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Adolf Paul Großmann

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Adolf Paul Großmann, auch Paul Großmann (* 29. Mai 1904 in Zwickau; † nicht ermittelt), war ein deutscher Lyriker, der in Sachsen Landesobmann für Schriftsteller sowie Geschäftsführer der Landesleitung der Reichsschrifttumskammer und im deutsch besetzten Polen verantwortlicher Schriftleiter der äußerst tendenziösen antisemitischen Zeitschrift Das Generalgouvernement wurde.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Wirkungsstätte von Adolf Paul Großmann in Dresden, Reinickstr. 9

Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Zwickau ging er zunächst an die Universität Leipzig und im Anschluss an die Universität Wien. Danach war Großmann an verschiedenen Orten im Freistaat Sachsen als Lehrer tätig. 1933 ließ er sich als freischaffender Schriftsteller in der Landeshauptstadt Dresden in der Villa Reinickstraße 9 nieder. Hier betätigte sich vorwiegend als Lyriker und schrieb kurze Prosa. Daneben war er Mitarbeiter beim Aufbau der Landesleitung Sachsen der Reichsschrifttumskammer und stieg zum stellvertretenden Landesleiter der Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz auf. Er unterstand der Leitung und Beobachtung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels.[1] Einmal im Monat organisierte er im Auftrag der Reichsschrifttumskammer eine Zusammenkunft sächsischer Schriftsteller und Buchhändler, in der nach seinen einleitenden Worten Vorträge gehalten wurden.[2]

Großmann war zunächst Ludendorff-Anhänger und schloss sich dann der nationalsozialistischen Bewegung an. Spätestens seit 1935 war er Mitglied der NSDAP.[3] Außerdem gehörte er der Vereinigung Schaffender Künstler an. Dort wurde bei einer Lesung 1935 in Dresden eingeschätzt, dass seine lyrischen Dichtungen eine „oft dunkle, schwere Pracht des sprachlichen Ausdrucks“ besitzen.[4]

Das Soldatenlied Zur Nacht steh ich auf, wache im Schloß fernab der Welt (auf Nachtwache) entstand nach einem seiner Gedichte. Sein Neues Jahr wird zu den deutschen Volksliedern gerechnet.[5] Für die Hitler-Jugend im Generalgouvernement verfasste er 1941 ein eigenes Lied.[6]

Der Reichssender Leipzig startete im Oktober 1938 eine neue Sendereihe mit dem Titel Junge sächsische Dichtung, in der Großmann Proben seiner dichterischen Arbeiten in Vers und Prosa vorbrachte, darunter seine „Politischen Lieder“. 1940 übernahm er beim Reichssender Leipzig die Auswahl der Vortragsfolge dieser Sendereihe für die jungen Dichter Friedrich Norfolk und Wilhelm Fricke.

1940 erfolgte die Ernennung von Adolf Paul Großmann zum Landesobmann für Schriftsteller im Gau Sachsen, nachdem er bereits zuvor die zahlenmäßig große Fachgruppe Schriftsteller der Reichsschrifttumskammer in Sachsen geleitet hatte. Bereits im April des selben Jahres erfolgte seine Berufung als Referent für kulturelle Angelegenheiten nach Lublin. Sein Nachfolger als sächsischer Landesobmann wurde der Schriftsteller Hans Hamann.[7] Später wechselte Großmann von Lublin nach Krakau. Hier wurde er verantwortlicher Schriftleiter der seit 1940 herausgegebenen Zeitschrift Das Generalgouvernement, die bis 1944 erschien. Für diese Zeitschrift verfasste er zahllose Aufsätze im Geist des Nationalsozialismus wie zum Beispiel Vor den Toren der Stadt. In: Das Generalgouvernement 1942, Jg. 2, H. 2, S. 40–45. Größere Beachtung fand u.a. sein Beitrag über die die Klöster in der Gegend um Krakau.[8] Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte seine Einberufung zum Wehrdienst, dann verliert sich seine Spur.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten]

Schauspiele[Bearbeiten]

Lyrik[Bearbeiten]

