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Ernst Tremmel

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Ernst Tremmel (* 1922/1923; † Anfang April 2016 in Langenselbold) war ein deutscher Wach- und Sturmmann in der SS.

Leben[Bearbeiten]

Über seine Herkunft ist nichts bekannt. Ernst Tremmel trat Anfang 1942 freiwillig der SS bei und leistete seinen Reichsarbeitsdienst ab. Er war im Zweiten Weltkrieg als Soldat bei der Wehrmacht an der Ostfront eingesetzt, zuletzt in Ungarn.

Er war vom 1. November 1942 bis zum 25. Juni 1943 als Wachmann im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau stationiert. Als Teil der Wachmannschaft war er auch für die organisatorische Abwicklung der Transporte verantwortlich. In dieser Funktion soll er Beihilfe zu Mord und versuchtem Mord in etwa 1.075 Fällen geleistet haben.[1][2] Später war er SS-Sturmmann. Nach dem Ende des Krieges geriet er in britische Kriegsgefangenschaft.

Über seine berufliche Tätigkeit ist nichts bekannt. Er war verheiratet und hatte mehrere Söhne. Als Rentner wohnte er in einem Einfamilienhaus in Langenselbold. Im Jahr 2014 wurde er Witwer.

Anklage[Bearbeiten]

Im Februar 2014 nahm die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main erstmals die Ermittlungen gegen Ernst Tremmel auf. Das Landgericht Hanau ließ nach monatelangen Vorermittlungen das Hauptverfahren gegen den inzwischen 93-jährigen Tremmel zu. Ihm wurde die Beihilfe zu Mord und versuchtem Mord in mindestens 1.075 Fällen vorgeworfen. Tremmel behauptete später jedoch, dass er im Außenlager KZ Auschwitz III Monowitz als Wachmann stationiert gewesen sei, wo Munition hergestellt wurde.

Der Prozess sollte ursprünglich vom 13. April bis zum 3. August 2016 stattfinden. Es waren insgesamt 25 Verhandlungstage mit sechs zugelassenen Nebenklägern geplant. Tremmel wurde in einem ärztlichen Gutachten grundsätzlich als verhandlungsfähig eingestuft, allerdings sollten die Prozesstage nicht länger als vier Stunden andauern.[3]

Nur kurz vor dem geplanten Prozessbeginn starb Ernst Tremmel Anfang April 2016 im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Langenselbold.[4][5] Die gerichtlich angeordnete Obduktion ergab, dass er an einer altersbedingten Herzinsuffizienz gestorben war.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Tremmel. In: Nebenklage-Auschwitz. 25. Januar 2016, abgerufen am 27. September 2023 (deutsch).
  2. Klaus Hillenbrand: Prozesseröffnung Landgericht Hanau: Drei Verfahren und ein Todesfall. In: Die Tageszeitung: taz. 7. April 2016, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 27. September 2023]).
  3. Prozess gegen früheren KZ-Wachmann. 11. Januar 2019, abgerufen am 27. September 2023.
  4. Auschwitz-Prozess: Angeklagter Ex-SS-Mann Ernst T. gestorben. In: FAZ.NET. 7. April 2016, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 27. September 2023]).
  5. Internationales Auschwitz Komitee: Internationales Auschwitz Komitee :: Erinnern an gestern, Verantwortung für morgen. Abgerufen am 27. September 2023.
  6. Hanauer Auschwitz-Prozess: Ehemaliger KZ-Wachmann starb an Herzversagen. In: FAZ.NET. 8. April 2016, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 27. September 2023]).


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