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Frank Händeler

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Frank Kurt Händeler (* 14. November 1962 in Wuppertal[1]) ist ein deutscher Tänzer, Choreograf, Pädagoge und promovierter Theaterwissenschaftler. Händeler ist Gründer und künstlerischer Leiter von Über-Brücken/over-bridges e.V., einem gemeinnützigen Verein für sozio-kulturelle und kulturelle Projekte mit Sitz in Frankfurt am Main und Vereinsatelier/Art Residenz in Ulrichstein/Vogelsbergkreis.[2]

Leben und Werk[Bearbeiten]

Händeler begann seine künstlerische Ausbildung 1977 in Wuppertal mit Tänzern um Pina Bausch. Seine Ausbildung in den USA an der Chicago City Ballett School of Performing Arts schloss er 1984 ab und wurde anschließend an der Rotterdamer Tanzakademie in Tanzpädagogik, modernem Tanz und Improvisation ausgebildet.[3]

Ab 2004 absolvierte Händeler mit einem Stipendium des DAAD ein Postgraduiertenstudium in Theaterwissenschaften an der Universidade Federal da Bahia (UFBA) in Salvador. Dabei erforschte er Parallelen zwischen den Performing Arts und den Zeremonien/Ritualen der afro-brasilianischen Religion Candomblé[4] und schloss sein Studium 2010 ab.[3] Das Exposé zu seinem PhD Studium bezieht sich auf einen Forschungsauftrag über den "Umgang", die Einbeziehung des Publikums ins ganzheitliche Geschehen in den performativen Künsten. Sein Forschungsauftrag basiert auf das literarische Werk des Theaterwissenschaftlers Hans-Thies Lehmann - das PostdramatischesTheater. Weitere Stipendien erhielt Händeler vom Nederlandsen Fonds voor de Podiumkünsten, vom Amsterdammer Fonds vor de Podiumkünsten und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Als Tänzer arbeitete er mit bekannten Choreografen und Künstlern aus verschiedenen Fachbereichen zusammen, darunter unter anderem Robert Wilson, Philip Glass, Maria Tallchief, Lloyd Newson, Shusaku Takeuchi, Kasu Ohno, Marion von Tilzer, Ed Wubbe, Felix de Roij, Jaqueline Knoops und Ron Bunzl.[3]

Im Jahr 1996 gründete er in Amsterdam gemeinsam mit seiner damaligen Tanzpartnerin, der niederländischen Choreografin Diane Elshout,[5] die multidisziplinäre Tanztheater-Gruppe EDGE in Co. Mit ihrer ersten Choreografie „EDGE – Even Doubts Get Even“ wurde das Duo bei Auftritten in Hannover, Groningen, Nagoya und Krakau mit vier internationalen Preisen ausgezeichnet. Insgesamt erarbeiteten beide Künstler 21 Choreografien, die sie in Europa, Afrika, Asien sowie Nord- und Südamerika auf die Bühne brachten.[6][7]

2015 wurde Händeler künstlerischer Leiter des Über-Brücken-Kollektivs. Gemeinsam mit Choreografen, Pädagogen, Therapeuten und Künstlern realisiert er sozio-kulturelle Projekte mit dem Ziel, Menschen aus sozial benachteiligten und ausgegrenzten Gesellschaftsschichten Zugang zu Bildungsprojekten zu ermöglichen. Diese Integrationsprojekte werden regelmäßig unter freiem Himmell, vor allem während der Ferienzeiten realisiert. Gefördert wurde das Kollektiv durch verschiedene Programme der Europäischen Union dem Erasmus+, den Bundesverband für Freie Darstellende Künste (BFDK), das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst/Kulturkoffer, dem DAAD, dem Goethe-Institut Salvador ICBA sowie durch Kulturprogramme der Städte und Länder. Während des über zwei Jahre laufenden Erasmus+ Projektes Art Therapy- a path of sozial inclusion wurden mittels Forschung nach innovativen Kombinationen von verschiedenen Disziplinen, nach neuen Unterrichtsmethoden gesucht, die gezielt für Personen mit traumatischen Erfahrungen eingesetzt werden können.

