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Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft

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Der Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft (kurz: Zukunftsrat) wurde im Jahr 2014 gegründet. Seine Aufgabe ist es, insbesondere dem unternehmerischen Mittelstand eine Orientierung zu den technologischen Trends der nächsten fünf bis zehn Jahre zu geben. Der Fokus liegt auf Bayern, aber die Analysen und Empfehlungen gehen darüber hinaus und betreffen auch die deutsche bzw. europäische Ebene. Mitglieder im Zukunftsrat sind Experten verschiedener Fachrichtungen, überwiegend aus der Wissenschaft.

Gegründet wurde der Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft von Alfred Gaffal, Präsident der bayerischen Arbeitgeberverbände vbw bayme und vbm. Vom Zukunftsrat der Staatsregierung (2010–2011)[1] unterscheidet sich der Zukunftsrat insbesondere insofern, als er weder von der Bayerischen Staatsregierung initiiert wurde, noch sich mit allgemeinen gesellschaftlichen Fragen etwa aus dem Bereich der Regionalpolitik befasst. Thematisch besteht eher eine Nähe zum Wissenschaftlich-Technischen Beirat der Bayerischen Staatsregierung (1989–2009), einem Beratergremium für Technologie- und Wissenschaftsentwicklung.[2]. Im Unterschied zu diesem Gremium ist der Zukunftsrat jedoch ausschließlich privat initiiert, organisiert und finanziert. Eine Einbindung der Bayerischen Staatsregierung besteht über die Mitgliedschaft.

Mitglieder[Bearbeiten]

Aktuell besteht der Zukunftsrat aus 16 Mitgliedern:

Den Vorsitz üben Wolfgang A. Herrmann, Präsident der Technischen Universität München, und Alfred Gaffal gemeinsam aus. Grundlage der Arbeiten des Zukunftsrats sind von der vbw beauftragte wissenschaftliche Studien, die im Zukunftsrat diskutiert werden.

Themen[Bearbeiten]

Den Auftakt machte 2015 das Thema „Bayerns Zukunftstechnologien“.[10] In einer Grundlagenstudie untersucht die Prognos AG im Auftrag der vbw, welche Branchen heute für den Erfolg der bayerischen Wirtschaft entscheidend sind und wie die weitere technologische Entwicklung voraussichtlich verlaufen wird. Dabei kristallisieren sich zehn Schlüsseltechnologien heraus, die in den kommenden Jahren entscheidend sein sollen.[11] Gleichzeitig zeigt die Analyse, dass Branchen und Technologien immer stärker zusammenwachsen und die Digitalisierung dabei der maßgebliche Treiber ist.

Dementsprechend hat sich der Zukunftsrat in der Folge unter dem Leitthema eines „Digitalen Zukunftsentwurfs“ intensiv mit der Digitalisierung befasst. Schwerpunktthema im Jahr 2016 war „Big Data“. Die entsprechende Studie, erstellt durch die Prognos AG und Dirk Heckmann, zeigt das erhebliche Potenzial auf, das in der Analyse und Nutzung großer Datenmengen liegt, aber auch die Hemmnisse, die eine größere Ausschöpfung der Möglichkeiten bisher verhindern.[12]

Im Jahr 2017 rückte die „Neue Wertschöpfung durch Digitalisierung“ in den Fokus. Ziel dieser breit angelegten Untersuchung war es, aufzuzeigen, welchen konkreten Nutzen die Digitalisierung für Unternehmen aller Branchen und Sektoren, die Gesellschaft im Ganzen und jeden Einzelnen entfalten kann.[13] Schwerpunkte der Studie liegen dabei auf den Bereichen Volkswirtschaft, Digitalisierung in der Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft (Smart Farming, Precision Farming; siehe hierzu Landtechnik#Landtechnik-Industrie), Digitales Planen und Bauen (Building Information Modeling) und Digitalisierung in der Versicherungswirtschaft. Die Gesamtredaktion lag bei der Prognos AG, die auch die Teilstudie zur Versicherungswirtschaft verfasst hat. Zu den weiteren Autoren zählten Twin Economics und verschiedene Professoren der TUM.

