Arbeitsgemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft
Die Arbeitsgemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft e. V. (AGP) ist ein bundesweit tätiger Verband, der sich für die Verbreitung des Konzeptes der Mitarbeiterbeteiligung in Deutschland einsetzt. In dem 1950 gegründeten gemeinnützigen Verein sind zum einen Mitgliedsunternehmen zusammengeschlossen, die Mitarbeiter-Kapitalbeteiligung und vertraglich vereinbarte Mitwirkungs- bzw. Mitentscheidungsmodelle praktizieren, sowie Einzelmitglieder (beispielsweise Wissenschaftler, Fachexperten und Personalverantwortliche). Die Hauptaufgaben der AGP bestehen in der Unterstützung ihrer Mitglieder bei der Einführung und Weiterentwicklung ihres Beteiligungsmodells, in der Verbreitung des Konzeptes der Mitarbeiterbeteiligung in der Öffentlichkeit, in der Organisation von Fachseminaren, Tagungen und Expertengesprächen, in der Beratung von Verbänden und Politik bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen und in der Pflege von nationalen und internationalen Kooperationen. Die Geschäftsstelle befindet sich in Kassel, wo sich auch der Sitz des Vereins befindet.[1]
Gründung[Bearbeiten]
Am 13. Oktober 1950 gründete eine Unternehmergruppe in Altenberg/Rheinland die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Partnerschaft in der Wirtschaft e. V., die rasch Beachtung und Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und vor allem in der mittelständischen Wirtschaft sowie bei Arbeitgeberverbänden und Arbeitnehmervereinigungen fand. Die Initiative zur Gründung ging auf den Textilfabrikanten Gert P. Spindler zurück, der im Jahr 1914 in Hilden bei Düsseldorf geboren wurde und dort zur Schule gegangen war. Nach einer zweijährigen Berufsausbildung in der Schweiz und in England leitete er als geschäftsführender Gesellschafter in vierter Generation seiner Familie im Rheinland dreißig Jahre lang das mehrstufige Textilunternehmen Paul-Spindler-Werke KG. Im Zweiten Weltkrieg war er als Offizier in der Wirtschaftsverwaltung Russlands eingesetzt. In den Nachkriegsjahren entwickelte und praktizierte er im übernommenen Familienunternehmen das Mitunternehmerkonzept der Mitarbeiter als eine Form der betrieblichen Partnerschaft. Neben und nach seiner Unternehmertätigkeit war Spindler zwei Jahrzehnte lang Kommunikationsberater für die Industrie. Außerdem war er nach dem Zweiten Weltkrieg vier Jahre lang Verleger und Herausgeber der Wochenzeitung Der Fortschritt. In mehreren Büchern hat Spindler ausführlich über seine Erfahrungen mit der betrieblichen Partnerschaft in dem von ihm geführten Unternehmen berichtet. Dabei wies er darauf hin, dass ihn zur Gründung der AGP die Co-partnership Association angeregt habe, die die Quäker im Jahre 1886 in Großbritannien gegründet hatten und die jährlich Konferenzen in Oxford und Cambridge abgehalten hat. Mit diesen Impulsen aus seinen Aufenthalten in England sah sich Spindler veranlasst, eine Gruppe von vorwiegend mittelständischen Unternehmern in Deutschland für sein Vorhaben zur Gründung der AGP zu gewinnen. Die Gründungsunterlagen des Amtsgerichts Hilden/Rhld. verzeichnen die folgenden Personen als Gründungsmitglieder:
- C. Donald MacLean of Coll
- Guido Fischer
- Walter Hain
- Bruno Herrmann
- Ferdinand Kampschulte
- Herr Meyer
- Klaus Schraepler
- Ernst W. Slanina
- Gert P. Spindler
- Robert Völker
- Jochen Wistinghausen
- August Theodor Wuppermann
In der einstimmig angenommenen Gründungssatzung gaben sie der AGP in § 1 den Namen und beschrieben deren Aufgabe wie folgt: „Der Verein hat den Namen ‚Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Partnerschaft in der Wirtschaft‘. Die Arbeitsgemeinschaft hat die Aufgabe:
- a) Formen der betrieblichen Partnerschaft zu entwickeln und ihre Durchführung in den Betrieben aller Wirtschaftszweige zu fördern sowie eine nach der Leistung bestimmte Ertragsbeteiligung und die Mitwirkung aller Schaffenden an den wichtigen Entscheidungen des Betriebsgeschehens zu erstreben;
