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Black Media Congress Berlin

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Geschichte

Im Jahr 2001 hat die Bundeszentrale für politische Bildung die fehlende Repräsentation von People of African Descent in öffentlichen Strukturen erkannt. Insbesondere im Medienbereich und im Bereich der Digitalisierung war dies besonders eklatant (Digital Divide). Von 2002 – 2004 wurden mit Geldern der Bundeszentrale für politische Bildung erstmalig drei Schwarze Medien-Kongresse gefördert, die von (AFROTAK TV) cyberNomads konzipiert und realisiert wurden (in Kooperation mit Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze Menschen in Deutschland), um die Dokumentation und den Austausch von Infotainment innerhalb neuer Medienstrukturen zu fördern und zu etablieren, um eine Zielgruppe von Pädagoginnen, Aktivistinnen und Künstlerinnen in Deutschland und innerhalb der globalen afrikanischen Diaspora zu befähigen und zu bilden.

Der Capacity-Building-Ansatz der Medienkongresse führte internationale Expertinnen der Diaspora aus Afrika, Europa und den USA in den Bereichen Bildung, Kunst und Medien mit deutschen und zivilgesellschaftlichen Diaspora-Vertreterinnen zusammen.

  • 2002 Black Media Congress Berlin - Soulpower und Cyberspace (in Kooperation Goethe-Institut Berlin, Bundeszentrale für politische Bildung). Fokus der Netzwerk-Arbeit war Deutschland. Die Teilnehmerinnenzahl belief sich auf 50.
  • 2003 Black Media Congress Berlin - Networking Europe (in Kooperation mit Heinrich-Böll-Stiftung Berlin Bundeszentrale für politische Bildung). Fokus der Netzwerkarbeit war Europa. Die Teilnehmerinnenzahl belief sich auf 100.
  • 2004 - Black Media Congress Berlin - Von Berliner Afrikakonferenz 1884 bis Afrofuturismus 2004. (BMC 2004 war Teil des Black-Atlantic-Projektes und fand statt in Kooperation mit Haus der Kulturen der Welt Berlin, Bundeszentrale für politische Bildung). Der May Ayim Award – 1. Schwarzer Deutscher Internationaler Literatur-Award wurde im Rahmen des BMC 2004 realisiert. Fokus der Netzwerkarbeit war weltweit. Die Teilnehmerinnenzahl belief sich auf 500.

Nachklang

Der Black Media Congress vernetzte die afrikanische Diaspora in Berlin, national und international. Dieser Teil der größtenteils ehrenamtlichen Arbeit knüpfte direkt an die Recherchen von Sam Atsu-Nove an, der 1997 erstmalig die African-German Contacts, einen Überblick über afrikanische Präsenz in Deutschland publiziert hatte und an die 2000 Kontakte zusammengetragen hatte. Von 2003 bis 2008 wurde auf dieser Basis ein globales Netzwerk ausgebaut. AFROTAK TV cyberNomads fungierten ähnlich wie später Facebook als Host. Viele der großen Schwarzen Organisationen wie ADEFRA, ISD, AFRIKA-RAT Berlin Brandenburg hatten ihre erste Micro-Site im AFROTAK Netzwerk, das diesen Community-Service kostenlos zur Verfügung stellte. Insgesamt haben weltweit in dieser Zeit über 11 Millionen Unique Visitors auf die Inhalte und Publikationen des Bildungsportals zugegriffen und Begriffe wie Afro-Deutsch und Schwarze Deutsche wurden in den Mainstream getragen. Mehr als 4000 Teilnehmer der Afrikanischen Diaspora haben sich für das soziale Netzwerk registriert und ihre Kontakte publiziert. Dokumentiert wurde das Netzwerk in den Black German Yello Pages. Die Black German Yello Pages sammelten Schwarze Expertise in den Bereichen Wissenschaft, Kunst, Medien und Bildung. 2007 wurden AFROTAK TV cyberNomads für ihr zivilgesellschaftliches Engagement im Bereich Medien als Best Practice Projekt vom Bündnis für Demokratie und Toleranz der Bundesregierung ausgezeichnet. Der damalige Bürgermeister Klaus Wowereit übergab die Auszeichnung im Jahre 2008 im Roten Rathaus. 2010 wurden die Black German Yello Pages als Print-Produkt publiziert.

