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Eurachem

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Eurachem
Gründung 18. Juli 1989 in Straßburg
Motto A focus for analytical chemistry in Europe
Vorsitz Isabelle Vercruysse, Belgien
Website www.eurachem.org

Eurachem ist ein Netzwerk von Organisationen in Europa, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein System für die Rückverfolgbarkeit chemischer Messresultate auf das Internationale Einheitensystem (SI), insbesondere das Mol, und die Förderung der guter Qualitätspraktiken zu schaffen. Eurachem bietet ein Forum für die Diskussion gemeinsamer Probleme und für die Entwicklung eines sachkundigen und überlegten Ansatzes für technische Fragen. Sie stellt einen Schwerpunkt für die analytische Chemie und qualitätsbezogene Fragen in Europa dar.

Mit dem zunehmenden Freihandel, sollte die gegenseitige Anerkennung von analytischen Messresultaten unterstützt werden.

Entstehung[Bearbeiten]

Die Eurachem wurde an einer Konferenz, am 18. Juli 1989 in Straßburg, formal gegründet [1]. Die Gründungsmitglieder unterzeichneten am 26. Juni 1990 in Frankfurt die Grundsatzvereinbarung Eurachem Memorandum of Understanding (Eurachem MoU).[2]

In den ersten 10 Jahren wurden hauptsächlich Verbindungen zu an der Qualitätssicherung im molekularen Bereich interessierten Gruppierungen aufgebaut. Es wurden Kontakte zu Organisationen, die Erfahrung in Fragen der Akkreditierung und Qualitätssicherung im Zusammenhang mit den älteren SI-Einheiten hatten, etabliert. Zur Unterstützung der Anliegen wurden auch neue Organisationen gegründet (z.B. Comité Consultatif pour la Quantité de Matière (CCQM). Erste internationale Workshops und Seminare wurden organisiert. Auf Initiative von Eurachem wurde die Zeitschrift Accreditation and Quality Assurance aufgebaut. [3].

Mitglieder[Bearbeiten]

Die Mitgliedschaft bei Eurachem steht den Organisationen von Ländern der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA), der Europäischen Kommission und den europäischen Ländern offen, die von der EU und der EFTA als Beitrittsländer anerkannt sind. Andere europäische Länder und Organisationen, die ein Interesse an der Qualität analytischer Messungen haben, können sich als assoziierte Mitglieder oder Beobachter (Liaisons) an Eurachem beteiligen. Eurachem hat derzeit 36 Mitgliedsländer (Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakische Republik, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern, Island, Norwegen und Schweiz, Georgien, Serbien, Türkei, Ukraine und Vereinigtes Königreich, Armenien und Russische Föderation).

Nach dem Brexit wäre gemäß der Gründungsabsicht die volle Mitarbeit von Eurachem-UK nicht mehr möglich gewesen. Um das zu verhindern, wurde die Grundsatzvereinbarung angepasst.

Jedes Land, das Vollmitglied ist, hat in der Delegiertenversammlung eine Stimme. Jedes Mitgliedsland kann maximal zwei Delegierte benennen.

Mitglieder aus dem deutschen Sprachraum (DACh)[Bearbeiten]

Deutschland[Bearbeiten]

Die Bundesrepublik Deutschland ist Gründungsmitglied. Eurachem/Deutschland war die nationale Spiegelorganisation der Eurachem. An den Mitgliederversammlungen am 16. Mai 2003 beschlossen EURACHEM/Deutschland und EUROLAB-Deutschland zu fusionieren. Der Name der neuen, gemeinsamen Organisation lautet: EUROLAB-Deutschland; Chemische Analytik; Mess- und Prüftechnik e.V. Hintergrund und Ziel der Fusion waren eine Bündelung der zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten und Interessen [4].