Choreografien[Bearbeiten]

Händeler schuf zahlreiche Choreografien unter anderem für das Theaterinstitut der Niederlande, für das CaDance Festival[8] in Den Haag, das Theater Vorpommern[9] in Greifswald, für das Tanzensemble Scapino Ballet Rotterdam.[10] Aufführungen erfolgten zudem im Aalto-Theater Essen,[11] beim Holland Dance Festival in Den Haag (2001),[12] am Theater Toneelschuur Haarlem, beim Oerol Festival Terschelling[13] und in Istanbul.

Händelers Produktionen bewegen sich zwischen kontemporären, multidisziplinären Tanztheater-Aufführungen, sozialpolitischem Streetart-Theater und integrativen Theaterprojekten. In den künstlerischen Prozess mit einbezogen werden multimediale Elemente wie Video- und Foto-Arbeiten sowie Textelemente in Kombination mit Bewegung und Musik.

Die Zusammenarbeit von Elshout und Händeler basiert auf der Schöpfung zweier Trilogien von Duetten. Die erste begann mit E.D.G.E. (1996),[14] gefolgt von Skin trade (1996)[15] und DNO oder The Bottom of the Heart (1998). Die zweite Trilogie folgte mit Stomach (1999), Earthlings (2000) und schließlich Gemini (2001). Außerdem entwickelte das Duo größere, multimediale Theater-Projekte, die von einer Vielzahl verschiedener Theater-Ensembles europaweit aufgeführt wurden. Hier zu nennen sind vor allem Kopfsprung (1997), Verge - News from Nowhere (1999) und Nerves - A Mental State (2002), die niederländisch-japanische Gemeinschaftsproduktion Ketsu Atsu (1999)

Die Choreografie „Liquid Arrows“ steht auf dem Spielplan der Silesian Dance Company in Polen. Die Aufführung „Skin trade“ und mehrere ihrer Adaptionen gehören zu dem Repertoire des Theaters Vorpommern (Greifswald) und der Städtischen Bühnen Nürnberg. Die Bühnendarstellungen des multimedialen Projektes „Kopfsprung“[16] wurden aufgeführt im Aalto-Theater,[11] vom Tanz Werk Nürnberg, bei TanzTendenzen[17] in Greifswald. „Fragments“ stand auf dem Spielplan der 4D Company in London. Die Themen der Choreografien beinhalten jeweils sozialkritische und gesellschaftsrelevante Aspekte, mit der Absicht, das Publikum mit Brennpunkt-Themen zu konfrontieren. Ausführliche Informationen der Choreografien und des Choreografen unter: https://ueberbruecken.wordpress.com/soziokulturelle-projekte/frank-haendeler/2023 -eine performative Ausstellung - Ulrichstein goes Wild- unterstützt durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Programm Kultur Perlen.2020- Choreografie – der Schrei- ein theatraler Protest gegen die Zerstörung der Natur Projekte

In den soziokulturellen Projekten um das Über-Brücken/over-bridges e.V./ÜB-Kollektiv arbeitete Händeler unter anderem mit Kindern und Jugendlichen in den brasilianischen Favelas, gestaltete Workshops mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingskindern[2] in Zusammenarbeit mit antagon theaterAKTion und der Kulturwerkstatt in Frankfurt am Main, ein Tanztheater-Ferienfreizeit-Projekt für Kinder mit erschwerten Zugang zu kulturellen Bildungsprojekten in Köln[18] und ein integratives Musik- und Tanztheaterprojekt für Jugendliche in Zusammenarbeit mit dem Verein Tanz der Kulturen in Hamburger Wohnunterkünften.[19] 2014 wirkte er als Choreograf bei einem Projekt auf dem Sommerwerft-Festival in Frankfurt am Main.[20] Bei einem 2018/19 im Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt am Main (D), dem sozial kulturellen Zentrum Esquela de Solidaridad in Granaga (SP) und dem sozial kulturellem Zentrum Artemide in (I) veranstalteten Erasmus+Projekt in der Erwachsenenbildung, verschiedener performativen Fachseminare und Festivals, wirkte Händeler als Seminarleiter und Choreograf.[21]

Seit 2015 -bis 2024 choreografierte Händeler jährlich Tanztheater Performances, finanziert u. a. durch den Bundesverband Freie Darstellende Künste BFDK, dem Programm Neustart Kultur, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem hessischen Kulturprogramm Kulturperlen und Regionalbudget, dem Kulturkoffer- Programm des Hessischen Ministeriums, der Polytechnischen Gesellschaft FFM, dem Kulturamt FFM, dem Amt für multikulturellen Angelegenheiten AMKA Ffm und der Europäischen Union/Erasmus+Programm.

