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Deutsche Lieferadresse

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Eine deutsche Lieferadresse ist eine legale Versandanschrift in Deutschland. Es handelt sich dabei um ein Serviceangebot privater Paketshops in Deutschland. Die meisten befinden sich in Grenznähe. Menschen aus dem angrenzenden Ausland nutzen deutsche Lieferadressen, um Online-Einkäufe nach Deutschland liefern zu lassen. Je nach Anbieter und Wohnsitz des Nutzers holen sie die Pakete selbst ab oder lassen sie an ihre Adresse im Ausland weiterleiten. Anders als beim klassischen Postfach haben die Inhaber der Lieferadresse meist kein abschließbares und damit auch limitiertes Fach. Das mögliche Liefervolumen, Lagerzeiten und Kosten variieren von Anbieter zu Anbieter.

Varianten[Bearbeiten]

Entlang der deutsch-schweizerischen Grenze gibt es zahlreiche Anbieter deutscher Lieferadressen. Schweizer Kunden sind selbst dafür zuständig, die besonderen Bestimmungen der Eidgenössischen Zollverwaltung zur Einfuhr von Waren zu beachten, wenn sie ihre Pakete in die Schweiz einführen. 

Auch an der deutsch-französischen und deutsch-österreichischen Grenze finden sich verschiedene Dienstleister. Teils liegt der Fokus auf der reinen Annahme und Lagerung, teils auch auf der Weiterleitung des Pakets an den Wohnsitz des Empfängers. Vereinzelt liegen die Paketshops auch im Landesinneren. Dann sind sie auf die weltweite Weiterleitung spezialisiert.

Das Spektrum reicht von Kiosks, die eher im Nebengeschäft auch Sendungen entgegennehmen, bis zu professionellen Dienstleistern mit modernem Lager, nahezu unbegrenztem Postfach-Volumen und digitaler Infrastruktur. Einige bieten auch Geschäftskunden Lieferadressen für Paletten oder noch größere Materiallieferungen.

Funktionsweise[Bearbeiten]

In der Regel können volljährige Kunden eine deutsche Lieferadresse online beantragen. Gemäß dem Leistungsspektrum des Anbieters lassen sie dann Online-Einkäufe und Paketsendungen an die persönliche deutsche Lieferadresse schicken. Für die weiteren Formalien und Abgaben, wie beispielsweise eine Verzollung, ist der Abholer zuständig.

Vorteile für Kunden aus der Schweiz[Bearbeiten]

Über deutsche Lieferadressen (Abholstationen in Deutschland) wurden 2016 rund 250 Mio. Fr. Warenwert umgesetzt.[1] Das große Interesse von Schweizerinnen und Schweizern an deutschen Lieferadressen rührt daher, dass Lieferungen in die Schweiz als Nicht-EU-Land verhältnismäßig teuer sind. Für Schweizer Konsumenten, die online in Deutschland oder weltweit einkaufen, fallen hohe Portokosten, Zollgebühren[2] und häufig auch lange Lieferzeiten an. Für alle Waren mit dem schweizerischen Normalsteuersatz von 8 % beträgt der Mehrwertsteuer-Freibetrag beim direkten Versand in die Schweiz nur 62 Fr.,[3] während er im Falle der persönlichen Einfuhr bei 300 Fr. liegt.[4] Sendungen, die an eine deutsche Lieferadresse geschickt werden, können vom Käufer persönlich in die Schweiz eingeführt werden.

Vorteile für Kunden aus Österreich und Frankreich[Bearbeiten]

Auch wenn bei Online-Käufen innerhalb der EU die Hürden geringer sind, dauert der Versand oft länger und ist teurer. So nutzen auch österreichische[5] und französische Kunden gern deutsche Versandadressen. Sie holen die Lieferungen dann entweder persönlich ab oder lassen sie an ihre Heimatadresse weiterleiten.

Vorteile für Kunden weltweit[Bearbeiten]

Wer auf einem anderen Kontinent lebt, aber ein bestimmtes Produkt in Deutschland kaufen möchte, findet bei Online-Shops die dafür nötigen Lieferbedingungen mitunter nicht vor. Deutsche Lieferadressen international ausgerichteter Anbieter ermöglichen es, Waren mit der eigenen deutschen Hausanschrift zu bestellen und weltweit weiterleiten zu lassen. Vor allem Auswanderer und Globetrotter machen von solchen Angeboten Gebrauch.

Kosten[Bearbeiten]

Kunden zahlen in der Regel Pauschalbeträge pro angenommener oder weitergeleiteter Sendung, die je nach Größe und Länge der Lagerzeit variieren.

Lizenzpflicht[Bearbeiten]

Gegenüber der Bundesnetzagentur sind die meisten Anbieter deutscher Lieferadressen lizenzpflichtig. Damit sind sie den Leistungskriterien für Transport und Zustellung von Briefen verpflichtet, die die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen aufgestellt hat. Lizenznehmer müssen regelmäßig Nachweise über die Einhaltung der geforderten Qualitätsstandards erbringen.[6] Ob eine Lizenzpflicht besteht, hängt von der Ausgestaltung der Dienstleistung im Detail ab:

  • Lizenzpflichtig sind alle Abholstationen, die Briefe und Pakete unter 1 kg annehmen.[7]
  • Nur anzeigepflichtig, nicht aber lizenzpflichtig sind Lieferadressen, die keine Briefe/Pakete unter 1 kg annehmen bzw. die nur Pakete von 1 kg bis 20 kg annehmen.[8]
  • Weder anzeige- noch lizenzpflichtig sind Lieferadressen, die nur Pakete über 20 kg annehmen, da das Postgesetz ab diesem Gewicht nicht mehr greift.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Patrick Kessler (VSV), Thomas Hochreutener (GfK Switzerland AG), Jens Windel (Media Focus Schweiz GmbH): Online– und Versandhandelsmarkt Schweiz 2016. (PDF) In: vsv-versandhandel.ch. Verband des Schweizerischen Versandhandels VSV, 1. März 2017, S. 7, abgerufen am 10. November 2017.
  2. Die Schweizerische Post: Preise Importverzollung. Abgerufen am 9. November 2017.
  3. Eidgenössische Zollverwaltung EZV: Postversand, Interneteinkauf, Kurierverkehr. Abgerufen am 9. November 2017.
  4. Eidgenössische Zollverwaltung EZV: Warenwert bis CHF 300, mehrwertsteuerfrei. Abgerufen am 9. November 2017.
  5. KONSUMENT.AT - Preisvergleich: Österreich - Deutschland. Abgerufen am 10. November 2017.
  6. § 37 PostG - Einzelnorm. Abgerufen am 10. November 2017.
  7. Bundesnetzagentur - Lizenzpflicht. Abgerufen am 10. November 2017.
  8. Bundesnetzagentur - Anzeigepflicht. Abgerufen am 10. November 2017.
  9. PostG - Postgesetz. § 4 Begriffsbestimmungen. Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, 22. Dezember 1997, abgerufen am 10. November 2017.


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