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Christoph Schlick

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Schlick in einem Ausbildungskurs in Logotherapie und Existenzanalyse

Christoph Schlick (* 2. Juni 1961 in Graz) ist ein österreichischer katholischer Theologe, Logotherapeut und psychologischer Berater. Er praktiziert nach Viktor Frankl, dem Gründer der Logotherapie und Existenzanalyse, und entwickelt deren zentrale Ansätze insbesondere zur Geistigen Person als Kernthese[1] der Logotherapie und Existenzanalyse und zu den fünf Lebens-Sinn-Beziehungen[2] als Berater, Ausbildner und Vortragender weiter. In der Imaginativen Logotherapie und Existenzanalyse[3] nutzt er die von Böschemeyer entworfene Wertimagination für die Erweiterung der psychologischen Gesprächsführung um innere Bilder. 2018 entwickelte er mit der Wertedynamik[4] ein Modell für wert- und sinnorientiertes Arbeiten an Schulen.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Christoph Schlick wuchs in einer politisch interessierten, katholischen Familie auf und wurde schon früh in der katholischen Kirche aktiv. Auch seine Begeisterung für Viktor Frankl entstand bereits in seiner Jugend: Mit 16 Jahren erlebte er Frankl das erste Mal bei einem Vortrag[5] im Rahmen der Steirischen Akademie 1977 in Graz.

Er begann Rechtswissenschaften und Theologie in Graz zu studieren und entschied sich nach zwei Semestern, als Benediktiner in die Abtei Seckau einzutreten. Während seiner Zeit im Kloster studierte er unter dem Ordensnamen Pater Albert Theologie in Graz, Salzburg und Rom. Im der Abtei angeschlossenen Abteigymnasium war Schlick Erzieher, später Rektor und Lehrer. Als Wirtschaftsleiter trug er sehr früh die Verantwortung über rund 150 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. In dieser Zeit konnte er viele Entwicklungen des Klosters wie etwa die bauliche Erneuerung und den Umbau des Klosters in enger und ausgezeichneter[6] Zusammenarbeit mit dem österreichischen Architekten Volker Giencke mitgestalten. Er war zusätzlich in der außerordentlichen Seelsorge tätig, besonders im Malteser Hospitaldienst.

Schlick absolvierte eine Ausbildung in Logotherapie und Existenzanalyse bei Otto Zsok und Elisabeth Lukas am Süddeutschen Institut für Logotherapie in Fürstenfeldbruck.

Nach zwanzig Jahren Dienst im Orden nahm Schlick ein Sabbatjahr. Während dieser Zeit arbeitete er in einer Unternehmensberatung, um Non-Profit-Organisationen wie beispielsweise die Caritas zu unterstützen. Im Jahr 2004 trat er nach 24 Jahren aus dem Kloster aus und konzentrierte sich auf die Arbeit als Berater, Coach und Ausbildner in Logotherapie und Existenzanalyse. Es folgten Ausbildungen in Wertimagination bei Uwe Böschemeyer und eine Ausbildung an der Deutschen Ärzteakademie für Geistiges Heilen bei Wolfgang Bittscheid und Teresa Schuhl.

Weiterentwicklung der Logotherapie und Existenzanalyse[Bearbeiten]

Seit dem Jahr 2000 arbeitet Schlick als Logotherapeut und Ausbildner in der psychologischen Beratung, in Vorträgen und Seminaren sowie der Ausbildung in Logotherapie und Existenzanalyse. 2001 gründete er das Institut für Logotherapie und Existenzanalyse, an dem gleichnamige Ausbildungen angeboten werden. Seitdem entwickelt er die Ansätze der Logotherapie und Existenzanalyse in den Bereichen Pädagogik, Therapie und Unternehmensberatung konzeptuell wie praktisch weiter.

Die fünf Lebens-Sinn-Beziehungen[Bearbeiten]

Das Konzept der fünf Lebens-Sinn-Beziehungen dient innerhalb der begleiteten Persönlichkeitsentwicklung als Modell, um der zentralen Frage nach dem persönlichen Sinn nachzuspüren und Antworten darauf zu finden. Dabei werden die Beziehungen zu den fünf Bereichen "zu mir selbst", "zu (m)einer Aufgabe", "zu Gott, zur Spiritualität, zum Übersinn", "zur Welt, zur Natur, zur Kultur" und "zum Du"[2] erkundet und als Ressourcen für das Erleben von Sinn nutzbar gemacht, denn "sinnerfülltes Leben ist Leben in Beziehung."[2] Dieses Modell nutzt unter anderem Frankls Erkenntnis, dass Sinn als Situationssinn erlebbar ist[1] und baut darauf auf.