Österreich[Bearbeiten]

Österreich ist Gründungsmitglied. Eurachem Österreich ist eine nationale Spiegelorganisation unter der Schirmherrschaft der ASAC – Österreichische Gesellschaft für Analytische Chemie in der Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH)

Schweiz[Bearbeiten]

Eurachem-CH unterschrieb die Grundsatzvereinbarung am 4. Oktober 1990 in Paris. Sie ist keine juristische Person. Beim Beitritt zu Eurachem war Eurachem-CH der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) angeschlossen [5]. Nachdem sich der Auftrag der EMPA änderte, fand Eurachem-CH in der Division Analytische Wissenschaften der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft eine neue Heimat[6].

Publikationen[Bearbeiten]

Die Eurachem publiziert Guides(Leitfäden) und Information Leaflets(Informationsblätter) in englischer Sprache. Länderorganisationen der Eurachem und andere interessierte Organisationen können nach dem Einverständnis von Eurachem die Dokumente in ihre Landessprache übersetzen. Einige Guides und Information Leaflets wurden in nicht europäische Sprachen (z.B. Farsi und Japanisch) übersetzt. Die Übersetzungen sind auf der Site der Eurachem oder über das Sekretariat erhältlich.

Jährlich wird ein Newsletter publiziert. Im Newsletter werden die Aktivitäten von Eurachem und ihrer Mitgliedsländer veröffentlicht.

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Veranstaltungen (Liste von bisherigen Veranstaltungen) zu den von Eurachem bearbeiteten Themen werden entweder zusammen mit Partnerorganisationen [7] oder zusammen mit der jährlichen Delegiertenversammlung [8] [9] durchgeführt.

Verbindungen zu anderen Organisationen[Bearbeiten]

Eurachem unterhält eine Reihe von Kontakten zu europäischen und globalen Organisationen (Liste). Die Verbindungen können formell oder informell sein. Formelle Verbindungen beinhalten eine formelle Vereinbarung, wie z.B. eine Mitgliedschaftsvereinbarung, ein Memorandum of Understanding, die Mitgliedschaft in einer Arbeitsgruppe oder eine andere Vereinbarung zur Erleichterung der Zusammenarbeit. Informelle Verbindungen funktionieren über informelle Monitoring-Vereinbarungen. In der Regel informiert ein bestehendes Mitglied der betreffenden Organisation Eurachem über seine Aktivitäten und kann die betreffende Organisation über die Aktivitäten von Eurachem informieren.

Bearbeitete Themen[Bearbeiten]

Die Eurachem bearbeitet bestimmte Aspekte der Qualitätssicherung von Messungen an Molekülen. Dabei orientiert sie sich an den Normen ISO 9001 Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen und branchenspezifischen Anpassungen sowie ISO/IEC 17025 Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien und verwandten Normen. Der Schwerpunkt liegt auf Gesichtspunkten der metrologischen Rückführbarkeit chemischer Messungen. Die Themen werden in Working Groups(Arbeitsgruppen) bearbeitet.

Aktive Arbeitsgruppen:

- Methodenvalidierung

- Ausbildung und Training

- Messunsicherheit und Rückverfolgbarkeit

- Ringversuche

- EEE Proficiency Testing - “Proficiency Testing in Accreditation” (gemeinsame Arbeitsgruppe mit Eurolab und European cooperation for Accreditation

- Referenzmaterialien

- Unsicherheit bei der Probenahme

- Qualitative Analyse

Wichtigste bearbeitete Themen[Bearbeiten]

Validierung von Prüfanweisungen (Method Validation)[Bearbeiten]

Die Methodenvalidierung – der dokumentierte experimentelle Nachweis der Eignung einer Analysemethode für ihren Verwendungszweck – ist eine wichtige Anforderung in der Praxis der analytischen Messung. Die wichtigsten Leistungsmerkmale werden bestimmt und mit den vorgegebenen Anforderungen verglichen.

