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CSS Draht Schmidt

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CSS Draht Schmidt
Rechtsform GmbH
Gründung 1861
Sitz Lahnstein, Deutschland
Leitung
  • Stefan Quast

Die CSS Draht Schmidt GmbH mit Sitz in Lahnstein, Rheinland-Pfalz, ist ein Produzent von Drahtgurten und Metallförderbänder.[1]

Bedeutung, Geschichte und Verankerung in der Stadt[Bearbeiten]

Das Unternehmen wurde 1861 von Jakob Schmidt in Niederlahnstein gegründet. Zu Beginn wurden Drahtgeflechte produziert, später kam die Produktion von Eisen- und Messinggeweben und Sieben für den Bergbau hinzu. 1878 übernahm Christian Sebastian Schmidt das Unternehmen, dessen Initiale heute im Namen getragen werden. Nach ihm ist die innerörtliche "Christian-Sebastian-Schmidt-Strasse" benannt.[2] 1885 begann der Bau des Hauptwerks und Wohngebäuden im Mückeberg. 1887 wurde der erste mechanische Webstuhl errichtet und 1899 die erste Zweigniederlassung in Schwarzhausen in Thüringen. 1895 wurde mit den Arbeiten am neuen Hauptwerk an der Koblenzer Straße begonnen, welche 1902 fertigstellt wurden. 1919 erhielt das Hauptwerk einen Gleisanschluss.[3]

1900 wurde die ehemalige Hohenrheiner Hütte an der Lahn für 90.000 Mark übernommen. Die seit 1876 stillgelegte Hütte existierte seit 1679 und war Sinnbild des industriellen Aufschwungs der Region im 19. Jahrhundert.[4] Sie verfügte über zwei Hochöfen. Durch die günstige Lage an der Lahn erhoffte man sich die Wasserkraft dieser zur Stromerzeugung zur nutzen. So wurde der Mühlengraben ausgebaut und eine damals moderne Anlage zum Ziehen, Beizen und Glühen von Walzdraht wurde installiert. Ein Jahr später folgte eine Drahtverzinkerei. 1906, nach einem Ausbau der Lahn, konnte das Rohmaterial direkt zur Hohenrheiner Hütte geliefert werden und nach einigen Produktionsschritten mit Pferdefuhrwerken zum Hauptwerk weitertransportiert werden.[3] Eine Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Gelände errichtete Tunnelanlage aus Naturstein erfüllt, in Teilen noch existent, bis heute eine wichtige Funktion im Hochwasserschutz, zuletzt beim Hochwasser in West- und Mitteleuropa 2021.[5]

Während des ersten Weltkriegs wurden kriegswichtige Erzeugnisse u.a. Gewebeeinsätze für Gasmasken hergestellt. Auch wurden für die zur Front eingezogenen Arbeiter französische Kriegsgefangene beschäftigt. 1919 wurde die Metallwarenfabrik "Karl Bender in Wiesbaden" erworben und 7 Jahre später wieder geschlossen. In der Mitte der 1920er Jahren entwickelte sich das Unternehmen mit 96 Webstühlen zu einem der größten deutschen Drahtwebereien.[3]

1921 starb Eigentümer und Kommerzienrat Christian S. Schmidt im Alter von 69 Jahren. Zuvor wurde ihm 1912 im Namen des Kaisers der rote Adlerorden IV. Klasse verliehen.[6]

Im zweiten Weltkrieg wurden wieder französische Kriegsgefangene beschäftigt, ebenfalls wurden kriegswichtige Erzeugnisse hergestellt. Nach schweren Schäden durch Bombentreffer wurde der Betrieb eingestellt, jedoch wieder im März 1946 unter Sequesterverwaltung wieder aufgenommen.[3]

In den 1950er Jahren entwickelte sich das Unternehmen zum drittgrößten Arbeitgeber im Loreley-Kreis.[7] Um 1970 wurden 90–100 Tonnen Baustahlmatten pro Tag produziert, zusätzlich kamen noch andere Drahterzeugnisse.[3]

1981 wurde das Werk in der Hohenrheiner Hütte geschlossen, da 1978 beim Ausbau der B 260 von Niederlahnstein nach Bad Ems Teile des Werkgeländes weichen mussten. Die Produktion wurde komplett ins Hauptwerk verlegt. Mit der Zeit wurden bestimmte Arbeitsbereiche aufgegeben, sodass zurzeit nur die Fertigung von Drahtgurten und Metallförderbänder fortgeführt wird und man sich von der Drahtweberei verabschiedet hat.[3][8]

Mitarbeiter[Bearbeiten]

Jahr Mitarbeiteranzahl
1900 113
1953 405
1972 533
1990 200

[3]

Literatur[Bearbeiten]

  • Hubertus Seibert: Vom kurfürstlichen Ort zur großen kreisangehörigen Stadt; Die Geschichte Lahnsteins im 19. und 20. Jahrhundert. Selbstverlag der Stadt Lahnstein, Lahnstein 1999, S. 175, 404-406.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Das Unternehmen hinter CSS belts. In: CSS belts. Abgerufen am 4. Februar 2024 (deutsch).
  2. Christian-Sebastian-Schmidt-Str in Lahnstein. In: Das Örtliche für Koblenz und Umgebung. DTM Deutsche Tele Medien GmbH, Frankfurt, 5. Februar 2024, abgerufen am 5. Februar 2024.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 Hubertus Seibert (Hrsg.): Vom kurfürstlichen Ort zur großen kreisangehörigen Stadt; Die Geschichte Lahnsteins im 19. und 20. Jahrhundert. 1. Auflage. Selbstverlag der Stadt Lahnstein, 1999, S. 175; 404–406.
  4. Lahnstein hat Geschichte. In: Pressemitteilung der Stadt Lahnstein über Blick aktuell Online. Krupp Verlag, Sinzig, 31. Juli 2018, abgerufen am 5. Februar 2024.
  5. Wichtige Schutzfunktion wiederhergestellt: Tunnel in der Ruppertsklamm schützt vor Überschwemmung. In: Lahnstein.de. Stadt Lahnstein, 29. März 2023, abgerufen am 5. Februar 2024.
  6. Stadt Lahnstein: Vor 100 Jahren starb Kommerzienrat Christian Sebastian Schmidt, Gründer der Drahtwerke. Abgerufen am 7. Februar 2024.
  7. Stadt Lahnstein: Zum 10. Todestag von Karris Elard Schmidt. Abgerufen am 4. Februar 2024.
  8. Home. Abgerufen am 4. Februar 2024.


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