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Ederhof

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Der Ederhof

Der Ederhof ist ein auf organtransplantierte Kinder und Jugendliche spezialisiertes Rehazentrum und Teil der Rudolf-Pichlmayer Stiftung. Das Rehazentrum wurde 1992 gegründet, befindet sich in der Gemeinde Iselsberg-Stronach in Tirol in Österreich und ist zudem das Geburtshaus des Malers Franz von Defregger.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Geschichte des Ederhofs beginnt mit Rudolf Pichlmayr und dessen Frau Ina Pichlmayr. Als 1983 das Medikament Cyclosporin auf den Markt kam, sah Rudolf Pichlmayr darin die Möglichkeit, der Ausweitung der Organtransplantation auf Kinder mit angeborenen Organschäden oder drohenden Organversagen. Trotz der guten medizinischen Erfolge taten sich doch Probleme auf der sozialen und psychologischen Ebene auf, so schreibt Ida Pichlmayr in den Erinnerungen an ihren Mann „Einige Jahre nach der ersten Kindertransplantation stellten wir fest, dass die soziale Sonderstellung dieser Kinder keine Einzelphänomen war, sondern eine allgemeine Problematik darstellte.“ Als sie bemerkten, dass die damaligen Rehazentren keine Kinder aufnahmen, weil noch das medizinische Fachwissen über die Nachbehandlung dieser Fälle fehlte, waren sie fest entschlossen, sich diesen Umständen anzunehmen und setzten sich zum Ziel, ein Rehabilitationszentrum für diese Kinder und Jugendlichen zu errichten. In der österreichischen Gemeinde Iselsberg-Stronach fanden sie den geeigneten Standpunkt für ihr Projekt, einen verlassenen Bauernhof, den Ederhof. Durch die Anerkennung der Grundfreiheiten der Gemeinschaft, welche Österreich im Vorfeld des EU Beitritts annahm, war es möglich, den Ederhof 1990 über eine deutsche Stiftung zu kaufen und nutzbar zu machen. Während dieser Zeit wurde auf interdisziplinär besetzten Tagungen von Transplantationsmedizinern, Kinderärzten, Psychologen und Physiotherapeuten ein Konzept erarbeitet, in dessen Mittelpunkt ein individuell ausgerichtetes Trainings-programm unter Einbeziehung der gesamten Familie stand. 1992 begannen, gestützt von einem 5 Millionen DM Kredit, die Umbauarbeiten. Der Ederhof wurde am 2. September 1992 offiziell vom damaligen österreichischen Bundeskanzler Franz Vranitzky, im Beisein eines Weihbischofs und Unterstützern des Projekts, eröffnet.

Ein Team aus erfahrenen (Kinder-)Ärzten, Psychologen und Physiotherapeuten und Lehrern, unterstützt von zahlreichen Helfern, betreut seitdem in den drei- bis vierwöchigen Kuraufenthalten Kinder und Jugendliche individuell und der aktuellen gesundheitlichen Situation entsprechend. Zur Therapiekontrolle wurde der Ederhof mit modernen Trainings- und Diagnosegeräten wie Spiroergometern ausgestattet. 1993 richtet das KfH (Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation) zwei Dialyseplätze ein und übernimmt einen Teil der Betten. Trotz der Erfolge in der Rehabilitation waren die ersten Jahre schwierig, weil die deutschen Krankenkassen durch die damalige Gesundheitsreform nun individuelle Genehmigungen für Kuraufenthalte im Ausland anforderten. Auch war der Personalaufwand durch die Kassensätze nicht gedeckt. Vor allem dem Engagement Ina Pichlmayrs war es nach dem Tod ihres Mannes 1997 zu verdanken, dass der Ederhof als gemeinnützig anerkannte Sonderkrankenanstalt stetig ausgebaut werden konnte und bis heute existiert. Sie führte das Zentrum nun selbst und wachte über zahlreiche Umbaumaßnahmen, die für künftige Bewohner gut ausgestattete, funktionsfähige Reha-Einheiten bieten sollten. Es gelang ihr nicht nur, durch namhafte Förderer und Veranstaltungen der Rudolf Pichlmayr-Stiftung Spenden einzuwerben. Sie stärkte auch in zähen Verhandlungen mit den Krankenkassen den Stellenwert des Zentrums und sicherte so seine Existenz. Für dieses Engagement wurde Ina Pichlmayr 2008 die höchste Auszeichnung des Landes Tirol, der Tiroler Adler-Orden, verliehen. 2001 gab sie den Vorsitz der Stiftung wie auch die ärztliche Leitung des Ederhofs an den langjährigen Mitarbeiter ihres Mannes, Eckhard Nagel, ab.

Chronik[Bearbeiten]

  • 2002 Tag der Offenen anlässlich des 10-jährigen Jubiläums. Die Stiftung kann Spenden in Höhe von 50.000 Euro entgegennehmen.
  • 2003 findet in der Staatsoper Hannover die Benefiz-Veranstaltung „15 Jahre Rudolf Pichlmayr-Stiftung – 10 Jahre Ederhof“ statt. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffnet die Feier.
  • Seit 2004 Ausbildung einer integrativen Teamkultur und -konzeption, Bündelung der Teamkraft im Leitungsteam des Ederhofes, Ausbau von in- und ausländischen Netzwerken
  • 2009 Der Ederhof erhält als erste Einrichtung in Österreich die Zertifizierung mit dem KTQ-Gütesiegel, die Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen.
  • 2011 Gründung der wissenschaftlichen Beirats unter Leitung von Otto Mehls.
  • 2012 20-jähriges Jubiläum des Rehabilitationszentrums. Besuch von Bundespräsident Heinz Fischer und Festempfang mit vielen prominenten Gästen. Re-Zertifizierung nach KTQ, erste BAR Zertifizierung (QM-Verfahren der DRV) in Österreich.
  • 2013 Weiterentwicklung der Strukturqualität im Rehabilitationskonzept und Etablierung der altersspezifischen Aufteilung in Kleinkind- Jugend und Familienorientierte Rehabilitationseinheiten.
  • 2014 Psycho-nephrologisches Symposion des KfH auf dem Ederhof mit internationalen Gästen aus der Gesundheitsversorgung.
  • 2015 Die Popgruppe Milky Chance gibt ein Benefizkonzert zu Gunsten der Stiftung in Hannover. Zahlreiche Zeitungen in Deutschland und Österreich berichten darüber.
  • 2016 Umfassende Revitalisierung aller Gebäude und Rezertifizierung nach Modernisierung.

Charity-Arbeit[Bearbeiten]

  • Die deutsche Band Milky Chance besuchte anlässlich ihres Benefizkonzertes für den Ederhof in Hannover am 24. Februar 2014
  • Der deutsche Schlagersänger Roland Kaiser unterstützt das Rehazentrum als Botschafter des Ederhofs
  • Zweimal im Monat besuchen die Clowndoctors der Rote Nasen Stiftung den Ederhof.
  • Die deutsche Firma Evonik Industries spendete 2018 die Mittel für einen neuen Spielplatz und half im Rahmen eines Workshops beim Aufbau des selbigen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Eckhard Nagel, Petra Schmidt: Transplantationen. Springer Verlag, Berlin/ Heidelberg 1996, ISBN 3-540-60525-8.
  • Eckhard Nagel, Dietrich Löhlein: Pichlmayrs Chirurgische Therapie. Springer Verlag, Berlin/ Heidelberg 2006, ISBN 3-540-65980-3.

Weblinks[Bearbeiten]


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