TG Geislingen
Die Turngemeinde Geislingen, kurz TG Geislingen, ist ein im Ursprung 1846 gegründeter Sportverein in Geislingen an der Steige.
Vereinsgeschichte[Bearbeiten]
Die TG Geislingen wurde am 20. Juni 1846 gegründet. Am Montag, den 22. Juni 1846 begannen die Übungen auf dem Turnplatz und die Turngemeinde Geislingen war hiermit ins Leben getreten. So lapidar lautete der Eintrag im ersten Band der allesamt erhaltenen Tagebücher der Turngemeinde Geislingen. Die erste Satzung wurde am 15. Juli 1846 unterzeichnet. Ihr Inhalt wurde in der Festschrift zum 50jährigen Bestehen der TG folgendermaßen zusammengefasst: „Verlangt werden von den Mitgliedern vor allem Unbescholtenheit und Reinheit der Sitten, sodann als Zweck und Ziel der Turner die Kräftigung und Stählung des Körpers, die Hebung der geistigen Anlagen, Weckung des Brudersinnes und die Einigung und Freiheit des deutschen Volkes zu erstreben.“ In den Jahren nach der Gründung gab es in der Vorstandschaft häufigen Wechsel. Gründe dafür waren nicht nur gewisse „vordemokratische“ Gepflogenheiten, wie jährliche Neuwahlen, sondern auch die Tatsache, dass die meist recht jungen Turner alsbald zur weiteren beruflichen Fortbildung die Stadt wieder verließen. Aber es gab auch Streitigkeiten, kleinere, größere und ganz große, die bis zur Auflösung der Turngemeinde und deren Neugründung führten. So erfolgt am 5. Januar 1850 die Neugründung der Turngemeinde mit neuen Statuten und 15 Mitgliedern.
Ein erfolgreicher Leichtathlet des Vereins in den 1950er Jahren war Toni Butz. Heute ist Lena Urbaniak ein erfolgreiches Mitglied, die für den Verein in der 1988 gegründeten Leichtathletikgemeinschaft LG Filstal antritt.
Sportstätten und Infrastruktur[Bearbeiten]
Die erfolgreiche Entwicklung der Turngemeinde ist eng mit den Sportstätten verbunden.
Turnhalle[Bearbeiten]
Wurde noch anfangs in der Steingrube, dem heutigen Stadtpark, geübt, wurde am 9. Mai 1859 der Beschluss gefasst, zum Bau einer Turnhalle einen Grundstock anzulegen. Am 4. September 1864 erfolgte die feierliche Einweihung. Damit verfügten die Turner im Bereich der heutigen B-10-Kurve beim Amtsgericht über den lange ersehnten Winterturnplatz.
Schwimmbad[Bearbeiten]
Als am 5. März 1910 etwa 20 schwimmbegeisterte Turner eine Schwimmabteilung gründeten, wurden die Übungsstunden in der 12-m-langen Badewanne des Rötelbades am Fuße des Rorgensteiges abgehalten. Bereits am 23. Juli 1911 fand dort das erste Schwimmfest unter Mitwirkung auswärtiger Vereine statt. Als dieses Schwimmbad der Inflation zum Opfer fiel, griff die Abteilung im Rohrachtal zur Selbsthilfe. Ohne Bagger und andere maschinelle Hilfsmittel wurden im sogenannten „Weiher am weißen Weg“ über 1100 m³ Erde und Schlamm von Hand ausgehoben und mit Schubkarren weggefahren. In der Geiselsteinschlucht wurden Natursteine gebrochen, um das Becken einzufassen. Am 10. August 1924 war dann für die TG und ihre Schwimmer der große Festtag gekommen – mit der Einweihung hatte die TG die erste sportgerechte 50-m-Bahn Süddeutschlands aufzuweisen.
