Thüringische Sommerakademie
Die Thüringische Sommerakademie findet jährlich in Böhlen / Thüringen statt. Sie ist ein Bildungsangebot und zugleich Veranstaltungsort für Musik, Bildende Kunst, Literatur und Theater. 2016 feierte sie ihr 25-jähriges Gründungsjubiläum.
Akademie[Bearbeiten]
Im September 1991 wurde im Thüringer-Wald-Dorf Böhlen von dem Maler Reinhard Stangl und dem Musiker Christoph Goelitz die Thüringische Sommerakademie e.V. gegründet, um deren Idee einer jährlich stattfindenden Sommerakademie für Bildende Kunst zu realisieren. Als erste ihrer Art in den neuen Bundesländern startete sie im Sommer 1992 mit maßgeblicher Unterstützung des Landes Thüringen, im weiteren Verlauf kamen weitere Förderer wie z.B. die Stiftung Kulturfonds und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie zahlreiche private Spender hinzu. Verbunden mit der Idee war das Konzept der Wiederbelebung einer Industriebrache, eine seit der Wiedervereinigung leerstehende Fabrik als Veranstaltungsort des Akademieprogramms zu nutzen und auszubauen. Das Projekt wurde 1993 um einen Internationalen Kammermusikkurs erweitert, der sich dank weltweit renommierter Solisten und Ensembles als Dozenten im Rahmen der Internationalen Kammermusikwochen der Akademie erfolgreich in der Musikszene etabliert hat. 1997 wurde die Thüringische Sommerakademie für ihr außergewöhnliches Programm und ihr herausragendes Engagement im ländlichen Raum mit dem Thüringer Kulturpreis ausgezeichnet. Seit 1994 hat der Mitbegründer Christoph Goelitz die künstlerische Gesamtleitung der Akademie.
Kurse und Workshops[Bearbeiten]
Ein Schwerpunkt des Kursprogramms in den Sommermonaten ist die Bildende Kunst mit Malerei und Zeichnung, Bildhauerei, Objektkunst, Druckgrafik, Fotografie und anderem mehr. Bei den Musikkursen reicht das Spektrum von Alter Musik, Klassik und Zeitgenössischer Musik bis hin zu Jazz und Improvisation. Workshops in den Bereichen Literatur, Darstellende Kunst und Körperarbeit erweitern das Programm. Ergänzend dazu bietet die Akademie während der Sommermonate jungen, angehenden Künstler/innen einen freien Atelier- bzw. Arbeitsaufenthalt ohne Dozenten, doch mit der Gelegenheit des intensiven Austausches sowohl untereinander als auch mit professionellen und erfahrenen Künstlern aus verschiedenen Gattungen.
Veranstaltungen[Bearbeiten]
Das öffentliche Programm der Thüringischen Sommerakademie in Böhlen bietet jedes Jahr im Sommer ein vielfältiges Ausstellungs-, Kleinkunst-, Literatur-, Film- und Musikprogramm. Hierbei kommt es auch zu Begegnungen zwischen den verschiedenen Künsten, zwischen aktiv und passiv Beteiligten, so etwa bei öffentlichen Proben, Ausstellungen, Performances und offenen Ateliers oder Kunst-Aktionen. Bei besonderen Projekten mit einer langen Tradition wie der Kammermusikwoche geht durch die hochkarätige internationale Beteiligung das Publikumsinteresse weit über Thüringen und Deutschland hinaus.
Künstler/innen[Bearbeiten]
Für das Rahmenprogramm der öffentlichen Veranstaltungen wie auch als Dozenten für die Kurse werden durchweg erfahrene und professionelle Künstler verpflichtet. Seit 1992 waren dies neben zahlreichen anderen: Petra Albrecht, Rolf Altena, Gert Anklam, Joe Allen, Oswald Auer, Kinan Azmeh, Dorit Bearach, Dieter Beckert, Tanja Becker-Bender, Birgit Bellmann, Andreas Bindl, Kolja Blacher, Thomas Blomenkamp, Theo Brandmüller, Eduard Brunner, Claudia Buder, Martin Colden, Diogenes Quartett, Michael Dohle, Jean Drache, Lydia Dubrovskaya, Dietz Eilbacher, Ensemble für Intuitive Musik, Mikael Eriksson, Liza Ferschtman, Manuel Fischer-Dieskau, Peter Fulda, Malcolm Goldstein, Nora Gomringer, Matthias Göritz, Hans-Hendrik Grimmling, Ilan Gronich, Andreas Grunert, Krzystof Grzybowski, Sabine Grzimek, Frank Gutschmidt, Frans Helmerson, Henschel-Quartett, Jörg Herold, Peter Herrmann, Sabine Herrmann, Reiner Hess, Ute Heuer, Katja Hoffmann Wildner, Márton Illés, Christine Jackob-Marks, Xenia Jankovic, Klangwerkstatt Weimar, Julian Klein, Uwe Kolbe, Andreas Kramer, Stephan Krawczyk, Nadja Küchenmeister, Judith Kuckart, Hande Küden, Thomas Kunst, Steve Lacy, Katja Lange-Müller, Leipziger Streichquartett, Carin Levine, Helmut Lipsky, Vassily Lobanov, Gerd Mackensen, Krystof Maratka, Alan Marks, Mihaela Martin, Lukas Maschke, Christina Meißner, Egon Mihajlovic, Minguet Quartett, Reinhard Minkewitz, Tatevik Mokatsian, Tobias Morgenstern und l’art de passage, Heime Müller, Nuré, Simos Papanas, Boglárka Pecze, Stephan Picard, Dietmut Poppen, Natalia Prishepenko, Tobias Rank, Peter Repp, Gerhard Rießbeck, Hartmut Rohde, Rosamunde Trio, Thomas Rosenlöcher, Bärbel Rothhaar, Michael Sanderling, Ulrike Almut Sandig, Hans Scheib, Olga Scheps, Silke Scheuermann, Anette Schröter, Jeremias Schwarzer, Marianna Shirinyan, Martina Siebert, Günter Baby Sommer, Reinhard Stangl, Henry Stöcker, Henrieke Strecker, Tal Trio, Katia Tchemberdji, Markus Tepe, Nora Thiele, Jobst Tilmann, Otto Sander Tischbein, Harald Toppel, Jochen Twelker, Urna, Jochen Vetter, Vogler Quartett, Bernd Wagner, Antje Weithaas, Marion Wenzel, Marianne Wirries, Karla Woisnitza, Iris Wolff, Sati Zech, Falk Zenker, Pomona Zipser, Denes Zsigmondy ...
Literatur | Dokumentationen[Bearbeiten]
- Thüringische Sommerakademie 1991-2001 (Publikation zum 10jährigen Jubiläum, im Eigenverlag 2001)
- Abschlusskonzerte des Internationalen Kammermusikkurses 2000 (Doppel-CD zum Jubiläum, Live-Mitschnitt, im Eigenverlag 2001)
- Himmlisches Fressen - Kochen, Backen und Essen in Böhlen (Publikation zum 20jährigen Jubiläum 2012, ISBN 978-3-00-047246-6)
- Abschlusskonzerte der Internationalen Kammermusikwochen 2010/2011 (Doppel-CD zum Jubiläum, Live-Mitschnitt, im Eigenverlag 2012)
- nasses gras - das böhlen buch. Texte aus der Schreibwerkstatt mit Matthias Göritz, Illustrationen von Jana Gunstheimer (2012, ISBN 978-3-00-040557-0)
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
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