Anonyme Hochsensible
Anonyme Hochsensible (Abkürzung: AH; englisch Highly Sensitive Anonymous) sind Selbsthilfegruppen für hochsensible Personen (kurz HSP) sowie für Menschen mit körperlichen, geistigen, seelischen und psychischen Beschwerden. AH orientieren sich am Zwölf-Schritte-Programm, das ursprünglich von den Gründern der Anonymen Alkoholiker (AA) entwickelt wurde.
Geschichte[Bearbeiten]
Im Jahr 2014 erkannten zwei Patienten einer psychiatrischen Rehabilitationseinrichtung, dass die Unwissenheit über ihre Hochsensibilität ihre Leben ruiniert hatte. Sie ahnten, dass die daraus entstandene Vulnerabilität sie umbringen würde, wenn sie nicht damit beginnen, ihre Hochsensibilität zu entwickeln. Aus dieser Begegnung entstand die erste Gruppe der Anonyme Hochsensible, die am 1. April 2015 im Konferenzraum des Universitätsklinikums Tulln stattfand. Ein Wegbereiter der Anonyme Hochsensible ist seitdem Prim. Assoc. Prof. PD. Dr. Martin Aigner, Facharzt für Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapeutische Medizin. Er ist Leiter der Klinische Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin des Universitätsklinikum Tulln an der Donau sowie Leiter der Aus- und Weiterbildungskommission der Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP). In Österreich entstanden ab dem 1. April 2015 die ersten SAG7-Gruppen. Am 20. Februar 2019 fand der erste Fachaustausch der Anonyme Hochsensible zum Thema "Hochsensibilität und Vulnerabilität" im Universitätsklinikum Tulln statt. Im Jahr 2022 gibt es nach eigenen Angaben 8 Selbsthilfe-Gruppen im analogen und digitalen Setting. Die Website hat im Schnitt 20.000 Zugriffe pro Monat. Die Gruppen sind dezentral bzw. lokal organisiert und eigenverantwortlich.
Für überregionale Koordinationsaufgaben, die Öffentlichkeitsarbeit, den Betrieb der offiziellen Internetpräsenz sowie die Bereitstellung von Literatur und Informationen über lokale Gruppen und regionale oder überregionale Treffen und Veranstaltungen der Anonyme Hochsensible betreibt die Gemeinschaft den Verein SAG7, der sich mittlerweile als eine der wichtigsten internationalen Anlaufstellen für hochsensible Personen etablieren konnte. Als themenbezogene Selbsthilfe- und Patientenorganisation bietet SAG7 hochsensiblen Personen und Menschen mit geistigen, seelischen, körperlichen und psychischen Beschwerden ein Zwölf-Schritte-Programm zur individuellen Genesung. Der Verein setzt sich zudem für die gesellschaftliche Integration von Betroffenen ein, vertritt ihre Interessen, initiiert und beteiligt sich an Forschungsprojekten und unterstützt Menschen bei der Prävention und Rehabilitation von Krankheiten. SAG7 wahrt die Belange seiner Mitglieder durch Zusammenarbeit mit internationalen Verbänden und Vereinigungen sowie durch Kooperationen mit institutionellen Einrichtungen.
SAG7-Gruppen (Anonyme Hochsensible)[Bearbeiten]
SAG7 ist eine Gemeinschaft von Menschen, die miteinander ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um sich selbst und anderen zur Genesung zu verhelfen. Die Gemeinschaft erhält sich durch Förderungen, Spenden und eigene Zuwendungen. Die Selbsthilfe ist kostenlos und anonym. Die Gemeinschaft ist mit keiner Sekte, Konfession, Partei, Organisation oder Institution verbunden; sie will sich weder an öffentlichen Debatten beteiligen noch zu irgendwelchen Streitfragen Stellung nehmen. Der Hauptzweck der Teilnehmer ist, ihre Hochsensibilität bewusst zu leben und andere bei deren Bewusstwerdung zu begleiten. Die einzige Voraussetzung, um an einer Gruppe teilzunehmen, ist der aufrichtige Wunsch, mit selbst- und fremdschädigendem Verhalten aufzuhören. Erforderlich ist in jedem Fall die Akzeptanz der Verantwortung für den eigenen Lebensweg und die Erkenntnis, dass der Einzelne nur Teil eines umfangreicheren Lebenskollektivs ist. Die Gemeinschaft vertritt hierbei keinerlei Religion oder Lebensanschauung, sondern überlässt die Entscheidung über die Art und Weise der spirituellen Ausrichtung jedem Einzelnen selbst.
