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Alexander Sandy Kaltenborn

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Alexander Sandy Paul Omar Abdullah Kaltenborn (geboren 1968 in Essen Deutschland) ist ein deutscher Kommunikationsdesigner, Künstler und Aktivist mit afghanisch-deutschen Wurzeln. Er ist Gründer des Designstudios image-shift und ein Vertreter der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen im Kontext einer erweiterten Designpraxis, sozialen Bewegungen und urbanen Konflikten. Kaltenborn engagiert sich zu stadt- und mietenpolitischen Themen, unter anderem in der Mietergemeinschaft Kotti & Co am Kottbusser Tor in Berlin. Kaltenborn lehrte als Gastprofessor und ist Referent sowie Dozent an internationalen Kunst- und Designhochschulen.

Leben und Werk[Bearbeiten]

Ausbildung[Bearbeiten]

Alexander Sandy Kaltenborn wurde im Ruhrgebiet geboren und verbrachte Teile seiner Kindheit im Nahen Osten (Saudi-Arabien und Oman). Er studierte Kommunikationsdesign an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und schloss sein Studium im Jahr 2000 mit einem Diplom ab. Im Jahr 2000 erhielt er ein Stipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart.

Berufliche Laufbahn[Bearbeiten]

Kaltenborn gründete 1999 das Kommunikationsdesignbüro image-shift in Berlin. image-shift arbeitet in den Bereichen Kultur, Kunst, Soziales und weiteren zivilgesellschaftlichen Kontexten und konzipiert visuelle Strategien für NGOs, Stiftungen, Museen und soziale Bewegungen. Neben seiner Arbeit als Designer engagiert sich Kaltenborn in stadtentwicklungspolitischen Initiativen wie Kotti & Co und war Mitglied verschiedener Kollektive wie dem migrationspolitischen Netzwerk Kanak Attak und dem Videokollektiv ak-kraak.

Alexander Sandy Kaltenborn ist Vertreter eines Designansatz, der sich bewusst gesellschaftspolitisch positioniert und sich damit deutlich von herkömmlichen, markt- und technikorientierten Auffassungen von Design abgrenzt. Seine gestalterische Praxis zielt nicht primär auf ästhetische Innovationen oder marktgerechte Lösungen ab, sondern versteht Design als ein Instrument sozialer Intervention und politischen Engagements. Diese Haltung stellt die traditionelle Sichtweise in Frage, die Design vor allem als funktionale Dienstleistung für wirtschaftliche Zwecke begreift.

Kaltenborn betont die soziale Verantwortung des Designs, indem er es als Teil eines größeren gesellschaftlichen Gefüges versteht, das in Wechselwirkung mit politischen, sozialen und kulturellen Kontexten steht. In diesem Zusammenhang hebt er die Bedeutung von Autorenschaft und kollaborativen Prozessen hervor, in denen die Rolle der Gestalter*innen über die reine Formgebung hinausgeht. Es geht um die Entwicklung von Strategien und Konzepten, die gesellschaftliche Missstände adressieren und zur Lösung von Konflikten beitragen können.

Im Gegensatz zu einer technikorientierten Designauffassung, die oft den Fortschrittsgedanken und die Marktkompatibilität in den Vordergrund stellt, fokussiert sich Kaltenborn auf die sozialen Auswirkungen von Gestaltung. Für ihn ist Design nicht nur Mittel zur visuellen Kommunikation, sondern ein aktiver Beitrag zur gesellschaftlichen Aushandlung von Werten und Normen. Dabei rückt er Fragen der sozialen Gerechtigkeit, Teilhabe und Demokratie ins Zentrum seiner gestalterischen Praxis.

Kaltenborns Ansatz impliziert eine kritische Auseinandersetzung mit dem dominanten Diskurs im Design, der oft von Neutralität und Objektivität ausgeht. Er weist darauf hin, dass solche vermeintlich neutralen Positionen häufig eine unreflektierte Reproduktion bestehender Machtverhältnisse darstellen. Stattdessen plädiert er für eine bewusste Parteilichkeit im Design, die sich aktiv in gesellschaftliche Auseinandersetzungen einmischt und dabei die komplexen sozialen und politischen Bedingungen berücksichtigt, unter denen Design entsteht und wirkt.

Kaltenborn war als Gastdozent an internationalen Hochschulen tätig, darunter an der Universität der Künste Berlin, der Cooper Union, dem London College of Printing, der Aalto-Universität, der Swinburne University of Technology und der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Zudem war er Gastprofessor an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Ausstellungen und Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Kaltenborn nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil, darunter die Gwangju Biennale (Südkorea), die Poznan Biennale (Polen) und das Internationale Plakatfestival in Chaumont (Frankreich). Er ist auch als Kurator tätig und hat mehrere thematische Ausstellungen zu politischem Grafikdesign organisiert. Zu seinen Publikationen zählen Bücher und Aufsätze zu Themen wie antirassistischem Grafikdesign, Design und Aktivismus sowie zur Rolle von Design in gesellschaftlichen Konflikten. Kaltenborn war zuständig für die Gestaltung und Realisierung des Internetportals Jugendopposition in der DDR, das 2005 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde.[1] Darüber hinaus erhielt er Anerkennungen für von ihm gestaltete Bücher (Stiftung Buchkunst / die Deutung der Welt / 2007) und Plakate (die 100 besten Plakate / mayday / 2007).

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten]

Herausgeberschaften

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Grimme Online Award 2005. Jugendopposition in der DDR. Grimme-Institut, abgerufen am 21. August 2024.


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