Erich Kemna (Unternehmer)
Erich Kemna (* 11. Februar 1881 in Breslau; † 1946 in Berlin) war ein deutscher Straßenbauunternehmer.[1]
Leben und Wirken[Bearbeiten]
Erich Kemna wurde am 11. Februar 1881 als dritter und jüngster Sohn des Industriepioniers Julius Kemna und dessen Frau Philippine Lübbert in Breslau geboren. Er wächst in behüteter Umgebung in der elterlichen Residenz auf und hat eine gute Bildung.[2]
Kemna heiratet zunächst Sophie Beck, eine Nachfahrin Christian Mentzels, und nach ihrem Tod im Jahr 1912 deren jüngere Schwester Susanne, mit welcher er 5 Kinder zeugte.
Rolle im Familienunternehmen[Bearbeiten]
Nach dem Tod seines Vaters führten zunächst die Witwe Philippine und ihr ältester Sohn Fritz das Familienunternehmen J. Kemna Breslau weiter. Erst 1908, zehn Jahre nach dem Tode Julius Kemnas, trat Erich Kemna in die Firmenleitung ein. Er übernahm die Leitung eines Betriebsteiles, aus dem sich später das Straßenbauunternehmen KEMNA entwickelte: den sogenannten Lohnbetrieb. Dies involvierte zunächst die Vermietung von Dampfpflügen und Dampfwalzen samt Bedienungsmannschaft.
Vor allem nach Kündigung des Fowler-Vertrages drangen Kemna-Dampfpflüge im Markt vor, die bis dato die größten Erfolge der Maschinenfabrik J. Kemna darstellten. Aus der Vermietung der Straßenwalzen entwickelte sich eine Art Baubetrieb. Abt 1910 befasste sich dieser Bereich mit dem Bau von Straßen für den Automobilverkehr. Zu diesem Zeitpunkt gab es schon zehntausend solcher „Teufelsdinger“ im Deutschen Reich, die mit ihren „irren“ Geschwindigkeiten Schlaglöcher in die ungebunden gebauten Straßen rissen. Im selben Jahr konnte das erste Schwarzdeckenmischgut, das in einer eigenen, in England gekauften Mischanlage aufbereitet wurde, eingebaut werden.[2]
Erich Kemna war damit in einer der wichtigsten Zukunftsbranchen des damaligen Reiches tätig und hob mit nur wenigen anderen in Deutschland den Asphaltstraßenbau aus der Taufe. „Staubfrei, geräuscharm und glatt“ war seine Devise für den Straßenbau.
1920 wurde der Straßenbaubetrieb eine selbstständige Abteilung der Firma J. Kemna. Die Ingenieure der Straßenbauabteilung nahmen neue Bauweisen wie den Betonstraßenbau und Gussasphalt mit in das Angebot auf. Neue Verfahren für Kostenrechnung und Preiskalkulation wurden entwickelt. Das Unternehmen wuchs. Niederlassungen in Gleiwitz, Königsberg und Stettin entstanden. Aus dem Kundenkreis der Maschinenfabrik kam ein Auftrag zum Straßenbau in Moskau und im Kaukasus, der mehrere Jahre lang in Arbeitsgemeinschaft abgewickelt wurde.
Nach 1931[Bearbeiten]
Im Bereich der Maschinenfabrik löste ab 1931 der Dieselmotor die Dampfmaschine ab. Nach vielen sehr guten Jahren war die Konjunktur Ende der zwanziger Jahre auf dem Höhepunkt, als die Weltwirtschaftskrise 1931 alle Hoffnungen schnell beendete.[2]
Unter dem Druck der Flaute in der Weltwirtschaftskrise, der sich auch das Familienunternehmen nicht entziehen konnte, wurde der Straßenbau 1931 aus der Firma J. Kemna ausgegliedert und in die Straßenbaugesellschaft Kemna-Lenz GmbH eingebracht. Erich Kemna übernahm die Geschäftsführung. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete die Firma im Asphalt- und Betonstraßenbau sowie im Kanalisations- und Betonfertigteilbau und führte Erdarbeiten aus.
Die Zerstörung der Breslauer Fabrik und die Vertreibung der Deutschen aus Schlesien führten zum Ende der Maschinenfabrik J. Kemna, Breslau. Als Erich Kemna kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1946 bei einem Unfall starb, hinterließ er seine Anteile seinen Nachkommen, von denen einer seiner Söhne, Peter Kemna, später die Geschicke des Unternehmens maßgeblich mitgestaltete.[2]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
Personendaten | |
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NAME | Kemna, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Straßenbauunternehmer |
GEBURTSDATUM | 11. Februar 1881 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 1946 |
STERBEORT | Berlin |
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