Acht Potenziale der Geistigen Person[Bearbeiten]

Schlick erweitert und ergänzt Frankls These, nach der jeder Mensch in seinem Kern und seiner Geistigen Person stets gesund und frei ist.[1] In seinen zehn Thesen zur Person[1] stellt Frankl die anthropologischen Grundlagen für die Logotherapie und Existenzanalyse dar, in welchen die Geistige Person als immer gesunder Kern eine zentrale Position einnimmt. Schlick ist wichtig, das Erkennen und Erspüren der Geistigen Person für die Persönlichkeitsentwicklung und Begleitung anwendbar zu machen und beschreibt dafür acht Potenziale dieser Geistigen Person.[7]

Wertedynamik[Bearbeiten]

In der Logotherapie und Existenzanalyse stellt die Arbeit mit den drei Wertkategorien Haltungswerte, Erlebenswerte und Schaffenswerte[1] ein wichtiges Werkzeug in der Begleitung und Therapie dar. Die von Schlick und der Pädagogin Manuela Wipperfürth entwickelte Wertedynamik[4] ist "eine didaktische Methode, mit der Personen unterstützt werden können, sich ihrer eigenen Werte und insbesondere der Wechselwirkungen zwischen Werten der Haltung, Werten des Erlebens und Schaffenswerten bewusst zu werden."[4] Diese findet als Maßnahme der Psychoedukation insbesondere in Fortbildungen für Lehrer, Schulleiter und Eltern Anwendung.

Imaginative Logotherapie und Existenzanalyse[Bearbeiten]

Als Weiterentwicklung der Wertimagination von Böschemeyer konzipiert, erprobt und lehrt Schlick seit 2012, bis 2018 gemeinsam mit der Ärztin und Psychotherapeutin Ruth Hackmack-Eder, die Imaginative Logotherapie und Existenzanalyse. Diese ergänzt die logotherapeutische Gesprächsführung um die Arbeit mit inneren Bildern, welche als Ausdrucksmöglichkeit der Geistigen Person und ihrer Potenziale angenommen werden. Neben dem Einsatz in der Persönlichkeitsentwicklung wurde die psychotherapeutische Anwendung bei posttraumatischer Belastungsstörung in einer Studie der Universität Wien unter der Leitung der Klinischen Psychologin Brigitte Lueger-Schuster untersucht.[3]

Werke[Bearbeiten]

Einzelveröffentlichungen
  • Was meinem Leben echten Sinn gibt: Die wichtigsten Lebensfragen klären. Scorpio, 2017, ISBN 978-3-95803-088-6.
  • Schick die Affen spielen: Wie Potenziale realisiert werden können. Kösel, 2018, ISBN 978-3-466-37213-3.
  • Die Glut in mir – Entfache das Feuer deiner Potenziale. Scorpio, 2021, ISBN 978-3-95803-400-6.
Beiträge in Sammelwerken
  • mit M. Wipperfürth: Das Modell einer sinnorientierten Wertedynamik: Werte an Schulen (er)lebbar machen. In: Erziehung und Unterricht. Wien 2019; S. 443–458.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Viktor E. Frankl: Ärztliche Seelsorge Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse; zehn Thesen über die Person. 11., überarb. Neuaufl Auflage. Wien 2005, ISBN 3-552-06001-4.
  2. 2,0 2,1 2,2 Christoph Schlick: Was meinem Leben echten Sinn gibt. Scorpio, ISBN 978-3-95803-088-6.
  3. 3,0 3,1 Tanja Auer: Wirkfaktoren und Wirkungsweise der Imaginativen Logotherapie und Existenzanalyse. Universität Wien, Wien 2016.
  4. 4,0 4,1 4,2 Christoph Schlick, Manuela Wipperfürth: Das Modell einer sinnorientierten Wertedynamik: Werte an Schulen (er)lebbar machen.. In: Erziehung und Unterricht. Wien 2019, S. 443–458.
  5. Steirische Akademie Symposium Utopie Gesundheit. In: Steirischer Herbst Retrospektive. Abgerufen am 6. April 2022.
  6. Provincia di Vicenza Special Prize 2002 Abbey of Seckau. In: Dedalo Minosse Prize. 2002, abgerufen am 6. April 2022.
  7. Christoph Schlick: Die Glut in dir: entfache das Feuer deiner Potenziale. 1. Auflage. München 2021, ISBN 978-3-95803-400-6.


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