Die Weisheit des Zwölf-Schritte-Programms mag sich nicht auf den ersten Blick erschließen. Dennoch hat es bereits Millionen von Menschen in vielen Bereichen geholfen – und gerade die Erfolgsquote dieses spirituellen Konzepts stand Pate für die Idee, diese Prinzipien auch für das Thema der Hochsensibilität anwendbar zu machen. Anonyme Hochsensible akzeptieren eine „Macht, größer als wir selbst“, wie jeder von ihnen persönlich sie empfindet. Die Gruppen stehen jedem offen. Das heißt, dass jederzeit neue Interessierte teilnehmen können, wenn diese den Wunsch haben zu genesen und ein redliches Leben zu führen. Die Runden bestehen im Wesentlichen aus einer Reihe von Beiträgen, in denen aus dem eigenen Leben, von persönlichen Erfahrungen, von der Bewältigung individueller Krisen sowie von Rückschritten und Erfolgen berichtet wird. Die Balance zwischen Selbst- und Fremdhilfe ist für die Philosophie dieser Gruppen von zentraler Bedeutung. Für jeden in der Runde ist völlig klar, dass er seiner selbst willen mitmacht und nicht in erster Linie, um anderen zu helfen. Jeder trägt durch seine Anwesenheit zum Erhalt der Gemeinschaft bei, indem er die eigenen Erfahrungen weitergibt und seine Erkenntnisse zu teilen bereit ist. Selbsthilfe und Engagement für andere sind hier untrennbar miteinander verbunden. Beides geschieht im selben Moment und am selben Ort, nämlich im sogenannten „Meeting“. Was zählt, ist die Anteilnahme im Hier und Jetzt, die Begegnung von Angesicht zu Angesicht. Eine andere Form von Mitgliedschaft gibt es bei den Selbsthilfe-Gruppen der Anonyme Hochsensible nicht. Freiwilliges Engagement gibt es nur in geringem Maße, etwa bei den sogenannten „Sponsoren“. Sie sind Genesungsbegleiter, die eine Art Patenschaft für „neue Freunde“ übernehmen. Eine ehrenamtliche Tätigkeit als ordentliches Vereinsmitglied ist für all jene möglich, die innerhalb der NPO aktiv an der Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit mitwirken möchten.
Bedingt durch die Hochsensibilität ist der Anteil an spirituell veranlagten Menschen relativ hoch, jedoch distanziert sich die Gemeinschaft von einer Missionierung oder einem bestimmten Glaubensbekenntnis. Bei dem von den Zwölf-Schritte-Gruppen und damit auch von den Anonymen Hochsensiblen verwendeten Begriff "Gott - wie ich ihn empfinde", handelt es sich nach eigenen Angaben der AH um ein Korrektiv bzw. eine Metapher für jene Transzendenz, die auf das Empfindsame und Wesentliche, kurzum auf das Metaphysische in allem und jedem hinweisen möchte; sozusagen als Parabel und Synonym für den wesentlichen Kern des universellen Geheimnisses, das der Seele eines jeden Lebewesens wie auch jeder Sache innenwohnt, und das schlussendlich jeder Mensch nur für sich selbst herausfinden kann. Somit kann es sich bei der "Macht - größer als wir selbst" entweder um den christlichen Gott, genauso gut aber um die Natur, das Universum, das Eine, die Schöpfung, das Karma, die Natur, die Gemeinschaft oder eine andere spirituelle Entität handeln. Die Gruppenmitglieder sehen und bezeichnen sich selbst als Freunde, sehen sich als Gemeinschaft und bekennen sich der Zugehörigkeit zur Gruppe hochsensibler Menschen. Die einzelnen Gruppen sind autonom und können sehr unterschiedlich in ihrer Zusammensetzung, und damit in ihrem Charakter, das auch als Gruppengewissen benannt wird, sein. Das verbindende Element sind die Zwölf-Schritte, die Dienststruktur sowie die Gesprächskultur in den Meetings.