Aktuell bearbeitet der Zukunftsrat das Thema Gesundheit.

Handlungsempfehlungen[Bearbeiten]

Seit 2015 hat der Zukunftsrat jährlich Handlungsempfehlungen zu seinem jeweiligen Schwerpunktthema veröffentlicht. Diese Handlungsempfehlungen richten sich jeweils an Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

In den Handlungsempfehlungen zu Bayerns Zukunftstechnologien (2015) forderte der Zukunftsrat unter anderem, die staatliche Förderung stärker technologie- und branchenübergreifend auszurichten. Damit soll der Staat der Tatsache Rechnung tragen, dass die Grenzen zwischen Branchen und Technologien zunehmend verschwimmen; Interdisziplinarität nimmt an Bedeutung zu. Die Digitalisierung muss als zentrale Treiberin verstanden werden.[14] Die Vernetzung muss beispielsweise auch in einer intensiveren Zusammenarbeit von Unternehmen, unter anderem zwischen etablierten Firmen und Start-ups, und einer engeren Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft abgebildet werden. [15]

2016 betonte der Zukunftsrat in seinen Handlungsempfehlungen zu Big Data [16], der Freistaat Bayern solle sich zum Ziel setzen, europäische Leitregion für Big Data zu werden.[17] Dazu müssen eine Reihe von Herausforderungen angegangen werden, etwa im Bereich der Forschung und der universitären Ausbildung oder bei der Vermittlung des erforderlichen Wissens über Datenschutz und Datensicherheit. Im Hinblick auf die Verwertung der Daten spricht sich der Zukunftsrat klar gegen die Einführung eines „Dateneigentums“ aus. Lösungen sollen vielmehr im Wege vertraglicher Gestaltungen gefunden werden. Nach geltendem Recht sind Daten nicht eigentumsfähig, da sie keine Sachen sind. Personenbezogene Daten sind allerdings über das Datenschutzrecht umfassend vor unbefugter Verwendung geschützt.

In seinen Handlungsempfehlungen von 2017 hebt der Zukunftsrat besonders hervor, wie wichtig es sei, die Digitalisierung aktiv anzugehen – nachdem die aktuelle Studie gezeigt hat, wie groß einerseits die Potenziale sind, andererseits aber auch, dass der Wandel alle Branchen erfasst und viele Unternehmen in der Digitalen Transformation eher noch am Anfang stehen.[18] Digitalisierte Unternehmen seien erfolgreicher, aber tatsächlich digitalisiert sind erst rund 20 Prozent im Bereich Industrie und industrienahe Dienstleistungen.[19] Auch der Staat solle die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Dazu zählen neben der digitalen Bildung auf allen Ebenen unter anderem ein schneller Ausbau der digitalen Infrastruktur, den Ausbau von E-Government-Angeboten einschließlich der Gewährleistung von Open Data auch ein zeitgemäßes Arbeitsrecht.

