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Das Fluoreszierende Bewusstsein

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Das Fluoreszierende Bewusstsein war eine Ausstellung, die 1993 in der Galerie Karl Pfefferle, München stattfand. Rainer Crone entwickelte das Konzept für die Münchner Galerie im Auftrag von Pfefferle. Crone stellte Werke von vier Künstlern, Jiri Georg Dokoupil, Salvo, Robert Yarber und Peter Schuyff in einen Dialog. Seit dieser Ausstellung wird der belgischen Künstler Peter Schuyff von der Galerie Karl Pfefferle vertreten. Den Text im Katalog verfasste David Moos.

Katalog der Ausstellung[Bearbeiten]

Das Fluoreszierende Bewusstsein, Malerei als Archäologie der Zukunft: David Moos[Bearbeiten]

Nach der Erzählung der Geschichte von Tlön, zweifelt Borges den Wahrheitsgehalt der fundamentalen Regeln an und hinterfragt unseren Glauben an allgemein anerkannte Erkenntnisse. Lyotard stellt ähnliche Gedanken an und diese betreffen auch die Zukunft. Sie wird bei ihm als ein „unbewohnter Zeit-Raum“ bezeichnet, der ohne einen Beitrag seiner Zeitgenossen auskommt. [1] So zeichnet sich die Zukunft als eine Utopie aus die nicht nur konkret, sondern auch spekulativ verstanden werden kann. Die Gedanken dieser Utopie lassen sich auch auf die Architektur und die Kunst übertragen.

Bei Le Corbusier, dem Vorläufer dieser utopischen Ziele der Architektur, galt das Utopische des Unternehmens darin, dass er die Erneuerung der Gegenwart mit Hilfe einer fiktiven Zukunft verknüpft um somit eine neue Struktur auch auf die bestehende Ordnung einer Gesellschaft zu übertragen. Ein sozialer Wandel könnte sich somit mittels der Architektur manifestieren und somit auf eine Revolution verzichten.[2]

Seine Idee wurde in Brasilien umgesetzt einem Land mit kolonialer Vergangenheit. Das „Ministerium für Erziehung und Kultur“, (1937-43) (Abb. 1) das in der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro gebaut wurde, verkörpert die Lehrsätze des Architekten. Doch diese Art der Architektur beeinflusst die sozialen Verhältnisse in der Stadt nachhaltig. Durch ihre Technisierung und Automatisierung taucht eine neue Reihe Probleme auf. Wie auch Elliot bemerkt führt diese Architektur „zur systematischen Konditionierung“ und ist „dem Prinzip menschlicher Freiheit gegenläufig.“[3]

Brasilia verkörpert die Probleme die eine spätkapitalistische Gesellschaft mit ihrer Weltgestaltung aufgeworfen hat. Der Bedingungszusammenhang zwischen ihr und den in ihr lebenden Individuen garantiert der Fortbestand der Subjektivität ohne die eine absolute Ordnung bereits erreicht wäre.

Den selben Anspruch auf diese ´Subjektivität´ erhebt auch in der Moderne die zeitgenössische Kunst. Sie agiert nach dem Prinzip der FLUORESZENZ, also der Forderung nach dem Besonderen und Eigenem was sich linear durch die Zeit bis in die Zukunft bewegt. Auch die Kunst kann mit ihren Ausdrucksformen Einfluss auf die Zukunft nehmen. Die dargestellte Stadt mit den stürzenden Figuren im Werk Yarbers (Robert Yarber, Bridge, 1993) (Abb. 1) lassen uns die Realität aus einem anderen Blickwinkel neu erfahren. Die Figuren sind losgelöst von ihrem Umfeld und starten eine Exkursion ins Existenzielle während der Betrachter seinen Status als Mensch in Frage stellt.

Das Fluoreszierende wird auch im Moment der Bildbetrachtung erfahrbar gemacht und hat verschiedene Möglichkeiten um in Zukunft aufzugehen. In Yarbers ´Erzählungen´ sind seine Figuren die Embleme eines radikalen Wandels denen die Zukunft als Diskussionsraum offensteht. Bei einem genaueren Hinblick auf den Werken Salvos, künden diese auf eine gänzlich neue Form menschlicher Präsenz, weil sie bekanntes umgehen und uns einen Vorstoß in neue Welten erlauben. Sie zeichnen die Architektur einer Metropole in der spät- und nachkapitalistischen Welt ab. Diese Metropole, gibt sich ähnlich wie bei Brasilia wieder, einsam und verlassen wie es in seinem Werk Untitled von 1987 (Abb. 2). Zu sehen ist.

Bei der Betrachtung der Werke Peter Schuyffs bedarf es eines gewissen Abstandes des Betrachters. Schuyff will die theoretischen Grundlagen von Wirklichkeit im Weiteren auch in der Zeitlichkeit setzten. Seine Bilder sind Auseinandersetzungen mit dem Bewusstsein. Der Geist durchzieht dort den Körper in eine „neo-technologische Zukunft“ freier Erkenntnis. Der wohlgeformte Verbund von acht kurvigen, voluminösen Formen in Untitled von 1993 (Abb. 3) Seite 42 schwebt über der Fläche des Gemäldes. Die Zukunft geschieht hier bereits und wir, die Leser, bewohnen sie schon. Bei Dokoupil wiederum wird die Narrativik seiner Bilder unterbrochen. Auf seinem Werk Parking Cars von 1993 (Abb. 4) Somit fehlen wichtige Mechanismen ohne die man seine Gemälde nicht lesen kann. Im Ganzen herrscht ein systemgebundener Code. Nach seiner Beschreibung werden „Dinge ausgelassen, um sie zu machen“. [4]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Jean-Francois Lyotard, Der Widerstreit, aus dem Französischen übersetzt von Joseph Vogl, München 1989, S. 17
  2. James Holston, The Modernist City: An Anthropological Critique of Brasilia, Chicago: University of Chicago Press, 1989, S. 56-57
  3. Robert C. Elliot, The Shape of Utopia: Studies in a Literary Genre, Chicago, 1970, S. 132
  4. Im Gespräch mit dem Verf., Juli 1993, New York City

Weblinks[Bearbeiten]


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