Messunsicherheit (Measurement Uncertainty[Bearbeiten]

Die Messunsicherheit ist in verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften, zum Beispiel Mechanik und Elektrotechnik, ein seit langer Zeit sehr bekanntes Phänomen. Mit der Einführung der Norm ISO/IEC 17025 Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien erhielt der Begriff auch in der Messung von Molekülen (chemischer oder biologischer Herkunft) plötzlich eine wichtige Bedeutung. Zur Interpretation eines Messergebnisses muss ein gewisses Mass an Kenntnis über die damit verbundene Messunsicherheit vorhanden sein. Es gehört daher zu den Pflichten eines Laboratoriums, Kenntnis über die Messunsicherheit zu besitzen, diese zu kontrollieren und sie dem Auftraggeber bei Bedarf mitzuteilen. Nach ISO/IEC 17025 oder verwandten Normen wie ISO 15189 akkreditierten Laboratorien müssen die Hauptbeiträge zur Messunsicherheit identifizieren und gegebenenfalls Schätzungen der Unsicherheit mit den Messresultaten liefern. Für Kalibrierlaboratorien und Hersteller von Referenzmaterialien sind die Anforderungen strenger. Messunsicherheiten müssen nach den aktuellen internationalen Richtlinien bewertet und auf Kalibrierscheinen angegeben werden.

Ringversuche (Proviciency Testing, PT)[Bearbeiten]

Ein Ringversuch (englisch Proficiency Test) ist eine Methode der externen Qualitätssicherung für Messverfahren und zum Vergleich der Leistungsfähigkeit von Mess- und Prüflaboratorien. Grundsätzlich werden vergleichbare Proben mit identischen Verfahren oder mit unterschiedlichen Verfahren untersucht. Der Vergleich der Ergebnisse erlaubt es, Aussagen über die Messgenauigkeit generell bzw. über die Messqualität der beteiligten Laboratorien zu machen. Die Vergleichbarkeit der Messergebnisse verschiedener Laboratorien wird überprüft. Ringversuche werden zudem zur Validierung von Arbeitsvorschriften für Messverfahren und zur Charakterisierung von Referenzmaterialien herangezogen. Nach der Norm ISO/IEC 17025 Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien oder verwandten Normen, zum Beispiel ISO 15189 Medizinische Laboratorien – Anforderungen an die Qualität und Kompetenz, akkreditierte Prüflaboratorien müssen regelmäßig an Ringversuchen teilnehmen, um die Qualität ihrer Ergebnisse zu sichern und ihre Kompetenz zu belegen. Für den Anbieter der Ringversuche wird die Akkreditierung nach EN ISO/IEC 17043 Konformitätsbewertung – Allgemeine Anforderungen an Eignungsprüfungen gefordert.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Williams, A. EURACHEM – the first 10 years - Part 1. Accred Qual Assur 5, 121-123 (2000). doi:10.1007/PL00010421
  2. https://www.eurachem.org/images/stories/Policies/MoU_May_2019_confirmed.pdf auf Eurachem.org, abgerufen am 26. April 2022
  3. Williams, A. EURACHEM – the first 10 years - Part 2. Accred Qual Assur 5, 153-155 (2000). doi:10.1007/s007690050435
  4. Eurolab Deutschland, Jahresbericht 2003 https://eurolab-d.de/files/jb_2003.pdf
  5. Ischi, H., Radvila, P. Accreditation and quality assurance in Swiss chemical laboratories. Accred Qual Assur 2, 36–39 (1997). doi:10.1007/s007690050092
  6. Walter Giger, Fritz Erni and Ernst Halder, 1992–2017:25 Years of the Swiss Chemical Society’s Division of Analytical Sciences – Past, Present and Future Activities, CHIMIA 2017, 71, No.12, 861-863. https://chimia.ch/chimia/article/view/2017_861/1017
  7. Brookman, B., Butler, O., Ciaralli, L. et al. Proficiency testing in analytical chemistry, microbiology and laboratory medicine: discussions on current practice and future directions. Accred Qual Assur 24, 93–101 (2019). doi:10.1007/s00769-018-1343-7
  8. Halder E., Eurachem Week 2019 at Tartu (Estonia) - Conference Report Chimia 74, 64–66, (2020). doi:10.2533/chimia.2020.64
  9. Halder E., Eurachem General Assembly and Scientific Workshop 2020 - Conference Report Chimia 2021, 75, 110–111, doi:10.2533/chimia.2021.110


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