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Christliches Glossar

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Das Christliche Glossar (auf Esperanto: Kristana Glosaro) ist ein umfangreiches, zweisprachiges Fachwörterbuch christlicher Fachtermini in den Sprachen Deutsch und Esperanto. Es kann als Referenzwörterbuch bezeichnet werden, ist es doch in seiner Art einzigartig. Esperanto als (ökumenische) Kirchensprache propagieren u.a. die Internationale Katholische Esperanto-Vereinigung und der protestantische Internationale Christliche Esperanto-Bund: für deren Sympathisanten ist das Wörterbuch von besonderer Bedeutung.

Erscheinungsbild[Bearbeiten]

Das Werk liegt nicht in gedruckter Form vor, sondern wird ausschließlich im Internet angeboten. Es handelt sich um ein Werk von Pfarrer Bernhard Eichkorn aus Villingen-Schwenningen; der Zugang ist kostenlos. Laufend finden Verbesserungen statt. Eichkorn war auch an der Ausarbeitung des ökumenischen Gesang- und Gebetsbuchs Adoru (2001), einer Esperantoübersetzung des Kompendiums des Katechismus der Katholischen Kirche sowie an Teilen des einsprachigen Wörterbuchs Plena Ilustrita Vortaro (2005) beteiligt.

Interessant sind auch Angaben zum Wortäquivalent in anderen Sprachen (z. B. Latein, Englisch, Französisch) und etymologische Querverweise. Mitunter werden mehrere Vorschläge – mit Quellenangaben – angeboten, wobei die vorzuziehende Form fettgedruckt erscheint. Die Einträge sind ökumenisch und umfassen Biblisches, Ordensleben, sämtliche theologischen Fachbereiche, Kunst usw. Eigennamen von Orten und Personen sind eher weniger zu finden. Neben Entsprechungen in der zweiten Sprache gibt es mitunter auch kurze Definitionen in der Ausgangssprache. In diesen Fällen kann das Wörterbuch auch als Minienzyklopädie dienen.[1] Das Wörterbuch wird in Fachzeitschriften empfohlen und dabei auf die laufende Aktualisierung hingewiesen.[2][3]

Beschreibung der Vorarbeiten[Bearbeiten]

Der Jurist und Esperantist Hans Bernhard Pabst schaute dem Autor über die Schultern und beschrieb am 21. Juli 2009 in seinem Blog [4] das ganze ehrgeizige Projekt. Er verwies auf die Wichtigkeit christlicher Fachterminologie, um (selbst als nicht religiös Eingebundener) die abendländische Kultur zu verstehen. So bemühe sich Eichkorn, neben Fachtheologischem auch andere Bereiche (Ordensleben, Kirchenmusik, Kunst und Literatur) abzudecken, während Personen und geographische Dinge nicht aufgenommen würden, um die Dimension nicht zu sprengen. In einem ersten Schritt kompilierte Eichkorn Wörter aus dem Lexikon für Theologie und Kirche, dem Katolika Terminaro von Wilhelm Flammer und dem Wörterbuch der Kirchensprache von Gerhard Isermann. Bei der Suche nach bereits übersetzten Fachausdrücken wurde Eichkorn fündig in folgenden Werken:

Schließlich ließ Eichkorn aus seiner eigenen Praxis als Theologe und Kleriker Worte einfließen. Durch Eichkorn wurde etwa die Redaktion des einsprachigen Wörterbuchs Plena Ilustrita Vortaro darauf aufmerksam, dass manche Lemmata auch eine bis dahin noch nicht gekennzeichnete spirituelle Bedeutung haben (z.B. das Wort anamnezo außerhalb seines Gebrauchs in der Medizin).

Hilfreich waren, neben Broschüren mit christlichem Inhalt, auch diese Fachwörterbücher[5]:

  • Hendrik G. Wannemakers: Propraj nomoj de Sanktuloj kaj Sanktulinoj, Latein-Esperanto (1962)
  • Hendrik G. Wannemakers: Propraj nomoj en la Nova Testamento, Latein–Esperanto (1963)
  • Hendrik G. Wannemakers; P. Huberteno: Katolika Terminaro, Esperanto-Latein (1963)
  • Henryk Herbert Paruzel; Edward Tadeusz Wojtakowski (Hrsg.): Biblia Vortaro (1975-1984)

Weblinks[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. "Christliches Glossar Deutsch-Esperanto", in: Interlinguistische Informationen, Nr. 93, 4/2014, S. 39
  2. Volonte mi nun kaptas ankaŭ la eblecon, rekomendi por la legantoj la fakan vortaron 'Kristana glosaro – Christliches Glossar' de amiko Bernhard Eichkorn, kiu spite al sia jam alta aĝo (baldaŭ 88) klopodas elsarki kaj plibonigi ĝin daŭre; intertempe ĝi atingis jam 1474 paĝojn. - Utho Maier: La mondo de libroj kaj periodaĵoj – Esperanto kaj aliaj planlingvoj. Novaĵoj, sciindaĵoj kaj pripensproponoj el Germana Esperanto-Biblioteko Aalen (Teil 64: Raporto pri kelkaj temoj tre diversaj), in: Esperanto aktuell 1/2022 (nr. 271), S. 28-30, hier S. 30
  3. Centro de esploro kaj dokumentado pri mondaj lingvaj problemoj (Hrsg.): Informilo por interlingvistoj, 4/2014 (Nr. 91) S. 30-31
  4. "Eichkorn: Ambicia Kristana Terminaro"
  5. Interessant ist die Entstehungszeit dieser Bücher, auch in der Kombination Latein/Esperanto, zur Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils. Damals (1962) veröffentlichte auch Albert Sleumer, ein entschiedener Gegner von Esperanto, in dritter Auflage sein Deutsch-kirchenlateinisches Wörterbuch. Das, ebenso wie Esperanto, internationale und somit neutrale Latein war ja bekanntlich am Konzil die offizielle Verhandlungssprache; genau damit begründet Sleumer in seinem Vorwort die Neuauflage.


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