Integrationsprojekte von Über-Brücken e.V.:

2024-Wir gestalten unser eigenes MärchenTanz dein eigenes WesenEine Kooperation mit der Schlossberg Schule in Ulrichstein. Dieses Projekt wird mittels des Bundesverbands Freie Darstellender Künste ermöglicht. Es wird eine Tanztheater Performance von und mit Kindern der Grundschule gemeinsam gestaltet. Die Inspiration wird in der Vielfältigkeit der Tierwelt gesucht.

2023- Wir laden ein – Ein interkulturelles Speed Dating- Integrationsprojekt mit Schutzsuchenden aus Ulrichstein- Gefördert durch das Kulturperlen Programm des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst- Kultursommer Mittelhessen

2022- Mitmachkonferenz- Integrationsgespräche mit Schutzsuchenden-Gefördert durch das Bildungsnetzwerk für nachhaltige Entwicklung BNE- Schlitzhalle Lauterbach

2022- Performance Metamorphose- Vogelsberg goes wild- Vorwerkmuseum in Ulrichstein2022- Ferienfreizeit Projekt – erlebe dich- Unterstützt durch den Bundesverband Sozialkultur-Eine Kooperation mit AWO Hessen Süd- Frankfurt am Main

2022- PEX Performing Exchange

stärkt Akteur*innen der freien darstellenden Künste in ländlichen Räumen und fördert Teilhabe und kulturelle Vielfalt jenseits der Metropolen.

2022-Body/Wilderness-Painting mit Rosel Grassmann im Vogelsbergkreis -Ulrichstein/Stumpertenrod

2022- Kultur machbar am Bahnhof Mücke – TRAFO- Kultur im Wandel - unterstützt mittels der Kulturstiftung des Bundes

2022-Freiheit bewegt – ein integratives und transdisziplinäres Tanztheater Projektfür unbegleitete minderjährige Geflüchtete“ die Kooperationspartner*innen (KPN), die AWO Hessen Süd (Frankfurt/Höchst), der New Medicine Tribe e.V.i.G. (Frankfurt/Sossenheim), das Jugend und Kulturzentrum unterstütz durch den Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V.- Programm- Theater macht stark

2022- Friedensparade in Schotten- Eine Kooperation mit  TRAFO- Modell für Kultur im Wandel und der Grundschule aus Schotten- unterstützt durch die Kulturstiftung des Bundes- Welttanztag

2021-Integrationsprojekt“Natur bewegt/LandArt – ein kreatives Werkforum an der Schnittstelle zwischen Natur und Kultur als Regionen übergreifendes Angebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene“, mit der Absicht einen Zugang zu kulturellen Bildungsprojekten für Menschen in sozial schwachen Lebenssituationen zu ermöglichen-

Unterstütz durch den Bundesverband Freie darstellende Künste e.V. BFDK- Programm „theater macht stark“

2021- „Das was uns bewegt – ein integratives und inter – kulturelles Tanztheaterprojekt unserer Zeit“

In Zusammenarbeit mit den Kooperationspartner*Innen der AWO Perspektiven Bildung gGmbH Bildungs- und Beratungsdienste Rhein Main und dem Permakultur Verein Schwanheimer Dünen e.V., gefördert durch: Die Hessische Kulturstiftung, Kulturamt FFM, Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AMKA) FFM, Polytechnische Gesellschaft e.V. FFM und die Sparkassen Stiftung Hessen /Thüringen.

https://ueberbruecken.wordpress.com/soziokulturelle-projekte/

Preise[Bearbeiten]

1996 erhielt die erste Choreographie von Elshout/Händeler E.D.G.E. sowohl den ersten Preis als auch den Publikumspreis des Internationalen Choreografenwettbewerbes in Groningen und Hannover.[22] 1998 erreichten Händeler und Elshout das Finale des Internationalen Chorhochrasenwettbewerbes in Nagoya mit zweien ihrer Duette, „Dno“ und „Skintrade“, zusammengefügt in Trust Grounds. Die Choreografie „Dno or ‘the Bottom of the Heart’“ wurde nominiert für den Lucas Hoving Award 1999. Ebenfalls wurde es ausgewählt von den Preisrichtern der Dutch Dance Days als eine der inovativsten Performances der Theatersaison 2000/2001.