Um neue Technologien "begreifbar" zu machen und damit allgemein die Innovationsoffenheit zu fördern und zugleich einen Beitrag zum geforderten neuen Gründerklima zu leisten, haben zahlreiche Start-ups aus den verschiedensten Branchen bei den Kongressen des Zukunftsrats eine Plattform erhalten, auf der sie ihre Innovationen dem Publikum präsentieren konnten.[20] Auch etablierte Unternehmen und Wissenschaftler zeigen auf den Veranstaltungen thematisch passende Exponate.[21]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. http://bayern.de/politik/kommissionen/archiv/zukunftsrat-2/
  2. http://www.bayern.de/politik/kommissionen/archiv/wissenschaftlich-technischer-beirat-der-staatsregierung-3/
  3. http://www.zoologie.uni-koeln.de/bueschges.html
  4. https://www.welt.de/regionales/bayern/article165053011/Alfred-Gaffal-als-vbw-Praesident-wiedergewaehlt.html
  5. http://www.tagesspiegel.de/advertorials/ots/bayme-vbm-die-bayerischen-metall-und-elektro-arbeitgeber-alfred-gaffal-als-bayme-vbm-praesident-wiedergewaehlt-wolfram-hatz-frank-a-bergner-und-jochen-wallisch-vizepraesidenten/19629682.html
  6. https://www.mcts.tum.de/personen/direktorin/
  7. http://www.br.de/presse/inhalt/pressemitteilungen/spanner-ulmer-direktorin-100.html
  8. https://www.helmholtz-muenchen.de/ueber-uns/profil/schnelle-fakten/index.html, Bericht über die Berufung in den Zukunftsrat unter https://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/HZM-Corporate-Website/Online-Jahresbericht/2014_2015/Helmholtz_Geschaeftsbericht2014-15.pdf auf S. 43
  9. http://www.professoren.tum.de/zaeh-michael/
  10. vgl. etwa den Bericht von münchen.tv unter https://www.muenchen.tv/mediathek/video/zukunftsrat-soll-bayerns-technologie-voranbringen/
  11. vgl. https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/detail/article/32514/
  12. vgl. aus Medienberichten zum Zukunftsrat etwa http://www.idowa.de/inhalt.digitalisierung-big-data-der-neue-rohstoff-der-wirtschaft.ba27abae-961e-4c14-a64a-0a38f6e7f19d.html, https://www.bayernkurier.de/inland/15552-chance-datenmeer/ oder einen Filmbeitrag unter https://www.otv.de/mediathek/video/chancen-durch-big-data/
  13. vgl. etwa https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/detail/article/34028/
  14. vgl. zur Forschungsförderung etwa http://www.csu.de/aktuell/meldungen/maerz-2017/spitzengespraech-von-csu-und-vbw/
  15. http://www.mittelbayerische.de/wirtschaft-nachrichten/vbw-mehr-silicon-valley-in-bayern-21840-art1334138.html; Handlungsempfehlungen 2015 abrufbar unter https://www.vbw-bayern.de/Redaktion/Frei-zugaengliche-Medien/Abteilungen-GS/Forschung-Technologie/2015/Downloads/Handlungsempfehlungen.pdf
  16. https://vbw-zukunftsrat.de/zukunft-digital/big-data/analyse
  17. vgl. aus der entsprechenden Berichterstattung z.B. http://www.focus.de/regional/muenchen/industrie-bayern-will-spitzenregion-fuer-big-data-werden_id_5740297.html oder http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Bayern-will-Spitzenregion-fuer-Big-Data-werden-id38531037.html
  18. vgl. http://www.elektroniknet.de/markt-technik/industrie-40-iot/unsere-denkwelt-muss-sich-aendern-143248.html, http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/digitalisierung-dann-sind-wir-die-getriebenen-1.3564788
  19. Süddeutsche Zeitung vom 28. Juni 2017, http://www.sueddeutsche.de/news/wirtschaft/industrie---muenchen-wirtschaft-mahnt-raschere-digitalisierung-an-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-170628-99-28732
  20. Beispiele: http://www.munich-startup.de/3097/zukunftsrat-der-bayerischen-wirtschaft-weichen-stellen-fuer-neue-herausforderungen/, https://www.invenox.de/invenox-beim-zukunftsrat-der-bayerischen-wirtschaft/, https://timeinthebox.com/2015/07/08/zukunftsrat-bayern/, https://www.exb.de/allgemein/exb-represents-big-data-application-in-biotech-for-bavaria/, http://hepawash.com/de/aktuelles/pressemitteilungen/zukunftsrat-der-bayerischen-wirtschaft-was-bayern-morgen-braucht, https://www.commnex.de/neuigkeiten/2017/05/16/commnex-ausgewaehlt-von-zukunftsrat
  21. vgl. etwa den Bericht vom Kongress 2015 in der Abendschau des BR unter https://www.youtube.com/watch?v=A3q_No90fW8; Videos zu zahlreichen Ausstellern finden sich auch auf der Homepage des Zukunftsrats unter www.vbw-zukunftsrat.de


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