You can edit almost every page by Creating an account. Otherwise, see the FAQ.

Digitale Schulbank

Aus EverybodyWiki Bios & Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche



Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.

Die Digitale Schulbank ist eine mediendidaktische Konzeption zur Integration digitaler Medien in den alltäglichen Schulunterricht.

Ausgangsüberlegungen[Bearbeiten]

Einhergehend mit dem Kofferwort-Akronym "Dischba" (= Digitale Schulbank) steht die „alltägliche Arbeit im Unterricht“ im Mittelpunkt. Der Einsatz einer digitalen Arbeitsoberfläche, an die sich der Schüler heransetzt – die digitale Schulbank – bewirkt einen Perspektivwechsel von analogen Medien zu digitalen Medien. Die primäre Arbeitsfläche ist die Computeroberfläche, wobei die traditionellen Printmedien sowie handschriftliche Notizen die Mediennutzung ergänzen. Für den Unterricht resultiert daraus eine „Medienintegration ohne nachteiligen Medienbruch“. Daher müssen Inhalte im Schulunterricht nicht zeitaufwendig von digital auf analog umgewandelt werden. Es werden alle klassischen Medien (Text, Bild, Ton, Film) vorrangig unter einer Technik (digital) dargestellt und bearbeitet. Die Vorzüge von Netzwerkstrukturen zum Informationsgewinn, zum Informationsaustausch und zur Zusammenarbeit werden für den Unterricht erschlossen, wobei insbesondere auch die schulische mit der häuslichen Arbeit verbunden wird (etwa mit virtuellen Klassenräumen im Internet, USB-Sticks).

Von besonderer Bedeutung ist die enge Anbindung der mediendidaktischen Konzeptentwicklung in der Schule an infrastrukturelle Entscheidungen (ganzheitliche Systemlösung), damit technische und didaktisch-pädagogische Belange harmonisiert werden können.

In diesem Zusammenhang sind Qualitätskriterien entwickelt worden, die Eingang in die niedersächsische Medienberatung und als Eigenschaften von Medienkonzepten in Meilensteinen zum Ziel – Medienkompetenz in Niedersachsen[1] gefunden haben.

Entstehung des Begriffs[Bearbeiten]

Der Name der mediendidaktischen Konzeption Digitale Schulbank wurde in der Veröffentlichung Mit Standardsoftware Erdkunde unterrichten 2001 von Ulrich Gutenberg eingeführt.[2] Er entstand ein Jahr zuvor bei der Planung eines Workshops für das Zentrum für Deutschlehrer in Göttingen. Die Konzeption der Digitale Schulbank entwickelte sich durch die mediendidaktische Arbeit am Kreismedienzentrum Göttingen,[3] am Grotefend-Gymnasium Münden,[4] in der regionalen Lehrerfortbildung, an der Georg-August-Universität Göttingen[5] und am Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung.[6]

Grundsätzliche mediendidaktische Vorüberlegungen (Leitaspekte)[Bearbeiten]

Sinnaspekt des Unterrichts
Der Unterrichtsinhalt (fachspezifisch) muss gegenüber den Medien im Unterricht dominieren und nicht umgekehrt.
Wahrnehmungsaspekt der Information
Der veränderte Informationstransfer (Kopiergeschwindigkeit und -qualität) muss methodische Konsequenzen haben, d. h. die Lernenden müssen zum Lesen und Bearbeiten der Quellen mit digitalen Werkzeugen hingeführt werden.
Lernaspekt des Unterrichts
Die didaktische Aufbereitung der Inhalte darf nicht maßgeblich vom Einsatz der Medien seiner selbst wegen geprägt sein. Lernen an digitalen Oberflächen erfordert verantwortungsvolle Anpassung didaktisch-methodischer Entscheidungen.
Praxisaspekt der Methode
Praxisrelevante Bedienungspfade müssen konsequent vermittelt werden und die didaktische Auswahl der Arten und Werkzeuge der Software stehen im Mittelpunkt (strukturierte und überschaubare Wege durch das „Klickuniversum“).
Zukunftsaspekt der Methode
Anwenderfreundliche und intuitive Werkzeuge in der Software müssen vor andere Bedienungselemente gestellt werden, sofern sie den Aneignungsprozess (Lernen) von Inhalten fördern.
Multimediaaspekt des Unterrichts
Die Verknüpfungsmöglichkeiten digitaler Medien müssen didaktisch relevant genutzt werden. Intermediales Arbeiten muss lernrelevant arrangiert werden.
Lernmilieuaspekt
Der Computereinsatz muss dem Lernmilieu (Gruppenarbeit, Einzelarbeit, Projektarbeit, Frontalunterricht usw.) angepasst werden. Dabei muss ein flexibler Technologieeinsatz in der Schule in Verbindung mit der heimischen Nutzung gewährleistet werden (Arbeiten auf der digitalen Schulbank darf nicht zwangsläufig den Hauptteil der individuellen Tätigkeit eines Schülers in einer Unterrichtsstunde ausmachen).
Praktikabilitätsaspekt für die Lehrkraft
Die Medien müssen in ihrer Vielfalt auch für die Lehrkräfte alltäglich beherrschbar sein (erfordert fortlaufenden Diskurs mit der technischen Systementwicklung und Betreuung).[7]

Basismethoden auf der digitalen Oberfläche[Bearbeiten]

Vier basismethodische Eckpfeiler bei der Nutzung von Anwendersoftware zur Informationserschließung werden ausgewählt.

