Fritz Hoßmann
Fritz Martin Hoßmann (* 31. Oktober 1943 in Bützow) ist ein deutscher Heimatforscher und Autor. Er forscht und publiziert zur Geschichte von Bützow.
Leben[Bearbeiten]
Fritz Hoßmann wurde als einziger Sohn des Eisenbahners Karl Willi Erich Hoßmann (1912–1979) und der Hauswirtschafterin Ilse Marie Frieda Anna Waterstrat (1913–1969) in der Fritz-Reuter-Allee geboren.[1]
Hoßmann wurde 1950 in die Grundschule (Pfaffenstraßen) eingeschult. Von 1954 bis 1958 besuchte er die Stadtschule Bützow (Rathausschule). Von 1958 bis 1962 besuchte er die Erweiterte Oberschule „Geschwister-Scholl“ Bützow und machte dort sein Abitur. 1962 arbeitete er bei dem VEB Topographischer Dienst als Messgehilfe. Von 1963 bis 1965 leistete er seinen Grundwehrdienst bei der NVA ab. Von 1965 bis 1968 absolvierte er ein Studium zum Seefunker in der Seefahrtschule Wustrow. Von 1968 bis 1971 war er Funkoffizier in der Handelsflotte bei der Deutschen Seereederei Rostock. Hoßmann wurde im April 1971 durch die Flucht eines Mannschaftsmitgliedes in das „kapitalistische Ausland“ das Seefahrtsbuch der DDR entzogen, man unterstellte ihm eine Mitwisserschaft bei der Flucht.
Ab Mai 1971 arbeitete er als Programmierer und Organisator bei dem Güstrower Familienunternehmen Bruchhäuser & Sohn Sitzmöbel, später durch Verstaatlichung VEB Polstermöbel Güstrow. Von 1974 bis 1978 war er Absatzleiter beim VEB Polstermöbel Güstrow. Vom September bis 31. Dezember 1978 war er Leiter des Aufbaustabs für den neuen Volkseigenen Betrieb Dienstleistung in Bützow.
Von 1979 bis 1990 war Hoßmann Betriebsdirektor beim VEB Dienstleistung Bützow. Hoßmann, selbst ein leidenschaftlicher Slalom-Kanute seit 1958, machte aus dem Notstand der DDR eine Symbiose zwischen dem VEB Dienstleistung und dem Kanusport.[2] Der Kanuclub Falke Magdeburg e.V. schreibt in seiner Vereinsgeschichte dazu:
- „Durch den Beschluss des Politbüros der SED und des DTSB wurde Kanu-Slalom, nachdem er 1976 nicht mehr olympisch war, nicht gefördert. Der Kanuslalomsport bekam keine Sportförderung durch Städte und Kommunen. Selbst Boote und Paddel, sowie sonstiges Zubehör wurden nicht mehr in ausreichenden Stückzahlen her- und bereitgestellt. Fortan wurde in Eigeninitiative Schwimmwesten, Spritzdecken und Paddel in Bützow im Rahmen der Konsumgüterproduktion hergestellt. Fritz Hoßmann und sein Dienstleistungsunternehmen in Bützow sind untrennbar mit der Zeit verbunden.“[3]
Hoßmann ist mit kurzen Unterbrechungen 60 Jahre Vorsitzender des Kanuclub Bützow 1952 e.V.
Anfang 1990 gründeten der damals bereits amtierende Bürgermeister Lothar Stroppe, Architekt Hartmut Böhnke, Udo Gardinger, Eckhard Krüger und Fritz Hoßmann die Wählergruppe Unabhängige Bützower Bürger (UBB), die für die Kommunalwahl kandidierte. Hoßmann wurde über Jahrzehnte berufener Bürger. Die UBB stellte bis 2010 mit Lothar Stroppe den Bürgermeister in Bützow.[2][4]
Heimatforschung[Bearbeiten]
Aus Privatinteresse stieß Hoßmann durch einen Zufall im Jahr 2000 auf Karteikarten der Auswanderer aus den Jahren 1850–1860 und 1880–1890 im historischen Archiv Bützow. Dies weckte sein Interesse für die Geschichte und Geschichten aus seiner Heimatstadt Bützow. Hoßmann engagierte sich auch als Mitglied und späterer Vereinsvorsitzender des Heimatvereins Bützow und Umgebung e.V.
2002–2010 schrieb er, 14-täglich über 200 Artikel über „Bützower in aller Welt“ in der Schweriner Volkszeitung. Aus Recherchezwecke bereiste Hoßmann in dieser Zeit Australien, Namibia und mehrfach die USA.[5]
Zwischen 2011 und 2021 publizierte Hoßmann 14-täglich, 241 Artikel „Geschichten aus dem Schuhkarton“ wieder für die Lokalausgabe der Schweriner Volkszeitung, „Bützower Zeitung“. Aus diesen Artikeln entstand ab 2017 bis 2021 eine vierteilige Bücherreihe unter dem Namen „Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton“.[2][6]
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Studium zum Seefunker 1967
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Kanuslalom Wettkampf 1980
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Eintrag ins Ehrenbuch der Stadt Bützow 2014
Ehrungen[Bearbeiten]
Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten]
Sammelbände[Bearbeiten]
- Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton, Druckerei Karl Keuer, 1. Aufl. 2017, 2. Aufl. 2021, Bützow, 167 Seiten.
- Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton – Teil 2, Druckerei Karl Keuer, 1. Aufl. 2018, 2. Aufl. 2021, Bützow, 159 Seiten.
- Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton – Teil 3, Druckerei Karl Keuer, 1. Aufl. 2019, 2. Aufl. 2021, Bützow, 159 Seiten.
- Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton – Teil 4, Druckerei Karl Keuer, 1. Aufl. 2021, Bützow, 159 Seiten.
Broschüren[Bearbeiten]
- Ehemalige Großherzogliche Wassermühle zu Bützow, Druckerei Karl Keuer, 1. Aufl. 2018, Bützow, 38 Seiten.
Weblinks[Bearbeiten]
- Literatur von und über Fritz Hoßmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Fritz Hoßmann in der Landesbibliographie MV
- Fritz Hoßmann In: VereinsWiki|Fandom
- WorldCat
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Find a Grave: Gedenkstätte Karl Willi Erich Hoßmann. 2023 (findagrave.com).
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Markus Göllnitz: Interview mit Fritz Hoßmann. Bützow 29. Januar 2023.
- ↑ Kanuclub Falke Magdeburg e.V: Die schweren 80er. 2023 (kanufalken.de).
- ↑ Claudia Röhr: Gesichter der ersten freien Wahlen. In: SVZ –Bützower Zeitung. 6. Mai 2010 (svz.de).
- ↑ Claudia Röhr: Autor recherchiert in Texas-Fritz Hoßmann setzt die SVZ-Auswanderer-Serie fort. In: SVZ –Bützower Zeitung. 22. August 2009 (svz.de).
- ↑ Ralf Badenschier: Heimatforscher in Bützow -Fritz Hoßmann schließt den Schuhkarton. In: SVZ –Bützower Zeitung. 20. August 2021 (svz.de).
- ↑ Stadt Bützow: Ehrenbuch der Stadt Bützow. 2014 (buetzow.de).
- ↑ Kanuclub Bützow 1952 e.V: Ehrenmitglieder. 2023 (kanu-bützow.de).
Personendaten | |
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NAME | Hoßmann, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Heimatforscher und Autor |
GEBURTSDATUM | 31. Oktober 1943 |
GEBURTSORT | Bützow |
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