- b) die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch von Unternehmen zu fördern und durchzuführen;
- c) im innerbetrieblichen und überbetrieblichen Ausgleich der Gegensätze zwischen den Sozial- und Leistungspartnern, insbesondere auch der Arbeitnehmer- und Unternehmerorganisationen, durch Beratung und Gutachten sowie als Schiedsstelle mitzuwirken;
- d) den gesetzgebenden Körperschaften auf sozial- und wirtschaftspolitischem Gebiet Anregungen zu geben.“[2]
Historischer Hintergrund[Bearbeiten]
Die Initiativen Spindlers für das Mitunternehmerkonzept im eigenen Unternehmen und für die Gründung der AGP fanden in den 1950er Jahren keineswegs nur Zustimmung; viele beargwöhnten diese Bestrebungen zur Suche neuer Wege, eines „Dritten Weges zwischen Kapitalismus und Sozialismus“. Damit ist ein Hinweis auf die Vorerfahrungen und auf die Intentionen der Initiatoren für die Gründung der AGP nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben. Die Industrialisierung wurde in Deutschland besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von anhaltenden und sich verschärfenden Auseinandersetzungen zwischen Kapitalismus und Liberalismus einerseits und Sozialismus und Marxismus andererseits begleitet. Bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein belastete der Klassenkampf nicht nur die Wirtschaft; die Gesellschaft insgesamt und der Staat litten in beträchtlichem Ausmaß unter den klassenkämpferisch ausgetragenen Kontroversen. Für das später entwickelte Konzept der betrieblichen Partnerschaft ist es von Bedeutung, dass schon ausgangs des 19. Jahrhunderts in einigen Industrieunternehmen erste Ansätze für einen Übergang vom vorherrschenden patriarchalen zu einem kooperativen Führungsstil auftraten; einige Initiatoren für diesen Wandel beim zwischenmenschlichen Verhalten der Menschen in den Betrieben bezeichneten ihr Führungskonzept – in Anlehnung an die damalige Verfassung des Deutschen Reiches – als „konstitutionelle Fabrik“. Auch nach dem Ersten Weltkrieg (1914–1918) traten Herausforderungen auf, die Jahrzehnte später die Initiatoren des Konzepts der Partnerschaft in der Wirtschaft zur Suche neuer Wege stimulierten. Dazu gehören u. a. die großen privaten Vermögensverluste in der Inflation (1923) und das Ausmaß der Arbeitslosigkeit in der Weltwirtschaftskrise (1929), die bis zum Zusammenbruch des Deutschen Reiches im Jahr 1933 die klassenkämpferischen Konflikte in der Wirtschaft und in der Politik verschärft haben. Dann folgte in der Zeit des Nationalsozialismus die Unterwerfung der Wirtschaft und der Unternehmen unter das Diktat von Partei (NSDAP) und Staat, verbunden mit der Vorbereitung auf die Wehr- und Kriegswirtschaft.
Bereits vor und besonders im und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg verzeichnete man in vielen Unternehmen einen deutlichen Abbau der Konfrontation zwischen Arbeit und Kapital. Eine gedeihliche und vielfach überaus positive Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, zwischen Unternehmensleitung, Führungskräften, Mitarbeitern und Belegschaftsvertretern löste immer mehr die zuvor klassenkämpferischen Auseinandersetzungen ab. Diese innerbetriebliche Kooperation war wesentlich bei den Kriegseinwirkungen (besonders bei den Luftangriffen der Alliierten ab 1942/43), bei der Beseitigung der Kriegszerstörungen und beim Wiederaufbau nach Kriegsende ab 1945. Schon wenige Jahre danach lebten in Teilen der deutschen Wirtschaft wieder klassenkämpferische Mentalitäten auf. Erneut kam es ausgangs der 1940er Jahre zu neuen Konfrontationen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Sie wurden u. a. besonders sichtbar bei den Auseinandersetzungen um die Forderung nach einer gesetzlichen Regelung der Mitbestimmung der Arbeitnehmer und der Gewerkschaften in der Wirtschaft und in den Betrieben. In diesem hier nur grob skizzierten geschichtlichen Kontext befanden sich die Gründer der AGP im Oktober 1950. Die historische Vergangenheit und ihre eigenen Erfahrungen prägten ihre Intentionen, die sie in der Gründungssatzung der AGP festhielten.[3]