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Metamorfoses: uma performance de dança - teatro inspirada nos rituais sagrados de candomblé. Dissertation, Universidade Federal da Bahia 2010[23]
  • A pele lembra: entre a dor e o prazer — uma diva try-sexual com tendências radicais em um estado de in-between-ness, tentando salvar o mundo. In: Pontos de Interrogação-Revista de Crítica Cultural. September 2015, Band 3, Nr. 1, S. 141 doi:10.30620/p.i..v3i1.1572 (online Auf: researchgate.net, zuletzt abgerufen am 9. Januar 2021.)

Weblinks[Bearbeiten]

Medien[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. TheaterEncyclopedie: Frank Händeler. In: theaterencyclopedie.nl. Abgerufen am 9. Januar 2021 (nederlands).
  2. 2,0 2,1 Miriam Keilbach: Die Lebensgeschichte tanzen. In: Frankfurter Rundschau. 15. August 2017, abgerufen am 9. Januar 2021.
  3. 3,0 3,1 3,2 Frank Händeler MA. In: ueberbruecken. 19. Januar 2016, abgerufen am 11. Januar 2021 (deutsch).
  4. Iedere god zijn eigen weekdag. In: de Volkskrant. 28. Juli 2000, abgerufen am 12. Januar 2021 (nederlands).
  5. TheaterEncyclopedie: Diane Elshout. Abgerufen am 9. Januar 2021 (nederlands).
  6. Diane Elshout. In: researchingbodies.com. Abgerufen am 9. Januar 2021 (english).
  7. Frank Händeler MA. In: ueberbruecken. 19. Januar 2016, abgerufen am 9. Januar 2021.
  8. CaDance Festival. 1. Januar 1970, abgerufen am 11. Januar 2021 (english).
  9. Theater Vorpommern: Ballett Vorpommern. Abgerufen am 9. Januar 2021.
  10. Scapino Ballet Rotterdam: Elshout & Händeler. Abgerufen am 11. Januar 2021 (nederlands).
  11. 11,0 11,1 Andreas Meyer: Anstrengender Tanz-Marathon - Theater Pur. In: theaterpur.net. Abgerufen am 12. Januar 2021.
  12. Festivalarchief. In: holland-dance.com. Abgerufen am 11. Januar 2021 (nederlands).
  13. CultuurpodiumOnline . Abgerufen am 11. Januar 2021 (nederlands).
  14. Internationales Theaterinstitut, MIME Centrum Berlin: E.D.G.E. (Even doubts get even). Abgerufen am 9. Januar 2021.
  15. Internationales Theaterintitut, MIME Centrum Berlin: Skintrade. Abgerufen am 9. Januar 2021.
  16. Isabella Lanz: Hectische dans met te veel beweging in te groot pakhuis. In: de Volkskrant. 25. August 1997, abgerufen am 12. Januar 2021 (nederlands).
  17. Tanztendenzen - Festival für zeitgenössischen Tanz und Performance. Abgerufen am 11. Januar 2021 (english).
  18. Kreativ Brücken bauen: Workshop bietet noch in den Restferientagen Spaß mit Rhythmus. In: Kölner Wochenspiegel. 20. August 2019, abgerufen am 9. Januar 2021.
  19. Gemeinsam kommen wir weiter! In: Verein Tanz der Kulturen. 5. Juni 2019, abgerufen am 11. Januar 2021.
  20. Nights Of Dance - Festival Sommerwerft 2014 in Frankfurt am Main/Germany - YouTube. Abgerufen am 11. Januar 2021.
  21. Alejandro Navas Villar: Art therapy: Path of social inclusion Erasmus + project- Frankfurt 20… Abgerufen am 11. Januar 2021.
  22. Ballett Gesellschaft Hannover e. V.: Ehemalige Preisträger und Preisträgerinnen / Former Winners 1987–2019. Choreography - Internationaler Wettbewerb für Choreographie Hannover. Abgerufen am 9. Januar 2021.
  23. Frank Handeler: Metamorfoses uma performance inspirada nos rituais sagrados do Candomble. (academia.edu [abgerufen am 9. Januar 2021]).


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