Ansgar Gmür
Ansgar Gmür (* 29. November 1953 in Amden SG) ist ein Schweizer Ökonom, Theologe und ehemaliger Direktor und Chefredaktor des Hauseigentümerverband Schweiz.
Leben[Bearbeiten]
Gmür wurde als siebtes Kind geboren. Nach seiner ärmlichen Kindheit auf dem elterlichen Bergbauernhof und dem frühen Tod der Mutter startete er seine berufliche Karriere 1971 mit einer Chemielaborantenlehre bei Sandoz in Basel. Nach der Lehrzeit holte er bei der AKAD («Akademikergemeinschaft für Erwachsenenbildung») die Matura auf dem zweiten Bildungsweg nach und fand gleichzeitig eine neue Stelle als Chemielaborant bei der Sika AG in Zürich. 1978 bestand er die eidg. Matura und begann anschliessend das Ökonomiestudium an der Universität Zürich mit dem Hauptnebenfach Jurisprudenz. Das Studium beendete er mit dem Lizenziat der Betriebswirtschaft mit dem Nebenfach Recht. Um sich das Studium finanzieren zu können, arbeitete er als Taxifahrer, Nachtportier, Kassierer, Lehrer und Ausbilder, unter anderem am Ausbildungszentrum der Schweizerischen Kreditanstalt (SKA / CS) und an der AKAD(Kalaidos) HSO, SIU sowie IMAKA.
Nach dem Studium nahm er eine Stelle als Controller bei der Firma Roche in Basel an und besuchte die Controller-Akademie in München. Auch nach dem Studium war er während mehrerer Jahre als Dozent an der AKAD sowie an der IMAKA (Institut für Management und Kaderausbildung) und am SIU in Bern/ZH tätig. Zugleich stellte er sich als Prüfungsexperte zur Verfügung. Ab 1985 war er Sekretär des Schweizerischen Gewerbeverbandes in Bern. Ansgar Gmür nahm in vielen eidg. Kommissionen Einsitz, so u. a. in die eidg. Landwirtschaftskommission, eidg. Berufsbildungskommission, PTT Kommission, Zentralkommission für die eidg. Lehrabschlussprüfungen der kaufmännischen Lehrlinge. Diese Kommission ernannte ihn zum Delegierten für die LAP Prüfungen im kaufmännischen Bereich. Zugleich war er Mitglied der eidg. Kommission der branchenneutralen LAP (mehrere tausend Lehrlinge in der ganzen Schweiz) und übernahm später das Präsidium dieser Kommission.
Von 1987 bis 1992 übte er das Amt als Vizedirektor beim Verband der Arbeitgeber der Textilindustrie (VATI) aus und war Mitglied der eidg. Kommission für das Arbeitsgesetz. Ab 1992 bis 2000 leitete er als Direktor des Verbandes der Schweizerischen Zellstoff-, Papier- und Kartonindustrie (ZPK) dessen Geschäftsstelle und baute den Verband zum Dienstleistungszentrum mit insgesamt 14 schweizerischen und europäischen Verbänden aus. Sowohl im VATI wie in der Papierindustrie musste Ansgar Gmür viele Sozialpläne und Gesamtarbeitsverträge (GAV's) mit den Gewerkschaften aushandeln. 1997 gründete er die IGEB (Interessengemeinschaft für energieintensive Branchen).
Im Nebenamt war er 14 Jahre am Bezirksgericht Zürich als Arbeitsrichter tätig. Während dieser Zeit betätigte er sich weiterhin als Dozent in den verschiedensten Fachgebieten, Arbeitsrecht, Rhetorik und Kommunikation, wirtschaftliche Fächer etc. Zudem wirkte er in weiterhin zahlreichen Kommissionen und Arbeitsgruppen mit.
Viele Jahre war er als Vorstandsmitglied (Ressort Finanzen) für die Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln tätig. Es gelang ihm Emil Steigenberger nach Einsiedeln einzuladen, ebenso das Komiker-Duo Lapsus.
Von Mai 2000 bis Ende 2018 war er Direktor des HEV Schweiz (Hauseigentümerverband Schweiz). Der HEV Schweiz wurde zu einer der grössten Organisationen der Schweiz. Der Verband zählt heute über 335'000 Mitglieder, bietet vielfältige Dienstleistungen an und gibt die 14-täglich erscheinende Fachzeitung Der Schweizerische Hauseigentümer mit über 600'000 beglaubigten Lesern heraus, dessen Chefredaktor Ansgar Gmür war. Die Zeitung war bei seinem Abgang die grösste Zeitung im off. Zeitungsformat der Schweiz. Als Chefredaktor für die Verbandszeitung schrieb er Kolumnen. 2015 erschien dazu sein erstes Buch best of Ansgar. Der HEV Schweiz wurde zu einer Businesseinheit entwickelt, indem die Businesseinnahmen bis zu 80 % der Verbandseinnahmen deckten. So gelang dem HEV Schweiz in Zusammenarbeit mit dem VZ Zürich (Vermögenszentrum) die Hypothekenkredite schweizweit zu flexibilisieren, indem günstige HEV Hypotheken angeboten werden. Auch im Bereich der Versicherungen wurden für die HEV Mitglieder mit der Zurich Versicherung Vorteile geschaffen. In dieser Zeit gründete der HEV Schweiz das HEV Institut, war aktiv mit dem HEV Verlag, bot HEV Reisen an und handelte mit Produkten. Der schweizerische Bundesrat ernannte Ansgar Gmür zum Energieexperten und berief ihn auch in die eidgenössische Strategiekommission für Energiefragen. Sowohl durch das TV wie auch durch das Radio (ca. 100 Auftritte pro Jahr) wurde Ansgar Gmür schweizweit bekannt. Pro Jahr trat Ansgar Gmür ca. 40 Male Redner auf. So durfte er mehrere 1. Augustreden halten, so in Steckborn, Affoltern am Albis, Muttenz, Hedingen usw.
Von 2016 bis 2022 studierte Ansgar Gmür an der theologischen Fakultät der Universität Zürich und schloss mit einem Master ab. Die Masterarbeit mit dem Titel Kirche und Immobilien löste ein grosses Medienecho aus. Als Theologe / Pfarrer amtet er als Traupfarrer, hält Abdankungen und feiert Gottesdienste. Nebenbei gründete Ansgar Gmür seine Einzelfirma Rat und Tat, welche Privatpersonen und Firmen in Immobilien-, Finanz-, Erb- sowie rechtlichen Fragen etc. beratet. Weiterhin schreibt Ansgar Gmür als freier Journalist Kolumnen und ist wiederum als Dozent tätig.
Ansgar Gmür ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Töchtern. Als Hobby machte er Auftritte als Bauchredner und genoss eine nebenberufliche Solistenausbildung als Tenor am Konservatorium Zürich.
Werke[Bearbeiten]
- Best of Ansgar. Verlag des Hauseigentümerverbandes, Zürich 2015, ISBN 978-3-033-05340-3.
- Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Immobilienwirtschaft der Schweiz, Ostschweiz Druck, Wittenbach 2014, ISBN 978-3-9524383-2-9.
Weblinks[Bearbeiten]
- Ansgar Gmür auf der Website des Hauseigentümerverbands (Version von 2017 im Webarchiv)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gmür, Ansgar |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Ökonom und Verbandsfunktionär |
GEBURTSDATUM | 29. November 1953 |
GEBURTSORT | Amden, Schweiz |
Diese artikel "Ansgar Gmür" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Ansgar Gmür.