Ziele bei ihrer Gründung[Bearbeiten]
Die Gründer wollten 1950 vor allem die „klassenkämpferischen Relikte aus der Vergangenheit in der Wirtschaft und in den Unternehmen überwinden“. Lange Zeit wiederholte die AGP in ihren Faltblättern und sonstigen Veröffentlichungen das Motto „Partnerschaft statt Klassenkampf“. Der Ost-West-Gegensatz in Europa und der beginnende Kalte Krieg in der Politik bestärkten einige Initiatoren der AGP, einen „Dritten Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus“ (Spindler) zu suchen und in ihren Betrieben zu entwickeln. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollten dann auch für den Fall einer erhofften Wiedervereinigung in Deutschland Orientierungen für die Wirtschaft und für die Betriebe in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) liefern. Dominant war bei den Motiven der AGP-Gründer die Sicherung des Arbeitsfriedens in den Betrieben und in der Gesellschaft Westdeutschlands, den sie weithin als eine wesentliche Komponente beim sogenannten Wirtschaftswunder nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg betrachteten. In diesem Sinne sollten die von ihnen gegründete AGP und die in ihr zusammengeschlossenen Unternehmen die Kooperation zwischen den Arbeits-, Sozial- und Tarifpartnern fördern und nachhaltig pflegen. Die Achtung der Menschenwürde aller in den Betrieben Tätigen zielte auf den Abbau der Objektstellung der Menschen im betrieblichen Leistungsprozess ab. In diesen Intentionen der Gründer, die Subjektstellung der Mitarbeiter im Betrieb möglichst weitgehend zu entfalten, kann man einen frühen Ansatz für eine Bewegung in der deutschen Wirtschaft sehen, die ungefähr zwanzig Jahre später die Bezeichnung „Humanisierung der Arbeit“ bekam, ein Begriff, den die AGP-Initiatoren noch nicht gebrauchten. Die Reaktionen auf die Gründung der AGP und auf ihre rasch einsetzenden Aktivitäten waren zwiespältig. Kontroversen um das Konzept der betrieblichen Partnerschaft schlugen sich in manchen Medien nieder. Ziemlich verbreitet stießen die AGP und manche der Partnerschaftsfirmen auf Ablehnung bei Arbeitgeberverbänden und bei Gewerkschaften. Scharfe Polemik kam auch von manchen Unternehmern gegen das Partnerschaftskonzept und gegen einige seiner Vertreter. Andererseits wuchs nach und nach die Zahl der Unternehmen, die sich für die Vorstellungen der AGP interessierten und die über den Gründerkreis hinaus eine partnerschaftliche Unternehmensführung zu praktizieren begannen. Zustimmung und Unterstützung fand die AGP schon in den 1950er Jahren auch bei einigen Medien und bei Wissenschaftlern sowie bei angesehenen Repräsentanten christlicher Kirchen und bei Vertretern der katholischen Soziallehre. Namentlich ist hier an den evangelischen Bischof Hanns Lilje und an den Sozialwissenschaftler Oswald von Nell-Breuning SJ zu erinnern.[4]
Arbeit der AGP[Bearbeiten]
In den sechziger und siebziger Jahren hat der Verein immer wieder zu den großen wirtschaftlichen und sozialen Reformkonzepten in Deutschland Stellung genommen und Vorschläge gemacht: zu Betriebsverfassung, Mitbestimmung, Vermögensbildung, Tarifpolitik und sozialer Sicherheit. Der Verein war bei der Diskussion um die Mitarbeiterkapitalbeteiligung aktiv und hat die verschiedenen gesetzlichen Maßnahmen zur Verbesserung der rechtlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen für die Beteiligung der Mitarbeiter am Kapital des Arbeit gebenden Unternehmens begleitet. Im Prozess der Privatisierung der ostdeutschen Unternehmen nach dem Mauerfall hat sich der Verein aktiv auch für eine Beteiligung der Mitarbeiter an der Transformation der ehemals staatseigenen Betriebe und Kombinate eingesetzt. Im Zuge der