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Željeznica Crne Gore

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Željeznički Prevoz Crne Gore (ŽPCG)
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN MEZPCGRA1PG4
Gründung 2006
Sitz Golootočkih žrtava 13,
81000 Podgorica, Montenegro
Leitung Ilinka Pavićević
Mitarbeiterzahl 368[1]
Umsatz 10.337.915,00[1]
Branche Personenverkehr
🌐Website zpcg.me

Željeznički Prevoz Crne Gore, ŽPCG (kyrillisch: Жељезнички превоз Црне Горе; deutsch: Eisenbahnverkehr von Montenegro) ist eine Aktiengesellschaft, die für den Personenverkehr innerhalb Montenegros zuständig ist. Sie befindet sich zu 89% in Staatsbesitz.[2][3]

Die ŽPCG war vorher Teil des staatlichen Unternehmens Željeznica Crne Gore, kyrillisch: Жељезница Црне Горе (ŽCG), deutsch: Eisenbahn von Montenegro, das 2008 unter Berücksichtigung der von der EU verabschiedeten Richtlinie zur Liberalisierung des europäischen Eisenbahnmarktes[4]in zwei Einzelunternehmen aufgeteilt wurde:[5]

  • Željeznička Infrastruktura Crne Gore (ŽICG), kyrillisch: Железничка инфраструктура Црне Горе (ЖИЦГ) für die Eisenbahninfrastruktur,
  • Željeznički Prevoz Crne Gore (ŽPCG) für den Personenverkehr.

Im Jahr 2011 kam es zu einer weiteren Segmentierung bei der Umstrukturierung mit der Gründung von zwei neuen Unternehmen[2]

  • Montecargo AG, kyrillisch: МОНТЕЦАРГО АД für den Schienengüterverkehr und die
  • Održavanje željezničkih voznih sredstava (OŽVS), kyrillisch: Одржавање жељезничких возних средстава, für die Wartung des rollenden Materials.

Die neu gegründeten Unternehmen wurden ab 2014 teilweise privatisiert. Der gemeinsame Firmensitz aller vier Einzelunternehmen befindet sich in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros. Montenegro ist ein assoziiertes Mitglied des Internationalen Eisenbahnverbands (UIC). Der UIC-Ländercode für Montenegro ist 62.

Bahnhof Bar mit Nahverkehrstriebwagen
Schienennetz von Montenegro

Geschichte[Bearbeiten]

Die Antivari-Bahn war die erste Bahnstrecke Montenegros, eine Schmalspurbahn in der Spurweite von 750 mm. Sie ging 1908 in Betrieb und verkehrte zwischen Bar (Italienisch: „Antivari“) an der Adria und Virpazar am Skutarisee. 1960 wurde sie stillgelegt.

Zwei weitere schmalspurige Bahnanschlüsse bestanden an die Dalmatinerbahn, zum einen seit 1901 nach Zelenika (stillgelegt 1968), zum anderen führte seit 1938 von Trebinje (Bosnien und Herzegowina) ein zweiter Ast nach Nikšić, der 1948 bis Podgorica verlängert wurde.

Die Eisenbahn in Montenegro litt seit dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er Jahren deutlich an Unterfinanzierung, was zur Infrastrukturvernachlässigung und Betriebssicherheitsproblemen führte. Dies fand seinen Höhepunkt 2006 im Eisenbahnunfall von Bioče, als aufgrund eines Bremsdefekts ein Triebwagen entgleiste und 47 Menschen starben.

Die ŽCG ging nach der Unabhängigkeit Montenegros von der Föderation Serbien und Montenegro 2006 aus der Železnice Srbije, der Serbischen Staatsbahn, hervor.

Eisenbahninfrastruktur[Bearbeiten]

Allgemein[Bearbeiten]

Das Gesamtnetz der ŽCG umfasst 327,7 km, die komplett in Normalspur (1435 mm) angelegt sind. Davon entfallen 77,2 km auf Bahnhofsgleise, so dass die effektive Netzlänge etwa 250 km beträgt.[6] Alle Strecken sind eingleisig. 219 km des Netzes sind mit 25 kV/50 Hz-Wechselstrom elektrifiziert. Aufgrund des gebirgigen Charakters des Landes besitzt das Netz 121 Tunnel in einer Gesamtlänge von 58 km. Zum Netz gehören weiter 120 Brücken, 9 Galerien und 440 Unterführungen.

Strecken[Bearbeiten]

Das Netz besteht im Wesentlichen aus drei Strecken:

Eisenbahngrenzübergänge von Montenegro gibt es derzeit nach Serbien und Albanien, aber nicht in die weiteren drei Nachbarstaaten Bosnien und Herzegowina, Kosovo oder Kroatien.

Ausbauplanungen[Bearbeiten]

Bereits im März 2008 wurde ein Abkommen zwischen den Regierungen und Eisenbahngesellschaften von Bosnien und Herzegowina einerseits und Montenegro andererseits unterzeichnet, um die Strecke von Nikšić nach Čapljina in Normalspur neu zu errichten,[7] konkrete Maßnahmen blieben jedoch lange aus.

