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Todesfall Nicola Bulley

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Die Stelle, an der Nicola Bulleys Hund und Mobiltelefon gefunden wurden
Ungefährer Fundort der Leiche
Karte
letzte Sichtung am nördlichen Flussufer rechts auf der Karte; Fundort der Leiche nahe dem linken Kartenrand (Quelle: BBC / Lancashire Constabulary)

Am 27. Januar 2023 verschwand die britische Frau Nicola Bulley, als sie in St Michael’s on Wyre in Lancashire, England mit ihrem Hund spazieren ging. Lancashire Constabulary, die für die Grafschaft zuständige Polizei, gab bekannt, dass es weder Beweise noch verdächtige Vorgänge oder eine Beteiligung Dritter im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Frau gebe. Sie habe die Arbeitshypothese, dass die Frau in das Flüsschen River Wyre gefallen sei. Eine umfangreiche Suche nach Bulley mit Hilfe von Polizeitauchern, Spürhunden und Drohnen blieb erfolglos.

Am 19. Februar wurde eine Leiche von einem Mann und einer Frau, die mit ihrem Hund unterwegs waren, etwa 1,5 km flussabwärts im River Wyre gefunden und anschließend von der Polizei geborgen. Am Folgetag bestätigte Lancashire Constabulary offiziell, dass es sich um die Leiche von Bulley handele. Die Todesumstände und -ursache blieben weiterhin unklar.

Die Polizei wurde für die Handhabung des Vermisstenfalles kritisiert, da sie private Informationen zum Gesundheitszustand der Frau veröffentlichte. Der Fall war sowohl in den britischen Medien als auch offenbar in den sozialen Medien ein prominentes Thema. Viele Schaulustige pilgerten zum Ort des Verschwindens, um nach der Vermissten zu suchen.

Hintergrund[Bearbeiten]

Nicola Jane Bulley, 45-jährig, wurde in Essex geboren und zog in den späten 1990er Jahren nach Lancashire.[1][2][3] Sie hatte zwei Töchter (6 und 9 Jahre alt) mit ihrem 44-jährigen Lebenspartner.[4] Die Familie wohnte in Inskip, etwa 3,5 km südlich von St Michael’s on Wyre.[5] Bulley war eine Hypothekenmaklerin.[5] Nach Polizeiangaben litt sie an den Folgen einer Alkoholsucht und hatte weiterhin gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit ihrer Perimenopause.[6] Aus diesem Grunde gab es am 10. Januar des Jahres einen Hausbesuch vom Jugendamt.[7]

Verschwinden der Frau[Bearbeiten]

Am Freitag, dem 27. Januar 2023, fuhr Bulley von ihrem Haus zu dem Dorf St Michael’s on Wyre, wo sie mit ihrem English Springer Spaniel Willow entlang dem Flussufer des River Wyre spazieren ging. Zuvor hatte sie ihre beiden Töchter gegen 8:40 Uhr an deren Schule abgesetzt.

Gegen 8:53 Uhr schickte Bulley eine E-Mail an ihren Arbeitgeber. Gegen 8:57 Uhr versendete sie eine Textnachricht an eine Freundin, um einen Spieltreff ihrer Kinder in jener Woche zu verabreden. Anschließend, um 9:01 Uhr, nahm sie an einer Microsoft-Teams-Telefonkonferenz teil, wobei sie Kamera und Mikrofon ihres Handys deaktiviert ließ.

Gegen 9:10 Uhr wurde Bulley das letzte Mal gesehen. Sie war mit ihrem frei laufenden Hund unterwegs. Es wird angenommen, dass sich gegen 9:20 Uhr das Handy von Bulley in der Nähe einer Sitzbank unweit des Flussufers befand. Um 9:30 Uhr beendete der Organisator der Microsoft-Teams-Telefonkonferenz diese.

Um 9:33 Uhr entdeckte ein Passant Bulleys Handy, das immer noch bei der Teams-Konferenz angemeldet war, auf der Sitzbank. Bulleys Hund befand sich nahe der Sitzbank und war offensichtlich nicht im Fluss gewesen. Die Hundeleine lag auf dem Boden zwischen Sitzbank und Fluss.

Suche[Bearbeiten]

Polizei[Bearbeiten]

Kurz nach dem Bekanntwerden von Bulleys Verschwinden, klassifizierte Lancashire Constabulary die Vermisste als eine „Hochrisiko-Person“ mit signifikanten „spezifischen Schwächen“ ein. Diese resultierten in starkem Alkoholkonsum, der offensichtlich mit den Problemen mit der Menopause in Zusammenhang stünden. Entsprechend wurde die Suche intensiviert.