Programm[Bearbeiten]
Wesentlicher Bestandteil des Programms ist die Anonymität in den SAG7-Gruppen. Es werden weder Mitgliedsbeiträge erhoben, noch Mitglieder- oder Anwesenheitslisten geführt. Durch das Arbeiten mit dem Zwölf-Schritte-Programm und den Treffen (den sogenannten Meetings), können die Betroffenen ihre Verhaltensmuster, ihre Persönlichkeit und individuelle Prägungen erforschen. Anonyme Hochsensible zu sein bedeutet, sowohl zu seinen Schwächen (Krankheiten, Störungen, Beschwerden, etc. etc.) als auch zu seinen Stärken (Hochsensibilität, Spiritualität, Talente, etc. etc.) zu stehen, wozu in erster Linie das Eingeständnis der eigenen Sensibilität sich selbst gegenüber und das Akzeptieren der damit einhergehende Verletzlichkeit als Mensch gehören. Wobei es im Gegensatz zum AA-Programm (sowie zu allen anderen Zwölf-Schritte-Programmen) beim SAG7-Programm primär nicht um die Heilung von Suchterkrankungen geht, sondern vielmehr um Krankheitsprävention, Persönlichkeitsentwicklung und Talentförderung. Ein Programm, das sowohl Gekränkten zur Genesung als auch Gesunden als Prophylaxe dient, um sich durch Reizüberflutung erst gar nicht in psychische, somatische oder somatoforme Erkrankungen zu verirren, sondern dazu anregen soll, ein - seiner jeweiligen Veranlagung entsprechendes - sinnvolles und zufriedenes Leben in spiritueller Freiheit und größtmöglicher Gesundheit zu führen.
Demnach richtet sich das 12-Schritte-Programm von SAG7 an alle Menschen, die – völlig unabhängig vom individuellen Sensibilitätsgrad – einfach über ihre Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen reden möchte, und ihre bisherige Einstellung zum Leben unter dem Licht neuer Erkenntnis beleuchten wollen. So wird Genesung durch Transparenz wirksam. Das Arbeiten in den Zwölf Schritten soll Betroffenen eine neue persönliche Sichtweise auf sich und ihre Herausforderungen vermitteln. Im Erfahrungsaustausch geht es vor allem um Ehrlichkeit sich selbst und der Aufrichtigkeit anderen gegenüber. Die Gemeinschaft selbst analysiert oder bewertet nicht. Eine neue Sicht zur eigenen Situation kann laut den Anonyme Hochsensible nur durch eine regelmäßige Teilnahme am Programm und den Meetings erreicht werden. Anonyme Hochsensible machen diesbezüglich keine Heilsversprechungen. Was es jedoch gibt, sind die sogenannten Zwölf Versprechen, eine Art Prophezeiung, wie sich die Teilnahme am Programm auf den individuellen Zustand und die Persönlichkeit auswirken können.
Die regelmäßig stattfindenden Meetings bieten einen geschützten Rahmen, über sich und sein Leben zu reflektieren. Niemand muss etwas sagen. Niemand wird kritisiert oder bewertet. Es geht nicht um gegenseitige Beratung, sondern darum, durch Zuhören und Darstellung der eigenen Lage neue Sichtweisen zu entwickeln und dadurch zu genesen. Ein wesentlicher Punkt hierbei ist, dass es keine Vorschriften gibt. Das Programm besteht lediglich aus Empfehlungen, deren Einhaltung für die Mitgliedschaft keine zwingende Voraussetzung ist. Jeder nimmt das für sich mit, was ihm hilft, alles andere lässt er dort, ganz nach dem Motto: "Wen ich hier sehe, was ich hier höre, wenn ich gehe: ich lasse es hier!"
Ein bedeutender Bestandteil des Programms ist Spiritualität. Die Teilnehmer motivieren sich einander dazu, sich eine sogenannte „Macht - größer als wir selbst“ den eigenen Vorstellungen entsprechend empfindbar zu machen. Dies umfasst alle Religionen und Weltanschauungen. Dadurch werden natürliche Heilvorgänge, die eine seelische, geistige, körperliche und-oder psychische Rekonvaleszenz zur Folge haben, reaktiviert. Ein Reframing des Selbstbildes wird möglich, indem die eigene Sensibilität bzw. Hochsensibilität in einen neuen Deutungsrahmen gestellt wird. Dies bewirkt zudem eine Erweiterung des Bewusstseins, wodurch sich das Leben derer ändert, die sich durch die Arbeit im Programm schrittweise entwickeln. SAG7 und die Anonyme Hochsensible sind weder Religion noch Sekte, es werden keine Weltanschauungen vermittelt.
