Caleb Lawrence McGillvary

Caleb Lawrence McGillvary (* 3. September 1988 in Edmonton, Alberta, Kanada), auch Kai Lawrence, ist ein US-amerikanischer, wegen Mordes verurteilter Obdachloser, der 2013 durch ein virales Video Bekanntheit erlangte. 2023 ist eine Netflix-Dokumentation über ihn erschienen.

McGillvarys Eltern trennten sich, als McGillvary vier Jahre alt war.^[1] Laut Aussagen seiner Mutter absolvierte er die High School und studierte im Anschluss. ^[2] Schon in früher Jugend soll er verhaltensauffällig gewesen sein.

McGillvary wurde im Februar 2013 als Der axtschwingende Anhalter (englisch Kai the Hatchet-Wielding Hitchhiker) (durch ein virales Video des lokalen Fernsehsenders KPMH aus Fresno bekannt. Das Interview führte Jessob Reisbeck, der es am 2. Februar 2013 bei Youtube hochlud, wo es sich verbreitete. In dem Interview berichtet McGillvary darüber, wie er als Anhalter bei einem Mann mitfuhr, der nahe Bakersfield bei Fresno, Kalifornien, einen Fußgänger mit seinem Fahrzeug anfuhr und zwischen dem Fahrzeug und einem Lastwagen einklemmte. McGillvary kam dem Opfer zur Hilfe und verteidigte eine weitere Passantin vor den Angriffen des Autofahrers, in dem er ihn mit einer in seinem Gepäck befindlichen Axt niederschlug. Im Interview mit Reisbeck benutzt er die Worte: „So I fucking ran up behind with a hatchet... smash, smash, smash.“ McGillvary erklärte außerdem vor laufender Kamera, dass er sich nicht obdachlos, sondern frei fühle und sich für Skateboarding und Surfing begeistere.

Durch sein als Heldentat gefeiertes Vorgehen wurde McGillvary am 11. Februar 2013 als Gast bei Jimmy Kimmel Live! eingeladen, wo er als Belohnung ein Surfbrett geschenkt bekam.

Am 16. Mai 2013 wurde McGillvary in Philadelphia wegen der Tötung des 73 Jahre alten Rechtsanwalts Joseph Galfy aus New Jersey verhaftet, die am 13. Mai 2013 geschehen sein soll. McGillvary befand sich für fünf Jahre in Untersuchungshaft im Union County Jail in Elizabeth, New Jersey,^[3] bis sein Prozess am 1. April 2019 begann. McGillvary beteuerte, dass Galfy ihm eine Übernachtungsmöglichkeit bei sich zuhause angeboten hätte, ihn dann unter Drogen gesetzt und vergewaltigt habe. Aus Sicht des Gerichts sprachen die Verletzungen des Opfers gegen eine Tat aus Notwehr. McGillvary wurde am 30. Mai 2019 zu 57 Jahren Gefängnis verurteilt.^[4] Eine Aussetzung des Strafrestes zur Bewährung kommt frühestens 2061 nach 85 % der Strafdauer in Frage.^[5] Der New Jersey Appellate Court bestätigte das Urteil im August 2021. McGillvary befindet sich im New Jersey State Prison in Trenton.^[6]

Am 10. Januar 2023 veröffentlichte Netflix eine Dokumentation über McGillvary.^[7] Die Regie führte Colette Camden. McGillvary kritisierte wenige Tage nach dem Erscheinen, dass die Dokumentation ihn ausbeute, da er keine Vergütung erhalten habe.^[8]