Die Suche nach Bulley konzentrierte sich anfangs auf eine mögliche Zeugin, eine Frau in einem roten Mantel, die mit ihrem Hund unterwegs war und von einer Videoüberwachung (CCTV = Closed Circuit Television) gefilmt wurde. Es stellte sich heraus, dass es eine 68 Jahre alte Frau war, die jedoch Bulley nicht gesehen hatte. Am 4. Februar veröffentlichte die Polizei ein weiteres Foto einer Frau, die einen Kinderwagen schob und von einer CCTV erfasst worden war. Die mögliche Zeugin meldete sich bald darauf.

Die Suche im Fluss und entlang des Flussufers ergab keine Hinweise auf den Verbleib der Vermissten. Am 3. Februar gab Lancashire Constabulary bekannt, dass der Vermisstenfall unverdächtig sei und dass sie weder von einer Straftat noch von der Beteiligung Dritter ausgehe. Bulleys Familie und Freunde betrachteten die Behauptung, dass Nicola Bulley in den Fluss gefallen sei, skeptisch. Die Polizei ging jedoch weiterhin davon aus, dass Bulley nicht den Ort des Verschwindens verlassen hatte.

Die Bevölkerung wurde aufgerufen, nach Kleidungsstücken der Vermissten Ausschau zu halten. Sie trug einen Fitbit (Fitness-Armband), dessen Daten jedoch vor ihrem Verschwinden letztmals gespeichert wurden und für den Verbleib von Bulley unbedeutend waren. Am 9. Februar wurde die Suche auf die nahe Morecambe Bay erweitert, in die der River Wyre mündet.

Bei einer Pressekonferenz am 15. Februar gaben Assistant Chief Constable Peter Lawson und Detective Superintendent Rebecca Smith, Lancashire Constabulary bekannt, dass es keine Beweise für eine Straftat oder die Beteiligung Dritter im Zusammenhang mit dem Vermisstenfall gäbe. Smith sah es als kritisch, dass Nutzer sozialer Medien wie TikTok auf eigene Faust nach der Vermissten suchten und außerdem falsche Behauptungen und Spekulationen verbreiteten. Später an diesem Tag gab die Polizei Details zu den „spezifischen Schwächen“ der Vermissten bekannt, dass sie Alkohol- und Menopause-Probleme hatte und dass das Jugendamt bei ihr zu Besuch war. Es wurden auch Platzverweise ausgesprochen, da Nutzer sozialer Medien Videos drehten, welche die Ermittlungen beeinträchtigten.

Privates Suchteam[Bearbeiten]

Peter Faulding führte eine unabhängige Suchanstrengung mit einem Seitensichtsonar an. Die Unterwassersuche nach Bulley blieb erfolglos. Faulding erklärte, Bulley befände sich nicht im Wasser in der näheren Umgebung. Er vermutete, eine mögliche Leiche sei nicht bis ins Meer getrieben worden, da es sich hier um ein Gezeiten-beeinflusstes Gewässer handele.

Fund der Leiche[Bearbeiten]

Am 19. Februar wurde die Polizei von einem Mann und einer Frau, die mit ihrem Hund unterwegs waren, über den Fund einer Leiche informiert. Der Fundort war etwa 1,5 km flussabwärts von der Stelle, an der Bulley letztmals gesehen wurde. Die Leiche befand sich an einer Stelle mit Ried und anderer Vegetation. Die Leiche wurde geborgen. Die Polizei stellte ein Zelt an der Fundstelle auf. Ein Polizeihubschrauber überflog den Fundort. Es gab offenbar Schaulustige, die sich als Journalisten ausgaben und die Absperrungen umgehen wollten.

Am 20. Februar bestätigte Lancashire Constabulary, dass es sich um die Leiche von Nicola Bulley handele. Sie wurde anhand zahnärztlicher Aufzeichnungen identifiziert. Die Todesursache war weiterhin unklar. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung wurde für Juni 2023 geplant.

Kritik an den Medien und an der Polizei[Bearbeiten]

Nach der Bestätigung des Todes von Nicola Bulley veröffentlichte die Polizei eine Erklärung von Bulleys Familie, in der sie die Aktionen von Sky News und ITV News verurteilte, mit denen offenbar direkt Kontakt zu den Angehörigen aufgenommen werden sollte, obwohl diese um den Schutz ihrer Privatsphäre gebeten hatten. Die Familie kritisierte ferner Mutmaßungen, dass der Partner von Bulley am Verschwinden der Frau schuld oder beteiligt sein könnte. Am 21. Februar schaltete sich die Medienaufsicht Ofcom ein und forderte von ITV und Sky News eine Stellungnahme zu den Anschuldigungen.

Die Bekanntgabe von gesundheitlichen Informationen der Vermissten durch die Polizei wurde ebenfalls kritisiert. Die britische Innenministerin Suella Braverman forderte eine Stellungnahme der polizeilichen Behörden. Premierminister Rishi Sunak, Oppositionsführer Keir Starmer und weitere Politiker zeigten sich ebenfalls betroffen. Eine Untersuchung der Medienstrategie der Polizei wurde eingeleitet.

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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