Diensthabender
Als Diensthabender wird ein (meist leitender) Angestellter von Dienstleistungs-Stellen bezeichnet, der für die reguläre Abwicklung eines kontinuierlichen Betriebs und allfällige Anfragen von außen zuständig ist.
Bei Dienststellen des Militärs bzw. für Kasernen ist dies meist ein niedriger Dienstgrad eines Offiziers (auch Offizier vom Dienst, OvD)[1] für den Standort sowie Unteroffizier vom Dienst (UvD)[2] und Gefreiter vom Dienst (GvD)[3] in Kompanien. In Krankenhäusern ist der Arzt vom Dienst (AvD)[4][5] zuständig für einen bestimmten Fachbereich und übernimmt z.B. nach der regulären Tagschicht abends bzw. nachts im Rahmen seines Bereitschaftsdienstes die ärztliche Versorgung der Patienten.[6] Bei Stern-[7] und Wetterwarten ist ein erfahrener Wissenschaftler[8][9], z.B. der Meteorologe vom Dienst (MvD)[10], bei Redaktionen der Redakteur vom Dienst[11] bzw. für koordinierende Aufgaben der Chef vom Dienst auch in den Nebenzeiten zuständig für den Betrieb. In der Nautik ist es der Deckoffizier. In technischen Berufen wird der Bereitschaftsdienst durch den Ingenieur vom Dienst geleistet.[12][13]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Martin Rittau: Wehrstrafgesetz vom 30. März 1957 mit Einführungsgesetz (= Sammlung Guttentag. Band 196). Reprint 2019 Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1958, ISBN 978-3-11-140051-8, S. 111 (google.de): „Zu diesen [Wachvorgesetzten] gehört außer dem Standortkommandanten bzw. Standortältesten und den Kasernenkommandanten (s. oben unter I) der Offizier vom Dienst. Seine Aufgaben als Wachvorgesetzter sind Vergatterung der Wachen vor dem Aufziehen und Kontrolle der Wachen nach besonderer schriftlicher Anweisung, insbesondere hinsichtlich der Kenntnis und Durchführung des Wachauftrages.“
- ↑ Klaus-Peter Möller: Der wahre E: ein Wörterbuch der DDR-Soldatensprache. 2. Auflage. Lukas Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-931836-22-3, S. 149 (google.de): „Nachtvogel mit drei Buchstaben – UvD, Spott, der UvD musste die halbe Nacht über wachbleiben“
- ↑ Müller: Der Kompagniedienst. Ein Handbuch für den Kompagniechef im inneren und äußeren Dienst, bearbeitet von Schwarz, Oberstleutnant und Kommandeur des Kadettenhauses zu Bensberg. 6. Auflage. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1895, S. 183 (google.de): „Zur Unterstützung des Feldwebels wird täglich ein Unteroffizier und Gefreiter vom Dienst kommandiert.“
- ↑ Siegfried Charlier: Grundlagen der Psychologie, Soziologie und Pädagogik für Pflegeberufe. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-13-126491-8, S. 130: „Statt den Herzalarm und damit die ganze Maschinerie der Lebensrettung zu aktivieren, steht dann in der Kurve "AvD" (Arzt vom Dienst), ...“
- ↑ Christiane Driesen, Haimo-Andreas Petersen: Gerichtsdolmetschen: Grundwissen und -fertigkeiten. Gunter Narr Verlag, Tübingen 2011, ISBN 978-3-8233-6477-1, S. 64: „4.4.7.2 Systematische Benutzung von existierenden Abkürzungen und Symbolen bei eindeutigen Benennungen – Medizin – AvD (Arzt vom Dienst), EKG, EEG, HBV (Hepatitis-B-Virus“ , HIV, usw.
