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Zirkus der Zukunft

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Zirkus Roncalli
Laurie Anderson mit Elektro-Geige
Natias Neutert als Luftpumpenflötist

Zirkus der Zukunft (Kunst) ist der Titel für eine Mixtur aus Zirkus und Kunst, die der in Hamburg beheimatete Gesamtkunstwerker Natias Neutert kreiert und 1984 in einem ganzseitigen Essay für Die Zeit skizziert hat.[1]

Ursprung[Bearbeiten]

Das Konzept einer neuen zirzensischen Ästhetik[2] entsprang intensiver theoretischer Beschäftigung mit dem Zirkus Roncalli, den Neutert seinerzeit allzu sehr ins Nostalgische abgleiten sah und daher folgender Kritik unterzog:

Kritik am Althergebrachten[Bearbeiten]

Anlässlich von Roncallis „Reise zum Regenbogen“ stellte sich für ihn die Frage, ob eine solche Reise denn immer nur in die Vergangenheit führen müsse? Ob es nicht darum gehe, einen Zirkus neuartigen Kunsttyps zu entwickeln?[2] Neuterts Kritik richtete sich direkt an Bernhard Paul und lief auf Folgendes hinaus: Ist es ein Tick oder ein Trick, dass ein Direktor die einförmige Linie des Klassisch-Nostalgischen nicht mehr verlassen mag? Kaum gehört er zum fahrenden Volk, da ist er schon ein Sesshafter, dem die Lust aufs künstlerische Risiko, aufs geistige Abenteuer abhanden kommt.[2]

Vision eines zeitgenössischen Zirkus[Bearbeiten]

Die Vorstellung eines Zirkus unserer Zeit hat, wie Neutert seinerzeit freimütig bekennt, noch kein anderes Zelt, Gebäude oder Gehäuse als meinen Schädel. Darin spukt Pello, der Kopffüßler, als motorischer Homunculus, spielt Laurie Anderson mit ihrem Neonbogen in immer schrillerer Verzücktheit Geige, singt auch Joseph Beuys mit jenem Coyoten um die Wette, mit dem er sich in seiner New Yorker Aktion von ‚Geschöpf zu Geschöpf’ so geschickt angefreundet hatte. Und während ich auf dem Schulglobus den Tanzbär mime und meinen Salto vitale mache, murmelt John Cage immerzu seinen Zauberspruch: „Für die Vögel — nicht für die Käfige.“[2] Ein Konzept also, das die Grenze zwischen „E(rnst)“ und „U(nterhaltung)“ auflösen will durch einen avantgardistisch geprägten Ort des Vergnügens, an dem sowohl Gaukler als auch Performer, Artisten und Aktionskünstler auftreten.

Rezeption[Bearbeiten]

Drei Jahre später griff André Heller, von dem es in der FAZ heißt, er mache "Anleihen bei jedem verfügbaren geistigen Kapital",[3] die Grundidee auf. 1987 inszenierte er in Hamburg den Vergnügungspark Luna Luna, „den Qualitätsansprüchen von Kunstkennern ebenso gerecht werden(d) wie den Unterhaltungswünschen der gewöhnlichen Leute.“[3]

Literatur[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Vgl. Natias Neutert: Wo ist der Zirkus? — Woanders! in Die Zeit Nr. 47, 16. November 1984, S. 58.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Natias Neutert: Wo ist der Zirkus? — Woanders! In: DIE ZEIT Nr. 47/1984. 16. November 1984, S. 58, abgerufen am 25. Dezember 2013.
  3. 3,0 3,1 Zur höheren Ehre der Phantasie. In: Spiegel 19/1987. 4. Mai 1987, S. 236–245, abgerufen am 25. Dezember 2013.


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