sich immer stärker beschleunigenden Dynamik des Wirtschaftsprozesses und des Aufkommens neuer Management- und Führungstechniken sowie neuer Formen der Arbeitsorganisation und der Mitarbeitermotivation rückten spätestens in den achtziger Jahren dann das Unternehmen selbst, seine Unternehmenskultur und seine Führungssysteme in den Focus. Der Verein hat beispielsweise anhand der Erfahrungen, Konzepte und Instrumente ihrer Mitgliedsunternehmen seither immer wieder auf den Zusammenhang von – materieller und immaterieller – Mitarbeiterbeteiligung und Unternehmenserfolg hingewiesen und dies sowohl durch Best-Practice-Beispiele als auch wissenschaftliche Untersuchungen belegt.[5]
Heute ist das Konzept der Mitarbeiterbeteiligung aktueller denn je, denn nach wie vor kann eine Mitarbeiter-Kapitalbeteiligung die Finanzausstattung der Unternehmen und deren Kostenflexibilität nachhaltig verbessern. Beides hatte sich insbesondere in der Wirtschaftskrise 2008 als stabilisierender Faktor für die Unternehmen und die Beschäftigten erwiesen. Darüber hinaus sind positive Effekte im Hinblick auf die allgemeine Leistungsfähigkeit und die Innovationskraft der Unternehmen zu verzeichnen, was angesichts des internationalen Wettbewerbs immer wichtiger wird. Und schließlich gewinnt die Mitarbeiterbeteiligung in Zeiten des demografischen Wandels und des damit einhergehenden Fachkräftemangels als Baustein einer zeitgemäßen Personal- und Unternehmensführung gerade für kleine und mittelständische Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit versucht der Verein, die Bedeutung der Mitarbeiterbeteiligung insbesondere für Klein- und mittelständische Unternehmen unter diesen Aspekten verstärkt herauszustellen und für verbesserte politische Rahmenbedingungen zu werben. Für Letzteres ist sie auch auf europäischer Ebene in verschiedenen Organisationen und Gremien tätig, wie der European Federation of Employee Share Ownership in Brüssel oder der International Association for Financial Participation in Paris/Brüssel.
Promotoren in sechs Jahrzehnten[Bearbeiten]
Vorstandsvorsitzende[Bearbeiten]
Die Reihe der Verantwortungsträger für die Entwicklung des Vereins sowie für die Entfaltung und Verbreitung des Konzepts partnerschaftlicher Unternehmensführung beginnt mit den Mitgliedern der Unternehmergruppe, die auf Initiative von Gert P. Spindler im Jahre 1950 die AGP gegründet und ihn zum ersten Vorsitzenden gewählt haben. Ihm folgten inzwischen dreizehn Vorsitzende des Vorstands der AGP.
- 1950–1969 Gert P. Spindler
- 1969–1973 Ernst Sachs
- 1974–1977 Emil Lux
- 1978–1982 Christian Dräger
- 1982–1984 Claus Zoellner
- 1984–1988 Uwe Schäkel
- 1988–1992 Dieter Weidemann
- 1992–1994 Carsten Meyer
- 1994–1999 Jörg Knoblauch
- 1999–2003 Gerhard Schuler
- 2003–2005 Wolfgang Wulfmeyer
- 2005–2011 Horst Kuschetzki
- 2011–2016 Walter Ernst
- seit 2016 Paul Reuter[6]
Geschäftsführer[Bearbeiten]
Seit der Gründung waren bisher drei hauptamtliche Geschäftsführer für die Leitung der Geschäftsstelle sowie für die operativen Aufgaben tätig:
- 1950–1971 Rudolf von Knüpffer
- 1971–2007 Michael Lezius
- seit 2007 Heinrich Beyer
Neben der Leitung der Geschäftsstellen bestehen die Aufgaben des Geschäftsführers im Wesentlichen in der Betreuung der Mitgliedsfirmen, in der Festigung und Erweiterung des Mitgliederkreises, in der Pflege zu den Medien, zur Politik und zum Gesetzgeber sowie in der Veröffentlichung eigener Fachbeiträge.[7]
Wissenschaftler[Bearbeiten]
Seit Gründung gehören auch Wissenschaftler zu wichtigen Promotoren. Sie haben dazu beigetragen, dass inzwischen eine kaum noch überschaubare Vielzahl einschlägiger Publikationen den Partnerschaftsbestrebungen der AGP – zusätzlich zu den von Experten der Beteiligungspraxis stammenden Veröffentlichungen – immer wieder neue Impulse gegeben hat, die bei Aktivitäten der AGP und insbesondere bei AGP-Veranstaltungen ihren Niederschlag gefunden haben.