- ↑ Karla Ibe: Aufgaben, Einrichtung und Organisation des Reanimationszentrums der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin. In: H. W. Opderbecke (Hrsg.): Planung, Organisation und Einrichtung von Intensivbehandlungseinheiten am Krankenhaus (= Schriften des Deutschen Krankenhausinstitutes e.V., Düsseldorf). Band 12. Springer Verlag, Berlin 1969, ISBN 978-3-642-99955-0, S. 147: „Der ärztliche Einsatz ist so geregelt, dass jeweils für 24 Std ein "Arzt vom Dienst" vorhanden ist.“
- ↑ Friedrich Kurylo: Ferdinand Braun – Leben und Wirken des Erfinders der Braunschen Röhre, Nobelpreisträger 1909. Heinz Moos Verlag, München 1965, S. 118: „Waitz war auch »Meteorologe und Astronom vom Dienst«.“
- ↑ Ingeborg Stein: Heinrich Schütz und Köstritz: zur Rezeption des Komponisten in seinem Geburtsort. Quartus-Verlag, Bucha 2003, ISBN 978-3-931505-76-9, S. 105: "Die Besucherfrequenz ermöglichte den individuellen Rundgang ebenso wie die Führung durch den Wissenschaftler vom Dienst."
- ↑ Horst Malberg: Meteorologie und Klimatologie – Eine Einführung. 5. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-37219-6, S. 242: „Aufbauend auf der Diagnose des momentanen Wetterzustands und unter Berücksichtigung der zu erkennenden Veränderungen, z.B. im Druckfeld oder durch den Tagesgang, hat der Meteorologe vom Dienst Aussagen zu machen über die zu erwartende Bewölkung, den Niederschlag, den Wind, über Höchst- und Tiefsttemperatur, über das Auftreten von Nebel, Glatteis und Gewitter.“
- ↑ Institute für Meteorologie, FU Berlin (Hrsg.): Meteorologische Abhandlungen. Serie B: Grundlagenmaterial. Band 55, Nr. 4-6. Dietrich Reimer Verlag, 1987, ISSN 0342-4332, S. 2: „Der Meteorologe vom Dienst (MvD) unseres Instituts erstellte für diesen Test jeweils am Tag 0 (=Ausgabetag) unter Berücksischtigung der Luftmassen/Fronten- und Wettertypprognose eine Vorhersage der Minimum- und Maximumtemperaturen, beginnend mit der Tiefsttemperatur der folgenden Nacht (Tag 1) bis zur Höchsttempberatur am Tag 3.“
- ↑ Redaktion. In: Karriere. Frankfurter Allgemeine Zeitung, abgerufen am 1. März 2024: „Patrick Schlereth, Redakteur vom Dienst in der Redaktion FAZ.NET – „Bei dieser Arbeit ist man nicht nur sehr eng am Nachrichtengeschehen, sondern hat auch viel Kontakt zu unterschiedlichen Menschen und dank unseres Korrespondentennetzes auch zu allen Teilen der Welt, das macht verdammt viel Spaß.““
- ↑ Arbeit und Arbeitsrecht. Band 39. Verlag die Wirtschaft, 1984, ISSN 0323-4568, S. 124: „Den Instandhaltungsprozeß koordiniert der Ingenieur vom Dienst. Für diese Funktion werden nur staatliche Leiter aus technischen Bereichen eingesetzt, die der Direktor für Grundfondswirtschaft und Instandhaltung bestätigt hat. Der Ingenieur vom Dienst muß in der Lage sein, selbständig zu handeln und alle im Betrieb ablaufenden technischen Prozesse beherrschen.“
- ↑ Claus-Erich Boetzkes: Organisation als Nachrichtenfaktor – Wie das Organisatorische den Content von Fernsehnachrichten beeinflusst. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-15489-3, S. 200: „Dieses Studio ist in der Zeit zwischen sechs Uhr morgens und ein Uhr nachts durchgehend mit einem Ingenieur vom Dienst besetzt und damit einsatzbereit. Nachts zwischen ein und sechs Uhr gebe es eine Rufbereitschaft.“
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