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Stolpersteinverlegung für Ernst Schwalm in Büdingen

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Am 14. September 2022 erfolgte die Stolpersteinverlegung für Ernst Schwalm in Büdingen, Am Schloßplatz 4 direkt gegenüber dem Eingang zum fürstlichen Schloß.

Schon kurz nachdem Adolf Hitler m Jahre 1933 Reichskanzler wurde, zogen für die Ernsten Bibelforscher düstere Wolken auf. Bis heute wurden 12 Namen aus der Region ermittelt, die zur Opfergruppe der Zeugen Jehovas gehörten und zumindest zeitweilig im heutigen Wetteraukreis lebten, damals auch noch als Bibelforscher bekannt. Jehovas Zeugen verweigerten dem Hitler-Regime sämtliche Gefolgschaft und sie machten keine Kompromisse, die ihren Glauben betrafen, einen unerschütterlichen Glauben, der großen Mut erforderte. Von den 25.000 Bibelforschern im Jahr 1933 gerieten 10.700 unmittelbar in die Fänge der Nationalsozialisten und rund 8.800 wurden inhaftiert. Davon kamen 2.800 in die Konzentrationslager und 1.000 Deutsche verloren ihr Leben. Sie verweigerten mutig den Hitlergruß, denn für sie galt das Bibelwort aus dem Bibelbuch Apostelgeschichte Kapitel 4, Vers 12, wo es heißt: "Außerdem kommt durch keinen anderen Rettung, denn es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel, der den Menschen gegeben worden ist, durch den wir gerettet werden". Für sie kam Rettung nur durch Jesus Christus infrage und nicht von Adolf Hitler.

Ernst Schwalm wurde am 10. April 1900 in Cronenberg/ Nordrhein-Westfalen geboren. Später zog er nach Salmünster bei Bad Soden, wo er eine Praxis als Heilpraktiker unterhielt.

Auch nach dem Verbot der "Internationalen Bibelforschervereinigung" (IBV) bezog er regelmäßig Schriften und stand in Kontakt zu Glaubensbrüdern. Dies führte dazu, dass ihm die Ausübung seines Berufes "unterbunden" wurde, wie er es selbst nach 1945 angab. Dieses hatte mehrere Gefängnisstrafen sowie Überweisung in sieben Konzentrationslager zur Folge.

In einem Schreiben an das Landgericht Wiesbaden berichtete er über die Auswirkungen seiner Verfolgungszeit folgendes:

"Als ich 1945 heimkehren durfte, war ich ein menschliches Wrack, wie durch ein Wunder mit dem Leben davongekommen, auf's Äußerste strapaziert und ausgemergelt, durch unmenschliche Arbeitsleistung. Eine Haftzeit von 8 Jahren überstanden in 7 der berüchtigsten N.S. K-Z Lagern Buchenwald, Maidanek, Lublin, Auschwitz, Mauthausen, Melk, Ebensee am Traunsee. Die dabei erlebten Leiden mancherlei Art, stehen in einem anderen Buch, - welches der Richter über Alles - noch geschlossen hält. In den letzten 2 Jahren dieser Leidenszeit, 3 Todesmärsche überstanden. Von Maidanek in Richtung Auschwitz. Von Auschwitz nach Mauthausen. Von Melk nach Ebensee am Traunsee. Jeder dieser 3 gefürchteten Märsche war von etwa 170 bis über 200 Klm Länge. Insgesamt über 500 Klm Todesmärsche! Was dies alles bedeutet, vermag nur der Eingeweihte zu ermessen!

Nach bekannten Erkenntnissen bedurfte ich mindestens 7 Jahre behutsamer Pflege, sorgsamer Betreuung, und einer vernünftigen Lebensweise, um mich körperlich einigermaßen zu erholen. Eine ungleich längere Zeit wurde benötigt, um mich in das allgemeine Leben wieder einzufinden. Die Narben, und auch die Schädigungen des Durchlebten, bleiben."

Ernst Schwalm kehrte nach Salmünster zurück und nahm seine Tätigkeit als Heilpraktiker wieder auf. Von 1956 bis 1965 unterhielt er auch eine Praxis in Büdingen, Am Schloßplatz 4, wodurch er vielen Einwohnern der Stadt Büdingen bekannt wurde. Am 15. Oktober 1978 verstarb Ernst Schwalm.


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