  • Vieler seiner Gedichte erschien im von Herbert Böhme 1938 zusammengestellten Sammelband Gedichte des Volkes, in dem auch seine Biografie enthalten ist. Weitere Gedichte von ihm wurden im 1939 erschienenen Heft Sachsen, herausgegeben vom Heimatwerk Sachsen, abgedruckt. Einzelne Gedichte erschienen in Tageszeitungen und Zeitschriften, dazu zählen:
    • Wind braust durch die Gaue. In: Dresdner Nachrichten vom 28. März 1936, S. 7.
    • Böhmische Reise. In: Dresdner Nachrichten vom 13. September 1936, S. 33 und Die neue Woche. Sonntagsbeilage zum Neuen Tag vom 25. Juni 1939, S. 1.
    • Abschied. In: Dresdner Nachrichten vom 13. Juni 1937, S. 30.
    • Mailied. In: Dresdner Nachrichten vom 1. Mai 1938, S. 33.
    • Ruf aus dem Grenzland. In: Dresdner Nachrichten vom 26. Juni 1938, S. 29.
    • Die Länderscheide. In: Dresdner Nachrichten vom 18. September 1938, S. 30.
    • Reiterlied. In: Dresdner Nachrichten vom 16. April 1939, S. 30.

Prosa[Bearbeiten]

  • Skifahrt des Andreas Sonnenbischler
  • Wir stehen ein
  • Morgen in der Ostmark[9]
  • Sachsen. In: Die deutsche Glocke. Volksbuch der deutschen Heimat. 1939, S. 203.

Lieder[Bearbeiten]

  • Zur Nacht steh ich auf, wache im Schloß fernab der Welt (auf Nachtwache). Komponist: Richard Seuß, Arrangement: Bruno Stürmer[10]
  • Lied der HJ im Generalgouvernement. Vertonung: Hans Tenschert.[11]
  • Neues Jahr (siehe oben)

Aufsätze (ohne in „Das Generalgouvernement“)[Bearbeiten]

  • Sachsens Mundarten. In: Dresdner Neueste Nachrichten vom 29. April 1936, S. 1.
  • Der Dichter und das Buch. Zur Woche des Deutsches Buches 1937. In: Zwönitztaler Anzeiger vom 1. November 1937, S. 3 und Riesaer Tageblatt und Anzeiger vom 2. November 1937, S. 10.
  • Wolfgang Zenker – der Dichter des „Willigis“. In: Der sächsische Erzähler vom 25. Januar 1940, S. 3.
  • Mit seinem Aufsatz über den sächsischen Heimatschriftsteller Otto Eduard Schmidt im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel begann diese Zeitschrift 1937 eine neue Aufsatzreihe über heimatlich gebundene Schriftsteller.
  • Großmann schrieb u. a. auch für die Zeitschrift bauhaus - die neue linie und das Mitteilungsblatt Vorposten.

Literatur[Bearbeiten]

  • Kürschners deutscher Litteratur-Kalender auf das Jahr 1934, S. 269.
  • Herbert Böhme: Gedichte des Volkes. 1938, S. 462.
  • Kürschners deutscher Literatur-Kalender, Band 49, 1939, S. 285.
  • Schriftsteller-Verzeichnis, Band 1, Reichsschrifttumskammer, 1942, S. 71.
  • Norbert Hopster, Petra Josting: Literaturlenkung im "Dritten Reich". 1993.
  • Lars Jockheck: Propaganda im Generalgouvernement, 2006, S. 96.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Stephan Dehn: Die nationalsozialistische Propaganda in Sachsen 1921–1945. Leipzig 2016, S. 231 f.
  2. Buchhändler und Autor. In: Dresdner Neueste Nachrichten vom 9. März 1938, S. 2.
  3. Appell an die Schriftsteller. In: Dresdner Neueste Nachrichten vom 12. Oktober 1935, S. 2.
  4. Künstlerische Veranstaltungen. Vereinigung Schaffender Kündler. In: Dresdner Nachrichten vom 1. Mai 1935, S. 4.
  5. "Neues Jahr"
  6. Das Lied der Hitler-Jugend im Generalgouvernement. In: Das Generalgouvernement, 1. Jg . 1941. Folge 13/14, S. 59.
  7. Neuer Landesobmann für Schriftsteller im Gau Sachsen. In: Zschopauer Tageblatt un Anzeiger vom 26. September 1940, S. 6.
  8. Die Fotografien der Staatlichen Bildstelle aus Krakau und Umgebung: Geschichte, Analyse, Rezeption. 2018.
  9. Friedrich Lindner: Junge sächsische Dichtung. In: Dresdner Neueste Nachrichten vom 10. Oktober 1938, S. 4.
  10. Bruno Stürmer: Die Wehrmacht singt - Soldatenlieder mit Klavierbegleitung, 1939.
  11. Dieter Schenk: Krakauer Burg. Die Machtzentrale des Generalgouverneurs Hans Frank, 1939–1945. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-575-1, S. 99.


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