  1. Als intuitives Werkzeug zum Informationstransfer auf der digitalen Schulbank wird Drag & Drop in den Mittelpunkt gestellt, wobei die Nutzung des „Kontextmenüs“ (über rechte Maustaste) ebenfalls begleitend eingeführt wird (Anmerkung: Auch wichtige Tastenkombinationen werden später eingeführt, weil sie für bestimmte Tätigkeiten unerlässlich oder hilfreich sind.).
  2. Informationstransfer zwischen den Programmen wird insbesondere über die Taskleiste (Windows-System) gesteuert, damit die Arbeitsoberfläche übersichtlich bleibt.
  3. Durch die Nutzung von unterrichtsspezifischen Dateivorlagen werden unnötige Zeitverluste durch Formatieren vermieden.
  4. Eine gut strukturierte Ablage aller gemeinsamen Daten im schulischen Intranet oder im Internet wird eingerichtet und das Ablegen eingeübt, wobei die Themen „Sicherung der Daten“ und „Zugriffsrechte“ einbezogen sein sollten.

Praktische Umsetzung[Bearbeiten]

Damit systematisches und konzentriertes Arbeiten mit den Informations- und Kommunikationstechnologien im Unterricht gewährleistet wird, wird die Anwendersoftware und die dazugehörige technische Infrastruktur nach didaktischen Gesichtspunkten ausgewählt. Dabei stehen nicht Lernprogramme, die keine Denk- und Arbeitswerkzeuge darstellen, und sogenannte Standardsoftware (Officepakete), die keine befriedigende didaktische Reduktion aufweisen, im Mittelpunkt. Vielmehr werden für die Arbeitsoberfläche altersgemäße und in der Komplexität reduzierte Werkzeuge gesucht. Zurzeit bieten solche Werkzeuge die Programme zur Nutzung sogenannter interaktiver Whiteboards, da sie sehr nah an Unterrichtssituationen konzipiert werden.[8]

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Norbert Gebel, Ulrich Gutenberg: Mit Standardsoftware Erdkunde unterrichten. Gotha 2001, ISBN 3-623-20300-9.
  • Gutenberg, Ulrich: Die digitale Schulbank. Computer als Denk- und Lernhilfe nutzen. In: Computer+Unterricht (Friedrich-Verlag). Themenheft:, Nr. 50, S. 56/57, 2. Quartal 2003.
  • Gutenberg, Ulrich: Standardsoftware PowerPoint versus SmartNotebook. Eine Alternative für die Digitale Schulbank. In: Computer+Unterricht (Friedrich-Verlag). Themenheft: Software beurteilen, Nr. 56, S. 55–57, 4. Quartal 2004.
  • Machate, Christian: Von der Textanalyse zur Filmanalyse. Digitale Sachfilmerschließung – eine Methode im Rahmen der Digitalen Schulbank (Dischba). In: Computer+Unterricht (Friedrich-Verlag). Themenheft: Lesen, Nr. 71, S. 34/35, 3. Quartal 2008.
  • Gutenberg, Ulrich / Krumkühler, Tim: Unterrichtsentwicklung mit IuK-Medien Reihe:Texte zur Medienbildung 4. (Niedersächsisches Landesamt für Lehrerbildung und Schulentwicklung). 1. Auflage, Oktober 2009.
  • Gutenberg, Ulrich: Digitale Schulbank (Dischba). Ein Konzept zur Integration von Medien in den alltäglichen Unterricht. In: Computer+Unterricht (Friedrich-Verlag). Nr. 77, S. 43, 1. Quartal 2010.
  • Gutenberg, Ulrich / Iser, Thomas / Machate, Christian: Interaktive Whiteboards im Unterricht. Das Praxishandbuch. Schroedel, 2010, ISBN 978-3-507-10414-3.
  • Gutenberg, Ulrich / Kruse, Joachim: Die Qual der Wahl. Ansätze zur Qualitätssicherung digitaler Medienangebote für den Unterricht. In: Computer+Unterricht (Friedrich-Verlag). Nr. 85, S. 10f, 1. Quartal 2012.
  • Presse- und Informationsstelle der Niedersächsischen Landesregierung (Hrsg.): Meilensteine zum Ziel – Medienkompetenz in Niedersachsen. Hannover 2012.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Medienkonzept in Niedersachsen – Landeskonzept, S.16f (PDF; 488 kB)
  2. Norbert Gebel, Ulrich Gutenberg: Mit Standardsoftware Erdkunde unterrichten. Gotha, 2001, S. 3.
  3. Kreismedienzentrum Göttingen.
  4. Medienkonzept Grotefend Gymnasium Münden.
  5. Fachdidaktik Erdkunde Georg-August-Universität Göttingen
  6. Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung – Portal Medienbildung – Unterricht.
  7. Ziele der Digitalen Schulbank
  8. Gutenberg, Ulrich / Iser, Thomas / Machate, Christian: Interaktive Whiteboards im Unterricht. Das Praxishandbuch. S. 39f.


Diese artikel "Digitale Schulbank" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Digitale Schulbank.



Read or create/edit this page in another language[Bearbeiten]