Fritz Ziel
Fritz Johannes Ziel (* 7. Dezember 1907 in Leipzig; † 10. Juli 1978 ebenda) war ein deutscher Architekt.
Leben[Bearbeiten]
Von 1924 bis 1928 studierte Ziel an der Staatsbauschule Leipzig und erwarb 1933 oder 1934 nach einer entsprechenden Prüfung den nur in Sachsen gesetzlich geschützen Titel Baumeister.[1]
Von 1936 bis 1937 war er als Bauleiter beim Bau der Volksschule (der späteren Heinrich-Mann-Grundschule) in Leipzig-Meusdorf tätig.[2]
Ab 1936 lehrte er als Dozent an der Staatsbauschule Leipzig und leitete das Versuchslabor für Baustoffuntersuchungen.[3] In dieser Zeit schrieb er das Buch Für Maurer und Dachdecker und bekam ein Patent für einen Ellipsenzirkel.[4][5]
Am 26. April 1940 wurde er in Leipzig als Winterlehrer an der Staatsbauschule in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit übernommen und zum Baurat ernannt.[6]
Fritz Ziel musste wegen seiner nationalsozialistischen Vergangenheit am 15. Januar 1946 aufgrund der Verordnung der Landesverwaltung Sachsen, Wirtschaft und Arbeit, Gewerbliches Schulwesen, II D:65/173/43 aus dem Schuldienst ausscheiden. Ein Baufachlehrbuch, das er 1945/1946 verfasste, wurde deshalb vom Verlag August Lutzeyer nicht mehr gedruckt.[7] Am 19. Februar 1946 bat die Direktion der Staatsbaufachschule Leipzig, Ziel möge die für den Wiederaufbau Deutschlands so wichtigen Manuskripte bereitstellen und setzte sich für ihn ein. 1953 überarbeitete er das „ABC der Naturwissenschaft und Technik“ für den Brockhaus-Verlag.[8]
Er lebte und arbeitete im Leipziger Stadtteil Connewitz und war bekannt für seine Arbeiten an sakralen Bauten.
Ziel war mit Margarethe Ziel (geb. Neuhaus) bis zu seinem Tod verheiratet. Er wurde am Südfriedhof in Leipzig begraben.
Bauten (Auswahl)[Bearbeiten]
- 1949–1950: Wasserturm in Leisenau (unter Denkmalschutz)[9]
- 1959–1962: Wiederaufbau der durch Brandstiftung zerstörten evangelischen Kirche Hohen Thekla in Leipzig-Thekla (unter Denkmalschutz)[10][11][12][13]
- 1964–1967: evangelische Kirche in Borsdorf bei Leipzig (unter Denkmalschutz)[14][15]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Unterlagen der Staatlichen Baumeisterprüfungsbehörde Leipzig beim Sächsischen Staatsarchiv
- ↑ HMC1971: Deutsch: Nachweis der Beteiligung vom Architekten Fritz Ziel am Neubau der Volksschule in Leipzig-Meusdorf. 8. Mai 2019, abgerufen am 9. Mai 2019.
- ↑ Fritz Ziel Dozent Staatsbauschule Leipzig. Abgerufen am 10. Mai 2019.
- ↑ Der Bauingenieur, 17. Jahrgang 1936, Heft 15/16 (vom 17. April 1936) (online als PDF), Seite 154.
- ↑ DE632674C
- ↑ Fritz Ziel Ernennung Baurat. Abgerufen am 10. Mai 2019.
- ↑ Fritz Ziel Lutzeyer Vertragsaufhebung Baufachlehrbücher. Abgerufen am 10. Mai 2019.
- ↑ Fritz Ziel Brockhaus "ABC der Naturwissenschaft und Technik" 1953. Abgerufen am 10. Mai 2019.
- ↑ vgl. Liste der Kulturdenkmale in Leisenau
- ↑ Ev. Pfarrkirche Hohen-Thekla in Thekla (Stadt Leipzig) auf architektur-blicklicht.de, abgerufen am 6. Mai 2019
- ↑ Wolfgang Hocquél: Leipzig. Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart. 2. Auflage, Passage-Verlag, Leipzig 2004, ISBN 3-932900-54-5, S. 221. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen, Band II. Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. Deutscher Kunstverlag, München 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 613. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ Kirche Hohen Thekla zum Tag des offenen Denkmals 2015 auf leipzig.de
- ↑ Die Kirche zu Borsdorf (Seite 17–19) auf gemeindemachern.de, abgerufen am 6. Mai 2017
- ↑ Kirche Borsdorf denkmalpflege.sachsen.de
Personendaten | |
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NAME | Ziel, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 7. Dezember 1907 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 10. Juli 1978 |
STERBEORT | Leipzig |
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