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Cornelius Courts

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Cornelius E.A. Courts (* 10. September 1977 in Kleve) ist ein deutscher Biologe, Forensiker und Blogger. Seit November 2015 leitet er die Abteilung für Forensische Genetik am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.

Leben[Bearbeiten]

Courts ist Sohn eines deutschen Journalisten und einer Publizistin. Er wuchs im Großraum Köln auf und besuchte das Abtei-Gymnasium Brauweiler, wo er 1997 die Allgemeine Hochschulreife erwarb. Anschließend studierte er an der Universität zu Köln Biologie mit Abschluss Diplom. 2008 promovierte er mit einer Dissertation zum Thema Molekularbiologische Analyse der Pathogenese primärer Lymphome des zentralen Nervensystems.

Im Jahr 2008 trat Courts die Stelle als Leiter der Forensischen Genetik am Institut für Rechtsmedizin des Klinikums der Universität Bonn an. Im November 2015 wechselte er ans UKSH nach Kiel, wo er am Institut für Rechtsmedizin die Abteilung für Forensische Genetik leitet und zur Anwendung von der forensischen RNA-Analyse bei verschiedenen forensischen Fragestellungen und seit 2018 zum forensischen DNA-Transfer forscht.[1] 2015 habilitierte er sich an der medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn für das Lehrgebiet „Forensische Molekularbiologie“.

Seit 2011 führt Courts das Scienceblog blooD’N’Acid[2] und tritt bei Scienceslams auf, wo er einem interessierten Laienpublikum seine Forschungsthemen näherbringt.[3][4] 2016 gewann Courts den Titel „Prof of the Night“ im Rahmen der Veranstaltung Night of the Profs an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.[5]

Molekulare Ballistik[Bearbeiten]

Courts ist Mitbegründer des Forschungsansatzes der „molekularen Ballistik“, die sich seit 2011 mit der molekularbiologischen Untersuchung von Spuren befasst, die bei Schüssen mit Feuerwaffen auf biologische Ziele entstehen. Ab 2013 wurde in den Medien berichtet, da Courts unter Zuhilfenahme einer mit dem Rechtsmediziner C. Schyma entwickelten Methode der molekularen Ballistik zur Spurensicherung und -analyse am Schusswaffeninneren zur Aufklärung eines Mehrfachmordes in Neuss beitrug.[6] Im Jahr 2020 wurde sein Forschungsfeld molekulare Ballistik in der ZDF Info Dokumentation Forensiker im Einsatz: Verräterisches Blut - Auf der Spur des Verbrechens vorgestellt.[7] Im Jahr 2021 erschien eine Übersichtsarbeit, die auf 10 Jahre "Molekulare Ballistik" zurückblickt[8].

Blog[Bearbeiten]

Courts’ Blog blooD’N’Acid existiert seit März 2011 auf der wissenschaftlichen Blogplattform ScienceBlogs. Dort greift er unterschiedliche Themen auf, zum Beispiel berichtet er auf eine auch für Laien verständliche Weise über seine eigene Forschungsarbeit, fasst aber auch Fachartikel anderer Autoren zusammen. Zudem sind dort Grundlagenartikel zu verschiedenen Themen zu finden, darunter Krebsentstehung, forensische Methoden und Molekulargenetik. Courts schreibt auch Meinungsartikel und vertritt dabei unter anderem seine Position als Atheist, Humanist und Skeptiker.

Sonstiges[Bearbeiten]

Im Jahr 2014 wurden sterbliche Überreste, die 2008 aus dem Maria Laacher See im Rahmen eines Kampfmittelräumdiensteinsatzes geborgen worden waren, mittels einer von Courts entwickelten Methode[9] identifiziert und dem kanadischen Soldaten Flight Sgt. J.J. Carey[10] zugeordnet werden, der im August 1942 in einem britischen Halifax-Bomber in den See gestürzt und dort gestorben war.

Tätigkeit als Gutachter für Untersuchungsausschuß des Deutschen Bundestages[Bearbeiten]

Im September 2020 wurde Courts vom 1. Untersuchungsausschuss der 19. Wahlperiode des Deutschen Bundestags als Sachverständiger für forensische DNA-Analyse damit beauftragt, dazu Stellung zu nehmen, ob die vom Bundeskriminalamt dem Untersuchungsausschuss vorgelegten DNA-Spuren mit den von den Sicherheitsbehörden vermittelten Geschehensabläufen zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf den Breitscheidplatz in Berlin, der am 19.12.2006 stattgefunden hatte, in Einklang zu bringen[11][12].

