Büro für medizinische Flüchtlingshilfe
Das Büro für medizinische Flüchtlingshilfe (Synonym: Medibüro) ist eine in Berlin ansässige Nichtregierungsorganisation, die sich für die medizinische Versorgung von Menschen ohne geregelten Aufentsstatus einsetzt. Zum einen arbeitet sie auf politischer Ebene für eine Integration dieser Menschen in das bestehende Gesundheitssystem hin, zum anderen vermitteln sie anonym und kostenlos medizinische Hilfe an Statuslose.
Sie ist eines von rund 30 Medinetzen und -büros in Deutschland.
Geschichte[Bearbeiten]
1996 nahm das Projekt seine Vermittlungsarbeit im Berliner Mehringhof auf.[1] Es entstand aus der gemeinschaftlichen Arbeit verschiedener antirassistischer Projekte. Diese sahen voraus, dass vielen Migranten nach der Asylgesetzänderung von 1993 die Aufenthaltserlaubnis entzogen würde und sie somit die Möglichkeit einer medizinischen Versorgung verlieren würden.
Praktische Arbeit[Bearbeiten]
Zweimal wöchentlich vermittelt das Medibüro Patienten, die zur „Sprechstunde“ kommen, an Ärzte, Hebammen und Physiotherapeuten. Diese haben sich bereit erklärt, anonym und kostenlos zu behandeln. Anfallende Materialkosten werden über Spenden finanziert.
Das Büro beteiligte sich an der Bundesarbeitsgruppe Illegalität/Gesundheit, die vom Institut für Menschenrechte initiiert wurde, und in der sich regelmäßig Fachleute aus Praxis und Wissenschaft, Kirchen und Nichtregierungsorganisationen getroffen haben. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit entstand die Publikation Frauen, Männer und Kinder ohne Papiere in Deutschland - Ihr Recht auf Gesundheit.[2] Sie ist eine Gegenposition zum Prüfbericht des Bundesministerium des Innern zum Thema Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Aufenthaltstitel vom Februar 2007.[3]
Finanzierung[Bearbeiten]
Alle Mitarbeitenden, sowohl die Vermittelnden als auch die Behandelnden, arbeiten ehrenamtlich. Anfallende Kosten, zumeist für Operationen, die sich nicht ambulant realisieren lassen oder Medikamente oder Sehhilfen, werden durch Spenden finanziert.
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ https://medibuero.de/ueber-uns/
- ↑ "Frauen, Männer und Kinder ohne Papiere in Deutschland - Ihr Recht auf Gesundheit" (Memento des Originals vom 18. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 333 kB)
- ↑ Illegal aufhältige Migranten in Deutschland – Datenlage, Rechtslage, Handlungsoptionen (PDF; 6,0 MB) emhosting.de. Februar 2007. Archiviert vom Original am 22. November 2011. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 24. Juli 2011.
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