Literatur

  • Die Gesänge von Yemanjah & Morpheus – Libretto für eine Post-Genozid Oper. Von Adetoun Küppers-Adebisi und Michael Küppers-Adebisi. In: TheBlackBook 2.0. Generation Repair. Transnationale Dialoge Namibia Deutschland, Hg: Adetoun Küppers-Adebisi & Michael Küppers-Adebisi Verlag: AFROTAK TV cyberNomads, Berlin, ISBN 978-3-9825249-0-0 / ISBN 978-3-9825249-0-0, 2023
  • Der Kafka Prozess. Personifizierte Dekoloniale künstlerische Praxis im Interview. Oder: Das Ende eines Traums ist der Anfang einer neuen Utopie. Der Prozess – Ein Manifest. Von Adetoun and Michael Küppers-Adebisi, In: Mainstreaming Decolonize! Koloniale Kontinuitäten der Entwicklungszusammenarbeit. HG: Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag, Berlin, 2023
  • Den Sprachballast der Imagi.Nation_(en) abwerfen. Dekolonialer AfroFuturismus. Aus den Annalen der Encyclopedia Africana Germanica von AFROTAK TV cyberNomads (Von Adetoun und Michael Küppers-Adebisi). In: We want them Back, HG: Decolonize Berlin e.V., 2022 (download: https://decolonize-berlin.de/wp-content/uploads/2022/02/We-Want-Them-Back_deutsch-web.pdf)
  • Afrofuturistischer Kampf der Narrative. Vor dem Gesetz - The Long Centuries. Eine Kafka-Parabel in the reMIX. Von Adetoun und Michael Küppers-Adebisi. In: Koloniale Vergangenheit – Postkoloniale Zukunft? Hg: H. Melber, Kristin Platt Verlag: Brandes & Apsel, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-95558-321-7 / ISBN 978-3-95558-321-7, 2022
  • Der Reichstag – Kafka in the Mix – Weisse Körper – Schwarze Blicke – Das Ausgestellte Publikum. Von Adetoun und Michael Küppers-Adebisi. In: Tina Jerman, Maxi Obexer, Christian Scholze (Hrsg.): In Zukunft!: Neue Theaterstücke zur Gegenwart. transcript Verlag, Bielefeld, ISBN 978-3-8376-3955-1, 2018
  • Kulturwandlungstheorie meets Das Kreuz im Fenster. The Big Data reMIX. Von Adetoun und Michael Küppers-Adebisi. In: Khoepsell, Philipp Khabo (Hg.): The Afropean Contemporary. Literatur- und Gesellschaftsmagazin. Berlin: epubli GmbH, ISBN 978-3-8442-8326-6, 2015
  • AFROTAK TV cyberNomads - Über dekoloniale Wissensarchive, Soziale Netzwerke & künstlerisch-mediale Wissensmanagement-Strategien. Von Adetoun und Michael Küppers-Adebisi. In In: Camilla Ridha, Christelle Nkwendja-Ngnoubamdjum, Denise Bergold-Caldwell, Eleonore Wiedenroth-Coulibaly, Hadija Haruna-Oelker und Laura Digoh (Hg.): Berlin. Orlanda Frauenverlag: Spiegelblicke - Perspektiven Schwarzer Bewegung in Deutschland, ISBN 978-3-944666-23-5, 2016
  • Kulturwandlungstheorie meets Das Kreuz im Fenster. The Big Data reMIX. Von Adetoun und Michael Küppers-Adebisi. In: Khoepsell, Philipp Khabo (Hg.): The Afropean Contemporary. Literatur- und Gesellschaftsmagazin. Berlin: epubli GmbH, 2015
  • Für eine Neue Kultur in Deutschland. Statt: Gegen Deprivilegierung. Der Reichstag – Kafka in the remix von Adetoun und Michael Küppers-Adebisi, In: Melter, Claus (Hg.): Diskriminierung und Rassismus kritische Arbeit & Erziehung. Belz Juventa Weinheim und Basel, ISBN 978-3-7799-6469-8, 2015
  • BlackGermania. I talk in Tongues. Culture Foundation Prayer Weaving, In: Esuruoso Asoka / Khoepsell Philipp Khabo (Hg.): Arriving in the Future. Stories of Home & Exile. Berlin: epubli GmbH, 2014
  • Musikrevolte, Migration und Politik mit Fokus auf Schwarze Musik in Deutschland. In: Marvin Oppong (Hrsg.): Migranten in der deutschen Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17057-2.
  • Negritude – schwarze globale Befreiungsbewegungen des 20. Und 21. Jahrhunderts. In: Adibeli Nduka-Agwu, Antje Lann Hornscheidt (Hrsg.): Rassismus auf gut Deutsch – Ein kritisches Nachschlagewerk zu rassistischen Sprachhandlungen. Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-86099-643-0.
  • 2004 Brothers Keepers Go East. DVD 25 min, Premiere beim Black International Cinema Festival Berlin, Film-Doku der Brothers-Keepers-Schultour durch den Osten der Republik, Produktion, Herausgeber: AFROTAK TV cyberNomads
  • Michael Küppers-Adebisi, Peggy Piesche (Hrsg.): May Ayim Award 2004. Buch und Multimedia-CD. Orlanda Verlag cyberNomads, Berlin, ISBN 3-936937-21-4.
  • AFROTAK TV cyberNomads mit ADB Koeln (Hrsg.): The Black Book, Köln und Berlin, Schwarze Präsens in Deutschland Mittelalter bis Gegenwart. IKO-Verlag, ISBN 3-88939-745-X.
  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Afrikanische Diaspora in Deutschland. Online Dossier, Redaktion: AFROTAK TV cyberNomads.

Weblinks

  • Homepage von AFROTAK TV cyberNomads
  • UNESCO-Pressemitteilung auf der Homepage des May Ayim Awards
  • Afrikanische Diaspora in Deutschland – Online Dossier, Redaktion: AFROTAK TV cyberNomads, Herausgeber: Bundeszentrale für politische Bildung
  • Das Black Atlantic Projekt des Hauses der Kulturen der Welt
  • AFROTAK TV cyberNomads auf den Seiten des Bündnisses für Demokratie und Toleranz
  • Black Berlin Biennale for contemporary Art und dekoloniale Diskurse. https://kunsthauskule.de/Black-Berlin-Biennale-for-Contemporary-Art-and-Discourse


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