Meetings[Bearbeiten]
Für einen hochsensiblen Menschen, der ein gutes und erfülltes Leben führen will, genügt es nicht, sich einfach abzulenken, Medikamente zu schlucken oder sich in Abgrenzung zu üben. Er braucht eine praktische Anleitung, in der die eigene Empfindsamkeit zum Ausdruck kommen und er seine individuellen Talente schrittweise entwickeln darf. Anonyme Hochsensible sehen Individuen, die mit Hochsensibilität veranlagt sind, als natürliche Sicherheitseinrichtung der Natur. Nur wenn die Wahrnehmungen von HSP auch vom Rest der Population als Warnsignale erkannt und von anderen ernst genommen werden, können sie die gesamte Art vor Schäden durch toxische Einflüsse bewahren. Sie sehen psychische Erkrankungen, Allergien, Krebs oder psychosomatische Beschwerden allesamt als Folgen einer ignoranten Lebensführung, die den grundlegenden Naturgesetzen zuwiderläuft. Vielmehr sind es für sie offensichtliche Folgen von Degeneration sowie Hinweise darauf, dass der Mensch in Disharmonie mit sich selbst, seiner Umwelt und der Natur lebt.
Das Besondere der Treffen ist die Art und Weise, wie die Anwesenden einander begegnen. Durch Anonymität werden die hierarchischen Strukturen der Umwelt außer Kraft gesetzt. Scham und Angst verlieren ihren Schrecken und Stigmatisierung wird entkräftet. In der Gruppe zählt nur die Aussage des Menschen. Ob Hochsensibler, Nichthochsensibler, Gesunder, Kranker, Betroffener oder Angehöriger ist dabei völlig gleich. Meetings finden in der Regel als Gesprächskreis um eine gestaltete Mitte statt, in der unter anderem die Literatur ausliegt, auf die man während des Meetings zurückgreifen kann. Ebenfalls steht oft ein Aufsteller in der Mitte, der jeden daran erinnert, dass alles im Meeting Gesagte auch dort bleiben soll sowie der Hut für die freiwilligen Spenden, durch die sich die Gruppe selbst erhalten soll.
Die Meetings haben dabei ähnlich wie bei den anderen Zwölf-Schritte-Gruppen eine ebenso einfache wie klare Struktur: Zunächst werden entweder die 12 Schritte oder andere Texte – z. B. eine Tagesmeditation – vorgelesen, danach berichtet in einem "Go-Round" jeder Teilnehmer (wenn und wie er möchte) kurz über seine aktuelle Befindlichkeit. Danach kann sich jeder mit Redebeiträgen einbringen. Einer spricht, die anderen hören zu. Bei größerer Teilnehmerzahl wird evtl. ein Redezeit-Limit von z. B. 3 oder 4 Minuten je Beitrag vereinbart. Inhaltlich können zu Anfang des Meetings ein oder mehrere Themen vereinbart werden – trotzdem kann jeder zu allen Themen sprechen, die ihn aktuell bewegen. Durch Handzeichen wird angezeigt, dass jemand etwas sagen möchte. Zu Beginn seines Beitrages nennt der Sprecher seinen Vornamen und eventuell einen oder mehrere Leitsätze, die ihn aktuell auf seinem Weg begleiten.
Die Reihenfolge der Wortmeldungen ergibt sich aus der Reihenfolge der Handzeichen, wobei grundsätzlich gilt, dass Erstmeldungen Vorrang vor Zweitmeldungen haben. Solange ein Redner seinen Beitrag nicht mit „Danke“ (für das Zuhören der anderen) beendet, spricht oder unterbricht kein anderer. Zudem soll in allen Beiträgen auf jede Bewertung eines vorherigen Beitrages verzichtet werden – jeder spricht nur für sich und über seine eigenen Fragen und Erfahrungen. Zum Ende des Meetings kann es bei entsprechender Vereinbarung noch ein „Schluss-Go-Round“ geben, in dem jeder, der möchte, kurz mitteilen kann, was er aus dem Meeting mit- oder sich für die nächste Zeit vornimmt. Beendet wird ein Meeting dann regelmäßig mit dem gemeinsamen Sprechen des Gelassenheits-Spruches, dessen kurzer Text ebenfalls als Aufsteller in der Mitte steht.