In der Frühphase trugen zur wissenschaftlichen Fundierung der Partnerschaftskonzeption insbesondere folgende Professoren bei: in der Betriebswirtschaftslehre Guido Fischer (Universität München), in der Nationalökonomie Carl Föhl (Freie Universität Berlin/Unternehmensleitung Groz-Beckert KG in Ebingen), im Arbeitsrecht Hans Galperin (Landesarbeitsgericht Bremen) sowie der Deutsch-US-Amerikaner Robert S. Hartman. Von diesen und weiteren Wissenschaftlern, ferner von jüngeren Hochschullehrern in der nachfolgenden Generation, bekamen die deutschen Partnerschaftsunternehmen eine zumeist positiv-konstruktiv gemeinte sowie theoretisch fundierte und praxisorientierte Begleitung.
Zu diesen damals jüngeren Wissenschaftlern, die sich im Anschluss an die erste Promotoren-Generation mit dem Partnerschaftskonzept des Vereins beschäftigten, gehörten Eduard Gaugler, Kurt Maier und Rolf Wunderer. In einer umfassend angelegten Dissertation hatte Maier an der Universität München bei Guido Fischer die Bezüge zwischen der Mitbestimmung der Arbeitnehmer und der betrieblichen Partnerschaft analysiert, bevor er später eine Professur an der Fachhochschule München übernommen hatte und sich nebenberuflich im In- und Ausland als Unternehmensberater für die Ausbreitung der betrieblichen Partnerschaft in der Wirtschaft engagierte. Auch Wunderer hatte bei Fischer promoviert. In seiner wissenschaftlichen Laufbahn an den Universitäten in Essen und insbesondere in St. Gallen hat er in den letzten Jahrzehnten wesentlich zur Entwicklung des Mitunternehmer-Konzepts in Verbindung mit den Grundlagen einer partnerschaftlichen Unternehmensführung beigetragen.
Über den Kreis der hier Genannten hinaus haben sich ungefähr ab Mitte der 1960er Jahre immer mehr Wissenschaftler in verschiedenen Disziplinen an Hochschulen im deutschsprachigen Raum mit der Partnerschaftskonzeption und deren Komponenten beschäftigt. Zu dieser Gruppe von Hochschullehrern, die man hinsichtlich der Entwicklung des Partnerschaftskonzepts und damit auch der AGP selbst einer dritten Generation zurechnen kann, gehört insbesondere Hans Schneider (Fachhochschule Nürnberg, Vorgängereinrichtung der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm), der als Herausgeber und Autor zahlreicher Publikationen die betriebliche Partnerschaft und ihre Verbreitung in der deutschen Wirtschaft intensiv gefördert hat. Auch Walter A. Oechsler, seit 1996 Nachfolger von Eduard Gaugler an der Universität Mannheim auf dem ältesten Lehrstuhl für das Personalwesen im deutschsprachigen Raum, hat sich mit partnerschaftlichen Beteiligungssystemen beschäftigt und an der Auszeichnung von Partnerschaftsunternehmen durch die AGP mit den sogenannten AGP-Sternen mitgewirkt.[8]
Weblinks[Bearbeiten]
- Literatur von und über Arbeitsgemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Vereinsregister Kassel, Nr. VR 1607.
- ↑ Eduard Gaugler: Partnerschaft in Wirtschaft und Betrieb -Sechzig Jahre AGP-. In: FBS-Schriftenreihe. Band 67. Mannheim 2011, S. 1 ff.
- ↑ Eduard Gaugler: Partnerschaft in Wirtschaft und Betrieb -Sechzig Jahre AGP-. In: FBS-Schriftenreihe. Band 67. Mannheim 2011, S. 3 ff.
- ↑ Eduard Gaugler: Partnerschaft in Wirtschaft und Betrieb -Sechzig Jahre AGP-. In: FBS-Schriftenreihe. Band 67. Mannheim 2011, S. 6 ff.
- ↑ AGP e. V.: Mitarbeiter-Beteiligung – Führungskonzept für den Mittelstand. Kassel 2011, S. 31.
- ↑ Eduard Gaugler: Partnerschaft in Wirtschaft und Betrieb -Sechzig Jahre AGP-. In: FBS-Schriftenreihe. Band 67. Mannheim 2011, S. 14 ff.
- ↑ Eduard Gaugler: Partnerschaft in Wirtschaft und Betrieb -Sechzig Jahre AGP-. In: FBS-Schriftenreihe. Band 67. Mannheim 2011, S. 19 ff.
- ↑ Eduard Gaugler: Partnerschaft in Wirtschaft und Betrieb -Sechzig Jahre AGP-. In: FBS-Schriftenreihe. Band 67. Mannheim 2011, S. 20 ff.
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