Arbeiten (Auswahl)[Bearbeiten]

Fachartikel

  • Ten years of molecular ballistics—a review and a field guide. In: International Journal of Legal Medicine, 1-16, doi: 10.1007/BF01355519
  • Genetics of the sudden infant death syndrome. In: Forensic Science International, 2010, doi:10.1016/j.forsciint.2010.07.008 .
  • Micro-RNA - a potential for forensic science? In: Forensic Science International, 2010, doi:10.1016/j.forsciint.2010.07.002
  • Full STR profile of a 67-year-old bone found in a fresh water lake. In: Journal of Forensic Sciences, 2011, doi:10.1111/j.1556-4029.2010.01589.x, PMID 21198612
  • Specific micro-RNA signatures for the detection of saliva and blood in forensic body-fluid identification. In: Journal of Forensic Sciences, 2011, doi:10.1111/j.1556-4029.2011.01894.x
  • Persistence of biological traces in gun barrels after fatal contact shots. In: Forensic Science International Genetics, 2013, doi:10.1016/j.fsigen.2012.05.008.
  • Persistence of Biological Traces at Inside Parts of a Firearm from a Case of Multiple Familial Homicide. In: Journal of Forensic Sciences, 2014, doi:10.1111/1556-4029.12434
  • Identification of gunshots to the head by detection of RNA in backspatter primarily expressed in brain tissue. In: Forensic Science International, 2014, doi:10.1016/j.forsciint.2014.01.016
  • An evidence based strategy for normalization of quantitative PCR data from miRNA expression analysis in forensically relevant body fluids. In: Forensic Science International: Genetics, 2014, doi:10.1016/j.fsigen.2014.03.011
  • The ‘triple contrast’method in experimental wound ballistics and backspatter analysis. In: International journal of legal medicine, 129(5), 1027–1033., doi:10.1007/s00414-015-1151-0
  • On DNA transfer: the lack and difficulty of systematic research and how to do it better. In: Forensic Science International: Genetics. 2019 (40), 24–36, doi:10.1016/j.fsigen.2019.01.012

Populärwissenschaftliche Veröffentlichungen

  • Genetische Fingerabdrücke – DNS in der Forensischen Wissenschaft. In: B. Madea (Hrsg.), Von den Maden zum Mörder. ISBN 978-3-86189-833-7
  • Gen_Lexikon. In: Wirtschaftsmagazin brand eins, Ausgabe 10/2016

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Annica Gosch, Cornelius Courts: On DNA transfer: The lack and difficulty of systematic research and how to do it better. In: Forensic Science International: Genetics. Band 40, Mai 2019, S. 24–36, doi:10.1016/j.fsigen.2019.01.012 (elsevier.com [abgerufen am 9. März 2021]).
  2. blooDNAcid. Abgerufen am 9. März 2021 (deutsch).
  3. C. Courts: "Deutsch - Waffe; Waffe - Deutsch - oder: wie ich lernte, mit Waffen zu sprechen". Abgerufen am 9. März 2021 (deutsch).
  4. C. Courts: Science Slam - "Mit Micro-RNA auf Verbrecherjagd" - Cornelius Courts. Abgerufen am 9. März 2021 (deutsch).
  5. Uni Kiel | Privatdozent Dr. Cornelius Courts ist „Prof of the Night 2016”. In: www.uni-kiel.de. Abgerufen am 7. Januar 2017.
  6. GÜNTHER CLASSEN: Familiendrama in Neuss: Haut-Spuren an Waffe belegen Dreifach-Mord. 13. Mai 2013, abgerufen am 9. März 2021 (deutsch).
  7. Auf der Spur des Verbrechens - Forensiker im Einsatz: Verräterisches Blut. Abgerufen am 11. Februar 2020.
  8. Jan Euteneuer, Cornelius Courts: Ten years of molecular ballistics—a review and a field guide. In: International Journal of Legal Medicine. 16. Februar 2021, ISSN 0937-9827, doi:10.1007/s00414-021-02523-0 (springer.com [abgerufen am 9. März 2021]).
  9. Full STR profile of a 67-year-old bone found in a fresh water lake. In: Journal of Forensic Sciences, 2011, doi:10.1111/j.1556-4029.2010.01589.x , PMID 21198612
  10. Iris Klingelhöfer: Knochen bringt ihn auf die Spur: Bonner lüftet Geheimnis um Gruselfund im Laacher See. 20. Juli 2014, abgerufen am 9. März 2021 (deutsch).
  11. Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion: Gutachterteam und neue Ermittlungskomplexe. Abgerufen am 9. März 2021 (deutsch).
  12. tagesschau.de: Anschlag am Breitscheidplatz: Der U-Ausschuss und die offenen Fragen. Abgerufen am 9. März 2021.


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