Geiselsteinhaus[Bearbeiten]
Für eine vollwertige Einrichtung fehlte jedoch noch ein Unterkunftshaus. So wurde am 11. März 1928 vom TG-Turnrat beschlossen, ein Holzhaus, 12 m x 7 m, zu erstellen. Das Gebäude konnte bereits am 10. Juni 1928 eingeweiht werden. Es hatte bis Anfang der 1960er Jahre treue Dienste geleistet. 1964 wurde beschlossen, das alt und morsch gewordene Geiselsteinhaus durch ein neues zu ersetzen. Es dauerte dann allerdings drei Jahre, ehe das neue, vergrößerte Geiselsteinhaus im Jahre 1967 eingeweiht werden konnte. Groß war die Trauer der Geiselsteingemeinde, als dieses behagliche Heim in der Nacht zum 30. März 1984 durch einen unbekannt gebliebenen Brandstifter abbrannte. Der Wiederaufbau gelang mit Spenden zahlreicher Mitglieder und Freunde bis zum Oktober 1985 nach Planung des Ehrenmitgliedes Karl Drexler und unter der Bauleitung des langjährigen Hüttenwartes Werner Semmler.
Stadion im Eybacher Tal[Bearbeiten]
Über viele Jahrzehnte hinweg hatte die TG nur den vereinseigenen Spielplatz auf dem Geiselstein und den Stadtpark als Übungsplatz im Freien zur Verfügung. Bis zum Jahre 1943 wurde für Handballspiele sowie für technische Disziplinen in der Leichtathletik der städtische Sportplatz benutzt. Nach langer Suche und Prüfung verschiedener Standortalternativen wurde das Angebot der Stadtverwaltung, im Eybacher Tal einen Sportplatz mit Aschenbahn errichten zu können, angenommen.
In der 1952 herausgegebenen Denkschrift über den Ausbau einer Aschenbahn im Eybacher Tal liest sich ein Satz, als wenn er erst heute geschrieben worden wäre: „Die derzeitige Finanzlage der Stadt dürfte ein solch großes und dringend erwünschtes Vorhaben wohl für eine lange Reihe von Jahren nicht erlauben. Was bleibt der TG also anderes übrig, als erneut unter Einsatz großer persönlicher, sachlicher und finanzieller Opfer den raschmöglichsten Ausbau zu ermöglichen?“ Ferdinand Specker übernahm den Vorsitz des Bauausschusses und bekam vom Turnrat alle Vollmachten. Zuerst mussten große Erdbewegungen vorgenommen werden. Durch den Einsatz einer amerikanischen Planierraupe konnte einiges an Geld gespart werden. Der Verein wurde mobil gemacht und die Jugendlichen und Mitglieder wurden zu einem freiwilligen Arbeitsdienst aufgerufen. Das Echo war erfreulich gut, an den Wochenenden waren oft bis zu 40 Teilnehmer vor Ort, um in seltener Treue von Jung und Alt, Männern und Frauen, an dem Platz zu arbeiten. An der Spitze dieser Ehrenamtlichen machten sich besonders Hans Wallisser, Kurt Nagel, Karl Wörn, Albert Kälin und Mathilde Lächler verdient. Ein Jahr nach der Platzweihe wurde auf den Fundamenten einer nie zustande gekommenen Kläranlage mit dem Bau der Tribüne begonnen. Noch heute bieten zwölf Sitzreihen Platz für ca. 500 Besucher. Unterhalb der Tribüne wurden bereits seinerzeit neben den sanitären Anlagen Wirtschaftsräume eingerichtet. Am 12. Juli 1964 konnte die Stadionanlage insgesamt übergeben werden. Die größte Anerkennung galt den Idealisten, die über 15.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet haben.
Im Jahre 1976 wurden im TG-Stadion zwei Tennisplätze gebaut. Es folgt ein Kleinspielfeld mit Kunststoffbelag. Sechs Jahre später wurde das Stadion grundlegend modernisiert. Die Aschenbahn wich ebenfalls einem modernen Kunststoffbelag. 1988 erfuhr diese Maßnahme eine Abrundung mit dem Umbau und der Erweiterung des Stadiongebäudes einschließlich des Einbaus eines Fitness-Raumes. Im Jahre 1993 wurden die Tennisplätze renoviert, anstelle des Gummibelages gab es einen sandverfüllten Kunststoffrasen.
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