Die skizzierte Struktur hat den Vorteil, dass man sich auf den Inhalt konzentrieren kann, ein geschützter Raum für jeden Redner entsteht und Organisatorisches kaum Zeit erfordert. Eine Gruppendynamik wie in nicht-strukturierten Gesprächen mit mehreren Teilnehmern wird vermieden – es wird nacheinander gesprochen und nicht durcheinander und jeder darf im Rahmen eines eventuell vereinbarten Zeitlimits ausreden. Da es bei Anonymen Hochsensiblen keine professionelle Führung, sondern nur Dienste gibt, kann durch diesen vorgegebenen Ablauf auch jeder Teilnehmer problemlos die Moderation eines Meetings - den sogenannten Chair - übernehmen. Jeder, der einmal in einem Zwölf-Schritte-Meeting war – egal, ob bei AA, OA, Coda oder einer anderen 12-Schritte-Gruppe – kennt diesen Ablauf und auch neue Teilnehmer finden sich schnell zurecht. Und da es sich bei den Teilnehmern oft um Menschen mit seelischen, geistigen, körperlichen und-oder psychischen Beschwerden handelt oder um Personen in einer Lebenskrisen, gibt dieser feste, schützende Rahmen auch große Sicherheit, um sich zu öffnen und über schwierige Themen zu sprechen.
AH im therapeutischen Kontext[Bearbeiten]
Das Programm der Anonyme Hochsensible ist kein Ersatz für professionelle Therapien, sondern kann nur eine ergänzende Unterstützung für Gekränkte sowie eine sinnvolle und zweckmäßige Möglichkeit für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung sein. Die Mitglieder treffen sich, um ihre Erfahrungen, Stärken, Schwächen, Hoffnungen und Bedürfnisse mit anderen zu teilen. Das Ziel von SAG7 ist es, für jeden Menschen offen zu sein, unabhängig vom Grad der Sensibilität, der Art der Probleme oder Krankheiten. Anonyme Hochsensible möchten Unterstützung auf dem Weg zu gesunden Lebensentscheidungen anbieten. Es finden weder Beratungen statt noch werden Ratschläge erteilt. Medizinische oder therapeutische Maßnahmen können weder empfohlen noch durchgeführt werden. Einziges Ziel ist die Schaffung einer aufrichtigen und offenherzigen, einer herzlichen und fürsorglichen Meeting-Atmosphäre, wo der Einzelne seine Sorgen teilen und von den Erfahrungen der anderen lernen kann. Psychosomatische Kliniken, Ärzte und Psychotherapeuten weisen vielfach Patienten und Klienten auf die Zwölf-Schritte-Gruppen hin, empfehlen diese als Ergänzung bzw. im Anschluss an eine Therapie oder binden diese in ihre Therapie ein. Informationen erhält man auch bei Wohlfahrtsverbänden und Selbsthilfekontaktstellen. Die Anonyme Hochsensible (SAG7) sind damit wie andere Zwölf-Schritte-Gruppen im Gesamtkontext einer Vielzahl von Selbsthilfegruppen zu sehen, die sich zwar mit Thematiken wie z. B. Depression, Angst oder Borderline-Persönlichkeitsstörung befassen, dabei jedoch dennoch den Fokus auf die Entwicklung der individuellen Stärken legen.
Weblinks[Bearbeiten]
- Deutschsprachige Internetpräsenz der themabezogenen Selbsthilfe- u. Patientenorganisation SAG7
- Deutschsprachige Internetpräsenz der Anonymen Hochsensiblen
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ SAG7 feat. Natascha Kampusch: Die drei Sätze der Natascha Kampusch. 6. Jänner 2016
- ↑ NÖ Kinder und Jugend Anwaltschaft: Reizvoll anders. Erst-VÖ "Gesund&Leben" 09/2020, Michaela Neubauer
- SAG7 Vereinsregisterauszug, ZVR: 050524529, Stichtag 6. April 2022
- ↑ Bundesverband Selbsthilfe Österreich: Die Starke Stimme - Der Podcast zur Selbsthilfe, Folge 2 / Hochsensibilität. VÖ 04. April 2022
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