möglichkeiten liegen in neuen Produkten mit Vorteilen hinsichtlich der Eigenschaften und der Fertigungskosten bzw. -möglichkeiten.
Ein verwandtes Fertigungsverfahren ist das Spaltbiegen (engl.: linear bend splitting). Dabei wird durch eine entsprechende Walzenanordnung ein Flansch an der Biegekante eines vorgebogenen Bleches ausgeformt.
Diese Fertigungsverfahren werden seit etwa 2005 an der TU Darmstadt im Rahmen eines Sonderforschungsbereichs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entwickelt. Das Verfahren erhielt 2007 vom damaligen Hessischen Wirtschaftsminister Alois Rhiel den Hessischen Kooperationspreis für besonders innovative und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen hessischen Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen.[1]
Literatur[Bearbeiten]
- Michael Jöckel: Grundlagen des Spaltprofilierens von Blechplatinen. Shaker, Aachen 2005, ISBN 3-8322-4218-X (Zugleich: Darmstadt, Technische Universität, Dissertation, 2005).
- Peter Groche, Dragoslav Vucic: Multi-chambered Profiles Made from High-Strength Sheets. In: Production Engineering. Research and Development. Annals of the German Academic Society for Production Engineering. Bd. 13, Nr. 1, 2006, ISSN 0944-6524, S. 67–70.
Weblinks[Bearbeiten]
- Integrale Blechbauweisen höherer Verzweigungsordnung (Sonderforschungsbereich 666 der Deutschen Forschungsgemeinschaft)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ SciTechs. Magazin für Technologietransfer. 2/2007, S. 11.
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