Die Regierung von Montenegro hat schließlich am 7. Februar 2022 einen nationalen Infrastrukturplan verabschiedet. Er sieht auch zwei neue internationale Strecken sowie den Ausbau der bestehenden Verbindung nach Albanien vor[8]:

  • Von Bijelo Polje nach Berane und in den Kosovo. Nächstgelegener Anschlusspunkt dort ist der Bahnhof Pejë/Пећ/Peć.
  • Von Nikšić nach Bileća, was auf bosnisch-herzogewinischen Staatsgebiet allerdings einen Inselbetrieb darstellen würde.
  • Außerdem wurde erneut die Ertüchtigung und vollständige Elektrifizierung des montenegrinischen Abschnitts der Bahnstrecke Podgorica–Shkodra für den Personenverkehr beschlossen.

Anfang 2023 wurde in Kooperation mit Bosnien und Herzegowina das Abkommen von 2008 erneuert. In diesem Kontext soll die Bahnstrecke von Nikšić nicht nur nach Bileća, sondern über Trebinje bis Čapljina weitergeführt werden. Dazu wurde die Strecke offiziell in das erweiterte TNT-Netz aufgenommen, was die Voraussetzung für europäische Finanzmittel schafft.[9]

Fahrzeuge[Bearbeiten]

Baureihe 412 (Hersteller RVR) in Podgorica
Baureihe 644 in Podgorica

Die aus Wagen bestehenden Züge im Personenverkehr auf der Hauptstrecke von Bar zur serbischen Grenze werden von sechsachsigen in Rumänien gebauten Lokomotiven der ehemaligen JŽ-Baureihe 461 gezogen. Auf dieser Strecke werden im Regionalverkehr auch Elektrotriebwagen der Baureihe 412 eingesetzt, die in Riga, Lettland bei RVR gebaut wurden. Im Rangierdienst und auf der Strecke zur albanischen Grenze werden verschiedene Diesellokomotiven eingesetzt, meist die von General Motors stammenden EMD G16.

Seit 2013 werden auf den elektrifizierten Strecken auch moderne Elektrotriebzüge des spanischen Herstellers CAF als Baureihe 6111 eingesetzt.

Die Wagenflotte besteht aus Wagen der Vorgänger-Bahnen und aus anderen Ländern beschafften Wagen. So laufen im Tagesschnellzug Beograd–Bar ehemalige französische Fernverkehrswagen. Mit ihrer Klimaanlage und dem geschlossenen Abwassersystem zählen sie wohl zu den modernsten Fernverkehrswagen der Balkanregion.

Außerdem betreibt die montenegrinische Bahn diverse Güterwagen verschiedener Gattungen.

Verkehr[Bearbeiten]

Schnellzug BelgradBar mit Baureihe 461 in Virpazar
Nahverkehrszug Nikšić–Podgorica

Es gibt zwei Zuggattungen: Personenzüge (Lokalni voz) und Schnellzüge (Brzi voz). Die Personenzüge führen ausschließlich die 2. Klasse und halten in der Regel an allen Unterwegshalten. Als Schnellzüge verkehren ausschließlich die täglich (je nach Saison) ein oder zwei internationalen Zugpaare zwischen Belgrad und Bar, die zugleich Autoreisezüge sind. Sie führen die 1. und die 2. Klasse.[10]

Montenegrinische Eisenbahn in der Fiktion[Bearbeiten]

Im James-Bond-Film Casino Royale (2006) reist der Protagonist mit der Eisenbahn Montenegros. Dabei wird ein Pendolino-Neigezug der Tschechischen Bahn (ČSD) gezeigt.

Literatur[Bearbeiten]

  • bac/pw: Montenegro plant grenzüberschreitende Neubaustrecken. In: Eisenbahn-Revue International 4/2022, S. 202f.
  • Eisenbahnatlas EU. 3. Aufl. Schweers + WallKöln 2017. ISBN 978-3-89494-147-5, Taf. 48.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 www.companywall.me
  2. 2,0 2,1 https://www.etf-europe.org/wp-content/uploads/2019/10/Social-dialogue-in-Western-Balkan-Countries_SRB.pdf (s. 40)
  3. https://api.zpcg.me/storage/downloads/Struktura_vlasnistva_20.12.2012.pdf
  4. Eisenbahnpolitik. In: Website des Rates der EU und des Europäischen Rates. 17. Oktober 2016, abgerufen am 6. Juli 2024.
  5. [1]
  6. bac/pw: Montenegro plant, S. 202.
  7. seebiz.eu – Transport
  8. bac/pw: Montenegro plant, S. 202.
  9. LOK Report - Bosnien und Herzegowina/Montenegro: Die Eisenbahn Niksic - Čapljina ist offiziell Teil des erweiterten TNT-Netzes geworden. Abgerufen am 17. März 2023.
  10. Fahrpläne Ex-Jugoslawien 2021 (13.12.2020–11.12.2021). [Hg.: Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte. 2021].


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